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Autor Thema: Diagnose Glioblastom WHO IV  (Gelesen 592437 mal)

Offline Britta75

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #765 am: 10. März 2015, 09:20:44 »
Liebe Nina,

ich kann gut verstehen, dass Dir die kommende Zeit wie ein riesiger Berg, den es zu erklimmen gilt, vorkommt. Ich habe in solchen Situationen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, so gut es geht, nur von Tag zu Tag zu leben. Versuch Dich nicht verrückt zu machen, was morgen, übermorgen oder nächsten Monat sein könnte. Das wissen wir alle nicht. Ihr seid so super mit Allem vorbereitet, ich bin sicher, Ihr werdet zur richtigen Zeit das Richtige tun. Tröstend und erschreckend zugleich finde ich in solchen Situationen immer die Tatsache, dass das Leben dennoch weitergeht - jede Minute und jede Sekunde.

Viele liebe Grüße!!

Britta

Offline Pem34

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #766 am: 10. März 2015, 13:41:41 »
Liebe Nina,

wie ich sehe, haben deine Eltern an ALLES gedacht. Das ist auf der einen Seite ganz gut, so nimmt es euch doch in der schlimmsten Phase auch schon Vieles ab.

Die Sache mit dem Sarg ist natürlich ziemlich heftig. Aber vielleicht beruhigt es einfach auch Deinen Vater, wenn er weiß, wo er mal reinkommt.

Ich denk an euch
Pem

Offline Lara

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #767 am: 10. März 2015, 22:47:34 »
Liebe Nina,

Da habt ihr euch ja gut vorbereitet.
Dass dein Vater sogar den Sarg schon bestellt hat... Ist sicherlich auch um euch zu helfen...euch zu zeigen ich weiß was jetzt kommt... ich habe es akzeptiert....
Ich wünsche euch ganz viel Kraft.

LG

Lara

Offline Bea

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #768 am: 11. März 2015, 21:32:48 »
Liebe Nina,

all das, was Du schreibst, kann ich so gut nachvollziehen.

Selbstverständlich wünsche ich Dir und Deiner Familie alle Kraft, die ihr braucht.

An dieser Stelle möchte ich Euch auch meinen großen Respekt aussprechen. Wie sicher und geborgen muss man sich fühlen, wenn in einer so gravierenden Zeit die Menschen um einen sind, die einem am Wichtigsten sind.

Nun habe ich Schwierigkeiten die richtigen Worte zu finden, aber ich mag es versuchen: diese schwere Zeit, in der ihr jetzt lebt, wird Euch irgendwann sehr viel bedeuten. Erlebe sie intensiv und vielleicht hilft es Euch auch, wenn jemand daraus etwas aufschreibt.
Wir sprechen heute, fast 30 Jahre nach dem Tod meiner Mutter (auch Glio IV), immer noch davon. Nur anders.... ´

Ganz viel Kraft und von Herzen die besten Wünsche,
Bea

Offline Nina85

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #769 am: 12. März 2015, 10:59:03 »
Hallo ihr lieben,
Danke eure Worte. Was bin ich froh das es dieses Forum gibt!

Soeben hatte Papa seinen ersten Krampfanfall. Der Tumor zeigt also auch so seine Wirkung. Bis dato ist er ja wenigstens davon verschont geblieben, daher War es für ihn und für uns umso schockierenden. Zum Glück War mein Bruder da und meine mum.  Er saß auf der Küchenbank und ist wohl einfach nach rechts  gekippt und hat gekrampft. Kopf angeschlagen und Nasenbluten.  Blödweise hatte er gerade essen im Mund, was die Sache nicht leichter gemacht hat...... Tablette hat aber gewirkt.
Nun schläft er gerade neben mir und schnarcht mir einen vor.

Puh Leute was für ein Schock.  Hatte kurz vorher angerufen zu hause und War somit live dabei am Telefon.  Auch nicht schön, aber bin dann gleich losgeschossen. Zum Glück ist der Weg von der Arbeit nach Hause nicht so weit.....

Nachher kommt der Palliativdoc und das sanitätshaus meldet sich wegen einem lifter. Hoffe das klappt alles, denn zwei Wochen Lieferzeit ist einfach zu lang. Glücklicherweise haben manche sogar welche da die sie verleihen bis die Krankenkasse das eigentliche gerät zur Verfügung hat....

Was für ein Tag. ....

Offline Yvchen

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #770 am: 12. März 2015, 14:24:37 »
Oh Nina, was ein Mist :(
Fühl Dich mal lieb gedrückt!
LG Yvonne

Offline Lara

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #771 am: 12. März 2015, 16:56:57 »
Oh Nina,

Gut, dass deine Eltern dich haben.

LG

Lara

Offline chucks

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #772 am: 12. März 2015, 20:31:18 »
Oh Nina,

das ist wahrlich nicht schön! Und das Du das am Telefon noch mitbekommen hast, oh weh....konntest Du da überhaupt konzentriert Auto fahren? Paß bitte auf Dich auf.

Deine Eltern können wirklich stolz auf Eure Familie sein, so wir Ihr zusammen haltet.

Lieber Gruß

Carola

Offline Nina85

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #773 am: 23. März 2015, 08:29:59 »
Guten Morgen zusammen,
bei uns geht es jeden Tag ein kleines Stück bergab. Mein Dad ist nun bettlägerig, die linke Seite lässt ihn komplett im Stich, rechts wird es ebenfalls schlechter. Sitzen ist nicht mehr wirklich möglich. Auch im Rollstuhl kippt er schon fast, sodass wir nun erstmal fixieren müssen, damit er uns nicht raus fällt... 
Vom Kopf her, ist er zwar noch „klar“, aber auch hier merkt man das er manchmal verquer denkt oder er halt Sachen nicht mehr weiß, bzw. sich vorstellen kann. Zum Beispiel entfällt ihm manchmal, wo vorne und hinten im Bett ist. Sprache wird nun auch in Teilen undeutlich. Das wäre alles irgendwie ein bisschen besser zu ertragen, wenn er sich wenigsten noch ein wenig körperlich bewegen könnte. Dieses im Bett geliege und im Rollstuhl sitzen, macht ihn ganz mürbe. Da er auch kein Fernseh gucken mag/kann (Sichtfeldeinschränkung) ist es echt schwer, ihn zu beschäftigen, zu unterhalten, abzulenken.
Er verspannt sich durch das viele Liegen total und klagt über Nacken- und Kopfschmerzen. Auch blöd, da natürlich gleich bei ihm und uns die Angst aufkeimt. Dieser Gesamtzustand ist schon schwer zu ertragen, aber Schmerzen dazu, wären unerträglich. Selbst wenn man Morphium und Co dann nimmt, hat man doch immer die Angst/das Problem, die Schmerzen nicht vollständig lindern zu können... Aber bis dato geht es ja und auch hat er noch keinen weiteren Anfall gehabt, was ja auch schon mal etwas ist.

Wüsste ich nicht, dass das Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen weitergeht, würde ich es nicht glauben. Gefühlt stirbt man bei dem Leid was man in dieser Zeit erlebt, doch eigentlich mit!?
Ich muss sagen, dass das alles schwer auszuhalten ist. Die Pflege meines Vaters bringt uns an eine Grenze, an der wir bis dato noch nie waren. Der plötzlich Tod meines Bruder war anders. Durch diese Abruptheit, von jetzt auf gleich, ohne Vorwarnung. Es war das absolut Unvorstellbare was da damals passiert ist, aber es was anders. Es musste nicht lange leiden, er wusste wahrscheinlich noch nichtmal, was mit ihm geschieht... (ich möchte hier nicht beurteilen, bei wem der Verlust schlimmer ist, sondern nur über die Unterschiede der Art und Weise. Der Verlust eines Kindes bleibt IMMER etwas ganz anderes, schlimmes, unvorstellbares, unvergleichbares)
Papa weiß seit Jahren das er sterben muss, er hat gekämpft und nun verliert er doch, er muss mit ansehen, wie es im täglich schlechter geht, er sieht wie alle um ihn herum leiden und das kommt noch als doppelte Belastung bei ihm mit auf die Schulter. Diese Art des Sterbens ist unwürdig, unmenschlich!
Aber wie sagte Iwana (sinnbemäß)auf ihrer Seite... Man kann den Tod noch viel weniger planen als das Leben!

So nun habe ich mich genug ausgeweint! Manchmal brauche ich das einfach und hier im Forum kann man es, weil man weiß das man verstanden wird!
Ich danke euch dafür!!!!!!

Traurige Grüße, Nina

Offline chucks

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #774 am: 23. März 2015, 08:33:56 »
Kann Dich erstmal nru drücken liebe Nina,

es geht so schnell bei Euch auf einmal, dass mir die Worte fehlen. Bin in Gedanken bei Euch.

Liebe Grüße

Carola

Offline Nina85

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #775 am: 23. März 2015, 08:42:34 »
Danke meine Liebe! Und euch drück ich all mein Däumchen, dass es sich bei deinem Mann nur um ein Grippe handelte und alles andere brav so bleibt, wie bisher!!!!

Liebe Grüße und gute Ergebnisse :)

Offline Britta75

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #776 am: 23. März 2015, 10:24:08 »
Liebe Nina,

nur zu gut verstehe ich, was Du meinst. Ich bin in Gedanken bei Euch!

Traurige Grüße

Britta

Offline Antje

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #777 am: 23. März 2015, 10:47:01 »
Liebe Nina, ich weiß genau wie es dir geht. Hilflos mit ansehen zu müssen ist das Schlimmste.
Es erinnert mich sehr an uns vor einem jahr, auch das Tempo, mit dem es vonstatten geht. Man lebt nur noch von einem auf den anderen Tag.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft...
Alles liebe, Antje
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Offline Pem34

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #778 am: 23. März 2015, 10:53:55 »
Oh, liebe Nina,

ich kann gut nachvollziehen, was ihr - dein Vater , deine Mutter und auch du - durchmacht.

Auch ich habe gestern diese Zeilen von Iwana gelesen, dass das Sterben auch nicht planbar ist und auch das mit den zunehmenden Schmerzen. Man kann sich vorstellen, dass das bei einem älteren Menschen durch die Liegerei noch übler ausfällt. Einfach nur traurig das Ganze.

Ich hoffe, dein Vater bekommt noch Physio-Therapie gegen die Verspannungen? Auch wenn nicht mehr viel geht, sicher bringt ein bisschen Bewegung auch wenn sie nur durch Fremdeinwirkung ist, ein bisschen Erleichterung.

Fühle dich gedrückt
Pem

Offline HeikeD

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV
« Antwort #779 am: 23. März 2015, 12:52:41 »
Liebe Nina,

diese Hilflosigkeit, nicht eingreifen können, mit ansehen müssen... das ist das schwerste in meinen Augen.

Es tut mir leid, dass es deinem Pa zusehends schlechter geht und ihr als Familie da einfach neben steht und es aushalten müsst nicht helfen zu können.

Ich habe meinem Vater Hörbücher besorgt, die hat er sich mittags oft angehört. Da er auch nicht lesen konnte (ein absoluter Kreuzworträtselfan und VHS-Englischkursbesucher) hat ihn das ein wenig ablenken können.

Bin in Gedanken bei euch!
Von Zeit zu Zeit musst du lernen zu fliegen, wie Piloten im Nebel. Vertraue blind der Führung eines anderen. Hab Geduld, hab viel Geduld auch mit dir selbst.
Phil Bosmans

 



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