HirnTumor-Forum

Autor Thema: Vererbung von Tumoren  (Gelesen 9230 mal)

skyline2010

  • Gast
Vererbung von Tumoren
« am: 24. März 2011, 10:00:46 »
Hallo habe einen anfänglichen Beitrag über die Verebung gelesen bei euch. Da wollte jemand für sein Kind ein MRT haben wegen der Angst den Hirntumor vererbt zu haben.

Ich hatte mich an euch gewand weil mein Sohn mit 4Wochen an einem Hirntumor litt. Wurde bioptiert und als benigne eingestuft. Gott sei Dank.

Da mein Schwiegervater in den 80.Jahren Hodenkrebs und mein Vater seit Dez.2010 Colon-Ca nachgewiesen bekommen hatte war auch meine Angst die Vererbung. Auch meine Oma (väterl.Seits) muss an einem Tumor gestorben sein,genaues weiß man nicht.

Als wir in der Uni Dresden auf der Kinderneurologie lagen habe ich natürlich danach gefragt. Die Ärztin meinte man kann da so ein Erb-Test der Gene machen lassen. Da muss es richtige Studien für geben. Wenn bei uns wieder Ruhe eingekehrt ist, werden mein Mann und ich mit unseren beiden Kinder genau das in Abgriff nehmen.

Hat vielleicht ja jemand schon erfahrung damit?!
Was wird da genau gemacht...die Äeztin konnte mir nicht alles erklären.

Danke Skyline2010

fips2

  • Gast
Re:Vererbung von Tumoren
« Antwort #1 am: 24. März 2011, 10:24:35 »
Erst mal herzlich Glückwunsch, dass die Biopsie so gut ausgefallen ist.

Zur vorbeuenden Genuntersuchung.
Ich kann das durchaus nachvollziehen, dass  man als Eltern wissen will ob die Kinder gesund sind.

Die Sache hat aber auch eine andre Seite, die mich persönlich von einer solchen Untersuchung abhalten würde.
Und zwar Diese.

Was bringt es euch, wenn ihr wisst, dass eine gentechnische Veranlagung vorliegen KÖNNTE?
Ich betone extra KÖNNTE, weil man es mit 100%iger Sicherheit immer noch nicht weis.
Ihr lebt dann ein Leben lang in der Angst und Erwartung, dass eine Krebserkrankung ausbricht und dann wisst ihr noch nicht welche Art es sein wird.
Wollt ihr das eingehen und euch dieser Belastung aussetzen?
Auch sind sich Psychologen einig darin, dass eine unterbewusste Erwartungshaltung einer Erkrankung, letztendlich auch ein Auslöser sein kann.

Wollt ihr euer Kind schon von Beginn seines Lebens in die Erwartungshaltung zwängen, das passiert irgendwann zwangsläufig, dass es vielleicht an Krebs erkrankt, weil es ein Gentest so ergeben hat?
Wer sagt euch, dass der Test sich später nicht als Falschvermutung der Medizin herausstellt?
Gerade in der Medizinforschung kommt es leider oft vor, dass erst vielversprechende Vermutungen letztendlich in einer Sackgasse landen.

Fakt ist, auch bei nachweislich vererbaren Erkrankungen, dass man den Ausbruch letztendlich doch nicht wirklich voraussagen und  prophylaktisch (vorbeugend) nichts, nach dem heutigen Stand der Medizin, dagegen tun kann. Die Erbanlage kann man nicht mehr im Nachhinein so einfach verändern. Zumindest jetzt noch nicht.

Ich würde mir vorher mal meine Gedanken machen ob ihr die Untersuchung, auf der von mir gemachten Ansicht, noch durchführen wollt.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 24. März 2011, 11:27:04 von fips2 »

Offline Bea

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Re:Vererbung von Tumoren
« Antwort #2 am: 24. März 2011, 12:41:31 »
Hallo skyline,

nach genauer fachärztl. Beratung werdet ihr mhr wissen.

Für mich persönlich ist fakt: Wenn es gravierende Erkrankungen (z.B. Krebs, Tumoren, Herzerkrankungen Diabetes etc.) in der Familie gibt, dann sollte man sehr wachsam sein. Erkannte Gefahr ist oft gebannte Gefahr.
Und das, was man früh genug erkennt, kann man eher erfolgreich behandeln.

Die Meinungen werden unterschiedlich bleiben. Deshalb kann man für sich und besonders für die eigenen Kinder immer nur das tun, was man selbst als das Verantwortungbewußte ansieht.

Alles Liebe, gute ärztl Beratung und viele Grüße,
Bea

Offline KaSy

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Re:Vererbung von Tumoren
« Antwort #3 am: 24. März 2011, 19:51:33 »
Hallo, skyline,
Irgendwie kann ich diesen Elternwunsch verstehen.

Aber ich selbst hätte nicht vorher wissen wollen, dass ich mit 37 einen Hirntumor haben würde.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man mit einer solchen Aussicht sein Leben davon bestimmen lässt. Ob ich meine drei Kinder bekommen hätte, wenn ich auch nur ansatzweise geahnt hätte, dass zu einer Zeit, wenn sie noch lange nicht selbstständig sind, eine solch krasse Krankheit auftritt, von der man vorher nie (!) wissen kann, ob man sie gut verkraftet, ob man für die Kinder noch normal sorgen kann oder ob man sogar daran sterben wird.

Ich hatte Glück und konnte - auch nach mehrfachen HT-OP meine Kinder aufwachsen sehen.

Aber fast zeitgleich hatte ein etwas jüngerer junger Vater aus meiner Nachbarschaft einen Hirntumor, der sehr schnell zum Tod führte ....

Es ist eine schwere Entscheidung, ich wünsche Euch die Kraft, das Richtige zu tun.

KaSy

PS: Äh, wenn ich so nachdenke - für meine eigenen Kinder bin ich nie auf diese Idee gekommen. Sie wissen es, können es als "Krankheit der Mutter" angeben und das genügt für sie und die Ärzte.



 
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

skyline2010

  • Gast
Re:Vererbung von Tumoren
« Antwort #4 am: 25. März 2011, 09:31:06 »
Hallo...

Ich Danke euch für die ehrlichen Meinungen.
Hat mich zum Nachdenken sehr angeregt. Auch mein Mann sagt er möchte es lieber nicht wissen. Ich dachte eigentlich ich würde meinen Kindern rückhalt vermitteln. Hab es nie von der Perspektive gesehen, das das Ihr Leben bestimmen könnte.
Werden uns weiter Zeit lassen damit. Wenn Sie alt genug sind können Sie das selber entscheiden.

Danke und Liebe Grüße
Skyline 2010

fips2

  • Gast
Re:Vererbung von Tumoren
« Antwort #5 am: 25. März 2011, 09:46:56 »
Hallo Skyline.
Freut mich dass wir dir helfen konnten und ich finde du hast einen guten Kompromiss gefunden.

Bea und Kasy hat ja auch schon den Punkt genannt, den man einbeziehen kann.
Beim Arzt sollte man die Vorerkrankungen der Eltern nennen. Meist wird in den Anamnesen eh danach gefragt. Somit kann der entsprechende Arzt den Patienten(Kind) als Risikopatient abwägen und einstufen, bei gewissen Untersuchungen.
Wichtig ist das z.b gerade beim Gynäkologen, wenn die Großmutter oder Mutter Brustkrebs oder Gebährmutterkrebs hatte. Dann sind Vorsorgeuntersuchungen, die sonst kostenpflichtg wären, kostenfrei. Das selbe gilt bei Darm, Herz und Stoffwechselerkrankungen, oder bei Männern Proststakrebstests.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 25. März 2011, 09:59:57 von fips2 »

 



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