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Autor Thema: Makroadenom an der Hypophyse  (Gelesen 9790 mal)

Schlumpel

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Makroadenom an der Hypophyse
« am: 02. November 2010, 13:59:33 »
Ich wurde 2007 an einen Makroadenom an der Hypophyse operiert. Bemerkt wurde es durch immer schlechteres Sehen und Mirgräne hatte ich eigentlich schon seit meinem 13. Lebensjahr.
Ich bin 47 Jahre alt und lebe alleine. 4 Wochen nach meiner OP verstarb mein Lebensgefährte und ich war seelisch auf dem Nullpunkt angekommen. Ständig mußte ich wieder zum MRT (die Untersuchungen schaffen mich total ich leide unter Panikattacken mittlerweile).
Jetzt nun ist wieder festgestellt worden, dass der Resttumor wieder wächst. Nun soll eine
Gamma Knife Bestrahlung evtl. gemacht werden. Wer von euch hat das gleiche Schicksal ?
Ich bin in meinem täglichen Lebensablauf dahingehend sehr  eingeschränkt, dass ich sehr schnell erschöpft bin, nach meinen Job (100% jeden Tag) total fertig nach hause komme und nur noch das Bett hüten muß. Die Wochenenden brauche ich eigentlich nur um aufzutanken, dass ich die kommende Woche wieder überstehe. Ich fühle mich total überfordert mit meiner täglichen Arbeit im Büro. Ich weiß nicht wie das weiterhen soll. Gibt es für mich eine Möglichkeit vielleicht eine "Teilrente" oder sowas zu beantragen, damit ich vielleicht "nur" noch täglich 4 Stunden arbeiten muß ? Würde mich freuen, wenn mir hier jemand helfen könnte.   

Offline Bluebird

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Re:Makroadenom an der Hypophyse
« Antwort #1 am: 03. November 2010, 09:46:31 »
Hallo Schlumpel,

willkommen im Forum. Bezüglich Deines wachsenden Resttumors solltest Du mehrere Meinungen einholen.
Lies Dich in unsere Bereich über Strahlentherapie ein, da findest Du erste wertvolle Beiträge.
Ich komme aus der Meningeom-Ecke, möchte Dir aber zumindest hinsichtlich einer (Teil-)Erwerbsminderungsrente raten, mit Deinen behandelnden Ärzten ein Gespräch zu führen.
Schließlich werden ihre Stellungnahmen während des Antragsverfahrens einfließen.
Wäre ich in Deiner Situation, würde ich volle Erwerbsminderungsrente beantragen. Letztendlich entscheiden die Gutachter, was möglich ist und was absolut nicht mehr geht. Neben den körperlichen Beschwerden wird auch die psychische Belastbarkeit eine Rolle spielen.
Bei der Antragstellung helfen Dir Sozialverbände oder auch die NL der Rentenversicherung.

Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, weil es einen gesonderten Bereich für diesen Themenkomplex in unserem Forum gibt.

Ich hoffe, dass sich hier gleichartige Betroffene einfinden, die sich mit Dir austauschen möchten.

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 03. November 2010, 09:48:14 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

wauzifan

  • Gast
Re:Makroadenom an der Hypophyse
« Antwort #2 am: 04. April 2011, 11:09:23 »
Hallo Schlumpel,
ich bin neu hier im Forum und haben Deinen Beitrag interessiert gelesen. Meinem Mann wurde im Oktober 2009 ebenfalls ein Makroadenom an der Hypophyse teilweise entfernt. Die Ausmaße waren 3 x 4 Zentimeter. Festgestellt wurde es aufgrund eines Totalausfalls des rechten Gesichtsfeldes. Angekündigt hatte es sich über Jahre hinweg (leider nicht früher bemerkt) durch allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit, erhebliche Gewichtszunahme, Libidoverlust etc. etc. Leider hatte unser Hausarzt nur die allgemeinen Floskeln, wie in etwa "du müsstest halt mehr Sport machen" für meinen Mann übrig. Da mein Mann dieses Jahr 57 Jahr alt wird, wurde viel auch auf das Alter geschoben.

Auch er hat mit den Folgen zu kämpfen und versucht derzeit eine Vollrente vor dem Sozialgericht zu erstreiten. Ihm geht es wie Dir, er ist oft müde, antriebslos und depressiv. Er hat bereits sehr viele Hobbys und Aufgaben aufgegeben, weil er sie nicht mehr erledigen kann, dadurch kamen auch noch psychische Störungen hinzu.

Durch die ganzen Medikamente (Hydrocortison, Testosteron, Schilddrüsenhormon, Blutzuckerpräparate, Bluthochdruck etc. etc) hat er mit verschiedenen Nebenwirkungen zu kämpfen. Leider sind noch extreme Wetterfühligkeit und starke Blutdruckschwankungen dazugekommen.

Vom Rentenversicherungsträger bekam er die Auskunft, dass er mindestens noch 6 Stunden "irgendeine" Tätigkeit ausführen kann. Im Moment arbeitet er 3 Stunden am Tag und verbringt den Nachmittag auf dem Sofa.

Am 12. April 2011 hat er seinen Termin, danach können wir mehr sagen. Er hat bereits einen 50 % Schwerbehinderung und darf dadurch eher in Rente gehen. Ende Mai hat er wieder einen Kernspintermin, die Gesichtsfeld- messung ergab bereits im Januar kein so tolles Ergebnis und es sieht aus, als ob der Resttumor wieder, dieses Mal in die andere Richtung wächst.

Liebe Grüße
wauzifan

 



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