HirnTumor-Forum

Autor Thema: Fahrkostenzuschuss  (Gelesen 10369 mal)

friederike

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Fahrkostenzuschuss
« am: 05. August 2010, 12:36:20 »
Hallo Leute!
Ich würde gerne mal Eure Meinung wissen.
Wie ich ja schon berichtet habe, fahren wir jetzt alle 2 Wochen zu Dr. Dresemann nach Velen.
Da es ihm besser geht, etwas, aber auf keinen Fall schlechter, denke ich mit Erfolg.
Mein Mann hatte nun die Idee einen Fahrkostenzuschuss zu beantragen. Der Antrag war heute in der Post.
Morgen haben wir wieder Termin bei Dr. Dresemann. Das sind immer 700 km.
Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen den Antrag zum Ausfüllen, morgen Dr. Dresemann vorzulegen.
Fragt mich nicht warum. Er muss es ja nicht selbst bezahlen, sondern die Krankenversicherung.
Aber Dr. Dresemann tut so viel, alles völlig unbürokratisch für uns.
Mein Mann sieht die Sache völlig anders.
Da er weder Krankengeld noch Rente, sondern nur 420 Euro für die Pflegestufe II erhält und die Krankenkassen  und Rentenkassen sich riesige Paläste bauen und der Vorstand riesige Gehälter kassiert....
Wir könnten die Fahrten alle 2 Wochen schon bezahlen, aber sehr dicke haben wir es auch nicht.
Ich habe mich selbstständig gemacht und kann von zu Hause aus arbeiten (mich dabei noch gut jederzeit um meinen Mann kümmern).
Wir können gut von leben, aber große Sprünge sind nicht drin.
Aber das ist alles eine lange, andere Geschichte. Dümmer hätte es nicht laufen können als mein Mann krank wurde. Aber wir haben die Kurve ja gekriegt.
Was ist Eure Meinung dazu?
Hat das schon mal jemand beantragt und hätte es Erfolg.
Und müssen wir nicht eigentlich froh sein, das die Krankenkasse jetzt die Avastinbehandlung bezahlt?

Eigentlich habe ich im Moment ganz andere Sorgen.
Mein Mann hatte jetzt 2 Behandlungen mit Avastin und morgen ist Mrt-Auswertung ob es angeschlagen hat.
Drückt alle ganz fest die Daumen!!!!

Aber die Diagnose, das er wieder ein Riesenteil im Kopf hat, war vor 5 Wochen und ich denke, es wäre ihm sonst schon schlechter und nicht besser gegangen.

Diese ständige Angst ist schon schlimm. Aber das könnt ihr ja sicher alle nachvollziehen.

Schreibt mir bitte noch heute Eure Meinung zu meiner Frage, weil wir morgen um früh 5,00 Uhr schon losfahren.
Viele Grüsse aus Hamburg
Friederike

Offline Bluebird

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #1 am: 05. August 2010, 13:02:57 »


Hallo Friederike,

bin jetzt nur kurz im Forum. Vielleicht hilft Euch dieser Link schon weiter. In dem Unterforum finden sich praktische Hinweise zum Fahrtkostenzuschuss.

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,4377.15.html

Beantragen würde ich ihn auf jeden Fall.

LG
Bluebird
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Offline Toni

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #2 am: 05. August 2010, 14:53:35 »
Hallo Friederike,
ich würde sofort bei der Krankenkasse anrufen. Normalerweise zahlen sie die erste und die letzte Fahrt nicht. Bitte sie um eine Ausnahmeregelung...meistens sind sie bei solchen schweren Erkrankungen doch weicher als man denkt...
LG
Toni
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friederike

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #3 am: 05. August 2010, 15:11:24 »
Mir ging es eher darum, sollen wir das ruhig beantragen oder ist es zuviel verlangt von Dr. Dresemann, der den Antrag ausfüllen muss und der Krankenkasse? Immerhin können wir froh sein wenn die Krankenkasse die Behandlung bezahlt. Andersrum haben wir jahrelang die Beiträge bezahlt (nicht wenig) und waren eigentlich nie krank. Mein Mann ist ja jetzt über mich krankenversichert, weil er kein Einkommen hat. Wir haben extra schnell geheiratet.
Ich habe deshalb irgendwie ein schlechtes Gefühl. Bin immer zur Bescheidenheit erzogen worden. Das steckt tief drin.
Ist eine blöde Frage, ist auch nur ein kleines Problem am Rande. Aber es beschäfftigt mich schon, ob es richtig oder falsch ist.
Friederike



fips2

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #4 am: 05. August 2010, 15:54:32 »

Ich habe deshalb irgendwie ein schlechtes Gefühl. Bin immer zur Bescheidenheit erzogen worden. Das steckt tief drin.
Ist eine blöde Frage, ist auch nur ein kleines Problem am Rande. Aber es beschäfftigt mich schon, ob es richtig oder falsch ist.
Friederike

Zynismusmodus On
Ich finde es sehr lobenswert liebe Frederike, dass du so auf die Gewinnzuwächse der Krankenversicherungen und Managergehälter bedacht bist, weil du auf dein Recht verzichtetest.
Zynismusmodus Off

Liebe Frederike
Jetzt im Ernst.
Diese Leistungen stehen Dir/Euch zu. Beantragt sie, das ist euer gutes Recht. Es wird sicher keinem Arzt zuu viel sein das Formular auszufüllen. Es ist eh nur ein zwei Kreuzchen, Daten und ein Satz auszufüllen. Ach ja Stempel muss auch noch drauf :)
Das ist falsche Scham, hier Verzicht zu leisten.
Der Sachbearbeiter reibt sich  die Hände.

Gruß Fips2

Offline Bluebird

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #5 am: 05. August 2010, 19:39:55 »


So, da bin ich wieder. Wie schon geschrieben, auf jeden Fall beantragen.
Wenn ich manchmal mitbekomme, was Leute so alles bewilligt bekommen für harmlose Zipperlein, da geht mir der Hut hoch!
Dein Mann ist schwerstkrank, er soll die bestmögliche Therapie und die Zusatzleistungen kriegen, die er benötigt.

LG
Bluebird
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Hexchen

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #6 am: 05. August 2010, 19:41:17 »
Liebe Frederike,
ein nein hast du, ein ja kannst du bekommen. Nehmt doch jede Hilfe an und erfülle deinem Mann lieber von dem Geld einen kleinen Wunsch.
Ich drücke Euch die Daumen fürs MRT.
Die Kassen können auch ziemlich hart sein. Wir hatten jetzt das Problem, dass mein Mann in die Klink musste und fast nicht laufen kann. ( Wir wohnen natürlich auch noch oben und zwei Treppen waren zu überwinden ) Da versuchte ich einfach mal mein Glück bei der Krankenkasse, so von wegen Transfer die Treppe runter und Transport im Rollstuhl. Hilfe bekam ich nicht sondern nur den Hinweis, wenn die Punkte H u.s.w. im Schwerbehinderten Ausweis stehen, dann würden sie die Kosten übernehmen. Zu zweit haben meine Tochter und ich es dann doch geschafft, aber ich kann mir jetzt im stehen die Füsse kratzen  ::) War nur Quatsch, ich habe Rheuma und meine Bandscheiben haben nach über 20 Jahren in der Pflege auch ihr Fett abbekommen.
GLG und viel Glück, Hexchen
( bin übrigens auch ein Nordlicht )

Offline Schwaumel

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #7 am: 05. August 2010, 21:02:30 »
Hallöchen, mein Mann sitzt seit Febr. 10 im Rollstuhl, das Kennzeichen "G" hat er noch nicht, da die Beantragung noch immer andauert, soll aber noch diesen Monat abgeschlossen sein. Seit Febr. hat er Pflegestufe 2, wir müssen vor jedem Arztbesuch egal wohin einen Transport schein besorgen( vom Arzt), ich reiche ihn bei der KK ein, dann kommt die Bestätigung und sie bezahlen, da sspielen die Entfernungen keine Rolle. Außerdem ist die Therapie genehmigt. Ihr könnt auch mit DR. Dressemann sprechen, er wird euch gleich eine Verordnung geben: dann bekommt ihr von der KK gleich die Genehmigung für alle Fahrten  für 6 Monate, wie bei allen Chemo`s. Ich glaube nicht, dass es da Schwierigkeiten gibt, nur die Zeit zur Beantragung bleibt dir jetzt nicht, mache es gleich für die Kommenden.

Ich drücke euch alle Daumen dieser Welt
Klappt schon!
Auch das MRT wird gut aussehen
Viel Glück LG Katrin
« Letzte Änderung: 05. August 2010, 21:19:37 von Bluebird »
Dein Lachen, deinen Charm und deine Liebe werden wir nie vergessen.
In Gedenken an meinen lieben Mann
Michel
12.9.56-23.2.11
Diagnose: Dezember 07
   39 Monate

friederike

  • Gast
Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #8 am: 08. August 2010, 10:33:20 »
Das mit dem Behindertenparkplatz hat bei uns fast auf den Tag ein Jahr gedauert. Ich hoffe mein Mann ist bald wieder mit dem Gehwagen für kürzere Strecken unterwegs, dann brauchen wir ihn noch dringender als jetzt mit dem Rollstuhl. Obwohl da der Behindertenparkplatz auch notwendig ist. Wir müssen nämlich die Autotür schon ganz aufmachen, damit er aus dem Auto steigen kann.
Wir hatten auch erst ein "G" und da hatte ich Widerspruch eingelegt. Hat dann nochmal ein halbes Jahr gedauert.


Aber das allerwichtigste:
DAS MRT WAR SUPER!!!!!
Der Tumor ist um etwa 10 % geschrumpft. Die Verlagerung über die Mittellinie ist weg. Das Ödem auch fast. Oben war das Hirn wohl richtig schwammig schon, wie Dr. Dresemann sagt. Ist auch nicht mehr.
Es ist ein Wunder für uns, was da passiert ist in den 4 Wochen.
Wenn man bedenkt, das mein Mann vor 5 Wochen zum sterben nach Hause geschickt wurde.
Wir hoffen die ganze Behandlung geht so positiv weiter.

Den Fahrkostenzuschuss hat Dr. Dresemann fertig gemacht.

Ist schon richtig so. Da gibt es dann auf der Vorstandssitzung der Krankenkasse eben eine Kiste Champus weniger.
Ich muss wohl auch mal lernen zu nehmen und nicht immer nur zu geben. Denn das man ganz schnell abgeschrieben ist, wenn man nicht mehr geben kann, die Erfahrung mußten wir auch schon oft machen, seitman Mann krank ist. Bei "Freunden" und Behörden.

Vielen Dank an Alle für das Daumendrücken!

Ich muss immer an den Filmtitel denken: "Angst fressen Seele auf". Ich glaube wir alle hier wissen genau wie das ist. In einem anderen Zusammenhang.

Ich hoffe wir haben jetzt erstmal wieder ein paar angstfreie Wochen. In 6 Wochen ist das nächste MRT.

Dr. Dresemann hat meinem Mann auch ein paar Schlafpillen verordnet. Wenn er mal wider richtig schlafen kann, wird es im Bezug auf den Allgemeinzustand sicher auch noch Besserungen geben, unabhängig davon was den Tumor betrifft.

Wir sind einfach nur glücklich.
Viele Grüsse an Alle
Friederike


fips2

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #9 am: 08. August 2010, 11:11:30 »
Hallo Frederike.
Ohne dir die Hoffnung rauben zu wollen. Die Voraussetztungen für das Merkzeichen aG (außergewöhnlich Gehbehindert) sind sehr schwer zu erhalten.
So lange dein Mann sich noch mit einem Rollator fortbewegen kann, sind diese Voraussetzungen leider nicht gegeben. Leider. das wird von den SB sehr eng gesehen.
Voraussetzungen für das Merkzeichen aG findest du hier unter aG:
http://www.zbfs.bayern.de/schwbg/wegweiser/wegbehinderung.html#A92
Gilt bundesweit.

Ein Tipp. Lasst euch von eurem Arzt, am besten Einer einer Uni-Klink, bestätigen, dass dein Mann außer stande ist, Strecken die weiter sind als 50m mit dem Pollator zurückzulegen. Dann könnte und ich betone könnte, eine Chance bestehen.

Es gibt aber auch in einigen Bundesländern die Möglichkeit, eine teilweise Parkerleichterung zu erhalten, für Patienten die das Merkzeichen aG knapp verfehlen. Hier könnte auch eine Möglichkeit für euch bestehen. Diese Parkerleichetrung ermöglicht euch auf markierten Parkflächen unbegrenzt und kostenlos zu parken, sowie im eingeschränkten Halteverbot für die Ein und Ausstiegszeiten Kurzzeitzuparken.
Der Parkerleichterungsschein berechtigt NICHT zum Parken auf ausgewiesenen Behindertenparkplätzen!!!!
Höchstens zum Kurzzeithalten zum Aus und Einsteigen. Das geht aber auch schon one jeglichen Ausweis.
Infos dazu siehe hier:
http://www.leverkusen.de/vv/produkte/FB36/145010100000010203.php

Vorsicht hierbei.
Diese Parkerleichterung gilt nur in einzelnen Bundesländern, die sich an diesem Programm beteiligt haben. Es kann also durchaus sein, dass du in Rheinland/Pfalz parken darfst und 10 Km weiter in Hessen nicht.
In der Regel sind die gültigen Bundesländer auf dem GELBEN Parkerleichterungsschein aufgedruckt.
Die Voraussetzungen für die Parkerleichterung bestätigt das zuständige Versorgungsamt. Den Parkausweis erhaltet ihr dann, unter Vorlage der Bescheinigung, beim örtlichen Verkehrsamt oder Ordnungsamt.

Hoffe geholfen zu haben.
IgB
Fips2


« Letzte Änderung: 08. August 2010, 11:14:19 von fips2 »

Offline Bluebird

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #10 am: 08. August 2010, 11:35:16 »


Liebe Friederike,

ich freue mich mit Euch über dieses so gute MRT-Ergebnis, Da bleibt wirklich zu hoffen, dass diese Entwicklung weiter fortgesetzt werden kann bzw. sich der Zustand stabilisiert.

LG
Bluebird
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isabel0301

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Re:Fahrkostenzuschuss
« Antwort #11 am: 22. Januar 2011, 14:39:55 »
Hallo Friederike

habe mal eine Frage zu dem Arzt wo ihr immer hinfahrt. Warum fahrt ihr zu dem, habe schon öfter was von ihm gehört. Bitte um weitere Infos zu ihm. Vielen Dank isabel0301

 



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