HirnTumor-Forum

Autor Thema: Fasten nach der OP  (Gelesen 7148 mal)

Werner

  • Gast
Fasten nach der OP
« am: 29. März 2011, 14:24:30 »
Hallo,

gibt es Erkenntnisse, ob kontrolliertes Fasten ( z.B. nach Buchinger) einen positiven Effekt hat ?

Danke für Eure Antworten !


Viele - sonnige  - Grüße,

Werner

fips2

  • Gast
Re:Fasten nach der OP
« Antwort #1 am: 29. März 2011, 14:49:12 »
Hallo Werner
Darf ich dich fragen wo du den Zusammenhang von Tumorreduzierung und Buchinger-Fasten her hast?
Hier ist zumindest nichts davon zu lesen, bei den Indikationen.
http://www.buchinger.de/lang-de/therapieformen/buchinger-heilfasten/indikationen
http://www.buchinger.de/lang-de/therapieformen/buchinger-heilfasten

Diäten und Fasten sind grundlegende Unterschiede. Nur wird beides gern in einen Topf geworfen.

Eine Diät kann eine spezielle Ernährungsweise sein, bei der man den Körper mit den notwendigen Nährstoffen, aus bestimmten Nahrungsmitteln versorgt. Dazu gibt es auch spezielle Diäten die sich auf das Tumorwachstum auswirken können. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn man sich dabei wohl fühlt.

Fasten ist ein bewusstes Aushungern des Körpers damit Fette abgebaut und Schlacken ausgetrieben werden. Fasten ist gewollter Extremstress für den Körper.
 Nach Buchinger nimmt man nur 150-250Kcal täglich zu sich und sehr viel Flüssigkeit.
http://www.ernaehrung-diaeten.de/buchinger-fasten.html


Meine Einstellung dazu.
Nicht den Teufel mit dem Belzebub austreiben und noch mehr Probleme schaffen, als man schon hat.
Im Anbetracht, dass man  eine OP verkraften muss ,würde ich persönlich von einem Fasten, zumal wenn man nicht unter Übergewicht leidet, absehen, weil der Körper die Kräfte für die Heilung und Genesung braucht.
Selbst die Islamisten, welche ja ein recht strenges Ramadanfasten vollziehen, essen etwas nach Sonnenuntergang. Kinder und Kranke bekommen dann exta süße und fetthaltige Nahrungsmittel damit keine Unterversorgung des Körpers eintritt.

Zumindest würde ich eine geplante Fastenkur unbedingt mit den behandelnden Ärzten absprechen. Fasten und Medikamenteneinnahme passt auch nicht zusammen, da die Medikamente den leeren Darm dann stärker angreifen können, was zu unerwünschten Nebenwirkungen ( Magenschleimhautentzündungen udgl.) führen könnte.
Ebenso muss dafür gesorgt werden, dass die Funktionen der körperentgiftenden Organe (Vorwiegend Leber und Nieren) entsprechend versorgt werden, damit sie die Gifte durch die Medikamente abbauen können.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 29. März 2011, 15:39:18 von fips2 »

Offline Bea

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Re:Fasten nach der OP
« Antwort #2 am: 29. März 2011, 15:22:19 »
Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum, Werner!

Zum Thema "Fasten" läßt sich folgendes ganz klar sagen:
man fastet aus unterschiedlichen Gründen. Religiöse (z.B. 40 Tage vor Ostern bei Katholiken), entschlakende oder aber einfach um zur Ruhe und zur inneren Besinnung zu kommen. Es kann genutzt werden um sich über die Essgewohnheiten klarer zu werden und diese ggf. grundsätzlich umzustellen.

Fasten sollte man nach Absprache mit dem Arzt und dies sollten, wenn man der Fastenbegleitung glauben darf, möglichst nur gesunde Menschen tun.

Fasten hat nach meinem Wissensstand überhaupt nichts mit der Beeinflussung eines Tumors zu tun.

LG,
Bea

Offline KaSy

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Re:Fasten nach der OP
« Antwort #3 am: 30. März 2011, 21:51:25 »
Hallo, Werner,
ergänzend zu den vorigen Beiträgen meine ich:

Bei einer vorhandenen Tumorerkrankung besteht ohnehin die Gefahr, durch die damit allgemein zusammenhängenden Beeinträchtigungen weniger an Nahrung zu sich nehmen zu wollen oder zu können.

Man kann selbst zuvor nicht wissen, ob ein solcher Zustand eintritt und wie lange.

In diesen Zeiträumen (z.B. ITS) werden zur Aufrechterhaltung oder Verbesserung der körperlichen Gesamtsituation per Tropf Flüssigkeiten zugeführt, die mit Nährstoffen versetzt werden können. Diese Notwendigkeit sollte jedoch möglichst bald durch eine normale Nahrungsaufnahme abgelöst werden.

Wenn man allerdings durch ein selbstauferlegtes Fasten seinen Körper schwächt, ist er den Belastungen einer (besonders einer derart gravierenden) OP plus Narkose weniger gut gewappnet und man macht es sich und dem medizinischen Personal schwerer, verhältnismäßig rasch wieder "auf die Beine" zu kommen.


Ich kann dazu zwei eigene Erfahrungen benennen:

Vor meiner ersten HT-OP wollte ich (als zuvor jahrelanger Blutspender) Eigenblut spenden. Das wurde mir mit netten Worten ausgeredet, da ich mein Blut für mich, für meinen Körper in dieser Situation unbedingt selber brauche. Nicht umsonst ist es (etwa seit Ende der neunziger Jahre) Menschen nach Operationen am Kopf in ihrem eigenen Interesse nicht mehr gestattet, Blut zu spenden.

Während meiner AHB Aufenthalte wurde ich trotz Übergewichts von den Ärzten nie auch nur darauf angesprochen, etwa eine gewichtsreduzierende Kost zu mir zu nehmen. Mich hat das zwar gewundert, da schlankere Patienten "auf Diät" gesetzt wurden, aber es hat eben mit der Tumorerkrankung und ihren möglichen Folgen für die Gesamtsituation des Betroffenen zu tun.

KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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