Hallo , war heute wieder bei meinem Mann in der reha. Er macht körperlich total gute Fortschritte, aber es mangelt an Orientierung und Kurzzeiterinnerung. Man sagte mir, es würde schwer werden, ihn in der Zeit bis zum 14.6. soweit vom Geist her zu bringen, daß er dann in Phase C kommen kann. Aber ist es wirklich so, daß jemand, der eben jetzt alles nicht so schnell auf die Reihe kriegt, keine Chance bekommen soll, das Laufen wieder zu erlernen, sondern lieber in ein Pflegeheim soll. Wäre er nicht an diesen sämtlichen Clostridien (sorry) erkrankt, wer weiß, wie sein Stand dann heute wäre. Ich werde auf jeden Fall bei der Krankenkasse für ihn versuchen, nochmals eine Verlängerung für Phase B zu bekommen. Ich habe in einem langen Brief alles über die Op und die Zeit danach, die vielen Rückschläge und die Fortschritte, die er jetzt macht , geschrieben. Heute z.B. habe ich ihn abends ins Bett gebracht. Er hat sich selbständig den Oberkörper gewaschen,Zähne geputzt,rasiert und sich eingecremt. Dann haben wir den Rollstuhl, mit dem er sich jetzt langsam selbst Fortbewegung, am Bett "geparkt" und ist über das Rutschbrett rüber aufs Bett gerutscht. Klar, er braucht noch Zeit, bis er die einzelnen Schritte realisiert, aber ist das nicht auch ne Übungssache, vielleicht so, wie man Auto fahren lernt? Das geht einem doch auch in Fleisch und Blut über. Vielleicht bin ich ja auch zu optimistisch? Aber man hatte uns im Vorfeld gesagt, es wird sicher ein Jahr dauern, bis es halbwegs wieder geht. Was aber, wenn er doch in ein Pflegeheim muß? Ich möchte daran um Moment am liebsten gar nicht denken.
Ein schönes Wochenende euch allen
LG Gaby