Hallo ihr Lieben,
wie versprochen melde ich mich mal wieder.
Mein Mann ist ja nun seit reichlich zwei Wochen wieder zu Hause und darüber freuen wir uns alle, ich natürlich ganz besonders, sehr.
Aber es ist auch verdammt schwer. Ganz ehrlich, so habe ich es mir nicht vorgestellt. Es ist wie bei einem Kind, ich muß daneben stehen z.B. beim waschen und anziehen und ihn immer wieder dazu anhalten, jetzt das, dann das usw. Scheinbar oder eigentlich ganz sicher ist durch die Op mehr entzwei gegangen, als ich bisher wahrhaben wollte.
T
Ich habe im Moment das Gefühl, wir haben beide kein eigenes Leben mehr, sondern nur noch ein ,gemeinsames. Vielleicht pegelt sich mit der Zeit ja alles noch ein bißchen ein, aber es geht rund um die Uhr. Er geistert ja auch nachts durch die Gegend, macht sich seine Windel (leider braucht er die immer noch, ist nach der Op nicht besser geworden) ab und geht dann wieder so ins Bett, wenn ich es nicht zufällig mitbekomme, dann ist natürlich das Bett nass.
Er erkennt auch keinen logischen Zusammenhang mehr. Neulich wollte er beim gießen im Garten helfen. Er stand vor dem schlauch, wußte aber nicht, wies gehen soll. Er merkt aber auch, daß manches einfach nicht funktioniert. Er bezeichnet sich dann als blöd oder als Idiot. Und er wird dann total traurig, nicht selten kommen auch Tränen.
Man das ist alles so " bescheiden " . Ich weiß, ich sollte zufrieden sein, daß es überhaupt so ist wie es ist, andere sind viel viel schlimmer dran, wenn ich da nur an Anderle denke. Aber es tut schon weh zu erleben, wie eine Erkrankung so von jetzt auf gleich mehrere Leben total ändern kann. Aber irgendwie sitze ich heute auch in einem " Jammertal " , vielleicht liegt es daran, daß es bei uns seit drei Tagen unaufhörlich regnet.
Laßt euch den Sonntag von mir nicht vermiesen.
LG Gaby