HirnTumor-Forum

Autor Thema: Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)  (Gelesen 162523 mal)

gaby

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #30 am: 15. März 2011, 17:06:16 »
Hallo, die OP meines Mannes hat 13 Stunden gedauert und es ging dabei um Leben und Tod, da er wahnsinnig viel Blut verloren hat. Die Embolisation vorher hat wohl doch nicht so ganz geklappt. Heute war nochmal ne CT und dann haben die Neurologen das ok zum Aufwecken gegeben. Dann ist schon mal sehr gut. Aber seit der OP krampft er, hat jemand von euch damit Erfahrung? Ob er mich heute erkannt hat, weiß ich auch nicht so genau, er ist noch sehr müde.
Ich möchte euch allen nochmal für euren Beistand danken. Es hilft total.
LG Gaby


Offline Evi

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #31 am: 15. März 2011, 21:13:37 »
Liebe Gaby,

das ist ja nicht so schön, das die Embolisation nicht so geklappt hat.
Gut, das er schon wieder aufgeweckt wurde, das man das Blut stoppen konnte und das die OP gelungen ist.
Da ist es klar, das du dir große Sorgen machst.
Ich war 48 Std abwesend und bekam nichts mit.
Das ist für die Angehörigen nicht so einfach und wenn dann auch noch Krämpfe dazu kommen.
Da kann ich dir aber nicht weiter helfen. Aber ich habe es hier im Forum gelesen.

Nach der OP will man am liebsten seine Ruhe und schlafen ( so ging es mir) .
Dein Mann hat sicher trotzdem mit bekommen das du da warst.
Von den Medikamenten ist man "hig" und hat keine Schmerzen.

Gute Besserung und weiter viel Kraft und Geduld ... es kann noch eine Weile dauern.

Viele Grüße  Evi




Offline probastel

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #32 am: 15. März 2011, 23:21:43 »
Hallo liebe Gaby,

ich freue mich, dass es Dein Mann und die Ärzte gemeinsam geschafft haben. 13 Stunden ist eine wahrhaft lange Zeit und auch Dir werden die Anstrengungen und Strapazen ins Gesicht geschrieben sein.

Krämpfe und krampfartige Zustände gehören zu den durchaus wahrscheinlichen Nebenwirkungen einer OP. Jede Beeinträchtigung des Gehirns (Verletzung, Schlaganfall, Tumor, OP,... ) kann zu Krämpfen führen. Das Meningeom Deines Mannes, direkt am Riechnerv gelegen, war in einer sehr empfindlichen Region des Gehirns und es hatte schon eine sehr beachtliche Größe erreicht. Das Gehirn hatte sich an diese Situation angepasst und gelernt, soweit es ihm möglich war, mit dieser Beeinträchtigung umzugehen. Jetzt fehlt ihm auf einmal der Gegendruck des Tumors und es beginnt den entstanden Hohlraum wieder für sich in Besitz zu nehmen. Dies kann dazu führen, dass die Komunikation zwischen den einzelnen Nervenzellen gestört ist und die Nerven quasi "überreagieren", ein Krampfanfall entsteht.

Mit der Zeit lernt das Gehirn mit den neuen Platzverhältnissen umzugehen und die Neigung zu Krampfanfällen nimmt ab. Sollte sich die Neigung zu Krampfanfällen nicht alleine reduzieren, so kann man mit geeigneten Antiepelptika den Patienten einstellen und so die Krampfanfällen reduzieren oder gar gänzliche verhindern.

Beste Grüße und gute Besserung an Dienen Mann

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline Eva

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #33 am: 16. März 2011, 14:46:33 »
Liebe Gaby,

auch ich freue mich, dass Dein Mann die lange OP überstanden hat. Ich wünsche ihm gute Besserung und sag ihm, die Insel wartet auf Euch.

Sonnige Grüße
Eva
Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist.

Vergiss die Frage, was das Morgen bringen wird, und zähle jeden Tag, den das Schicksal dir gönnt, zu deinem Gewinn dazu.                                                                Horaz

Mein Erfahrungsbericht: http://www.langzeitueberlebende-glioblastom.de

gaby

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #34 am: 17. März 2011, 03:15:17 »
Hallo ihr Lieben, die ihr unsere Geschichte kennt. Danke für eure lieben Worte in dieser schweren Zeit. Das ist wieder eine Nacht der Grübeleien. Ich habe heute Mittag ein Gespräch mit dem OA, der meinen Mann operiert hat. Vielleicht wird es dann ein bißchen klarer für mich. Mein Mann ist zwar wach, aber ich weiß trotzdem nicht, ob er überhaupt merkt, wenn ich bei ihm bin. In solchen Augenblicken fühle ich mich doch sehr allein und hilflos.
Gaby

Offline Evi

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #35 am: 17. März 2011, 07:16:17 »
Liebe Gaby,

das ist nicht einfach für dich.
Aber ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen :
man bekommt das mit, wenn da jemand da ist und das tut einem GUT.
Reagieren kann man da nicht, denn die Medikamente machen einen so richtig müde, man will nur noch schlafen und das ist wichtig um gesund zu werden.
Mir war nur nach Ruhe und man ist ja (wie ich schon schrieb ) "hig".

Der OA wird dir deine Fragen beantworten und ich hoffe, er kann dich etwas beruhigen.
(Probastel hat das ja fachlich auch schon versucht)
Leider können wir nur aus der Ferne mit Worten helfen und wir tun das gerne.

Deinem Mann weiterhin gute Genesung  nach der schweren OP und dir alles Gute!

Liebe Grüße und wir sind im Gedanken bei euch    Evi



gaby

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #36 am: 17. März 2011, 12:45:54 »
Hallo ihr, hatte gerade das Gespräch mit dem OA. Die Chance, daß mein Mann diesen Eingriff überlebt, stehen schlecht. Wenn doch, wird er ein Pflegefall bleiben, allenfalls ein bißchen mobilisiert werden. Was soll ich bloß tun?

Offline Bea

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #37 am: 17. März 2011, 13:00:19 »
Liebe Gaby,

diese Nachrichten hätten wir dir gerne erspart und auf einen besseren Ausgang gehofft.

Magst du sagen, warum der Verlauf so ist?

Was du tun könntest; fragen, wie eine Mobilisierung aussieht und wann man damit beginnen kann. Erfahren, was zuhause vorzubereiten ist, wenn es die Möglichkeit und den Wunsch gibt, dass dein Mann nach Hause kann. Und ganz wichtig: Hilfen suchen und Pflegestufe beantragen.

So schlimm es ist und so sicher wie die Hoffnung immer bleibt; das Schicksal kann euch leider niemand nehmen. Aber man muss irgendwie dafür sorgen, dass es für alle so erträglich wie möglich wird.

Von ganzem Herzen wünsche ich euch den nötigen Erfolg, Glück, Kraft und Menschen, die euch beistehen. Virtuell tun wir das hier gerne. Sehr gerne!

Liebe Grüße,
Bea

fips2

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #38 am: 17. März 2011, 13:08:04 »
Hallo Gaby
Sei erst mal tröstend umarmt.

Dein Mann ist ein Kämpfer, denk ich mir, sonst hätte er diesen ersten schweren Schritt nicht  geschafft.
Dir bleibt leider im Moment nur das Abwarten, wie es weiter geht und bei ihm zu sein.

Überlege dir dabei was dein Mann für den Fall der Fälle wollte, was mit ihm geschieht. Es wird dir sicher eine Erleichterung sein, wenn du nicht in Eile die Entscheidungen fällen musst
Es ist bestimmt kein schöner Gedanke. Aber so lange man noch Ruhe hat und nicht von den Ereignissen überrascht wird, kann man besonnener reagieren. Auch hat man Zeit mit den Ärzten und Angehörigen, alle Möglichkeiten und weitere Vorgehensweisen durch zu sprechen, um voll hinter der getroffenen Entscheidungen stehen zu können.

Ich wünsche dir, dass du diese Schritte nie gehen musst und sich alles doch noch zum Guten, oder zumindest besser als die bis jetzt genannten Prognosen der Ärzte, ausfällt.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 17. März 2011, 13:11:37 von fips2 »

Offline probastel

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #39 am: 17. März 2011, 16:07:23 »
Hallo Gaby,

dies ist wahrlich keine gute Prognose, doch auch Ärzte können irren, wenn gleich sie solche Worte nur mit bedacht äußern. Ich kann gut verstehen, dass Du in diesem Moment verzweifelt bist und in ein tiefes Loch stürzt, hattet Ihr Euch doch eine Besserung von der OP versprochen.

Oftmals können sich Patienten nicht äußern, bemerken aber sehr wohl wenn Angehörige bei Ihnen sind und mit ihnen reden. Auch wenn es Dir schwer fällt oder gar widersinnig erscheint, lasse ihn an Deinem Leben teilhaben. Erzähle ihm in normalen Ton was sich in Eurem Umfeld erreignet hat und lasse ihn Deine Nähe spüren.

Ich kann Fips Vorschlag nur unterstreichen. Überlege was Dein Mann in dieser Situation will, eventuell habt Ihr ja über diesen Verlauf der OP gesprochen und er hat seinen Willen geäußert oder sogar noch besser niedergeschrieben.

Ich bin tief betroffen und drücke Euch feste die Daumen, dass sich doch noch alles zum Guten wendet.

Ganz liebe Grüße

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline TinaF

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #40 am: 17. März 2011, 16:18:42 »
Liebe Gaby,

es tut mir sehr leid, was Euch da gerade passiert. Das ist ein schlimmer Schlag und ich hoffe sehr für Euch, dass Dein Mann den Ärzten beweisen wird, dass sie sich getäuscht haben.

Verbringe viel Zeit mit Deinem Mann und rede mit ihm, auch wenn Du Dir nicht sicher bist, ob er Dich hört, Dich wahrnimmt. Wir hatten eine ähnliche Situation vor Jahren mit meiner Oma, keiner von uns hätte vermutet, dass sie noch irgendwas mitbekommt, aber sie hat uns eines Besseren belehrt.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. Hoffentlich gibt es jemand, der das alles mit Dir trägt und Dich unterstützen kann.

Ich umarme Dich

TinaF
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Offline Evi

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #41 am: 17. März 2011, 18:11:34 »
Liebe Gaby,

das ist eine schlimme Nachricht, die du bekommen hast .

Wir hoffen alle mit dir und Bea, Fips2, probastel, TinaF schrieben es ja :
dein Mann bekommt mit wenn du da bist und was du erzählst, das tut ihm gut.

Mir fehlen die Worte und ich drücke die Daumen und wünsche alles Glück für deinen Mann und schließe mich den Worten der anderen an.
Es sind gute Hinweise für dich enthalten.

Alles Liebe für Dich und weiter viel Kraft  Evi

Offline Trinity

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #42 am: 17. März 2011, 20:00:54 »
Hallo liebe Gaby,

die schlechte Nachricht,die du leider bekommen hast,tut mir sehr sehr leid. Ich habe sehr mit euch gehofft und gebangt.
Verlier die Hoffnung nicht und kämpft weiter. Zeige deinem Mann,dass du da bist. Ich spreche aus der Erfahrung heraus,dass es auch den Angehörigen gut tut,wenn sie Zeit mit dem Erkrankten verbringen.
Du kannst ihm von Teneriffa erzählen usw. Klar fällt das auch dir dann schwer,aber ich glaube,dass man selbst etwas zur Ruhe kommt.
Was die Formalitäten anbelangt,solltest du vielleicht schonmal über das Vorgehen nach dem Krankenhausaufenthalt nachdenken. Also,mein Vater hätte meine Mutter auch mit Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes nicht zu Hause pflegen können. Die Entscheidung zu einem Hospiz war genau richtig. Sie war dort gut aufgehoben,in einer liebevollen Atmosphäre ihren letzten Weg gehen.

Ich wünsche dir Stärke und die Ruhe für die richtige Entscheidung. Welche auch immer das sein wird,solange du da bist,wird dein Mann das spüren und du wirst ihm eine Hilfe sein.
Halt uns auf dem Laufenden wenn du magst, hier triffst du auf offene verständnisvolle Ohren bzw. Augen.

Alles Liebe
Kathrin
« Letzte Änderung: 17. März 2011, 20:06:42 von Trinity »
Alles hat einen Sinn, ich glaube fest daran. Es musste so kommen. (- meine Schwester 2005)

gaby

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #43 am: 17. März 2011, 23:09:48 »
Hallo ihr Lieben,
mein Mann wurde heute wieder ins Koma gelegt. Sein Allgemeinzustand hatte sich verschlechtert,er hat etwas Fieber und in der Lunge fing es an zu brodeln. Beim CT heute morgen gab es keine Auffälligkeiten, aber im EEG konnte nur sehr wenig Hirnaktivität verzeichnet werden. Der OA hat gesagt, der Tumor ist beidseits der Stirn nach hinten über den Sehnerv bis zum Großhirn gewachsen. Er hat dabei zwei Teile der Hauptschlagader abgequetscht. Eigentlich hätte mein Mann gar nicht mehr richtig sehen gekonnt haben. Aber er hat nur zum Lesen ne Brille gebraucht. Weit konnte er besser gucken als ich mit Brille. Diese Operation sei das "Gruseligste"(er hat sich sofort für dieses Wort entschuldigt),was er und der Chefarzt in ihrer jeweils mehr als 29jährigen Dienstzeit je gesehen hätten. Der Tumor ist wohl vollständig entfernt und auch gutartig, aber möglicherweise ist bei der OP doch einiges entzwei gegangen. Also, sollte er über den Berg kommen, käme als nächstes für lange Zeit eine Wachstation, dann evtl Frühreha,um ihn wieder etwas zu mobilisieren, ob es jemals für die Häuslichkeit reichen wird??
Als am Sonntag die Fahrstuhltür zuging, da war mir klar, so werde ich ihn nie wiedersehen, darüber hatte man uns hinreichend aufgeklärt. Aber das es nun so ist!!!

Gaby

Offline probastel

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Re:Bevorstehende OP--Vorstellung Gaby (Angehörige)
« Antwort #44 am: 18. März 2011, 11:44:48 »
Hallo Gaby

Dein Bericht betrübt mich zu tiefst, macht mich traurig und nachdenklich. Dass jetzt zu allem Überfluss auch noch die Lunge Probleme bereitet und sich noch ein Fieber einstellen musste ist zutiefst unfair. Es bleibt zu hoffen, dass sich durch das künstliche Koma die Situation wieder bessert und Dein Mann wieder Energie schöpfen kann.

Ich Denke an Euch und drücke Euch ganz feste meine Daumen

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

 



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