HirnTumor-Forum

Autor Thema: "Hirntumor durch einzelnen Gendefekt: Hilfe wird erforscht"  (Gelesen 6946 mal)

Offline Ratzebär

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Hallo hier was Neues?

Zitat
Ein gefährlicher Hirntumor (pilozytisches Astrozytom) kann bereits durch den Defekt eines einzigen Gens ausgelöst werden. Das haben jetzt Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Universitätsklinikums Heidelberg an Mäusen gezeigt...


gelesen:
http://business-panorama.de/news.php?newsid=89125
am:2011-03-15

Biggi
Aegroti salus suprema lex.=
Das Wohl des Patienten ist höchstes Gesetz.

Amicus certus in re incerta cernitur.=
In der Not erkennst Du den wahren Freund.

Offline BabyMika

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Einzelner Gendefekt löst Hirntumor aus (pilo. Astrozytom)
« Antwort #1 am: 18. März 2011, 10:46:44 »
Hallo ihr Lieben

Schaut mal, was ich für eine Mail aus der Hirntumor-Mailing-Liste bekam.
Ich finde es als Mama einer pilo. Astro kranken Kindes sehr interessant.
Meint ihr, es macht jetzt schon Sinn, das unserem Onkologen vorzulegen und nach einer Möglichkeit für Mika-Levin zu fragen???

Hier die kopierte Mail:

Einzelner Gendefekt löst Hirntumor aus
Dr. Stefanie Seltmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Deutsches Krebsforschungszentrum <http://idw-online.de/de/institution386>
14.03.2011 17:15
Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem
Universitätsklinikum Heidelberg zeigen an Mäusen: Ein Defekt in einem
einzigen Gen, das an der Signalgebung der Zelle beteiligt ist, reicht
aus, um einen gefährlichen Hirntumor auszulösen.
Das pilozytische Astrozytom, der häufigste Hirntumor bei Kindern, wächst
langsam und ist meist gutartig. Oft jedoch können Chirurgen den diffus
wachsenden Tumor nicht gänzlich herausoperieren. Das bedeutet, dass die
Patienten unbedingt weitere Therapien benötigen, um verbleibendes
Tumorgewebe abzutöten. Chemo- oder Strahlentherapie, die überdies zu
starken Nebenwirkungen führen können, beeinflussen gerade diese sehr
langsam wachsenden Tumoren kaum -- die erkrankten Kinder sind dringend
auf neue, zielgerichtete Behandlungen angewiesen.

Ein typischer Gendefekt dieser Hirntumoren ist bereits bekannt: "Aus
unseren eigenen Untersuchungen wissen wir, dass bei der überwiegenden
Mehrzahl der pilozytischen Astrozytome ein Fehler im Gen BRAF vorliegt",
sagt Professor Dr. Peter Lichter aus dem Deutschen
Krebsforschungszentrum. Dieser Defekt führt dazu, dass ein wichtiger
zellulärer Signalweg, der in gesunden Zellen nur bei akutem Bedarf
eingeschaltet wird, dauerhaft aktiv
ist.

Jan Gronych aus Lichters Abteilung untersuchte nun gemeinsam mit
Kollegen aus dem Universitätsklinikum Heidelberg, welche Bedeutung der
BRAF-Defekt tatsächlich für die Krebsentstehung hat. Dazu verpackten die
Forscher ein defektes BRAF-Gen in ein Virus und schleusten es so in
Nervenvorläuferzellen von Mäusen ein. Bei 91 Prozent der so behandelten
Tiere entwickelten sich im Bereich der Injektionsstelle Tumoren, die in
Biologie, Wachstumseigenschaften und Gewebestruktur dem pilozytischen
Astrozytom entsprachen.

Die Zellen dieser Tumoren zeigten alle das typische Symptom eines
defekten BRAF-Gens, das dauerhaft aktivierte Enzym MAP-Kinase. "Das
beweist, dass tatsächlich ein einziger Gendefekt ausreicht, um ein
pilozytisches Astrozytom auszulösen", fasst Lichter die Ergebnisse
zusammen.

Die dauerhaft aktive MAP-Kinase liefert der Krebszelle ständig
Wachstumssignale, ist aber zugleich ihre Achillesferse: In den letzten
Jahren wurde eine Reihe von Medikamenten entwickelt, die ganz spezifisch
die Enzymaktivität von Kinasen unterdrücken und dadurch das
Krebswachstum aufhalten können. Die Heidelberger Forscher zeigten, dass
Gehirnzellen, die durch ein defektes BRAF-Gen zu ständiger krankhafter
Zellteilung getrieben werden, nach Behandlung mit dem Kinase-Hemmstoff
Sorafenib ihr Wachstum verlangsamten.

"Bisher fehlte uns ein geeignetes Modellsystem, um neu entwickelte
Medikamente gegen das pilozytische Astrozytom zu erproben", sagt Peter
Lichter. "Die BRAF-Mäuse eröffnen uns die Möglichkeit, neue
Kinase-Inhibitoren oder auch andere Medikamente gezielt auf ihre
Wirksamkeit gegen diese Krebserkrankung zu testen."

Ein Bild zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2011/images/Astrozytom.jpg

Legende: Gewebeschnitt eines Mäuse-Gehirns mit pilozytischem Astrozytom
(rechte Bildhälfte); die Astrozyten sind braun gefärbt.

Quelle: Jan Gronych, Deutsches Krebsforschungszentrum

Jan Gronych, Andrey Korshunov, Josephine Bageritz, Till Milde, Manfred
Jugold, Dolores Hambardzumyan, Marc Remke, Christian Hartmann, Hendrik
Witt, David T.W. Jones, Olaf Witt, Sabine Heiland, Martin Bendszus, Eric
C. Holland, Stefan Pfister und Peter Lichter:
An activated mutant BRAF kinase domain is sufficient to induce pilocytic
astrocytoma in mice. The Journal of Clinical Investigations, 2011, DOI:
10.1172/JCI44656

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern,
dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Ansätze, mit denen
Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher
behandelt werden können. Daneben klären die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) Betroffene, Angehörige
und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum
wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und
zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in
der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren


Liebe Grüße
Christine
« Letzte Änderung: 26. März 2011, 18:24:54 von KarlNapf »
Mika-Levin (*1.April 2004) mit einem philo. Astrozytom WHO 2. Mit 11 Monaten große OP, seit April 2007 erneutes Tumorwachstum und Chemo mit Carboplatin/Vincristin

 



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