HirnTumor-Forum

Autor Thema: Und noch ein Meningeom-Neuling mit Gefühlschaos-Vorst. Honighummel (Betr.)  (Gelesen 16039 mal)

honighumel

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Hallo Uitikon,

was Du beschreibst, passt fast 100%ig auf meine Situation. Nach allen Informationen und ärztlichen Aussagen weiß ich, dass die Entscheidung für die OP richtig ist. Das alleine nimmt mir aber nicht die Angst vor dem Eingriff und möglichen Komplikationen.

Im Moment geht es mir verhältnismäßig gut, was wohl daran liegt, dass es endlich eine feste Richtung gibt.

Trotzdem gehe ich davon aus, dass ich bis zur OP nicht arbeiten werde. Oder eben nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Ich kann einfach nicht einschätzen, wie belastbar mein Nervenkostüm ist und wie konzentriert ich tatsächlich arbeiten kann. Mein Chef und die meisten Kollegen wissen von dem Tumor, auch wenn natürlich nicht alle detailliert informiert sind. Durch die Sinusitis, die mich ja auch schon zwei Wochen vorher "out of order" gesetzt hat, waren die interessantesten Spekulationen unterwegs... Schwangerschaft, Schweinegrippe...  ::) Ich habe dann entschieden, dass es besser ist, klare Aussagen zu machen, als die Gerüchteküche weiter brodeln zu lassen.

Darf ich fragen, wo Dein "Unhold" sitzt?

Unsere Termine liegen ja recht nah beieinander - wir werden also fast zeitgleich in unseren  Krankenbetten liegen und mit Brechschalen jonglieren...  ;D

GLG
honighummel

Offline Igrainia

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Hallo Uitikon , Hallo Honighummel,
da kann ich mich als Dritte Eurem Bund anschliessen. Mein OP-Termin ist am 13.04.11. Und mir gehen die gleichen Gedanken und Ängste durch den Kopf wie Euch. Es gibt Tage, da belastet mich die Situation wenig und dann sind wieder Tage, die sind furchtbar. Vorallem die Nächte sind schlimm. Zur Zeit ist es so, dass ich nicht ohne Tabletten schlafen kann. Mir geht auch immer durch den Kopf, ob das die richtige Entscheidung ist, die ich da getroffen habe. Aber eigentlich gibt es ja auch keine Alternative dazu.
Auf alle Fälle drücke ich Euch Beiden auch die Daumen, das alles gut geht und das wir dann alle wieder *gesund* und munter sind.
Ganz liebe Grüsse von Igrainia

honighumel

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Hallo Igraina,

das ist genau das Dilemma: Vom medizinischen, also rein sachlichen Standpunkt her betrachtet, bin ich mir sicher, dass die OP der richtige Weg ist. Das ändert aber natürlich nichts an den Gedanken, die man sich rund um den Eingriff macht...

Ich kratze all meinen Optimismus zusammen und gehe jetzt einfach mal ganz trotzig davon aus, dass wir alle unsere Operationen blendend hinter uns bringen und, was mich betrifft, habe ich inzwischen sogar einen neuen Gedankenansatz: Wenn "das Ding" erst mal raus ist, bin ich quasi eine upgedatete Version meiner selbst. Besser, leistungsfähiger, kopfschmerz- und auch sonst symptomfrei - also honighummel 2.0!  8)

Eine wichtige Hürde habe ich schon genommen: Mit meinen Töchtern (11 und 10 Jahre alt) sprechen und ihnen eröffnen, dass ich operiert werden muss. Es war nicht schlimm, wie ich es befürchtet hatte und die beiden haben zwar besorgt, aber nicht ängstlich reagiert. Das war, im ersten Augenblick nach Eröffnung der Diagnose, meine größte Sorge. Gluckengedanken...  ::)

LG & einen möglichst guten Tag!
honighummel



Offline Tat

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Hallo Honighummel,

ich werde am 19.04.2011 auch in Freiburg zum jährlichen MRT und Besprechung sein. Auch ich habe mir keine 2. Meinung eines Krankhauses eingeholt. Ich hatte nur die Meinung meines Neurologen und die Meinung von Freiburg. Neurologe sagte nicht operieren und Freiburg sagte operieren. Ich habe mich sofort wohl und gut aufgehoben gefühlt in Freiburg. Die Ärzte und Schwestern sind alle sehr lieb und nett. Nach 7 Tage durfte ich wieder nach Hause. Auch ich habe 2 Mädels mit 13 und 7 Jahre. Wo kommst du den her. Ich bin aus dem Raum Oberkirch. Für die bevorstehende OPS Dir und den anderen alles gute und liebe. Ihr wird sehen es wird alles gut. Ihr müßt an die Sache positiv ran gehen das hat mir 2009 sehr geholfen.


LG Tat



Offline probastel

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Auch von mir ein herzliches Hallo an Dich Honighummel! Es ist schön dass Du uns gefunden hast und schade, dass Du uns überhaupt suchen musstest.

Ich kann Deine Situation nur zu gut nachvollziehen, nach Deinem Ärztemarathon hat man irgendwann einmal die Nase voll und will keine Ärzte mehr sehen. Als bei mir die Diagnose "Meningeom" gestellt wurde bin ich zu der nächsten, besten (nicht nächstbesten) Klinik maschiert und habe mich dort vorgestellt. Ärzte und Klinik machten einen guten Eindruck auf mich und so habe ich mich entschlossen dort operieren zu lassen. Wenn ich keinen guten Eindruck von Klinik und Ärzten gehabt hätte, dann hätte ich so lange gesucht bis ich einen kompetente Klinik gefunden hätte um mich dort operieren zu lassen.

Soll heißen: Wenn Du Dich in der Klinik gut aufgehoben fühlst und Du zutrauen zu den Ärzten und deren Behandlungsplan gefunden hast, dann brauchst Du Dir keine zweite oder dritte Meinung eines Neurochirurgen suchen, dann ist alles ok so wie es ist. Sollte irgendetwas Deinem Gefühl nach nicht stimmen, dann schaue Dir weitere Kliniken an und lasse Dir von anderen Neurochirurgen Behandlungspläne unterbreiten.

Die psychische Anspannung vor einer OP kann Dir keiner nehme, die hatte hier jeder, der eine mehr, der andere weniger. Uuch ich konnte mich nicht von ihr freisprechen. Wie wird die OP? Wird sie gut gehen? Wird es mir nachher gut gehen? Wer versorgt die Kinder (sofern vorhanden)? usw. sind Fragen die einem im Kopf kreisen. Und hier ist es eben wichtig eine Klinik gefunden zu haben, die einem das Gefühl gibt gut aufgehoben zu sein, dann ist man doch etwas entspannter, als wenn man kein Zutrauen in die Klinik hat.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Mit gedrückten Daumen und besten Grüßen

Probastel

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Antoine de Saint-Exupéry

Offline MabelRamon

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Nachdem ich mir nun der Neurochirurg in der Freiburger Uni-Klinik heute alles ausführlich erklärt hat, ist der OP-Termin vorsorglich auf den 19.04. festgelegt. Allerdings werde ich, das ist mit dem Arzt auch so abgestimmt, mir noch weitere Meinungen einholen und dann erst final entscheiden.

Allerdings muss ich ehrlicherweise gestehen, dass ich mir nicht sicher bin, was die Zweit- oder Drittkonsultation mir noch bringen soll. Bisher haben mir nämlich schon vier Ärzte unabhängig voneinander klar gesagt, dass eine OP unausweichlich ist; einer davon ist kein behandelnder Arzt, sondern ein Freund der Familie.

Wie Ihr seht, bin ich ziemlich durcheinander...

honighummel


fips2

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hallo honighummel

Was dir noch andre Meinungen bringen ist ganz klar.

Den Arzt oder Klinik zu finden, dem/der du vertraust und hinter der Vorgehensweise stehst, weil du überzeugt bist,dass es die Richtige ist.
Es gibt ja immer noch Unterschiede in der Op-Formen, welche sich in der Schonung der betroffenen Regionen am Kopf unterscheiden. Die Einen legen Wert darauf dass keine,oder nur wenig Haare abgeschnitten werden.Anden ist es egal. Der eine Chirurg nimmt einen großen Bereich des Schädelknochens heraus, der Andre nur ein kleines Fenster von einer 1-2 Euro-Münze.

fips2

  • Gast
MabelRamon hat hierzu eine Antwort geschrieben.

Weil es aber auch gleichzeitig eine Vorstellung seiner selbst war, habe ich den Beitrag abgetrennt zu einem neuen Thema.

Die Antwort von MabelRamon kann man hier lesen:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,7176.0.html

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 06. April 2011, 15:01:18 von fips2 »

Offline probastel

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Hallo Honighummel,

Zweit- und Drittmeinungen haben zwei Ziele:

1. Sicherheit in der Diagnosefindung (scheint bei Dir schon abgeschlossen)
und eng damit verküpft
2. die Auswahl des richtigen Operateurs.

Bis zum 19. ist es ja jetzt nicht mehr so lang und weiter Meinungen solltest Du bereits eingeholt haben. Haben Dir die anderen Meiungen weitergeholfen bei Deiner Entscheidungsfindung?

Und natürlich ist man vor so einer OP verwirrt, veängstigt. Man weiß nicht was die OP bringt. Wan weiß nicht recht wie die Zukunft werden soll. Man liest so viel über Probleme nach einer Hirnop. Nur ganz selten liest man "Ich habe keine Probleme mehr". Woran das liegt ist klar, denn wer eine HirnOP erfolgreich hinter sich gebracht hat, erfreut sich seines Lebens und denkt nicht mehr an die OP und schreibt auch daher nicht über sie.

Auch ich hatte vor meiner OP Phasen, an denen ich zuviel gegrübet hatte, wo am Himmel düstere Wolken hingen. Doch gab es auch langanhaltende Phasen mit Sonnenschein. Speziell dann, wenn ich mich mit Freunden unterhalten hatte, die mich wieder zusammengepuzzelt hatten.

Ich hoffe, dass auch Du Freunde und Verwandte hast, die Dir in diesen Tagen vor der OP zur Seite stehen und Dir helfen.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

 



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