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Autor Thema: Kopfschmerztagebuch--Warum es nützlich ist.  (Gelesen 12639 mal)

fips2

  • Gast
Kopfschmerztagebuch--Warum es nützlich ist.
« am: 01. April 2011, 09:47:54 »
Kopfschmerztagebuch Sinn-Wichtigkeit-Führung-festgehaltene Daten

Hallo Freunde
Ich finde es mal sinnvoll über die Führung eines Kopfschmerztagebuchs zu diskutieren und welche Daten man im Einzelnen darin festhält, wenn man unter Kopfschmerzen, oder Schmerzen überhaupt, leidet.

Ein STgb. ist mMn. sehr wichtig, um auftreten der Häufigkeit der Schmerz Erkrankung festzuhalten und den Verlauf zu dokumentieren.
Ich muss immer wieder mit Schrecken, bei Telefonaten, oder PNs mit Betroffenen feststellen, dass Viele kein STgb führen. Ob zu umständlich, oder Unwissenheit? Keine Ahnung.
Unsren Erfahrungen nach, ist ein Solches aber sehr wichtig.

Wer denkt, er könne sich seine KS-Attacken und den Verlauf, sowie die Medikation, merken und beschreiben, der irrt.
Vergleicht man die festgehaltenen Daten mit der subjektiven Meinung des Betroffenen,stellt man ganz schnell ein weites auseinanderklaffen des Verlaufes(Meinung und Realität) fest. Ein gewissenhaft geführtes Tagebuch lügt sich selbst nicht in die Tasche und hat keinen mentalen  Einfluss auf seine realistische Aussage.
Auch kann man bei Ämtern und Ärzten sehr gut schriftlich belegen, in wie weit die Einschränkungen einen Betroffenen eigentlich belasten.
Es kann sogar motivierend wirken, wen man positive Verläufe selbst sieht.

Auch braucht der Arzt solche Aufzeichnungen um Kopfschmerzen, oder Schmerzen generell, zuordnen zu können, da viele Schmerzarten gewisse Muster haben, welche die Unterscheidung untereinander verwandter Schmerzen und deren Threapie, überhaupt möglich macht.

Wir selbst führen ein elektronisches STgb. im Excel-Format, das wir im Bedarfsfalle recht schnell ausdrucken, oder dem betreffenden Arzt oder Amt, per Mail zukommen lassen können.
Dies hat sich bei uns bis jetzt als sehr Vorteilhaft erwiesen.

Hier kann auch ein Familienmitglied dabei helfen.
Wir machen es so, dass meine Frau ihre Schmerzattacken und Besonderheiten, wie Arzttermine, in einem Din A-5 Tagebuchkalender notiert und ich übertrage diese Daten wöchentlich in eine Excel-Tabelle.

Andere führen ein richtiges Tagebuch im Textformat.
Gut. Besser als nix, aber leider nur sehr unübersichtlich. Mal ganz im Ernst. Welcher Arzt, Sachbearbeiter beim Intergrationsamt, oder KK setzt sich schon hin und liest sich den Wälzer durch???
Ärzte und Ämter haben lieber Tapellen und Fieberkurven, da das weit übersichlicher ist.

Festhalten sollte  man am sinnvollsten folgende Daten:
Datum
Uhrzeit
Dauer
Schmerzstärke
Attackenart
Attackenseite Lage des Schmerzes am Kopf/körper
Akutmedikation
Prophylaxemedikation
vermutete Trigger(Auslöser)

Unter Bemerkungen werden bei Bedarf noch folgende Ereignisse festgehalten:
Arztbesuche.
Besonderheiten.
seelische Tages-Verfassung. Hier reichen Smilies  :D :( :'(


Jeder ist anders und braucht noch andere Kritereien, auf die er,oder der Arzt, Wert legt.
In Excel- Tabellen kann man das ganz schnell nach Bedarf erweitern. Man hat dabei auch den Vorteil, dass man solche Aufzeichnungen per Mail an einen Arzt übermitteln kann. Vielleicht schon vor einem Besuch, damit der Arzt sich schon mal ein Bild machen kann.Das spart Zeit für andre Themen beim Gespräch.

Auch ist es sinnvoll, ein mal eine möglichst genaue Beschreibung des Schmerzes aufzuschreiben. Ganz wichtig dabei sind auch Begleitsymptome welche dabei auftreten können( Schwindel, Gesichtsrötungen,Zittern....). Alles ist wichtig. Auch wenn es einem nicht so vorkäme. Bei äußerlich sichtbaren Veränderungen, während der Schmerzattacken, auch mal Fotos machen. Denn prompt sind diese Anzeichen beim Arztbesuch nicht zu sehen.

Bei der Einteilung der Schmerzstärke hat sich die 10er Skala ,Kipple-Index, bewährt und wird von den meisten Ärzten angewandt.

Dabei ordnet der Patien seinen persönlichen Schmerz auf einer Skala von 0-10 zu.
0 bedeutet schmerzfrei
10 bedeutet stärkster sich vorstellbarer Schmerz, kurz vor Ohnmacht.
http://www.ck-wissen.de/ckwiki/index.php?title=Schmerzskala
Abschließend noch ein kleiner Tip, der sich bei mir sehr bewährt hat, nach einem Festplattencrash am PC.
Wer sich bei GMX einen kostenlosen Mail-Account anlegt, hat die Möglichkeit dort Dateien zu sichern. Es ist ratsam dies auch in regelmäßigen Abständen zu tun, indem man die Dateien dort im Mediacernter hinterlegt. Bei einem Festplattencrash am Computer wären die Daten sicher verloren. Nicht auszudenken, wenn alle Aufzeichnungen weg wären. So kann man sie aber vom GMX zurück holen.

Auf diese Seite sind Kopfschmerztagebücher zum kostenlosen Download erhältlich.
http://clusterhomepage.de/download.htm
Es braucht nicht zu interessieren, dass es sich hierbei um Tagebücher für Clusterkopfschmerzpatienten handelt. Man kann sich ja die Dateien selbst, für die eingenen Anforderungen umbasteln. Hauptsache das Grundgerüst ist mal da.


Gruß Fips2

« Letzte Änderung: 01. April 2011, 10:36:12 von fips2 »

Offline Bea

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Re:Kopfschmerztagebuch--Warum es nützlich ist.
« Antwort #1 am: 01. April 2011, 10:07:16 »
Hallo zusammen,

das angespochene Tagebuch ist auch aus folgendem Grund wichtig: beim Arztbesuch hat man oft noch andere Dinge im Kopf und die Erinnerungen verwischen - auch was Stärke und Häufigkeit angeht.

Da sich dieses Tagebuch hervorragend auf (fokale) epileptische Anfälle übertragen lässt möchte ich einen Punkt ergänzen: schreibt euren Tagesablauf dazu. So kann man oft später Zusammenhänge der evtl. Auslöser erkennen.
Weiterer Vorteil: Man sieht erst einmal, was man alles so macht. Das sehen gerade wir, die wir uns eingeschränkt und minder belastbar fühlen meisst nicht mehr.

LG,
Bea

 



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