Lieber Osterhase,
ich kann irgendwie Verständnis für Dein Problem aufbringen, finde es aber ziemlich riskant, den Termin um gleich fast drei Monate zu verschieben.
Dass ich meine letzten beiden OP ohne dauerhafte Folgen überstehen konnte, habe ich den halbjährlichen Kontrollen zu verdanken. So wurden die Rezidive relativ klein und gut operabel gefunden. (Es waren Meningeome WHO III.)
Du hast ein Astrozytom, das sich zu einer bösartigeren Tumorsorte ändern könnte. Das solltest Du nicht drauf ankommen lassen. Durch die regelmäßigen Kontrollen, erlangst Du immer wieder die Gewissheit, dass entweder nichts wächst oder rechtzeitig erkannt wird. Es gibt nicht wenige Betroffene, die erst durch Ausfallerscheinungen zum Arzt gingen, was mitunter viel zu spät war. Nimm es als etwas Gutes.
Die eigentliche Angst hast Du doch davor, dass Deine Schule herausbekommt, dass Du einen Hirntumor hast/hattest.
Das muss sie auch nicht erfahren.
Du kannst natürlich eine Arztbescheiningung aus München mitbringen, wo der Facharztstempel drauf ist, da wäre es ungut, sie in der Schule abzugeben.
Du kannst mit dieser Bescheinigung zu Deinem HH-Hausarzt gehen, der Dir diesen Arztbesuch diagnosefrei bestätigt.
Am besten wäre es, wenn Du Deinen HH-Hausarzt darum bitten würdest, Dir selbst vorher eine derartige Bescheinigung zu geben oder dass er Dich für diesen Arztbesuch in München krank schreibt. Da erfährt dann auch niemand eine Diagnose.
Er muss Verständnis für Deine Sorge aufbringen, denn kein Arbeitgeber hat das Recht, über Krankheiten seiner Mitarbeiter (bzw. in Deinem Falle Schülerin) informiert zu werden. Es gilt die Schweigepflicht der Ärzte. Die ist aber nicht vollständig gewahrt, wenn man eine Bescheinigung eines bestimmten Facharztes mitbringt.
Rede vertrauensvoll mit Deinem neuen Hausarzt und nimm die Kontrolle wahr.
Nur Mut!
KaSy