HirnTumor-Forum

Autor Thema: Ist HT vererbbar?  (Gelesen 8220 mal)

Offline kerstin br.

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Ist HT vererbbar?
« am: 10. Februar 2011, 11:07:14 »
  Hallo an alle Leser,

 mein Sohn(6Jahre)leidet seid einiger zeit unter Kopfschmerzen.
 Wir waren auch schon beim Arzt und es werden jetzt jedemenge untersuchungen gemacht wie HNO,Augenarzt und wir sollen ein Schmerztagebuch führen.Was ja auch alles gut ist, aber ich hab halt große Angst,das er meine GEne hat und auch an einem Tumor leidet.
 Daher meine frage, weiß einer ob ein Vagusneurinom vererbbar ist? ???

 Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten.

 Liebe Grüße kerstin br.
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Offline Sanne68

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Re:Ist HT vererbbar?
« Antwort #1 am: 10. Februar 2011, 11:21:18 »
Hallo Kerstin,

ich habe auch schon im Kindesalter häufig an Kopfschmerzen gelitten, später folgte dann die Diagnose Migräne. Es ist also durchaus möglich, daß es völlig harmlose Kopfschmerzen sind. Klar macht man sich so seine Gedanken wenn man selbst einen HT hatte.

Über die Vererbbarkeit von Neurinomen weiß ich allerdings nichts.

Offline Bea

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Re:Ist HT vererbbar?
« Antwort #2 am: 10. Februar 2011, 11:24:00 »
Liebe Kerstin,

auf Grund meiner Familienanamnese (Mutter Glio IV, Cousin Meningeom) habe ich ich mehrfach nachgefragt ob mein Astro eine vererbte Krankheit ist.
Klare Aussage: Nach derzeitigem Wissensstand nein.

Dennoch hat mein beh. Neurochirurg mir gesagt, ich solle meine Kinder im frühen Erwachsenenalter zum MRT schicken. Ist auch passiert (bei meinem 15-jährigen Sohn aus anderen Gründen) und die MRT's waren völlig unauffällig.

An deiner Stelle würde ich, wenn die Symptome deines Sohnes nicht eindeutig auf etwas anderes zurück zu führen sind, auf eine MRT-Untersuchung bestehen. Das hat schon den Vorteil, dass eure Sorgen dann hoffentlich genommen werden konnten.

Die Begründung "es liegen Hirntumore in der Familie" sollte ausreichend für eine Überweisung sein. Andernfalls fragst du den Arzt ob er ggf. die Verantwortung trägt.

Herzliche Grüße und alles erdenklich Gute wünscht dir,
Bea

fips2

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Re:Ist HT vererbbar?
« Antwort #3 am: 10. Februar 2011, 11:44:03 »
Kontrolle kann man schon mal in Erwägung ziehen wenn,Verwandte des ersten Grades betroffen waren und unklare Ursachen für Kopfschmerzen vorhanden sind.
Die Vererbbarkeit ist aber eher unwahrscheinlich bei Meningeomen und Neurinomen.
Siehe:
Familiäre Tumorsyndrome Pathologie der Uni Mainz

Wobei zu beachten ist, dass die Vererbbarkeit bei jungen Menschen von Hirntumoren mit 13,5% recht  niedrig ist. Davon sind auch noch mal nur 1,8% Meningeome und 2,8 % Neurinome. Den Großteil nehmen die Astros ein.

Also mach dir mal keine allzu großen Sorgen.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 10. Februar 2011, 11:58:13 von fips2 »

Offline kerstin br.

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Re:Ist HT vererbbar?
« Antwort #4 am: 10. Februar 2011, 12:28:01 »
  Wow....vielen dank für eure schnellen Antworten....

    die prozentzahlen lesen sich ja ganz gut und machen mir Mut.

  Aber als Mama und dann noch selbst HT-Patient macht man sich halt Sorgen.

  Es ist doch immerwieder schön sich hier seine Sorgen von der Seele zu schreiben!

    Lg kerstin br.
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fips2

  • Gast
Re:Ist HT vererbbar?
« Antwort #5 am: 10. Februar 2011, 12:57:59 »
Ach noch was
Neurinome und Meningeome kann man eigentlich nicht zu den Tumoren zählen. Sie bestehen ja, genau genommen nicht aus entarteten Zellen, sondern sind eigentlich Wucherungen von Zellwandgeweben der Hirnhaut oder Nervenhaut. Deshalb infiltrieren sie auch nicht und sind auch, wenn sie nicht gerade empfindliche Strukturen, wie Nerven oder Gefäße umwachsen haben, recht gut beherrschbar.
Man kann es etwa vergleichen mit einer Hautwucherung die man äußerlich so kennt. Nur ist es halt in diesem Falle im Körper und nicht an der Körperoberfläche.

Von einem Tumor an sich spricht man dann, wenn er ins gesunde Gewebe infiltriert und eine andre genetische Zusammensetzung hat. Also kein hirneigenes Zellgewebe mehr ist. Die Zellen sind dann so entartet, dass sie mit dem Hirnzellgewebe eigentlich nichts mehr gemein haben.

Genau so ist es mit den Metastasen die sich von andren Krebserkrankungen im Körper abgelöst haben, durch den Blutfluss abgeschwemmt und sich irgendwo festgesetzt haben. Sie führen dort dann ein Eigenleben.
Wenn man den Vergleich jetzt zu den Meningeomen oben nimmt. Also äußerlich auf der Haut. Dann würde hier in etwa der Vergleich mit Dornwarzen oder Hautkrebs am ehesten passen.

Der Vergleich ist jetzt nicht unbedingt medizinisch korrekt, aber man kann sich als Laie die Sache besser veranschaulichen. Was man selbst sieht, ist halt einfacher zu verstehen.

Fips2
« Letzte Änderung: 10. Februar 2011, 13:04:29 von fips2 »

Offline KaSy

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Re:Ist HT vererbbar?
« Antwort #6 am: 05. März 2011, 23:38:20 »
Entschuldige bitte, lieber fips2
aber mit dem Vergleich mit Hautkrebs würde ich äußerst vorsichtig sein. Wenn Du sich ändernde Leberflecke meinst, vielleicht. Aber Hautkrebs kann unbemerkt derart viele innere Organe angreifen, dass es keine Heilungschance mehr gibt. Ich habe das früher nicht gewusst, aber als ich in einer Pathologie-Ausstellung einmal eine völlig zerfressene Leber sah, für die "lediglich (?!)" Hautkrebs verantwortlich war, habe ich größten Respekt vor dieser Erkrankung. Nicht umsonst ist gerade diese Krankheit in die reguläre Vorsorgeuntersuchung der gesetzlichen Krankenkassen (Check up 35) aufgenommen worden.
Ansonsten magst Du recht haben.
Aber ob echter oder unechter Tumor - es bleibt eine Kopfoperation mit Folgen, wie man hier im Forum allzuoft gerade auch von Menigeom-"Opfern" lesen muss. Immerhin sind sie oft auch Langzeitüberlebende mit evtl. auch Langzeitfolgen.
Herzl. Grüße
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline kerstin br.

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Re:Ist HT vererbbar?
« Antwort #7 am: 31. März 2011, 19:51:14 »
  Dem kann ich nur beipflichten,....

 Meine OP ist jetzt im Juni drei jahre her und ich habe immer noch mit einigen folgen zu Kämpfen.... :(

  kerstin br.
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