Hallo Carola,
ich (definitiv kein Arzt, sondern selbst ein Patient) probiere es mal zu übersetzen .
laut Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Wallersche_Degeneration :
Als Wallersche Degeneration oder Waller-Degeneration werden die komplexen molekularen Vorgänge bezeichnet, die nach einer Schädigung eines Nervs im peripheren Nervensystem (PNS) oder von Faserbahnen des Zentralnervensystems (ZNS) auftreten und zum Untergang des distal (unterhalb) der Schädigung liegenden Nervenanteils führen.
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Mögliche Ursachen sind traumatische Kontinuitätsunterbrechungen wie scharfe Durchtrennung (Axotomie) oder Quetschung, Ischämie, Blutung, virale Entzündung oder toxische Schädigung.
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Klinisch kann es dabei in den ursprünglich innervierten Arealen zu einer schlaffen motorischen Lähmung inklusive einer möglichen Blasen- und Mastdarmstörung und/oder zu einem Sensibilitätsverlust kommen. Die Evidenz von Ausfällen ist abhängig von Art und Anzahl der betroffenen Axone.
Laut Doccheck
http://flexikon.doccheck.com/Waller-DegenerationDer Begriff Waller-Degeneration bezeichnet die komplexen pathophysiologischen Vorgänge, die nach der Durchtrennung eines Nervenzellfortsatzes (Axon) im Bereich distal der Schädigung auftreten.
Als Auslöser einer Waller-Degeneration kommen eine experimentell gesetzte Durchtrennung (Axotomie), eine traumatische Durchtrennung (Axonotmesis), sowie Ischämien, Blutungen Quetschungen, Infektionen oder eine toxische Schädigung in Frage.
Histopathologisch sieht man eine Auflösung des distalen Axons und seiner Markscheide per Phagozytose durch Makrophagen. Die vom Axon abhängigen, distalen Nerven- oder Muskelzellen atrophieren.
In Hochdeutsch bedeutet das, dass bei einer Wallerschen Degeneration die Nervenzellen ihre feinen Wurzeln (Axon) verloren haben, mit deren Hilfe sie Kontakt zu anderen Gehirnarealen oder Organen herstellen. Die Nervenzellen selbst sind noch in Ordnung, nur können aber nichtmehr mit dem entsprechenden Ziel komunizieren. Die abgeschnittenen und damit inaktiven Axone werden von den Fresszellen (Makrophagen) nach und nach abgebaut. Nachfolgende Nerven- oder Muskelzellen, die im warsten Sinne des Wortes von der Kommunikation "abgeschnitten" wurden verkümmern.
Es kommt sehr darauf an in welchem Bereich sich diese Wallersche Degeneration befindet.
Laut Wikipedia (gleicher Link):
Derartige Schädigungen haben im PNS andere Folge als im ZNS:
Peripheres Nervensystem
Bleibt die Markscheide des Axons eines peripheren Nerves erhalten, kann der oberhalb (proximal) der Schädigung liegende Axonstumpf in die denervierte Myelinscheide mit einer Geschwindigkeit von 1 mm pro Tag einwachsen und das Zielorgan reinnervieren, womit eine Wiederherstellung der Funktion (Regeneration) möglich ist. Findet das aussprossende proximale Axonende mit seinem sogenannten Wachstumskegel die Myelinscheide als Leitstruktur nicht, kann dieses auswachsende Axonende ziellos wuchern und ein traumatisches oder Amputationsneurom als Hyperregenerat des peripheren Nervens bilden.
Zentrales Nervensystem
Schon vor 100 Jahren konnte ausgehend von den Transplantationsexperimenten Ramon y Cajals gezeigt werden, dass geschädigte ZNS-Faserbahnen im Gegensatz dazu nicht regenerieren. Wurde nämlich an das proximale Ende ein Stück eines Sehnerven - der als Hirnnerv dem ZNS zuzuordnen ist und dessen Nervenscheide von Oligodendrozyten gebildet wird - angefügt, wuchs das proximale Ende des Axons nicht in diese Leitstruktur ein.
Das heißt: Wenn durch die Wallersche Degeneration z.B. Nervenfasern des Sehnerves betroffen sind, werden sich die Nervenfasern nicht mehr regenerieren können, da der Sehnerv dem Zentrales Nervensystem zugehörend ist. Sollte es durch die Wallersche Degeneration zu Einschränkungen in der Motorik gekommen sein, so ist es durchaus möglich, dass sich die Nervenfasern wieder regenerieren können und die Motorik (in Teilen) wieder hergestellt werden kann. Unter der Vorraussetzung, dass die Einschränkung in der Kommunikation nach draußen liegt und nicht in der Kommunikation zwischen den verschiedenen Gehirnarealen.
Ich weise Dich ausdrücklich daraufhin, dass in dem Brief ausdrücklich "Verdacht auf" steht. Es ist also keines Wegs bewiesen.
Wenn Du Fragen hast oder ich mich unglücklich ausgedrückt habe: Frage gerne nach!
Beste Grüße
Probastel