Hallo zusammen,
ich komme gerade mal wieder nach langer Zeit dazu, ins Forum zu gehen....und hab gerade ein deja vu, wenn ich die Zeilen von Carola lese....Oh Mann, wie gut ich mit ihr fühlen kann. Wir sind ja auch vor vier Wochen in ein kleineres Haus umgezogen und ich hatte, genau wie Carola, alles alleine am Hals. Wir haben zwar keine kleinen Kinder mehr, aber auch ich gehe mittlerweile auf dem Zahnfleisch. Habe mit meinem schwerkranken Mann sogar zwischendurch noch drei Tage im Hotel gewohnt, weil wir unser Haus schon verkauft hatten und in der Nähe der "Baustelle" am neuen Haus sein wollten. Deswegen kam das Wohnen bei Freunden nicht in Frage. Das braucht kein Mensch. Liebe Carola, ich kann dir grad gar keinen richtigen Rat geben, denn ihr habt sicher Eure Entscheidung für das neue Haus gut abgewogen. Nur soviel: wir wohnen jetzt einigermaßen gemütlich drin, es ist noch viel zu tun, aber es wird besser - glaube mir!!!! Ich weiß, dass man nie mal Zeit für sich hat, aber du machst ja auch mal was zwischendurch und das zählt dann doppelt. Ich hatte drei Wochen Urlaub und habe mich NULL erholt. Manchmal habe ich auch ein total schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber, wir sollten viell. lieber wegfahren, statt immer nur zu Hause zu rödeln. Aber er ist trotzdem so lieb und baut mich mental immer wieder auf und lobt mich für mein Handwerkeln, mein Meckern, wenn es nicht läuft und meine Verzweiflung, die er natürlich auch mitkriegt. Mit der Übelkeit das kenne ich so nicht, nur das lange lange Schlafen jeden Tag, das wird immer mehr. Er ist mittlerweile nur noch für ca. 4 Stunden am Tag wach, den Rest verschläft er. Hunger hat er aber immer viel und er isst auch viel Süßes in letzter Zeit, was er früher nie gemacht hat. Die Ärzte sagen, das käme vom hochdosierten Cortison. Manchmal glaube ich das eher nicht und habe Angst, dass es der Tumor ist, der ihn so schläfrig macht. Wir hatten am Sonntag auch eine schlimme Episode beim Essen in einem Lokal, wo wir mit Freunden waren. Mein Mann hatte eigentlich bisher keine nennenswerten Einschränkungen, außer langsam, vergesslich und bisschen zittriger als früher. Aber am Sonntag hat er plötzlich die Speisekarte mehr lesen können, er hat uns nur noch ganz leer angeschaut und ständig gesagt: er sei so müde und er habe viel Hunger jetzt. Wir haben gemerkt, dass er völlig weggetreten ist und dann konnte er auch keine normalen Sätze mehr sprechen, nur noch unverständliche Worte. Wir sind dann in die Klinik gefahren und die meinten, es sei ein fokaler Anfall gewesen und haben das Keppra auf 2x1500 hochgesetzt. Nach zwei Stunden war er wieder normal und bis heute ist nichts mehr gewesen. Unser MRT ist am 18. Juli, ich bin froh, dass es erst Ende Juli ist, dann kann ich alles noch ein wenig nach hinten schieben sorgenmäßig. Manchmal ist das auch eine Möglichkeit, um damit fertigzuwerden -einfach nur zusammen leben und alles andere mal zu verdrängen.
Ich wünsch Euch allen hier viel viel Kraft und gebt die Hoffnung nicht auf !!!!!
Ich drück Euch
Lg Silvia
PS: @carola: ich habe dir eine PN geschickt