HirnTumor-Forum

Autor Thema: Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)  (Gelesen 11136 mal)

Offline NicoleZ

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Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« am: 04. Mai 2011, 16:32:08 »
Hallo Zusammen,

ich habe November 2009 erfahren, dass ich ein Meningeom habe. Es war ein Zufallsbefund. Da es mir nun gesundheitlich endlich wieder besser geht, wird dieses Jahr die OP in Angriff genommen. Nun möchte ich gerne mal wissen, in welcher Reha-Klinik ihr wart und ob ihr diese empfehlen könnt. Weiterhin habe ich eine hämatologische (TTP) Erkrankung. Also wenn dort eine hämatologische Reha angeschlossen wäre, wäre es sehr schön. Nach meiner damaligen Erkrankung habe ich auf eine Reha verzichtet, da ich einfach nur noch nach Hause wollte. Diesmal möchte ich sie aber in Anspruch nehmen, da ich die Hoffnung habe, so schneller wieder fit zu werden.

LG Nicole
« Letzte Änderung: 12. November 2011, 12:09:13 von fips2 »

Offline NicoleZ

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Re:Reha Klinik-------Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #1 am: 12. November 2011, 08:50:28 »
Hallo Zusammen,

2009 wurde das Meningeom als Zufallsbefund gefunden. Da es mir zu der Zeit sehr schlecht ging und ich u. a. eine Chemo hatte, konnte aufgrund des "fehlenden" Immunsystem im darauffolgenen Jahr keine OP stattfinden. Anfang 2011 haben dann die Planungen begonnen und bei den Aufnahmen im Juli 2011 zeigte sich, dass das Meningeom nochmals um 1/3 angewachsen war. Man muss sagen, dass 2002 wegen Verdacht auf Hirnblutungen MRT Bilder gemacht wurden und dort noch nichts zu sehen war. Also ist es doch ziemlich schnell gewachsen.
Am 12.10.2011 fand dann die OP in Mainz statt und es ist auch alles sehr gut verlaufen. 9 Tage Aufenthalt in der Klinik. Danach war ich noch ca. 2 Wochen zu Hause und jetzt bin ich seit 1.11.11 in AHB in Bad Orb. Aber ich merke, dass seit ich auf AHB bin und ja den ganzen Tag beschäftigt bin, ich vollkommen fix und fertig bin. Seit dem ich zu Hause war, fing es mit Schlafstörungen an. Wenn irgendwas nicht klappt (der Therapieplan für nächste Woche wurde z. B. um Physiotherapie gekürzt, die hilft aber!) bin ziemlich schnell mit den Nerven am Ende und die ganze Nacht drehen sich die Gedanken darum. Meine ganze Schädeldecke fühlt sich den ganzen Tag taub an, die Narbe schmerzt (ist bis jetzt äusserlich aber gut am Abheilen), wenn ich mit dem Oberkörper nach vorne gehe, baut sich ein Druck auf, vor allem auch auf die Augen. Zu Hause hatte ich das nicht, gut da habe ich auch nichts gemacht, aber wie sind Eure Erfahrungen? Und ab mittags beginnen spätestens die Kopfschmerzen. Leider darf ich aufgrund meiner Grunderkrankung kaum Schmerzmittel nehmen, so dass ich hier auch sehr vorsichtig bin, um nicht den nächsten Schub auszulösen.
Zur Zeit üben wir, dass ich wieder meine Stirn z. B. in Falten legen kann usw. Lt. Physio ist das komplette Gewebe noch geschwollen und verhärtet und die Kopfhaut lässt sich auch nicht schieben. Angenehm ist es manchmal in der Physio nicht, aber irgendwie muss die angeklebte Kopfhaut ja wieder beweglich werden. Am Hinterkopf sind die Empfindungen normal. Ansonsten kann ich mich nicht kaum konzentrieren. Da abends immer sehr voll im Speisesaal ist, esse ich im Personalraum, da ich bei dem Geräuschpegel der dort herrscht, die Krise bekomme. Dann ist alles total wirr im Kopf.
Ich bin froh, dass ich die AHB doch angetreten habe. Die Ärztin hat nun eine  Verlängerung um eine Woche auf 4 Wochen beantragt.

LG Nicole
« Letzte Änderung: 12. November 2011, 12:10:16 von fips2 »

Offline krimi

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Re:Reha Klinik-------Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #2 am: 12. November 2011, 11:08:18 »
Liebe Nicole,

es ist gut, dass du ins Forum gefunden hast.
Es werden sich bestimmt noch einige melden und dich Willkommen heißen.

Deine Grunderkrankung muss ich erst noch recherchieren.
Schreibe doch bitte wo dein Meningeom saß und die Bezeichnung.

Du sprichst u.a. dass du vorsichtig bist um nicht einen neuen Schub auszulösen.

Wenn du hier nicht alles schreiben magst, kannst du mir gern auch eine PN schreiben.

Ich bin an einem Konvexitätsmeningeom im Februar 2011 operiert worden und hatte anschließend eine AHB von 6 Wochen. Einiges von dem wie es dir geht kann ich gut nach vollziehen.
Ich melde mich heute Abend wieder.

Kopf hoch, es wird wieder.  ;)

LG krimi
« Letzte Änderung: 12. November 2011, 12:10:48 von fips2 »
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline NicoleZ

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #3 am: 12. November 2011, 14:15:50 »
Hallo Krimi,

es handelte sich um ein Falxmeningeom (links, 07/2011: 29*28 mm; 11/2009: 23*20 mm).

Wenn Du einen kurzenn Abriss meiner Grunderkrankung möchtest, kannst Du auf www.ttp-forum.de (Information - Pathogenese) schauen.

Jetzt war ich wegen der Schlafstörungen erst nochmal in der Apotheke und habe mir Baldrian geholt, in der Hoffnung, dass es hilft.

Trotzdem schon mal lieben Dank!

LG Nicole

Offline TinaF

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #4 am: 12. November 2011, 19:12:28 »
Hallo NicoleZ,

herzlich willkommen bei uns im Forum.

Nimmst Du noch Cortison? Ich konnte während der Cortisonzeit gar nicht mehr schlafen (nur noch essen >:(), erst einige Tage nachdem das Cortison ausgeschlichen war, hat es sich wieder gebessert.

Deine OP ist ja noch nicht lange her, es verwundert mich nicht, dass Du nach einem anstrengenden Rehatag fix und fertig bist. Wurde Dein Meningeom vollständig entfernt? War es WHO I?

Meine OP war vor gut zwei Jahren, meine Schädeldecke ist stellenweise immer noch taub, mein Nervenkostüm ist weiterhin nicht das beste (auch wenn ich - dank toller Unterstützung aus dem Forum - Fortschritte mache) und Kopfschmerzen sind ein häufiger Begleiter. Schmerzmittel nehme ich auch nicht, ich habe aber sehr gute Erfahrungen mit Pfefferminzöl gemacht.

Zum Schlafen wurde mir kürzlich das homöopathische Mittel Neurexan verschrieben, es dauert einige Zeit (Wochen), bis es wirkt, aber mir ist so, als wenn es allmählich was bringen würde.

Probleme mit Konzentration und Lärm kenne ich auch, vor allem im Job wirkt sich die fehlende Konzentration schon sehr aus.

Trotz allem kann ich immer noch Fortschritte feststellen, von dem her bin ich sehr zuversichtlich, dass bei Dir vieles noch viel besser wird. Es braucht halt Zeit und manchmal muss man sehr viel Geduld aufbringen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG TinaF
« Letzte Änderung: 15. November 2011, 15:16:48 von TinaF »
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline NicoleZ

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #5 am: 13. November 2011, 10:41:41 »
Hallo TinaF!

Ja das Meningeom konnte komplett entfernt werden und war WHO I. Zum Glück! Von den Bildern her schwankte es noch zwischen I und II, aber in der Patologie konnte man dann die "I" feststellen.

Cortison habe ich von Anfang an nicht bekommen. Aufgrund der schlechten Erfahrungen aus den letzten Jahren, habe ich darauf verzichtet und gesagt, wenn es nicht anders geht, würde ich es nehmen. (starke Schmerzen in der Hüfte, Luftnot usw.)

Ich habe mir gestern in der Apotheke Baldriparan für die Nacht geholt. Mal sehen. Da ich sehr viele Medikamente nicht nehmen darf, musste ich erst in der Uniklinik bei der zuständigen Professorin nachfragen und sie hat mir erst einmal dieses empfohlen. Ich habe heute Nacht (vielleicht auch nur Einbildung) besser geschlafen und ca. 4 Stunden am Stück. Also schon mal eine gute Steigerung.

Ich hoffe, dass mein Hausarzt es genauso so sieht und ein Einsehen nach der Reha mit mir hat. Er ist so eingestellt, so kam es zumindest bei dem Gespräch vor der OP bei mir an, dass der Eingriff ja einfach wäre, weil es oben auf liegt, damit hat er ja nun auch nicht Unrecht...und ich dann dieses Jahr schon wieder arbeiten gehen könnte. Allerdings kann ich mich kaum konzentrieren und habe auch ziemlich mies beim Reaktionstest abgeschlossen. Also wie soll das auf der Arbeit gehen, wo ich neue Mitarbeiter einarbeitet und den ganzen Tag vollkonzentriert neben ihnen sitze? Mir ist das zur Zeit ein Rätsel!

Ich hoffe bei Euch ist heute auch überall schönes Wetter!

Liebe Grüße aus Bad Orb
Nicole

Offline KaSy

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #6 am: 13. November 2011, 11:24:57 »
Liebe Nicole,
keiner kann Dich zwingen, früher mit der Arbeit zu beginnen, als du der Meinung bist, es zu schaffen. Und selbst dann ist es noch zu früh!
Denn, wenn Du glaubst, dass alles in Ordnung sei, dann ist es das zu Hause, in Ruhe, ohne Arbeit und ohne viel Menschen um Dich herum.
Gerade diese Konzentrationsprobleme brauchen ihre Zeit! Ein halbes Jahr Ruhe ist durchaus angebracht!
Aber wichtiger für Dich ist es zu wissen, dass Du mit einer schrittweisen Wiedereinarbeitung ("Hamburger Modell") mit der Arbeit beginnen kannst und solltest. Du bist währenddessen noch krankgeschrieben, kannst während der Erprobung mit zunächst wenigen Tagen und wenigen Arbeitsstunden jederzeit zurück, falls es zuviel wird. Sprich mit Deinem Arbeitgeber darüber, er muss es wissen und dem zustimmen. Der Antrag wird vom Hausarzt mit Dir gemacht. Du überlegst Dir zuvor, an welchen Tagen Du wieviel arbeiten möchtest, für den ersten, zweiten, dritten ... Monat. Mit dem Arbeitgeber kannst Du gleich sprechen, aber beginne mit der Arbeit nicht zu früh!
Übrigens sagt mir meine Hausärztin auch immer mal wieder, dass der Tumor ja nicht innerhalb des Gehirns lag, aber ich kenne sie gut genug. Sie will damit andeuten, dass es schlimmer sein könnte und will, glaube ich, bei mir mehr Optimismus auslösen. Sie kennt auch mich gut genug, sodass sie weiß, dass ich eher zu früh arbeiten gehen würde und verlässt sich auf mich mit der Länge der Krankschreibung, schrieb mich auch mal länger krank als ich es wollte.
Schildere Deinem Hausarzt, warum Du Dir es noch keineswegs vorstellen kannst, schon in diesem Jahr arbeiten zu gehen. Sag ihm, dass Dir diese Vorstellung Angst bereitet. Kein Wunder, wenn Du ohnehin schon Schlafstörungen hast, dass Dich das auch noch in Unruhe versetzt. Versuche, ein Vertrauensverhältnis zu ihm zu gewinnen, mit ihm gemeinsam an Deiner Gesundung zu arbeiten. Er ist ja auch auf Deine Informationen angewiesen. Nur dann kann er Dich gut verstehen und im Sinne Deiner Genesung handeln, ohne anderen Schaden hervorzurufen.

Ich grüße Dich herzlich
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline probastel

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #7 am: 13. November 2011, 11:30:00 »
Hallo NicoleZ,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Ich habe nunmehr meine zweite Falxmeningeom-OP hinter mir und kann einige Probleme die Du beschreibst sehr gut nachvollziehen. So war ich zum Beispiel nach meiner ersten OP recht Empfindlich, wenn mehrere Leute durcheinander sprachen. Also genau die Situation, die Du immer im Speisesaal miterleben müsstest. Dieses Symptom, genauso wie die stechenden Schmerzen in den Augen, die ich nach der zweiten OP hatte, legten sich bei mir recht bald wieder und jetzt, gut 7 Wochen nach meiner zweiten OP, habe ich eigentlich keine Probleme mehr. Mir wurde damals erklärt, dass diese stechenden Schmerzen in den Augen ein Zeichen von Hirndurck sein könnten aber nicht sein müssen.

Da Du kein Cortison nimmst: Wirst Du während der AHB auf mögliche Hirndruckzeichen untersucht? Z.B. Reaktion der Pupillen auf Helligkeitsveränderung?

Eine Hirn-OP ist keine triveale OP. Selbst die Wartezeit vor der OP und das Wissen etwas im Kopf zu haben, was da nicht hingehört, sind einschneidende Erfahrungen. Da braucht es nicht unbedingt eine Grund, der in der OP liegt, warum die Psyche einen Knacks bekommen kann. Speziell in Deinem Fall, wo Du durch Deine Grunderkrankung keine Schmerzmittel nehmen kannst ist dieses natürlich ein ganz besonderes Problem. Du stehst ja Deinen Schmerzen fast gänzlich ohne schnell wirkende Gegenwehr gegenüber. Wirst Du in Deiner AHB auch psychologisch betreut? Ich wurde in der AHB  nach meiner ersten OP von zwei Neuropsychologinnen betreut und obwohl ich dachte, bei mir gibt es nichts für die zu tun, haben sie mir sehr weiterhelfen können. Auch wollte man mir in der AHB verschiedene Entspannungstechniken beibringen, da ich diese allerdings schon kannte und schon so gut wie tiefenentspannt war, wurde dieser Versuch bald eingestellt.

Was will ich mit meinem Geschreibsel in vorhergehenden Absatz sagen: Mit Entspannungstechniken kannst Du etwas gegen Deine Schmerzen unternehmen. Leider muss man eine ganze Weile üben bis man eine gute Wirkung erziehlt, aber einen Versuch ist es alle Male wert. Zusammen mit den Entspannungstechniken und psychologischer Betreuung wirst Du auch Deine Schlafstörungen in den Griff bekommen. Mir sagte man, ich sei ein optimistischer Fatalist: Ins Schicksal ergeben, aber immer nach dem Positiven suchend. Mit dieser Einstellung habe ich klaglos auch meine zweite OP überstanden.

Suche nicht nach dem was heute noch nicht so ist wie es sein sollte. Suche nicht nach den Mängeln, suche nicht nach dem Negativem! Suche und finde das Positive und denke positiv! Was ist heute besser als vor der Op? Was klappt heute besser als gestern?

Ich habe gestern in meinem Schrebergarten noch ein paar Wilderdbeeren und ein paar Himbeeren gefunden, die noch Früchte tragen. Die Beeren sind zwar noch nicht ganz reif, aber ich habe Zeit! Und wenn sie dann reif sind, werden sie ganz toll schmecken. Ich freue mich jetzt schon drauf! Dass ich noch Säckeweise Blätter auffegen muss - na und? Ich freue mich auf die Beeren!

Beste Grüße und viel Erfolg für Deine AHB und den Antrag auf Verlängerung!

Probastel
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline probastel

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #8 am: 13. November 2011, 11:43:46 »
Hallo NicoleZ,

ich bins noch einmal. Kann es sein, dass Dein Meningeom im Forntalhirnbereich lag? Meiner lag weiter hinten, quasi über den Ohren und ich wurde durch den Ausfall des Feingefühls auf ihn aufmerksam. Nach der OP war das Gefühl, dann erst einmal ganz weg. Das Gehirn war schlicht weg durch den Eingriff "beleidigt" und es dauerte einige Wochen bis ich den Status von vor der OP wieder erreicht hatte und noch ein paar Wochen bis das Gefühl quasi wieder hergestellt war.

Sicherlich hat Dein Hausarzt recht, wenn er sagt ein Falxmeningeom lässt sich leichter operieren als eines unterm dem Gehirn, aber ein Eingriff ist ein Eingriff und je nach dem wie stark das Gehirn durch den Eingriff beeinträchtigt wurde, desto länger braucht es um sich von der OP zu erholen. Lass Dich von Deinem Hausarzt nicht ins Boxhorn treiben. Es kenn Hirnops nur von der Theorie her. Du bist die Fachfrau für die praktische Seite!

Beste Grüße

Probastel
« Letzte Änderung: 13. November 2011, 14:15:30 von probastel »
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline TinaF

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #9 am: 13. November 2011, 12:44:36 »
Hallo NicoleZ,

KaSy hat das vollkommen richtig geschrieben: Wenn Du denkst, dass Du wieder arbeiten kannst, dann ist es eigentlich immer noch zu früh. Mir ging es genau so. Meine Hausärztin hat mir die Entscheidung überlassen, als ich ihr sagte, dass ich wieder anfangen will, hat sie die Wiedereingliederung mit mir besprochen (die auch so durchgeführt wurde) und ich bin recht optimistisch gestartet. Wow, der Dämpfer, der dann kam, war gewaltig. Ich habe mit zwei Stunden angefangen und war danach für den Rest des Tages "außer Betrieb"! Dabei hatte ich daheim meinen Alltag schon wieder gut im Griff gehabt, aber Arbeit ist halt was anderes.

Also lass Dir die Zeit, die Du brauchst. Die stufenweise Wiedereingliederung kann ich Dir nur ans Herz legen, ich zumindest hätte nicht gleich wieder normal arbeiten können.

Und meinen Glückwunsch zur vollständigen Entfernung und WHO I, war bei mir genau so und das ist echt ein Grund zur Freude und Dankbarkeit!

Alles Liebe und Gute für Dich.

LG TinaF
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Offline krimi

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #10 am: 14. November 2011, 11:01:25 »
Liebe Nicole,

nun habe ich doch nicht mehr an dem gleichen Tag geantwortet. Entschuldige bitte.
Wie ich jedoch lesen konnte, haben dir schon die Richtigen geantwortet und Tipps sowie Ermunterung gegeben. Ich kann mich dem bereits Gesagten nur voll und ganz anschließen.

Super, dass dein Meningeom komplett entfernt werden konnte und WHO I ist.

Ich möchte dir den Rat geben eng mit den Therapeuten in der AHB zusammenzuarbeiten. Ihnen sagen wie du dich fühlst, wie dir die Übungen bekommen sind. Du kannst sie auch fragen was dir noch helfen könnte. Das Gleiche auch mit der für dich zuständigen Ärztin.
So habe ich es gehändelt und so einiges erhalten was nicht automatisch auf den Therapieplan kam.

Ich hatte bei den Reaktionstests oder auch beim Hirnleistungstraining nicht immer gute Ergebnisse.
Das ist aber auch Tagesform abhängig und in wie weit der Heilungsprozess im eigenen Kopf mit allem was dazu gehört fortgeschritten ist.
Viele Menschen oder Hintergrundgeräusche bereiteten und bereiten mir auch heute noch manchmal Probleme.

Sprich auch schon mal mit dem Sozialdienst der Klinik die berufliche Wiedereingliederung an. Sie können dir wertvolle Tipps geben. Wie sieht es in der Klinik mit psychologischer Betreuung aus?

Eine Verlängerung der AHB solltest du auf alle Fälle annehmen. Als ich meine Verlängerung von 4 auf 6 Wochen erhielt dachte ich zuerst „oh nein“, es war aber richtig und gut.

Da ich aber zu denen gehöre die Hummeln im Po haben, bin ich 11 Wochen nach der OP mit reduzierter Zeit wieder angefangen zu arbeiten. Mein Hausarzt hätte mich auch noch länger dienstunfähig geschrieben. (Dem Hausarzt alles erzählen ist wichtig und ihm auch deutlich sagen, dass es dir noch nicht so gut geht. Er sieht dir nur vor den Kopf und nur du weißt wie es darin zugeht.)
Heute kann ich sagen – ich hätte mir noch Zeit nehmen sollen.

Eine Woche nach meiner OP hatte ich einen Sprach Arrest und noch heute kämpfe ich ab und zu damit. Hinzu kommt, dass die Symptome die zum Befund des Meningeom führten, inzwischen als Epilepsie diagnostiziert wurden.
 
Deine Angst in deinem anstrengend Job bald durchhalten zu müssen kann ich verstehen. Ich habe in meinem Beruf viel mit Menschen und Kindern zu tun. Ich bin Schulsekretärin an einer Grundschule und heute und morgen sind bei uns die Anmeldungen der Lernanfänger für 2012. Ich habe aus Angst und zur Vorsicht (evtl. auf einmal nicht sprechen zu können oder einen fokalen Anfall zu bekommen) Hilfe angefordert und bekomme nun eine Kollegin zur Unterstützung und Einarbeitung gestellt. Heute über 4 Stunden ständige Gespräche zu führen und vieles zu bedenken macht mir Angst. Für morgen habe ich einen Termin zum Kontrollgespräch in der Uniklinik in der ich operiert wurde gelegt, damit ich diesem Schulstress entgehen kann. Das alles ging aber auch nur, weil ich mit meiner Schulleiterin und meinem Chef im Vorfeld darüber geredet habe.
Darum sprich auch du mit deinem Chef früh genug darüber wie es dir geht und welche Befürchtungen du hast.

Du siehst, auch heute, fast auf den Tag genau 9 Monate nach meiner OP ist noch nicht alles im grünen Bereich. Ich habe auch heute manchmal noch das Gefühl „mein Kopf ist leer“, "wo ist mein Wissen" oder „es geht nichts mehr hinein“. Vor allem in Situationen in denen ich denke Druck von außen zu haben, was aber gar nicht so ist. Den Druck mache ich mir selbst, indem ich wieder alles so leisten möchte wie früher.

Lass dir Zeit, denn die Zeit arbeitet für dich. Du wirst immer wieder neue Fortschritte feststellen. Freue dich auch über kleine Fortschritte, das motiviert.

Ich wünsche dir eine gute AHB.

LG krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline NicoleZ

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #11 am: 15. November 2011, 16:22:51 »
Hallo Zusammen,

gestern hatte ich  Visite und die Ankündigung, dass die AHB nochmal um eine Woche auf 5 Wochen verlängert wird, hat mich erstmal umgehauen. Wenn man wenigstens mal am WE Heim könnte. Aber nein, dann ist der Versicherungsschutz weg und das mir zu heikel.
Ich werde hier von einer Neuropsychologin betreut. U. a. habe ich auch bei Autogenes Training. In der zweiten Sitzung lief es beim Thema "Wärme" nicht gut. Ich habe gedacht ein Vulkan explodiert auf meinem Kopf und die Narbe ist kochendheiß geworden. Sie meinte danach beim nächsten Mal soll ich  mir einfach sagen, dass die Stirn schön kühl wird. Mal sehen, vielleicht funktioniert es ja.

Meine Narbe liegt ungefährt 1 - 1,5 cm hinter dem Stirnhaaransatz. Der Neurochirurg meinte auch, dass da schon mal großes Glück hatte, da es weit weg vom Sprachzentrum ist. Da die Narbe immer noch nicht abgeheilt ist, kann ich leider noch nicht schwimmen gehen. Hier in Bad Orb ist eine ganz tolle Sole-Therme und das wäre natürlich am WE oder einem freien Nachmittag halt mal eine tolle Sache, aber so...ich hoffe, dass ich spätestens nächste Woche schwimmen gehen darf. Bezgl. des Hirndrucks hat hier noch niemand geschaut! Sie waren nur sehr erstaunt, dass ich kein Cortison bekomme.

Das Gespräch wegen der Wiedereingliederung hatte ich gestern mit der Oberärztin. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich nicht annähernd in die Lage versetzt fühle, wieder arbeiten zu gehen. Zumal ich eine einfache Fahrtstrecke mit dem Auto von ca. 1 Stunde und 15 Minute habe oder mit Bus/Bahn (sofern pünktlich) 2,5 Stunden. In der Uni sagte man mir aber auch gleich, dass sie es nicht gut fänden, wenn ich mit der Bahn im Berufsverkehr (über Hauptbahnhof Ffm) fahren müsste. Nun hat die Oberärztin gesagt, dass sie dem Hausarzt in den Entlassungsbericht schreibt, dass man mal im Februar nochmal schauen sollte, ob ich mich schon arbeitsfähig fühle. Ich hoffe es steht nachher auch wirklich drin. Ansonten kenne ich mich mit der Wiedereingliederung schon aus, hatte vor 2 Jahren eine. Da war allerdings der Betriebsarzt nicht so begeistert davon, dass ich so früh wieder anfangen wollte. Es hat sich letztendlich auch gerächt. Beim nächsten Mal ist man schlauer!

So ich hoffe, ich habe alle Fragen beantwortet und nichts vergessen.

liebe Grüße
Nicole

Offline KaSy

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #12 am: 16. November 2011, 02:31:19 »
Hallo, NicoleZ,

ich kam mit dem Autogenen Training nicht so gut klar wie mit der Entspannung nach Jacobson, die leichter zu erlernen ist. Vielleicht wird so etwas in der Reha auch angeboten?

Dass die Ärztin eine Verlängerung der AHB empfiehlt, zeigt, dass sie noch Therapiebedarf bei Dir sieht und sich für Dich auch Erfolge ausrechnet. Aber nicht vordergründig in der Hinsicht, schneller arbeitsfähig zu werden, sondern damit Du fit wirst und die Folgen der OP möglichst weitgehend und dauerhaft beseitigt werden.

Schwimmen ist schön, aber es gibt sicher auch andere schöne Dinge in dem Ort, wo Du bist.

Und wegen Deiner "Sucht" nach zu Hause - kannst Du nicht besucht werden? Oder mit den anderen in der Klinik etwas unternehmen, spielen, schwatzen, ... Immerhin kannst Du doch sicher "nach Hause telefonieren".

Versuche, die Zeit dort zu genießen! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht so leicht ist, wie sich das anhört. Aber zu Hause wirst Du rückblickend merken, wie ruhig, relativ wenig belastet und abgeschirmt vom Alltag Du in der AHB leben konntest.

KaSy
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Offline probastel

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Re:Reha Klinik------ Vorstellung NicoleZ (Betroffene)
« Antwort #13 am: 18. November 2011, 12:30:39 »
Hallo NicoleZ,

ich wollte noch einmal das Thema Cortison ansprechen. Ich habe sehr zu meiner Verwunderung nach der zweiten OP auch kein Cortison bekommen. Als ich meinen Operateur Tage später direkt darauf angesprochen hatte bekam ich folgende Antwort: "Ich konnte während der OP kein Anschwellen Ihres Gehirns feststellen. Sie benötigen daher kein Cortison." Cortison nach einer OP zu bekommen ist durchaus üblich, aber nicht immer notwendig. Ein Hirntumorpatienten auf Hirndruckzeichen zu kontrollieren ist allerdings stand der Technik.

Ich wünsche Dir weiterhin eine gute und erfolgreiche AHB

Beste Grüße

Probastel

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Antoine de Saint-Exupéry

 



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