Hallo, beli,
zunächst mal zum Haarewaschen. Hat die Ärztin Dir "versprochen", dass sie ausfallen werden? Nein! (Also trifft folgendes nicht auf Dich zu: Wenn sie ausfallen, dann musst Du nichts abrasieren, die fallen nur an der Bestrahlungsstelle aus! Das hängt von der Größe des Bestrahlungsfeldes ab. Es geht doch auf die kalte Jahreszeit zu und es ist doch modern, Mützchen oder Kopftücher zu tragen. Such Dir was Hübsches aus.)
Wenn Du die Haare häufiger waschen musst, dann meide die bestrahlte Stelle, insbesondere sollte dort keine Chemie dran! Es geht um die Haut, nicht um die Haare! Also wasche über Kopf und lass kein Shampoo an die Kopfhaut. Am besten ist es Babyshampoo oder Wofacutan zu verwenden, die sind sehr mild.
Meine Haare fielen etwa ab der 3. Woche aus und es dauerte einige Tage, bis sie ganz weg waren an dieser Stelle. Die Stelle wurde bei mir dann etwa ab der vierten Woch rot, wie nach einem heftigen Sonnenbrand. So etwas ist es ja auch. Panthenolsalbe ist dann das Richtige. Musst Du selber kaufen, ist aber nicht so teuer.
Die Maske hat bei mir bei der Einstellung, die ja sehr viel länger dauert als eine Bestrahlung, auch ziemlich gedrückt und auch ihr Lochmuster auf meiner Haut hinterlassen. Eine Bestrahlung dauert aber nur um die 1 - 2 Minuten. Meine Maske saß sehr eng, das sagten die Assistentinnen dort auch, aber für die kurze Zeit des Einstellens des Gerätes und für die eigentliche Bestrahlung von ca. 5min ist das problemlos auszuhalten. Denk immer dran: Mit jedem Tag sterben mehr der bestrahlten Zellen und das willst Du!
Insgesamt belastet eine derart durchgeführte Bestrahlung und auch noch bei der langen Fahrt den gesamten Körper mit. Natürlich kannst Du versuchen, weiterzustudieren, wenn es zeitlich überhaupt machbar ist. Auf das Autofahren solltst Du spätestens dann verzichten, wenn Du merkst, dass Du unkonzentrierter wirst, ermüdest. Ich hatte vor 11 Jahren und jetzt bis zum 23.9.11 30-tägige Bestrahlungen und habe jedesmal diese Mattigkeit im Laufe der Zeit und vor allem lange nachwirkend gehabt. Du wirst es beim Studieren merken. Üblich ist, dass Du nicht selbst zu den Bestrahlungen fährst, sondern einen Taxischein erhältst. Die Krankenkasse zahlt die Fahrten als Serienbehandlung, also mit einer Zuzahlung von insgesamt 20 €, das sind je 10 € für die erste Hin- und die letzte Rückfahrt.
Normalerweise ist auch eine AHB innerhalb von etwa zwei Wochen nach Bestrahlungsende "Pflicht" - wegen der beschriebenen allgemeinen Einschränkungen und evtl. speziellen Nebenwirkungen. Am Studium wirst Du merken, ob Du sie brauchst. Ich kann es mir kaum vorstellen, dass Du ohne etwas zu merken, da durch kommst.
Allerdings solltest Du nicht denken, dass der Zustand dieser Leute, egal welchen Alters, die Du in der Station gesehen hast, typisch für die Bestrahlungswirkungen sind. Das sind Menschen, die schwere Operationen und oft auch weitere Krankheiten haben, sie haben längere oder schwerere Krankheitsverläufe. Das kommt so mit 99%iger Wahrscheinlichkeit nicht auf Dich zu. Den meisten "Besuchern" in der Strahlentherapie sieht man nichts an, lediglich eventuell Tücher um den Kopf, vor allem, wenn gleichzeitig eine Chemo stattfindet.
Übrigens habe ich in "Meningeome" - "Nach der OP" auch meine Bestrahlungserfahrungen während dieser Zeit aufgeschrieben. Kannste ja mal lesen. Und weiterfragen!
Lass Deine Unruhe erst mal weg, wenn Fragen auftauchen, sind wir da, aber ich habe auch sehr gute Erfahrungen damit gemacht, bei jeglichen Fragen (bis hin zu Lappalien) die Assistentinnen zu fragen und/oder um einen Arzt zu bitten. Der kam meist direkt zur Bestrahlung, war aber nicht unbedingt "meiner". Ich habe mich jedenfalls insgesamt in dieser Zeit dort sehr wohl gefühlt, umsorgt.
Liebe Grüße
KaSy