HirnTumor-Forum

Autor Thema: Vor der OP ist nach der OP  (Gelesen 116234 mal)

Offline KaSy

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #45 am: 30. Juli 2011, 21:04:53 »
Hey, Ihr alle,
Ihr könnt Eure sicher bereits entzündeten Daumen ein wenig lockern oder vorübergehend für andere zerquetschen!
Auf jeden Fall hat es geholfen, und wie!
Ich danke Euch sehr für all das, was ich jetzt eben hier gelesen habe. Ich hatte schon Recht, Ihr, und noch so einige Menschen mehr, habt mich wie auf Flügeln durch die OP geschleppt  ;)

Erstmals lag ich mit einer HT-Patientin in einem Zimmer, wir wurden auch am gleichen Tag operiert. Sie, 26 (meine Tochter ist genauso jung), wurde bereits das zweite Mal an einem pine...(?) Astrozytom operiert und hatte ein enormes Gefühls- und Ängste-Chaos zu verarbeiten. Mich traf der "Psychohammer" nur ab und zu, ich habe dann aber mit verschiedenen Methoden reagiert, bis hin zu Psychologin zum Reden holen. Wir beide hatten natürlich dieses besondere Verständnis füreinander und lagen uns in den Armen, schweigend, zuhörend, tröstend und dann wieder über "Gott und die Welt" schwatzend und lachend.

Bei uns beiden ging die OP gut, sehr gut!
Sie wurde vom Chefarzt 4 Stunden lang operiert.
Bei mir hat sich der Chef den Tumor Nr. 4 und die ltd.Oberärtzin den Tumor Nr. 5 vorgenommen.

Das steht mir schließlich auch zu, dass zwei Neurochirurgen gleichzeitig meinen Kopf für das weitere Leben sowie für das Schreiben hier im Forum wieder neu einrichten. Im Ernst - dadurch wurde die OP- und damit die Narkosezeit verkürzt auf gut eine Stunde.

Als irgendwer im Aufwachraum sagte, ich solle die Augen aufmachen, tat ich das einfach, testete, ob ich noch kauen kann (Beide Tumoren hatten sich in den Kaumuskeln breitgemacht.) - alles gut, also blinzelte ich neugierig durch die Gegend und beobachtete die Ärzte und Schwestern, die da durcheinander wuselten. Der ITS-Plan für mich wurde verworfen und die Stationsschwestern wunderten sich, dass sie sich schon wieder mit mir beschäftigen sollten, sie wollten eigentlich eine Nacht Ruhe vor mir haben  ;).

Tatsächlich musste ich heftigst durchsetzen, dass man mich nicht wieder nach drei Tagen nach Hause schickt. Ich brauchte einfach noch die Zeit und war auch erst am 5. und 6. Tag soweit fit und mutig, die Station zu verlassen. Dann aber, mit der mir eigenen Überlastungs-Sucht gleich am nahen See, Hausboote beobachten, mir den Wind um die Nase wehen lassen, Brombeeren naschen und vor dem Rückweg erstmal auf einer Bank ausruhen. (Wenns tatsächlich so gewesen wäre, hätte ich jetzt geschrieben: Mann, konnte ich danach gut schlafen!) Aber fürs Schlafen im KH haben mich meine Söhne mit MP3-Playern versorgt.

Nach der OP hatte ich jeden Tag Besuch und jede Menge SMS-Kontakt nach meiner ersten SMS: OP gelungen. KaSy schläft lächelnd. Das war so super, auch weil das Handy erlaubt war. Ich habe immer wieder durch Jens B. auch von Euch gehört. Das war so schön! Wir haben uns im KH-Zimmer einige SMS gegenseitig vorgelesen, weil wir ja beide sooo viel Kraft und Gutes für die Seele brauchten.

Da ich erst am Montag entlassen werden wollte, ergab sich die günstige (wie man es sieht) Gelegenheit, den Befund gleich zu erhalten. (Allerdings war dieser Tag DIE Belastungshärte für mich, weil alle Zusagen, die ich mir zuvor geholt hatte, inhaltlich nicht bzw. terminlich Stunden später realisiert wurden, so dass ich erst gegen 17:30 Uhr dort wegkam, mein Sohn hat mich "über Wasser gehalten".)

Der Befund ist wie erwartet: WHO III (oder IV) - steht nicht in der sehr unvollständigen vorläufigen Epikrise.
Aber die Wörter lesen sich toll:
Diagnose: "Subkutane Metastasen eines malignen Meningeoms im Bereich der xygomatischen (Was für ein beeindruckendes Wort!) Anteile des Bügelschnittes bei Zustand nach mehrfacher Operation eines malignen Meningeoms frontal links"
Therapie: "Entfernung beider subkutaner Metastasen am 19.07.2011"
Histologie: "Metastatische infiltrativ wachsende Formationen (wow!) eines anaplastischen Meningeoms"

Der rechte Tumor hatte einen Durchmesser von ca. 1,5 cm, der linke war "deutlich kleiner" (Da hatten sie wohl nur ein Lineal im OP-Saal und das hat sich der Chef vorbehalten ...  ;))

Der Vorteil an dem bereits vorliegenden Befund war, dass ich am gleichen Tag das Gespräch mit der Strahlentherapeutin hatte und im Anschluss sofort die Bestrahlungsmaske angefertigt und das Planungs-CT durchgeführt wurde. Am 8.8.11 gibt es noch ein Gespräch, wo ich Konkretes erfahre. Dass es noch mal 60 Gy sein werden, ist schon klar, rechts auf jeden Fall, links muss sie genauer gucken, weil dort schon mal 60 Gy (Die stehen seit 2006 in meinem PKW-Kennzeichen, kapieren nur Insider.) in der Nähe waren. Die ersten Bestrahlungstermine ab 15.August habe ich auch schon und sie bereits "meiner" Taxifahrerin (von den Bestrahlungsfahrten vor 11,5 Jahren) übermittelt. Also, der Weg für die nächsten Monate ist klar, was etwas Beruhigendes hat. (Mitte August - Ende September Bestrahlung, dann kommt das Enkelmädchen zur Welt, 2 Wochen zu Hause und ab Mitte Oktober AHB, ... und irgendwann Anfang des Jahres 2012 die vom Herbst verschobenen zwei Augen-OP - Sch..., so weit will ich jetzt nicht nicht denken.)

Ansonsten bin ich zu Hause nach etwas Aktivität (mit 3 km/h zur Hausärztin sprinten oder vom 20 000cm entfernten Markt 3 Äpfel kaufen zum Training der Kaumuskeln) platt wie ne Flunder ( oder wabblig wie eine Spreewald-Senfgurke - Damit grüße ich speziell meine Kontaktfrau gaby). Im KH hat eben meine Fitness ("Fit wie ein Turnschuh") etwas gelitten und ich bin nur noch "Fit wie ein alter Filzlatsch". Und zu Hause liegt jede Menge Schookoolaaade (spezielle Grüße an Jens B.), der ich manchmal nicht widerstehen kann. Aber die macht ja nicht dick, sondern glücklich. Mit diesem Spruch wird übrigens auch für die Torten geworben, die es in einem Dorf zwischen Autobahnabfahrt und "meinem" KH-Ort gibt. Also - immer rin mit dem Zeug, gemischt mit jeder Menge Obst und Joghurt macht es wirklich GLÜCKLICH :D!

Das war bestimmt schon zuviel für mich jetzt, aber ich bin es Eurer Hilfe "schuldig" und fühle mich jetzt besser ... Nun haue ich mich aber wieder auf die Faulenzer-Wolke, womit ich das "inkontinente" Wetter, laut Radio FRITZ "schifft es den ganzen Tag", unter mir lasse.

Noch mal herzliche  :), liebe  :-*, fröhliche  :D und sehr dankbare Grüße an alle hier.
Wie gewünscht, werde ich mich mit den "einfühlsamen" und aufmunternden Beiträgen revanchieren ...

Eure  ;) KaSy

(PS: Eigentlich kanns mir egal sein, aber ich spreche "KaSy" nicht englisch aus, weil es da nach Käse klingt. 8))
« Letzte Änderung: 01. August 2011, 21:46:58 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

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Offline TinaF

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #46 am: 31. Juli 2011, 10:16:03 »
Liebe KaSy (deutsch ausgesprochen ;)),

herzlich willkommen zurück. Es ist SO schön, wieder von Dir zu lesen.

Habe ich das richtig verstanden, die OP hat gut eine Stunde gedauert? Wow, da haben die zwei NC ja wirklich flott gearbeitet!

Ich wünsche Dir das Allerbeste, gönn Dir viel Ruhe, komm wieder auf die Beine und lass es Dir so richtig gut gehen. Du hast es Dir verdient! Für die Bestrahlung drücke ich Dir jetzt schon die Daumen (die sind mittlerweile so trainiert, dass ihnen nichts mehr passieren kann).

Alles Liebe und Gute!

TinaF

Und selbstverständlich macht Schokolade glücklich ;D!!!
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Offline Engelchen

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #47 am: 31. Juli 2011, 10:40:54 »
Hallo KaSy,

ich habe all Deine Beiträge verfolgt und muß sagen, dass ich es total toll finde, wie Du das alles so wuppst!!! Deine positive Einstellung ist super....Ich freue mich sehr für Dich, dass die OP so gut verlaufen ist :)

Ich wünsche Dir, dass Du Dich weiterhin gut erholst und wieder fit wie ein Turnschuh wirst ;).

Alles Gute vom Engelchen

Offline schwede

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #48 am: 31. Juli 2011, 12:32:40 »
Hallo KaSy,

schön das es dir gut geht, das alles so gut verlief.

Besonders das sich deine  einstellung sich immer stärker dreh ins Positive.

Dann ruhe dich mal gut und kräftig aus.

LG
Niemals werde ich Aufgeben

Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
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Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

Offline Eva

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #49 am: 31. Juli 2011, 14:18:36 »
Liebe KaSy,

auch ich freue mich sehr, dass Du alles so gut überstanden hast und schon wieder so schöne und humorvolle Antworten schreibst. Vergiss aber nicht, es langsam angehen zu lassen und denk dran "in der Ruhe liegt die Kraft". Genieße wieder die kleinen schönen Augenblicke in der Natur.

LG Eva
Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist.

Vergiss die Frage, was das Morgen bringen wird, und zähle jeden Tag, den das Schicksal dir gönnt, zu deinem Gewinn dazu.                                                                Horaz

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Offline KaSy

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #50 am: 31. Juli 2011, 20:07:28 »
Danke Euch allen,
auch ich freue mich, wieder schreiebn zu können, habs aber gestern übertrieben und höre jetzt auf Euch und mache ganz schnell den Computer wieder aus und hau mich als ollen Filzlatsch auf die Couch!
... und tschüss.
Eure KaSy
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Offline krimi

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #51 am: 31. Juli 2011, 20:35:24 »
Liebe KaSy,

schön wieder von dir zu hören.  :)
Du hast es verdient, dass zwei NC an dir gearbeitet haben.

Das Wetter soll ja für einige Tage auch wieder besser werden, so dass du ein paar Sonnenstrahlen speichern kannst als Gegenstück zur Strahlentherapie. Und nach der AHB wirst du dem Turnschuh wieder sehr ähnlichg sein. Das musst du auch bei der schönen Herausforderung einer Enkelin.

Ich freue mich so, dass du deinen Optimismus nicht verloren hast. Du bist ein echtes Stehaufmännchen (-mädchen) ;D

Viele liebe Grüße von mir und eine große Portion Kraft.

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline probastel

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #52 am: 31. Juli 2011, 23:26:58 »
Hallo Kasy!

Das ist wieder mal typisch! Kaum mache ich mal einen Wochenend-Trip schon michst Du hier das Forum auf! >:(  ;)

Ich freue mich, dass Du die OP gut überstanden hast, auch wenn Du Dich selbst mit einem Filzlatschen vergleichst. Wie Du aber so richtig festgestellt hast momentan sind kleinere Schritte besser als die Sieben-Meilen-Stiefel. Mit einem klein wenig Pflege und Geduld werden aus den Filzlatschen bald wieder ein Paar ansehnliche Joggingschuhe.

Meine aller besten Grüße und lasse es langsam angehen, dann wirst Du wieder rasch gesund.

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline KaSy

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #53 am: 01. August 2011, 13:40:28 »
Aua, probastel,
das ist unfair! Ich musste über Deinen Eintrag so lachen, dass ich gleich wieder daran erinnert wurde, dass mir der Chef-Doc ein paar meiner Kaumuskel-Fasern geklaut hat ...
Aber nicht nur Äpfel essen sondern auch  ;D :D :) trainiert das hervorragend. ;)
Warst Du wieder in Deinen VIEL schöneren Bergen? Von MEINEN sind bis jetzt schon zwei meiner Ärzte so begeistert, dass sie unbedingt dorthin fahren werden. 8)
Danke für all Deine lieben Grüße usw.!!
Deine KaSy
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Offline probastel

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #54 am: 01. August 2011, 15:26:38 »
Hallo KaSy!

Das tut mir jetzt aber aufrichtig Leid. Ich wollte Dir keine Schmerzen zufügen! Fortan werde ich so dröge schreiben wie irgend möglich.  :-\

Da auch in den Bergen momentan weder Winter  noch Sommer ist, sehe ich auch keine Veranlassung in die Berge zu fahren. Obwohl, da hast Du zweifelsohne Recht, die Vermutung nah liegt. Ganz im Gegenteil, ich war im hohen Norden gewesen. So ein kleines Dorf an der Elbe, welches vollkommen zu Unrecht den Bestandteil "Burg" in seinen Namen trägt, denn ich habe dort nichts von dieser besagten Burg gesehen - gar nichts! Auch von Archaeologen konnte sie bis dato nicht nachgwiesen werden. Kurz Rede langer Sinn: Ich war in Hamburg.

Ich freue mich, dass es Dir physisch wie psychisch gut geht. Das läßt mich hoffen...
Die Sache mit den Filzlatschen regelt sich dann von ganz alleine!

Beste Grüße und frohen Mutes, dass die Ärzte Deinem Meningeom nun endgültig den gar ausgemacht haben!

Probastel

« Letzte Änderung: 02. August 2011, 06:25:35 von probastel »
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline KaSy

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #55 am: 01. August 2011, 21:05:15 »
Hallo, Probastel,
die Strahlentherapeuten knallen da nochmal 60 Gy drauf, was hoffentlich auf beiden Seiten geht, das erfahre ich am 8.8.11 im zweiten Vor-Gespräch zur Bestrahlung.
Und wehe, wenn Du nur noch dröge Antworten schreibst, da müsste ich nämlich vor Langeweile gähnen und das hat denselben Effekt wie  :D ;D :) und damit trainiere ich viel lieber!
Tja Hamburg ohne Burg, auch diese Mc Donalds-Schrippe (=Brötchen) namens Hamburger kommt nicht von dort. Aber die Stadt an sich hat was, auch ohne Burg und original Hamburger Hamburger. Bloß in diesen stadtinneren Kanälen ist es mit dem Wasser wie mit dem Blinker am Auto - mal isses da mal wieder wech. 8)
Aber die BERGE sind immer da, Deine und meine. Ich lass jedes Mal was übrig von den Bergen, für SPÄTER, denn ES GIBT IMMER EIN SPÄTER.
Liebe Grüße
KaSy
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Offline probastel

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #56 am: 02. August 2011, 22:25:09 »
Hallo Kasy!

Da habe ich mir ja etwas eingebrockt! Von nun an sind wohl pure Tatsachenberichte passé und ich muss überall eine Pointé suchen und dies bei Themen, die anderen Leuten das Wasser im Glas gefrieren lassen. "Lach Dich oder ich fress Dich!" Tolle Wurst! Ich heiße doch nicht Hirschhausen.

Was die Hamburger (die mit den Brötchen) betrifft, so stammen diese tatsächlich urspünglich aus der Region rund um Hamburg und traten irgendwann die Reise über den großen Teich an. Was die Amis aus dem Brötchen und der Frikadelle allerdings gemacht haben - naja ich schreibe es mal besser nicht! Jedenfalls schmecken mir meine selbstgebauten Hamburger, mit Brötchen, die den Namen auch verdienen und selbst gefertigten Frikadellen, 10^9 mal besser als diese Fleischfaserplatte in Gummibrot, die die Schnellrestaurants so bieten. Ist ja schließlich bei denen auch nur Fastfood, also wörtlich überstetzt: "fast Essen!"

Ich bin sehr gespannt, was Dir die Radiologen empfehlen werden. Zwei mal 60 Gy sind eine Menge Holz. Ich hoffe und drücke Dir die Daumen, dass Du die notwendige Energie hast diesen Kraftakt durchzustehen.

Die Sache mit dem Bewundern kannst Du was mich betrifft übrigens einstellen. Mittlerweile hast Du mich, was den nüchtern-sachlichen Umgang mit unserer gemeinsamen Erkrankung angeht, nicht nur eingeholt, sondern eiskalt rechts überholt!

Hochachtungsvoll

Probastel!

P.S. Noch kurz ein Satz zu den Bergen: Genau das ist es was ich an den Bergen so liebe. Sie sind einfach nur da! Unten im Tal schränken sie Dir die Sicht ein. Doch wenn Du Dir die Mühe machst ihre Gipfel zu erklimmen, so weiten sie Deinen Blick bis in die Unendlichkeit und zeigen Dir ganz neue Perspektiven auf.
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Antoine de Saint-Exupéry

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #57 am: 04. August 2011, 00:08:16 »
Hallo, probastel,

Danke für Dein "Hochachtungsvoll", das ich jetzt augenblicklich mit folgender Info wahrmachen will:

In der Hamburger Gegend entstanden bereits vor etwa 2500 Jahren die ersten festen Behausungen. Es gab dann eine wechselvolle Geschichte der Besiedlung mit Sachsen und Slawen. Karl dem Großen passte es nicht, dass die Leute im Norden Heiden waren und er ließ im Jahre 810 dort eine Taufkirche errichten, um die Norddeutschen zu missionieren. Die wollten das ihrerseits nicht, also musste ein Schutz für die Kirche her - und das war das KASTELL HAMMABURG. Obwohl es für den weiteren Lauf der Geschichte der Stadt unbedeutend wurde, hättest Du es sowohl in der Landesflagge als auch im Stadtwappen finden können.  

Tja, mit dem "Eiskalt rechts überholen"  8) - was soll ich denn machen, wenn Du einfach mal so auf die Bremse trittst und trotzdem auf der linken Spur bleibst...  :P  Meine Schwerbehindertenbeauftragte (HT vor 35 Jahren mit anschließender Erblindung) hat mich bereits aus dem gleichen Grund gerügt  :o , sie wollte von mir auch nicht überholt werden. Ehrlich gesagt ist natürlich ein Wettrennen in dieser Branche nicht gerade publikumswirksam.

Gegen Hirschhausen hab ich nichts - ich finde, der macht das echt gut, seine Gesundheitstipps per Komik rüberzubringen. Das stimmt durchaus immer mal wieder nachdenklich. Aber Du bleib mal lieber Probastel, so wie ich Dich kennen und achten gelernt habe, bitte auch nach Deinem nächsten Spurtversuch!

Und die 60 Gy schocken mich zur Zeit noch nicht, eher, dass ich mich nicht immer bremsen kann. Ich bilde mir schon wieder manchmal ein, dass es mir SUPER geht, um dann auf dem Weg zum Einkaufen die Schweißperlen auf der Stirn im Zehnerpack zählen zu können. Dann hat auch noch die Hausärztin einen zu hohen Blutdruck festgestellt. Aber ich habe ein liebes eigenes Messgerät, das für mich die Werte geringer anzeigt, um mich zu beruhigen. Das ist zwar nett, aber wie mit der Zeitung: Man sollte nicht alles glauben, was da drin steht.  ;)

Aaaach, die Berge...., jaaaa, zur Zeit schöne, wunderschöne Träume! Gute Nacht!  :D

KaSy
« Letzte Änderung: 04. August 2011, 23:21:44 von KaSy »
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Offline probastel

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #58 am: 04. August 2011, 22:47:09 »
Hallo Kasy,

das ist eine nette Geschichte über die Hammaburg, welches übrigens eine Niederungsburg bezeichnet, die meist aus Holz gebaut war. Die im Wappen aufgeführte Burg ist also etwas überdimensioniert. Zumal die Archeologen immer noch nicht den Standort dieser Burg gefunden haben. Es könnte sich also, rein theoretisch natürlich, auch um eine nette Legende handeln.

So wie es scheint hast Du einen doppelten Schluck aus der Ego-Flasche zu Dir genommen zu haben! Frech ohne Gnade! Aber es sei Dir gegönnt. Rügen wollte ich Dich keinesfalls, steht mir ja auch dienstgradmäßig überhaupt nicht zu. Mit dem Ansetzen zum Überholen werde ich wohl bis nach meiner OP warten müssen, dann kannst Du Dich aber auf etwas gefasst machen! 8) (hoffe ich zumindest)

Was Deinen Bluthochdruck betrifft: Nimmst Du noch Cortison ein? Dies könnte eine Möglichkeit sein...

Beste Grüße

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline KaSy

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Re:Vor der OP ist nach der OP
« Antwort #59 am: 04. August 2011, 23:39:34 »
Hallo, Probastel
Danke für die Info mit der "Niederungsburg", das habe ich nicht gewusst.

Und der höhere Blutdruck ist das einzige, was tatsächlich auf meine etwas fortgeschrittene Jugend zurückzuführen ist, meine Eltern haben das auch schon seeehr lange. Da gibts ja jede Menge Pillen und die erste Angst wegen dieser bekloppten Werte habe ich unters Bett geschoben, sollen sich die Staubmäuse damit vergnügen.

Äh, was heißt denn bei Dir: "hoffe ich zumindest" ?!  ???
Das ist klar wie Kloßbrühe, dass Du den nächsten Spurtversuch mit Bravour und bitte etwas längerer Regenerationsphase erledigst.  :D
Schließlich soll Dein Motor nicht heißlaufen, sondern Dich weiter auf unendlichen Wegen und Gebirgspfaden durch unsere schöne nahe und ferne Heimat bringen.

Tschüssi, ich geh jetzt träumen ... von diesem wunderbaren Leben!  ;)
LG KaSy
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