Hey, Ihr alle,
Ihr könnt Eure sicher bereits entzündeten Daumen ein wenig lockern oder vorübergehend für andere zerquetschen!
Auf jeden Fall hat es geholfen, und wie!
Ich danke Euch sehr für all das, was ich jetzt eben hier gelesen habe. Ich hatte schon Recht, Ihr, und noch so einige Menschen mehr, habt mich wie auf Flügeln durch die OP geschleppt Erstmals lag ich mit einer HT-Patientin in einem Zimmer, wir wurden auch am gleichen Tag operiert. Sie, 26 (meine Tochter ist genauso jung), wurde bereits das zweite Mal an einem pine...(?) Astrozytom operiert und hatte ein enormes Gefühls- und Ängste-Chaos zu verarbeiten. Mich traf der "Psychohammer" nur ab und zu, ich habe dann aber mit verschiedenen Methoden reagiert, bis hin zu Psychologin zum Reden holen. Wir beide hatten natürlich dieses besondere Verständnis füreinander und lagen uns in den Armen, schweigend, zuhörend, tröstend und dann wieder über "Gott und die Welt" schwatzend und lachend.
Bei uns beiden ging die OP gut, sehr gut!
Sie wurde vom Chefarzt 4 Stunden lang operiert.
Bei mir hat sich der Chef den Tumor Nr. 4 und die ltd.Oberärtzin den Tumor Nr. 5 vorgenommen.
Das steht mir schließlich auch zu, dass zwei Neurochirurgen gleichzeitig meinen Kopf für das weitere Leben sowie für das Schreiben hier im Forum wieder neu einrichten. Im Ernst - dadurch wurde die OP- und damit die Narkosezeit verkürzt auf gut eine Stunde.
Als irgendwer im Aufwachraum sagte, ich solle die Augen aufmachen, tat ich das einfach, testete, ob ich noch kauen kann (Beide Tumoren hatten sich in den Kaumuskeln breitgemacht.) - alles gut, also blinzelte ich neugierig durch die Gegend und beobachtete die Ärzte und Schwestern, die da durcheinander wuselten. Der ITS-Plan für mich wurde verworfen und die Stationsschwestern wunderten sich, dass sie sich schon wieder mit mir beschäftigen sollten, sie wollten eigentlich eine Nacht Ruhe vor mir haben
.
Tatsächlich musste ich heftigst durchsetzen, dass man mich nicht wieder nach drei Tagen nach Hause schickt. Ich brauchte einfach noch die Zeit und war auch erst am 5. und 6. Tag soweit fit und mutig, die Station zu verlassen. Dann aber, mit der mir eigenen Überlastungs-Sucht gleich am nahen See, Hausboote beobachten, mir den Wind um die Nase wehen lassen, Brombeeren naschen und vor dem Rückweg erstmal auf einer Bank ausruhen. (Wenns tatsächlich so gewesen wäre, hätte ich jetzt geschrieben: Mann, konnte ich danach gut schlafen!) Aber fürs Schlafen im KH haben mich meine Söhne mit MP3-Playern versorgt.
Nach der OP hatte ich jeden Tag Besuch und jede Menge SMS-Kontakt nach meiner ersten SMS:
OP gelungen. KaSy schläft lächelnd. Das war so super, auch weil das Handy erlaubt war. Ich habe immer wieder durch Jens B. auch von Euch gehört. Das war so schön! Wir haben uns im KH-Zimmer einige SMS gegenseitig vorgelesen, weil wir ja beide sooo viel Kraft und Gutes für die Seele brauchten.
Da ich erst am Montag entlassen werden wollte, ergab sich die günstige (wie man es sieht) Gelegenheit, den Befund gleich zu erhalten. (Allerdings war dieser Tag DIE Belastungshärte für mich, weil alle Zusagen, die ich mir zuvor geholt hatte, inhaltlich nicht bzw. terminlich Stunden später realisiert wurden, so dass ich erst gegen 17:30 Uhr dort wegkam, mein Sohn hat mich "über Wasser gehalten".)
Der Befund ist wie erwartet: WHO III (oder IV) - steht nicht in der sehr unvollständigen vorläufigen Epikrise.
Aber die Wörter lesen sich toll:
Diagnose: "Subkutane Metastasen eines malignen Meningeoms im Bereich der xygomatischen (Was für ein beeindruckendes Wort!) Anteile des Bügelschnittes bei Zustand nach mehrfacher Operation eines malignen Meningeoms frontal links"
Therapie: "Entfernung beider subkutaner Metastasen am 19.07.2011"
Histologie: "Metastatische infiltrativ wachsende Formationen (wow!) eines anaplastischen Meningeoms"
Der rechte Tumor hatte einen Durchmesser von ca. 1,5 cm, der linke war "deutlich kleiner" (Da hatten sie wohl nur ein Lineal im OP-Saal und das hat sich der Chef vorbehalten ...
)
Der Vorteil an dem bereits vorliegenden Befund war, dass ich am gleichen Tag das Gespräch mit der Strahlentherapeutin hatte und im Anschluss sofort die Bestrahlungsmaske angefertigt und das Planungs-CT durchgeführt wurde. Am 8.8.11 gibt es noch ein Gespräch, wo ich Konkretes erfahre. Dass es noch mal 60 Gy sein werden, ist schon klar, rechts auf jeden Fall, links muss sie genauer gucken, weil dort schon mal 60 Gy (Die stehen seit 2006 in meinem PKW-Kennzeichen, kapieren nur Insider.) in der Nähe waren. Die ersten Bestrahlungstermine ab 15.August habe ich auch schon und sie bereits "meiner" Taxifahrerin (von den Bestrahlungsfahrten vor 11,5 Jahren) übermittelt. Also, der Weg für die nächsten Monate ist klar, was etwas Beruhigendes hat. (Mitte August - Ende September Bestrahlung, dann kommt das Enkelmädchen zur Welt, 2 Wochen zu Hause und ab Mitte Oktober AHB, ... und irgendwann Anfang des Jahres 2012 die vom Herbst verschobenen zwei Augen-OP - Sch..., so weit will ich jetzt nicht nicht denken.)
Ansonsten bin ich zu Hause nach etwas Aktivität (mit 3 km/h zur Hausärztin sprinten oder vom 20 000cm entfernten Markt 3 Äpfel kaufen zum Training der Kaumuskeln) platt wie ne Flunder (
oder wabblig wie eine Spreewald-Senfgurke - Damit grüße ich speziell meine Kontaktfrau gaby). Im KH hat eben meine Fitness ("Fit wie ein Turnschuh") etwas gelitten und ich bin nur noch "Fit wie ein alter Filzlatsch". Und zu Hause liegt jede Menge
Schookoolaaade (spezielle Grüße an Jens B.), der ich manchmal nicht widerstehen kann. Aber die macht ja nicht dick, sondern glücklich. Mit diesem Spruch wird übrigens auch für die Torten geworben, die es in einem Dorf zwischen Autobahnabfahrt und "meinem" KH-Ort gibt. Also - immer rin mit dem Zeug, gemischt mit jeder Menge Obst und Joghurt macht es wirklich GLÜCKLICH
!
Das war bestimmt schon zuviel für mich jetzt, aber ich bin es Eurer Hilfe "schuldig" und fühle mich jetzt besser ... Nun haue ich mich aber wieder auf die Faulenzer-Wolke, womit ich das "inkontinente" Wetter, laut Radio FRITZ "schifft es den ganzen Tag", unter mir lasse.
Noch mal herzliche
, liebe
, fröhliche
und
sehr dankbare Grüße an alle hier.
Wie gewünscht, werde ich mich mit den "einfühlsamen" und aufmunternden Beiträgen revanchieren ...
Eure
KaSy
(PS: Eigentlich kanns mir egal sein, aber ich spreche "KaSy" nicht englisch aus, weil es da nach Käse klingt.
)