Liebe Maxi,
Palliativstation ist ne super Idee. Sie räumt einem Zeit ein, um Luft zu holen. Mein Vater schaffte es aufgrund seiner schlechten Verfassung nicht mehr, nach Hause zu kommen und starb auf der Palliativstatin. Aber auch das finde ich im Nachhinein okay. Er wollte zwar gerne wieder nach Hause, aber wir hätten das nicht gepackt. Meine Mutter war schon völlig entkräftet. Hat innerhalb kürzester Zeit 30kg abgenommen.
Ich denke, mein Vater hat die ganze Zeit über auch nicht gewusst, dass er sterben wird. Oder vielleicht doch. Wer weiß das schon. Als die Ärztin auf der Palliativstation bei uns stand, und sagte, dass sie die Medikamente gerne alle absetzen würde, weil es keinen Sinn mehr macht, fragte sie meinen Vater, ob er das verstanden hätte... seine Antwort war "ja... ihr macht euch Sorgen!" Ja und komisch, das hat man... bis zum letzten Atemzug, obwohl man wusste, was passieren wird.
Die letzten vier Tage war er relativ wenig ansprechbar. Einen Tag bevor er eingeschlafen ist, hatte er einen kurzen, wachen Moment... ich fragte ihn, ob er Angst hat. Er bejahte das. Ich habe ihm versprochen mich um Mama zu kümmern, das hat ihn erleichtert, das hat man gemerkt. Sie war sein Augenstern. Und ich glaube spätestens da, hat er es verstanden bzw. umsetzen können. Was auch immer... aber wissen tu ich es natürlich nicht.
Du kümmerst dich um deinen Mann, bist für ihn da und bemühst dich. Du machst nichts verkehrt.
Ich glaube, so lange man einen sterbenden, geliebten Menschen nicht alleine lässt, und ihm mit aller Macht zur Seite steht... macht man nichts verkehrt... egal welche Entscheidungen getroffen werden... man versucht doch immer im Interesse des jenigen, der betroffen ist, zu handeln.
Maxi, ich bin in Gedanken bei euch.