Hallo, Probastel - ich denke, wir verstehen uns schon richtig.
Liebe Roses,
ich habe mich mal zu "Deinen"
Verkalkungen schlau gemacht - und gebe Dir die Infos netterweise
gratis weiter:
Ein Meningeom entsteht irgendwo an den Hirnhäuten und wächst dort.
Erkannt wird es am besten im MRT, das die Weichteile besser darstellt als ein CT.
Erkennt der Arzt auf CT- und MRT-Bildern eine glattbegrenzte Geschwulst (= Tumor), die auf breiter Fläche die Hirnhäute berührt, spricht dies für ein Meningeom.
Hier erstmal drei Fachbegriffe:
isointens = gleiche Signalstärke
hypointens = dunkler als die Umgebung
hyperintens = heller als die Umgebung
Wenn dieser Tumor im MRT als schwarze Masse (hypointens) erscheint, also dunkler als das umgebende Hirngewebe, dann handelt es sich um ein "verkalktes Meningeom". Diese kleineren oder größeren Verkalkungen im Meningeom werden als Psammonkörper bezeichnet.
Ein unverkalktes Meningeom kann im Vergleich zur Umgebung mit gleicher Signalstärke (isointens) oder heller (hyperintens), also genau so oder heller im Vergleich zur Umgebung erscheinen.
Woher kommen nun diese Verkalkungen?
Die meisten Meningeome wachsen langsam, befinden sich also schon sehr lange dort, wo man sie im MRT findet. Das heißt, einige oder mehrere oder viele ihrer Zellen haben ein recht hohes Alter erreicht. Bei diesen treten dann Abbauprozesse ein. Man spricht auch von Degeneration. Das heißt, diese Zellen bleiben einfach so da, tun nichts Böses, sorgen sich nicht mehr um sich, und arbeiten Mineralien, die in sie eindringen, auch nicht mehr ab. Sie verkalken. Das sagt man ja auch allgemein bei Menschen so daher. Aber es ist ein allgemeiner Prozess des Lebens. Von den Meerestieren blieben im Laufe der Jahrtausende lediglich ihre Kalkgehäuse übrig, die in bestimmten Gebirgsarten Tropfsteinhöhlen bildeten. Die Donau verschwindet, aus dem Schwarzwald entspringend, in derartige Kalkgebirge, durchfließt sie unterirdisch, bis sie mehrere Kilometer weiter wieder zu Tage tritt. Kalksandstein wird aus solchen Gebieten abgebaut und für den Hausbau verwendet. Schneckengehäuse und Muschelschalen entstehen durch Verkalkung.
Und nun kommt das Gute an der Sache für Dich, liebe Roses.
Wenn der Arzt bereits aus dem MRT-Bild herausbekommen möchte, ob das Meningeom gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) ist, freut er sich in Deinem Interesse über diese Kalkansammlungen, denn diese sagen ihm, dass es sich nicht um ein besonders aktives Zellwachstum handelt, sondern eher um ein "faules, lahmarschiges" (sorry) Meningeom. Also um ein gutartiges - WHO I. Der Vollständigkeit halber:
Insgesamt deuten
in den MRT-Bildern folgende Phänomene (Erscheinungen), die nicht alle zugleich auftreten müssen, auf die Malignität =Bösartigkeit bei Meningeomen hin:
(1) Die Abwesenheit von sichtbaren Kalkansammlungen, die im MRT-Bild das Meningeom komplett weiß erscheinen lassen (hyperintens)
(2) pilzartige Auswüchse; lange Tumorstiele
(3) unregelmäßige Ausdehnung bzw. Form
(4) Nekrosen = Absterbendes Gewebe bzw. Zellen
(5) verwischte Tumorgrenzen
Die folgenden Phänomene
in den MRT-Bildern lassen nicht eindeutig auf Benignität (Gutartigkeit) oder Malignität (Bösartigkeit) schließen:
- umgebende Ödeme
- Knochen-Infiltration bzw. -Auflösung
- Zysten innerhalb des Tumors
- Tumordichte
Pathologisch (also in der Zellkultur, die von Teilen des operierten Tumors angelegt werden) weisen maligne Meningeome (atypisch = WHO II; anaplastisch = WHO III) ein oder mehrere der folgenden Merkmale auf:
(1) Infiltration (Hineinwachsen) in das Hirn oder/und den Schädel
(2) zahlreiche Mitosen = viele Zellkernteilungen (Wert größer als 5/HPF)
(3) ein hoher Proliferationsindex, das ist die Anzahl der „positiven“ (also nicht dahin gehörenden) Zellen unter 100 Zellen, (Bei mir waren es beim ersten WHO III- Tumor 5 %, beim zweiten 10 %, für die letzten habe ich es nicht erfragt – werde ich noch tun.)
(4) Nekrosen
(5) erhöhte Zelldichte
(6) „Nuclear pleomorphism“ = Verschiedenartigkeit der Zellkerne
(7) Metastasen
Nun aber genug von mir „Klugscheißer“.
Wichtig ist, dass es Dir und den anderen Lesern möglichst gut geht.
Wenn man aber seine Befunde versteht, geht es einem vielleicht … hoffentlich noch besser.
KaSy