HirnTumor-Forum

Autor Thema: Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)  (Gelesen 43261 mal)

Offline TinaF

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #45 am: 26. Oktober 2011, 15:50:49 »
Liebe roses,

schön, dass alles so gut gelaufen ist, schön, dass Du Dich gemeldet hast und schön, dass Du bei uns bleiben willst. Das sind einfach tolle Nachrichten!

Ich freue mich so sehr mit Dir, dass die OP erfolgreich war und Du sie gut überstanden hast. Erbrechen ist zwar nicht schön, aber ein einziges Mal klingt doch wesentlich besser als das, was Du von der letzten OP erzählt hast.

Jetzt gönne Dir erst mal die nötige Ruhe und lass alles ganz langsam angehen. Gehst Du auf Reha? Wie auch immer, ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und freue mich schon, irgendwann wieder von Dir zu lesen.

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline probastel

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #46 am: 26. Oktober 2011, 23:14:02 »
Hallo Roses!

Ich freue mich, dass Du wieder zu Hause bist und die OP offenbar so glatt gelaufen ist. Wie geht es Dir jetzt? Was machen Deine Energiereserven? Gibt es momentan irgendwelche Einschränkungen?

Ich wünsche Dir eine schnelle und vollkommene Erholung!

Liebe Grüße

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline Engelchen

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #47 am: 27. Oktober 2011, 21:02:17 »
Hallo roses,

das ist ja toll, dass Du nur so kurz im Krankenhaus warst ;) und dass es Dir schon so gut nach der OP geht.

Ich wünsche Dir weiterhin eine gute Zeit - erhol Dich gut!! Viele Grüße vom Engelchen


Offline roses

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #48 am: 30. Oktober 2011, 15:09:02 »
Hallo,

ich kann euch garnicht sagen wie froh ich bin, zuhause zu sein. Die Schmerzen sind nach wie vor gut auszuhalten. 2 - 3 x pro Tag nehme ich Schmerzmittel, dann habe ich einige Stunden Ruhe. Heute dachte ich, ich versuch es mal ohne, das war nix, es dauerte dann nach der 1.Einnahme gegen 12.30 etwa 1 Stunde bis der Schmerz besser wurde.

Ich mache schon ein wenig Haushalt, war auch schon mit meinem Mann spazieren, ich bin voll und ganz zufrieden. Die Angst vor der OP und dem was danach kommt, war so riesengroß. Wenn ich die Macht der Angst über meinen Körper und meine Seele  mit Abstand betrachte, war das wirklich kaum auszuhalten.

Einen schönen Sonntag noch
roses

Offline probastel

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #49 am: 30. Oktober 2011, 18:55:41 »
Hallo roses!

Lasse Dir mit den Schmerzmittel etwas Zeit, es hat keinen Zweck es über den Zaun zu brechen. Dennoch solltest Du dieses Ziel natürlich nicht aus den Augen verlieren.

Entspannt zu Hause zu sein ist genau das, was Du jetzt brauchst. Es ist toll, dass Du jetzt schon die Zeit vor der OP mit Abstand betrachten und das Erlebte verarbeiten kannst.

Ich wünsche Dir weiterhin eine gute und erfolgreiche Besserung!

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline carla08

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #50 am: 31. Oktober 2011, 09:24:31 »
Liebe Roses,

wunderbar, dass alles geklappt hat! Nun hast Du das Schwierigste hinter Dich gebracht und kannst jeden Tag mit vielen kleinen Fortschritten weitergehen! Ich freue mich sehr, dass es Dir mit Schmerzmitteln recht gut geht. Ich habe diese damals so ca. 4 Wochen genommen und dann langsam was weggelassen. Ich finde für den Moment sind diese Mittel wichtig, Dir beim Gesundwerden zu helfen. Ich finde Medikamernte nur bedenklich wennn man sie ständig nehmen muss. Diese kurze Zeit baut der Körper das bestimmt ;) schnell wieder ab.
Ich kenne aber das Gefühl, Medis mal kurz wegzulassen, weil man sich nur betäubt fühlt und wissen möchte, was der Körper wirklich macht...

Bekommst Du eigentlich eine Reha?

Liebe Grüße und weiterhin gute Besserung

Katrin

Offline roses

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #51 am: 04. November 2011, 11:20:41 »
Hallo,

habe soeben meinen histologischen Befund bekommen:

Meningeom WHO I vom psammamatösen Subtyp.

Wißt ihr was das heißt? Unter google habe ich nichts gefunden.

Gruss
roses

fips2

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #52 am: 04. November 2011, 11:29:19 »
Zitat
Pathologie [Bearbeiten]
 
Fibröses Meningeom (Grad I WHO)
 
Rhabdoides Meningeom (Grad III WHO)

Meistens befinden sich Meningeome an der Falx cerebri, am Keilbeinflügel, an der Olfaktoriusrinne und setzen sich in der Regel gut vom angrenzenden Hirngewebe ab. Die Schnittfläche sieht grau und körnig aus. In manchen Formen ist im Mikroskop eine Zwiebelschalenformation der Tumorzellen zu beobachten. Verkalken diese, werden sie Psammomkörper genannt. Nach der WHO-Klassifikation der Tumoren des zentralen Nervensystems sind derzeit 13 histologische Typen bekannt, die je nach Rezidivhäufigkeit und Prognose als Grad I, Grad II (atypisches Meningeom) Grad III (anaplastisches Meningeom) eingestuft werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Meningeom

Es handelt sich um Verkalkungen.

Offline roses

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #53 am: 04. November 2011, 14:22:57 »
danke fips 2, wahrscheinlich weißt du auch nicht, was das exakt bedeutet, die Verkalkung.

Ein Meningeom ist doch gutartig, in meinem Bericht steht, "die Patientin wurde in das Landeskrebsregister Baden-Württemberg aufgenommen".

Ich hoffe, dass mir mein Hausarzt weiterhelfen kann.

Grüssle
roses 

Offline probastel

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #54 am: 04. November 2011, 23:48:50 »
Hallo Roses,

hier in aller Kürze etwas über die Psammomkörperchen.

Zitat
Die Entstehung der Psammomkörperchen ist nicht ganz klar; eine Theorie postuliert, dass sich über einer nekrotischen Tumorzelle schichtweise Kalziumsalze ablagern. Dies würde die konzentrische Schichtung erklären.

http://de.wikipedia.org/wiki/Psammomkörper

Meningeome haben nichts mit Krebs zu tun. So reagieren sie zum Beispiel nicht auf Chemotherapeutika und bilden normalerweise keine Metastasen. Warum im Ländle Meningeompatienten ins Krebsregister aufgenommen werden ist mir nicht bekannt.  Vieleicht werden dort alle Tumore aufgenommen, doch noch einmal: Meningeome haben nichts mit Krebs zu tun.

Beste Grüße

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline KaSy

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #55 am: 05. November 2011, 00:42:58 »
Hallo,

ich weiß nicht, wieso immer wieder so vehement geäußert wird, dass Meningeome kein Krebs seien. Nach einer deart eng gefassten Krebsdefinition sind selbst die schrecklichen Leukämien nicht als Krebs einzuordnen.  

Das ist doch Wortklauberei.

Meningeome sind nun mal (auch als WHO I - Typen) wachsende, raumforderne Tumore, die durch eine abnorme Zellteilung schneller oder langsamer wachsen, die als "Neubildungen" Gehirne verdrängen, in Gehirne eindringen, Hirnhäute und Knochen "zerfressen" können. Sie können von Blutgefäßen ernährt werden und sie müssen nicht immer eingekapselt sein. Sie können zu Anfällen führen, können neurologische Ausfälle verursachen, die irreversibel sein können. Sie können zu Blindheit, Taubheit, Aphasie, Lähmungen, ... führen.
Sie werden bei den Hirntumoren mit aufgeführt und können tatsächlich Rezidive bilden, die man als Metastasen bezeichnen kann - die allerdings im Gehirn vorkommen.

Hat jemand, der ein Meningeom hat, weniger Angst zu haben, als jemand mit einem anderen Hirntumor?

Wird nicht auch hier operiert, bestrahlt?


Ein Krebsregister ist nun mal eine außerordentlich wichtige Einrichtung, die der wissenschaftlichen Erforschung der Ursachen der verschiedenen Krebsarten dient und damit - gerade bei den seltener vorkommenden und deswegen dennoch nicht weniger katastrophalen Hirntumoren - die Grundlage für wirksame Heilmethoden verschiedenster Art legt. In der DDR wurde ein Krebsregister bereits sehr viel länger geführt als es in der BRD möglich war. Und es ist gut so, dass für Krankheiten, für die es noch keine oder kaum bekannte Ursachen und noch keine einigermaßen sicher wirksamen Gegenmittel gibt, die Forschung weitergeführt wird.

Es ist gut, sehr gut, dass in dem seit 1990 in 16 einzelregierte Bundesländer zerlegten Deutschland auch die Landesgesundheitsminister der so genannten "alten" Bundesländer den Ernst auch dieser Krankheiten erkannt haben und die Forschung durch die gründliche Führung u.a. eines Krebsregisters begünstigen und fördern.

Ich glaube nicht, dass die Fragen "Ist es Krebs?" und "Wieso nimmt das Ländle Meningeome ins Krebsregister auf?" hier irgendwem nützt.
Wenn überhaupt, sollte man an die Länderregierungen die Frage stellen, wieso sie Krebs- und andere Krankheiten-Register nicht Deutschlandweit führen, um die Forschungen in unserem Interesse zu effektivieren.

Entschuldigt bitte die harten Worte, aber ich bin durch diese Meningeom-OPs und die Bestrahlungen nicht immer locker durchgegangen, benötigte stets lange Zeit, um wieder in meinem Beruf arbeiten zu können. Was hilft es mir, ob das Ding Krebs oder Skorpion heißt?! Jeder Hirntumor ist eine blöde Krankheit, die ich auch als Meningeom niemandem wünsche!!

KaSy
« Letzte Änderung: 05. November 2011, 00:51:46 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline roses

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #56 am: 05. November 2011, 10:21:10 »
Danke probastel für die Erklärung meiner "Verkalkung". Für einen Angsthasen wie mich, bedeutet das wieder Überlegungen, weshalb und warum.

KaSy, ich muß dir recht geben, ein Meningeom wird auch von manchen Ärzten nicht so ernst genommen. Aber die Angst nach dem Erkennen, die Probleme, die daraus entstehen können sind nicht locker zu nehmen. Meine Angst vor der Querschnittslähmung war so groß. Außerdem kann auch hier ein Rezidiv folgen, also wieder eine OP. 

Positiv ist, dass es nicht so ein aggressiver Tumor ist wie mein Brustkrebstumor, der eine Chemo unumgänglich machte.

Ich habe so starke Schmerzen in den Beinen seit der OP. Im Krankenhaus dachte ich, das wären Nachwirkungen der Narkose. Ich werde am Montag in der Neurochirurgie nochmals einen Termin vereinbaren.

Die Eintragung ins Krebsregister ist für mich o. k., nur nicht nachvollziehbar, wenn es sich bei einem Meningeom nicht um Krebs handelt. Na ja, manchmal bin ich päpstlicher als der Papst, aber ich möchte immer alles genau und vor allem ehrlich gesagt bekommen.Ich wäre nicht so verunsichert, wenn mich jemand im KH auf die Eintragung im Krebsregister hingewiesen hätte.

Grüssle
roses

Offline krimi

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #57 am: 05. November 2011, 14:01:22 »
Hallo roses,

ich freu mich sehr darüber, dass die OP ohne Komplikationen verlief und du nach so kruzer Zeit wieder nach Hause konntest. Ich melde mich erst jetzt, da ich etwas außer Landes war.
Du bist kein Angsthase weil du nicht weißt was es mit der Verkalkung auf sich hat. Hier findest du immer jemand der oder die dir eine Antwort oder einen Hinweis geben kann wo du eine Antwort auf deine Fragen findest, das hast du ja nun wieder einmal selbst erfahren. Und das macht u.a. den Wert dieses Forums aus. Gut das es das gibt.

Bei Unklarheiten mit irgendwelchen Nachwirkungen nach der OP ist es wirklich sinnvoll, wie du es auch vor hast, den Chirurgen dazu zu befragen.
Ich habe kommende Woche mein 2. Kontroll-MRT und in der Woche darauf das Gespräch und habe mir dazu auch wieder neue Fragen notiert, die ich beantwortet haben möchte. Fragen die mir "Kopfschmerzen"  bereiten und andere evtl. darüber lächeln.

Apropos Schmerzen: Es ist legitim eine zeitlang Schmerzmittel zu nehmen. Gerade auch bezügl. der Wirbelsäule. Der Mensch neigt dazu bei Schmerzen, besonders im Schulter- oder Wirbelsäulenbereich, eine Schonhaltung einzunehmen, die für den Heilungsprozess auch nicht gerade förderlich ist. Eher neue Probleme verursachen kann. Du wirst bestimmt selbst bemerken wann du keine Schmerzmittel mehr brauchst.

Ich wünsche dir weiter einen guten Heilungsverlauf.
Kleine Spaziergänge bei diesem wunderschönen Herbstwetter tun dem Körper und der Psyche gut.

Dir ein schönes Wochenende

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline probastel

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #58 am: 05. November 2011, 20:27:11 »
Liebe KaSy,

ich möchte nur klarstellen, dass ich auch lieber mit grünen Haaren rumlaufen würde als mit einem Meningeom. Ich kann mir definitv etwas besseres vorstellen - ehrlich! Meningeome sind ein ganz miese Sache, und  doch wenn ich wählen müsste, zwischen Bauchspeicheldrüsenkrebs und ein Meningeom, ich müsste nicht darüber nachdenken, ich würde jederzeit das Menigeom nehmen.

Beste Grüße

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline KaSy

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Re:Meningeom Nr. 2- Vorstellung roses (Betroffene)
« Antwort #59 am: 06. November 2011, 00:06:11 »
Hallo, Probastel - ich denke, wir verstehen uns schon richtig.

Liebe Roses,

ich habe mich mal zu "Deinen"  ;) Verkalkungen schlau gemacht - und gebe Dir die Infos netterweise  8) gratis weiter:

Ein Meningeom entsteht irgendwo an den Hirnhäuten und wächst dort.
Erkannt wird es am besten im MRT, das die Weichteile besser darstellt als ein CT.
Erkennt der Arzt auf CT- und MRT-Bildern eine glattbegrenzte Geschwulst (= Tumor), die auf breiter Fläche die Hirnhäute berührt, spricht dies für ein Meningeom.

Hier erstmal drei Fachbegriffe:
isointens = gleiche Signalstärke
hypointens = dunkler als die Umgebung
hyperintens = heller als die Umgebung

Wenn dieser Tumor im MRT als schwarze Masse (hypointens) erscheint, also dunkler als das umgebende Hirngewebe, dann handelt es sich um ein "verkalktes Meningeom". Diese kleineren oder größeren Verkalkungen im Meningeom werden als Psammonkörper bezeichnet.

Ein unverkalktes Meningeom kann im Vergleich zur Umgebung mit gleicher Signalstärke (isointens) oder heller (hyperintens), also genau so oder heller im Vergleich zur Umgebung erscheinen.  


Woher kommen nun diese Verkalkungen?

Die meisten Meningeome wachsen langsam, befinden sich also schon sehr lange dort, wo man sie im MRT findet. Das heißt, einige oder mehrere oder viele ihrer Zellen haben ein recht hohes Alter erreicht. Bei diesen treten dann Abbauprozesse ein. Man spricht auch von Degeneration. Das heißt, diese Zellen bleiben einfach so da, tun nichts Böses, sorgen sich nicht mehr um sich, und arbeiten Mineralien, die in sie eindringen, auch nicht mehr ab. Sie verkalken. Das sagt man ja auch allgemein bei Menschen so daher. Aber es ist ein allgemeiner Prozess des Lebens. Von den Meerestieren blieben im Laufe der Jahrtausende lediglich ihre Kalkgehäuse übrig, die in bestimmten Gebirgsarten Tropfsteinhöhlen bildeten. Die Donau verschwindet, aus dem Schwarzwald entspringend, in derartige Kalkgebirge, durchfließt sie unterirdisch, bis sie mehrere Kilometer weiter wieder zu Tage tritt. Kalksandstein wird aus solchen Gebieten abgebaut und für den Hausbau verwendet. Schneckengehäuse und Muschelschalen entstehen durch Verkalkung.  


Und nun kommt das Gute an der Sache für Dich, liebe Roses.  :D

Wenn der Arzt bereits aus dem MRT-Bild herausbekommen möchte, ob das Meningeom gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) ist, freut er sich in Deinem Interesse über diese Kalkansammlungen, denn diese sagen ihm, dass es sich nicht um ein besonders aktives Zellwachstum handelt, sondern eher um ein "faules, lahmarschiges" (sorry) Meningeom. Also um ein gutartiges - WHO I.
 :) :D


Der Vollständigkeit halber:

Insgesamt deuten in den MRT-Bildern folgende Phänomene (Erscheinungen), die nicht alle zugleich auftreten müssen, auf die Malignität =Bösartigkeit bei Meningeomen hin:
(1) Die Abwesenheit von sichtbaren Kalkansammlungen, die im MRT-Bild das Meningeom komplett weiß erscheinen lassen (hyperintens)
(2) pilzartige Auswüchse; lange Tumorstiele
(3) unregelmäßige Ausdehnung bzw. Form
(4) Nekrosen = Absterbendes Gewebe bzw. Zellen
(5) verwischte Tumorgrenzen

Die folgenden Phänomene in den MRT-Bildern lassen nicht eindeutig auf Benignität (Gutartigkeit) oder Malignität (Bösartigkeit) schließen:  
- umgebende Ödeme
- Knochen-Infiltration bzw. -Auflösung
- Zysten innerhalb des Tumors
- Tumordichte

Pathologisch (also in der Zellkultur, die von Teilen des operierten Tumors angelegt werden) weisen maligne Meningeome (atypisch = WHO II; anaplastisch = WHO III) ein oder mehrere der folgenden Merkmale auf:
(1) Infiltration (Hineinwachsen) in das Hirn oder/und den Schädel
(2) zahlreiche Mitosen = viele Zellkernteilungen (Wert größer als 5/HPF)
(3) ein hoher Proliferationsindex, das ist die Anzahl der „positiven“ (also nicht dahin gehörenden) Zellen unter 100 Zellen, (Bei mir waren es beim ersten WHO III- Tumor 5 %, beim zweiten 10 %, für die letzten habe ich es nicht erfragt – werde ich noch tun.)
(4) Nekrosen
(5) erhöhte Zelldichte
(6) „Nuclear pleomorphism“ = Verschiedenartigkeit der Zellkerne
(7) Metastasen

Nun aber genug von mir „Klugscheißer“.  :P  ;)

Wichtig ist, dass es Dir und den anderen Lesern möglichst gut geht.
Wenn man aber seine Befunde versteht, geht es einem vielleicht  … hoffentlich noch besser.

KaSy
« Letzte Änderung: 06. November 2011, 00:25:33 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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