HirnTumor-Forum

Autor Thema: Hormon-Veränderungen durch Bestrahlung  (Gelesen 11549 mal)

Offline KaSy

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Hormon-Veränderungen durch Bestrahlung
« am: 25. Juni 2011, 00:20:33 »
Hallo,

mir ist erst vor kurzem bewusst geworden, dass ich nach meiner 60Gy-Bestrahlung (großflächig im Frontalbereich) vor zehn Jahren erstmalig Zwischenblutungen hatte.
Ich hatte mich daran gewöhnt, es störte oder belastete mich nicht. Ich registrierte es lediglich, ging alle halbe Jahre zum Gynäkologen, der aber auch nie irgendwas Besorgniserregendes fand. Dann begannen vor anderthalb Jahren wochenlange Blutungen, die erst nach mehreren verschiedenen Versuchen nach über einem Jahr in den Griff zu bekommen waren.

In dieser Zeit wurde mir bewusst, dass diese Blutungsunregelmäßigkeiten erstmals nach der Bestrahlung  aufgetreten waren und mich seitdem "begleiteten".

Ich war früher überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass es da einen Zusammenhang geben könnte, da die Hypophyse ja überhaupt nicht betroffen war. Als ich endlich meinen Gyn. fragte, wunderte er sich gar nicht. Er sagte mir, dass hormonproduzierende (oder -steuernde ) Linien im Frontalbereich quer durch das Gehirn verlaufen. Gerade dort wurde ich ja auch bestrahlt.

Ulkigerweise habe ich gerade dazu hier im Forum gar nichts finden können, weder hier noch im Thema "Strahlentherapie".

Allerdings - so richtig kapiere ich das nicht, wo sich diese Gebiete befinden und was da passiert ...

Gibt es jemanden, der sich da auskennt oder gibt es Frauen mit ähnlichen Erscheinungen nach einer Bestrahlung?

Ich frage eigentlich nur aus purem Interesse ... vielleicht aber auch, weil nach meiner bevorstehenden vierten Tumor-OP (Huch, klingt das scheußlich ...  ::)) eine zweite Bestrahlung erwogen werden könnte. Da ich dem Gyn. ziemlich locker von dem Rezidiv erzählte, meinte er, die sollten am besten gleich alles mit wegbestrahlen, was meine Blutungen betrifft. Nach dem zu urteilen, was sich bei mir in diesem Bereich abspielt, müsste ich zehn Jahre jünger sein. (Na, das geht mir doch runter wie Öl  :D )

Klar, das war´n Scherz, aber kann da vielleicht doch wieder irgendeine hormonelle Veränderung auftreten???

Je mehr ich schreibe, um so mehr bewegt es mich ... also erst mal schnell weg hier, ab ins Bett!!
Aber über Antworten wäre ich echt dankbar!

Eure KaSy
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Offline Stella67

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Re:Hormon-Veränderungen durch Bestrahlung
« Antwort #1 am: 25. Juni 2011, 21:01:24 »
Hallo KaSy,

wenn Du abklären willst, ob Deine Hypophyse was abgekriegt hat, wäre ein Endokrinologe der richtige Fachmann. Aus eigener Erfahrung kann ich nur berichten, dass es etwas schwierig war, eine Überweisung vom Hausarzt zu bekommen, es aber dann letztlich sehr aufschlussreich war, denn der Endokrinologe kann Funktionstests machen, daraus erschließt sich viel mehr als aus dem, was der Hausarzt im Blutbild an Hormonen sieht. (Ich selbst hatte keine Bestrahlung, sondern einen Hypophysentumor)

Dass Bestrahlung nach fünf bis zehn Jahren zu Beeinträchtigungen führen kann, hab ich glaub ich erst kürzlich hier im Forum gelesen, ob es zutrifft, weiß ich nicht, und ob es bei dem Bereich, in dem Du bestrahlt wurdest, in Frage kommt, weiß ich schon gar nicht. Eine vorübergehende Beeinträchtigung scheint mir eher unwahrscheinlich.

Natürlich solltest Du die Fachleute fragen, ob die Hypophyse von der nächsten Bestrahlung geschädigt werden könnte. Aber selbst wenn das der Fall wäre, muss es nicht unbedingt gegen die Bestrahlung sprechen, denn die Funktionen der Hypophyse können, soweit ich weiß, alle (?) medikamentös ersetzt werden, so dass es letztlich auf die Nutzen-/Risikoabwägung ankommen wird. Auch das könntest Du ja mal mit einem Endokrinologen besprechen, wenn Du willst.

Alles Gute,
Sissi

Offline KaSy

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Re:Hormon-Veränderungen durch Bestrahlung
« Antwort #2 am: 25. Juni 2011, 21:27:35 »
Danke, Stella,
ich hatte diese hormonellen Veränderung direkt seit der Bestrahlung im Jahr 2000 bis heute, nur dass es mir nicht bewusst war, dass es damit zusammenhängen könnte. Und bis vor etwa einem Jahr störte mich das nicht ernsthaft.

Ich werde natürlich vor der OP, aber insbesondere vor der evtl. Bestrahlung diesbezüglich die Fachärzte fragen, aber eine Entscheidung Pro oder Kontra hängt für mich davon nicht ab.

Ich bin immerhin beruhigt, dass die Strahlenärztin und der Neurochirurg sich gar nicht negativ zu den Hormonen, die ich nehme, geäußert haben, sondern zufrieden / erleichtert waren, dass sich diese starken, wochenlangen Blutungen wieder im Normalbereich befinden. Für die OP und so wäre das sonst sicher ein Problem gewesen.

Trotzdem danke, womöglich brauche ich den Tipp mit dem Endokrinologen (äh - was-wer ist das?) noch irgendwann.

Liebe Grüße
KaSy
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Offline Stella67

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Re:Hormon-Veränderungen durch Bestrahlung
« Antwort #3 am: 25. Juni 2011, 21:52:35 »
Hallo KaSy,

Endokrinologe ist der Hormon-Fachdoc. Guter Endokrinologe ist genauso schwer zu finden wie guter Neurochirurg. Auf einen Internisten mit Nebengebiet Endokrinologie würd ich mich nicht einlassen, evtl ist an der Uniklinik einer.

Vllt ist es auch gar nicht nötig, man muss ja nicht nach Problemen suchen. Andererseits ist es ja auch schön, wenn man mal hört, dass es Baustellen gibt, auf denen alles in Ordnung ist.

Viel Glück

Offline Engelchen

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Re:Hormon-Veränderungen durch Bestrahlung
« Antwort #4 am: 26. Juni 2011, 08:54:37 »
Hallo KaSy,

ich würde Dir empfehlen, direkt Kontakt zu einem Endokrinologen in einer Uniklink zu suchen. Ich selbst bin auch in einer Uniklinik (endokrinologische Ambulanz) angebunden. Die sind dort sehr viel erfahrener als ein Internist mit Zusatzausbildung.

Viele Grüße von Engelchen

Offline KaSy

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Re:Hormon-Veränderungen durch Bestrahlung
« Antwort #5 am: 06. August 2011, 00:29:22 »
Danke für Eure Tipps!

Ich habe mittlerweile mit der Strahlentherapeutin dieses Thema besprochen und sie sagte ganz klar, dass diese Regel-Unregelmäßigkeiten nichts mit der damaligen Bestrahlung zu tun haben können und auch diesmal sein nichts dergleichen zu erwarten.

Es gäbe solche Nebenwirkungen einer Bestrahlung, aber sie würden sich nicht so schnell, innerhalb von drei/vier Wochen nach Bestrahlungsende, zeigen, sondern deutlich später. In dem frontalen Bereich, wo ich bestrahlt worden war, gäbe es nichts, was eine Hormonbeeinflussung zur Folge hätte haben können.

Ich denke, der damalige Stahlentherapeut hätte mir dies als evtl. Nebenwirkung auch gesagt, aber das hat er nicht.


Also tanzen meine Hormone aus anderen Gründen durcheinander, soll mir recht sein, sollen sie ihren Spaß haben, ich lass mir meinen nicht nehmen... :D

Eure KaSy
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