So, da bin ich auch mal wieder. So ein Durcheinander wie die letzten 2 Tage hab ich echt noch nie erlebt. Damit ich alles noch zusammenkriege, kopier ich einfach die Texte, die ich gestern und heute per e-mail verschickt hab:
Montag:
Morgens um 06:45 Uhr sind wir mit dem Taxi nach Großhadern gefahren. Dort dann stationäre Aufnahme und ab auf die Station. Da mussten wir dann warten, weil das Zimmer noch nicht geputzt war (bissl wie im Hotel ;-) ). Und meine Mama hat tatsächlich ein Einzelzimmer bekommen, das war schon sehr positiv! Dann gabs die obligatorische Blutentnahme und dann passierte… bis aufs Mittagessen erst mal gar nix. Ich bin dann nach Hause, wo ich 2 Stunden ausgeruht hab und bin dann mit Angela wieder ins KH gefahren. Mama war in der Zwischenzeit beim Strahlenkonsil (weil sie ja letztes Jahr von außen bestrahlt wurde, musste das sein) und dann gings fast schon Schlag auf Schlag: Anästhesie-Aufklärung, dann gleich MRT und als wir wieder oben ankamen auf Station, wartete schon der Assistent des Professors auf uns, der dann die OP-Aufklärung machte.
Mama ist morgen die 2. Patientin. Zuerst wird sie in Vollnarkose gelegt, dann bekommt sie den Stereotaxie-Ring an den Kopf gemacht und es wird ein CT gefahren. Dieses CT wird dann zusammen mit dem MRT von heute und dem PET von vorletzter Woche auf den Operationscomputer/-roboter gespielt und die optimale OP-Stelle errechnet. Dann wird dort der Hautschnitt gemacht und das Bohrloch und dann werden erst einmal 5 – 15 Proben genommen, die ein Pathologe direkt im OP per Schnellschnitt untersucht. Und dann wird’s spannend, denn es gibt 3 Möglichkeiten:
A) Die Proben sind frei von Tumorzellen, dann wird zugemacht und alles ist ok.
B) Die Proben sind positiv, dann werden die Seeds gesetzt
C) Die Proben sind nicht eindeutig, dann machen sie wieder zu, die Proben müssen längere Zeit analysiert werden und dann muss – sollten sie doch positiv sein – das Ganze noch einmal stattfinden zusammen mit der Seed-Implantation in 1 – 2 W ochen.
Uns wäre natürlich Möglichkeit A am Liebsten – aber es wäre im Falle des Falles trotz allem besser, wenn sie die Seeds gleich setzen statt in 1 – 2 Wochen… Denn nochmal raus aus dem KH und wieder rein in so kurzer Zeit, das packt meine Mama nicht so gut
Morgen gegen Mittag kann ich mal auf Station anrufen und dann weiß ich mehr.
Dienstag, 24.07.
Heute morgen um 07.30 Uhr rief meine Mama an, dass der Arzt nochmal da gewesen wäre, sie würden jetzt „nur“ die Biopsie machen und KEINE Seed-Implantation und sie wisse jetzt gar nicht mehr, was los ist. Also hab ich den diensthabenden Arzt anfunken lassen, der dann kurz mit mir telefoniert hat: Der Prof. hätte wohl die MRT-Bilder von gestern (und die ganzen vorherigen) angeschaut und die komplette PET-Auswertung vorliegen gehabt und hätte zusammen mit dem Pathologen nun doch eher dazu tendiert, dass es KEIN Resttumor ist, sondern ein Strahlenschaden. Deshalb wurde jetzt heute „nur“ die Biopsie durchgeführt.
Um 10:30 Uhr wurde Mama abgeholt und dann hieß es warten. Um 12:45 Uhr hab ich mal im Klinikum angerufen auf Station, aber da hieß es nur, sie wäre noch nicht wieder da, ich solle in 2 Std. nochmal anrufen. Aber ich bin dann schon um 14 Uhr losgefahren. Stephan hat um 14:30 Uhr dort nochmal angerufen, da hieß es wieder, sie sei noch nicht da, er solle in Std. wieder anrufen *aarrrrgh*. Wie nervös mein Vater war, könnt Ihr Euch sicher vorstellen.
Ich kam dann um 15:15 Uhr auf Station an und siehe da, Mama war im Zimmer, schlief aber. Als ich reinkam, ist sie kurz aufgewacht, hat mich mit den Worten „Hallo! Wie geht’s Dir? Ich hab Hunger!“ begrüßt und hat dann erst nochmal gepennt :-D
Mit kurzen Gesprächspausen lief das dann so bis 17:15 Uhr, dann ging sie auf Toilette und ich hab sie angezogen (sie hatte ja immer noch das Engerlhemd und ne schicke Netzunterhose an) und das Gesicht gewaschen (es war orange vom Desinfektionsmittel). Die Dornen zur Befestigung des Stereotaxie-Kranzes haben sie diesmal auch nicht in die Stirn gemacht, sondern in die Augenbrauen. Nun hat sie da 2 schicke kleine Pflaster. Und die Biopsiewunde ist links, ganz knapp über dem Ohr (ein bisschen tiefer als beim letzten Mal, da der nicht definierbare „Rest“ oder Strahlenschaden ja geschrumpft war). Das Pflaster hat sie genervt, weil die nicht großzügig rasiert haben, sondern das Pflaster direkt in die Haare geklebt haben. Und dann war da ja noch der venöse Zugang in der rechten Hand, der sie gestört hat, weil da ein Schlauch baumelt. Aber der muss – ob sie will oder nicht – bis morgen vormittag sicherheitshalber drin bleiben.
Gegen 17:45 Uhr hat sie dann was getrunken (lecker Fencheltee) und 2 Zwieback gegessen. Als das drin blieb, gabs um 18:15 Uhr Abendessen. Danach wollte sie unbedingt raus an die Luft (ihr Synonym für „eine rauchen“). Die Krankenschwester war da erst gar nicht dafür (weil sie noch wacklig auf den Beinen war), hat sich aber dann durch die grinsende Mama überzeugen lassen und so durfte sie im Rollstuhl und nur mit mir und nur kurz raus. Da hat sie sich gefreut ;-)
Danach hab sie wieder aufs Zimmer gebracht, noch ein bissl geratscht und um 19:30 Uhr bin ich dann gefahren.
Morgen um 12 Uhr darf sie nach Hause und am Freitag erfahren wir, was die Biopsie ergeben hat… Ich wäre so froh, wenn das „nur“ der Strahlenschaden ist… ansonsten machen wir die gleiche anstrengende Prozedur nämlich in 1 – 2 Wochen nochmal und da bin ich nicht scharf drauf (und sie sicher erst recht nicht!)… Also: Bitte feste Däumchen drücken!
So, das wars erstmal von mir... Achja: Auch wenn es nicht so wirkt, so lese ich doch bei vielen von Euch mit, drücke Euch feste und wünsche Euch nur das Allerbeste und supergute Befunde!