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Autor Thema: Nach der 2. OP links gelähmt  (Gelesen 11610 mal)

Offline Otis57

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Nach der 2. OP links gelähmt
« am: 07. August 2011, 00:24:51 »
Nun fange ich doch mal ein neues Thema an weil ich leider beim vielen Lesen in Euren Berichten kein vergleichbares Thema gefunden habe. Wenn es doch so sein sollte, mögen die Mods meinen Thread verschieben. Vielen Dank.

Meine Schwester hatte am4.7.2011 die erste OP. Man hat einen Glioblastom multiforme Grad IV enfernt. Die Größe war ca. 4 cm x 4 cm. Nach dieser OP konnte sich alles udn wurde bereits am 8.7. wieder aus der MH Hannover entlassen. Dann gab es Probleme mit der Wundheilung. Sie hatte auch ständig sehr hohen Druck auf dem Kopf. Eskaliert ist das dann am Tag als die Fäden gezogen werden sollten, am 19.7.. Sie hat abends im Wohnzimmer gelegen, die ganze Zeit war sie recht schwach und hatte eben diesen Druck am Kopf. Da bemerkte sie Flüssigkeitsaustritt aus der Wunde. Wir haben sie sofort ins örtliche Krankenhaus geschafft und dort hat man sie mit dem Rettungswagen 250 km nach Hannover wieder zurückgebracht.

Das Ergebnis war, dass sie am 25.7. erneut operiert wurde und der Tumor bereits in diesen 14 Tagen wieder so groß gewachsen ist. Sie verblieb einen Tag in der Intensivstation und wurde dann wieder auf Normalstation verlegt. Der Druck auf dem Kopf blieb, die Wunde nässte immer mehr. Am Tag der OP war sie der Meinung, dass auch bei dieser OP alls wieder völlig normal funktioniert, aber dann stellte sich heraus, dass sie linksseitig gelähmt  und auch leicht verwirrt war.

Nachdem die Wunde nicht heilte und offensichtlich immer mehr Flüssigkeit im Kopf war, entschloss man sich für die dritte OP um die Wundeheilung wenigstens in den Griff zu bekommen. Diese OP scheint auch gelungen zu sein. Man hat ihre Schädeldecke offen gelassen. Der Druck auf den Kopf ist weg, sie ist entspannter. Es geht alles so rasend schnell bei ihr. Bei uns überschlagen sich die Ereignisse. So schnell kann ich garnicht lernen was ich wissen will über diesen Teufel. Sie hat nun Hofnung dass eine Frühreha in Bad Wildungen ihre Mobilität wieder herstellen kann. Wir hoffen dies mit auch wenn die Prognosen der Ärzte in Hannover eher ungünstig sind.

Es heisst überall im Forum: Bereitet Euren Betroffenen noch ein paar schöne Tage. Unter den gegebenen Umständen ist das verdammt schwer. Sie hat sich innerhalb weniger Wochen vom vermeintlich gesunden Menschen zu einer schwerstkranken Person verändert. Ich hoffe, wir haben alle die Kraft.

Hat irgendjemand Erfahrungen damit, dass evtl. die Mobilität wieder hergestellt werden kann oder zumindest einigermaßen.  Vielen Dank für Eure meinung oder Hinweise. Wier stehen am Anfang udn fühlen uns so hilflos weil wir nicht viel für sie tun können.

LG Otis
« Letzte Änderung: 07. August 2011, 00:28:38 von Otis57 »

Offline anderle

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Re:Nach der 2. OP links gelähmt
« Antwort #1 am: 07. August 2011, 09:55:56 »
Guten Morgen Otis!
Mein Mann hatte eine massive Wundheilstörung.Lies dir meinen Bericht durch.Unter dem Thema Schädelknochen.Ich weiß nicht was ich Dir zur Reha sagen soll.Mein Mann wollte es nie.Mein Prof.sagte mir etwas was weg ist,kann nicht wieder kommen.(Gesichtsfeldausfall.)Sprich mit den Ärzten ob eine Reha Sinn macht.Ja,auch mein Mann war ein aktiver voll im Leben stehender Mensch,grausam den täglichen Verfall anzusehn.Was soll ich Dir raten.Zeit mit deiner Schwester zu verbringen.Meinem Mann geht es sehr schlecht,ich bin bemüht das er keine Schmerzen hat.Mehr kann ich nicht tun.
Das einzige was zählt schmerzfrei und immer dazu sein....
Auch wir sind hilflos..Man sieht einen Menschen der vor kurzer Zeit völlig aktiv war und nun am Ende ist.Ich habe es angenommen aber dafür habe ich sehr lange gebraucht...Und es geht auch nicht immer,es gibt Tage da bin ich fertig,müde,hilflos,traurig,zornig,voller Hass und und und....Aber da müssen wir alle durch und keiner fragt uns ob wir wollen.Es gibt auch so viel positive Berichte in diesem Forum das freut mich immer.Es lohnt sich zu kämpfen aber manchmal (so wie bei uns muss man sich geschlagen geben.)
Ich denke an Dich.....
Alles Liebe viel Kraft
Lg.Anderle

Offline Angel84

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Re:Nach der 2. OP links gelähmt
« Antwort #2 am: 07. August 2011, 11:18:51 »
Hallo Otis,
zu den Lähmungserscheinungen kann ich Dir folgendes berichten:

Mein Mann wurde 2004 an einem Oli Grad 2 operiert und danach kam es auch zu einer kompletten Lähmung auf der linken Seite
und seine Sprache war weg. Operiert am re. Temporallappen. Die Lähmungen kamen bei Ihm durch eine Blutung die nach der Op. entstand, also wie bei einem Schlaganfall. Er war ca. eine Woche auf Intensiv und hat danach mit intensiver Reha angefangen, spez. auf seine Bedürfnisse.
Die Sprache kam bis auf eine leichte Wortfindungsstörung schnell wieder und das erste Mal wieder gelaufen ist er nach 3 Wochen  (mit Krücke usw.)
Mittlerweile kann er wieder super laufen, wenn man es nicht weiß fällt die leichte Gehschwäche nicht auf.
Der Arm ist leider nicht so gut, die Feinmotorik klappt garnicht aber damit kann man sich gut arrangieren.
Bis jetzt hat er aber wöchentlich mehrere Stunden Krankengym. und Ergo.
Mittlerweile wurde er 2010 wieder an einem Rezidiv operiert (leider jetzt ein Glio) und es gab keine weiteren Lähmungen.

Aber man muss sagen, dass es bei jedem Patienten unterschiedlich verläuft.
Die Ärzte sagten uns damals, dass die körperliche Fitness, der Wille und natürlich das Alter eine wichtige Rolle spielt (damals war er erst 25)

Ich drück Euch ganz fest die Daumen, dass sie sich wieder schnell erholt.

Liebe Grüße
 

fips2

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Re:Nach der 2. OP links gelähmt
« Antwort #3 am: 07. August 2011, 17:51:07 »

Mein Prof.sagte mir etwas was weg ist,kann nicht wieder kommen.(Gesichtsfeldausfall.)Sprich mit den Ärzten ob eine Reha Sinn macht.
Lg.Anderle
hallo Anderle
Die Äußerung des Profs kann ich nicht nachvollziehen und ist im Bezug auf die Motivation des Patienten eher fraglich.
In der Regel gehen alle Neurochirurgen, zumindest die mit denen wir gesprochen haben, sowie unser Hausarzt davon aus, dass das erste Jahr entscheidend ist. In dem ersten Jahr generiert und ordnet sich das Gehirn am schnellsten und gleicht Defizite aus. Je später der Zeitraum, um so langsamer der Ausfallsausgleich, wie auch die Ersetzung von Funktionen.
Gerade deshalb sind Rehas und Physiotherapie im ersten Jahr und nach der OP wichtig, weil genau daran gearbeitet wird.

Warte ab. Diese Aussage die ich hier von unsren Ärzten wieder gegeben habe, werden dir sicher andere Betroffenen genau so bestätigen.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 07. August 2011, 21:29:13 von fips2 »

Offline BumbleBee

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Re:Nach der 2. OP links gelähmt
« Antwort #4 am: 07. August 2011, 18:00:13 »
Hallo!

Ich bin selbst Angehörige und habe 10 Jahre in der Neurologie gearbeitet. Und ich kann nur sagen, dass unsere Ärzte immer gesagt haben, dass man bei Gehirn- und generell Nervenschäden (auch nach Schlaganfällen, Unfällen, Operationen) auch nach 1,5 - 2 Jahren noch Erfolgsergebnisse erzielen kann. Teilweise haben wir Patienten erlebt, bei denen auch nach längerer Zeit (4 - 5 Jahre!) noch Besserungen eintraten.

Allerdings ist es wirklich wichtig, so schnell wie möglich mit der Rehabilitation anzufangen. Wie ich es aus beruflicher Hinsicht kenne (meine Mutter hat sowas Gott sei Dank noch nicht gebraucht, sie ist trotz GB IV körperlich  fit), fangen manche schon im Krankenhaus an zu arbeiten mit Physiotherapeuten und Logopäden.

Liebe Grüsse und alles Gute!!!

Sabine

Offline chucks

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Re:Nach der 2. OP links gelähmt
« Antwort #5 am: 07. August 2011, 19:56:26 »

Das Ergebnis war, dass sie am 25.7. erneut operiert wurde und der Tumor bereits in diesen 14 Tagen wieder so groß gewachsen ist. Sie verblieb einen Tag in der Intensivstation und wurde dann wieder auf Normalstation verlegt.

LG Otis

Kann das echt sein, dass der Tumor in nur 14 Tagen wieder so gewachsen ist?! Das ist für mich fast unvorstellbar und macht mit echt Angst.

Unser Neurochirurg hat gesagt, dass es oft nach der OP Ausfälle gibt, man aber eigentlich so operiert, dass diese nicht dauerhaft sind, also wäre m.E. ein Rahe super wichtig.

Alles Gute

Offline Otis57

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Re:Nach der 2. OP links gelähmt
« Antwort #6 am: 07. August 2011, 20:45:38 »
So wurde es mir / uns gesagt. Wir waren auch sehr erstaunt und natürlich erschrocken. Angeblich fast die gleiche Größe wie der vorhergehende. Jedoch habe ich die MRT aufnahmen angefordert, leider bisher nicht bekommen.
« Letzte Änderung: 07. August 2011, 23:01:34 von Otis57 »

Offline anderle

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Re:Nach der 2. OP links gelähmt
« Antwort #7 am: 08. August 2011, 09:33:58 »
Guten Morgen!
Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt.Natürlich ist eine Reha gut und wichtig.Aber der Gesichtsfeldausfall bei meinem Mann wäre nicht mehr zu
rehabilitieren gewesen.Er hätte wie gesagt auch nie eine Reha gemacht.
Er hat zu mir gesagt er fangt ganz bestimmt in seinem Alter nicht mehr zu lernen an.Sonst hatte er ja keine Ausfälle.Die massive Wortfindungsstörung hängt ja nun mit dem riesen Tumor zusammen.Wir haben die vielen Monate ja gegen die Wundheilungsstörung gekämpft.Und das erste Rezidiv ist ja sehr schnell wieder trotz Temodal und Strahlentherapie gewachsen.Ich möchte nicht das Ihr glaubt man soll nicht kämpfen.Ich will auch keinen runterziehn,so gerne hätte ich auch mal was positives von uns berichtet,aber leider gibt es nicht viel positives.Er hat wirklich gekämpft hat die ganzen siebzehn OP über sich ergehn lassen aber bei uns sollte es halt nicht sein...Für mich zählt nur mehr das er keine Schmerzen hat.
Ich wünsche Euch allen, so sehr ganz viele positive Berichte...
Lg.Anderle

Offline chucks

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Re:Nach der 2. OP links gelähmt
« Antwort #8 am: 08. August 2011, 10:08:55 »
Guten Morgen!
Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt.Natürlich ist eine Reha gut und wichtig.Aber der Gesichtsfeldausfall bei meinem Mann wäre nicht mehr zu
rehabilitieren gewesen.Er hätte wie gesagt auch nie eine Reha gemacht.
Er hat zu mir gesagt er fangt ganz bestimmt in seinem Alter nicht mehr zu lernen an.Sonst hatte er ja keine Ausfälle.Die massive Wortfindungsstörung hängt ja nun mit dem riesen Tumor zusammen.Wir haben die vielen Monate ja gegen die Wundheilungsstörung gekämpft.Und das erste Rezidiv ist ja sehr schnell wieder trotz Temodal und Strahlentherapie gewachsen.Ich möchte nicht das Ihr glaubt man soll nicht kämpfen.Ich will auch keinen runterziehn,so gerne hätte ich auch mal was positives von uns berichtet,aber leider gibt es nicht viel positives.Er hat wirklich gekämpft hat die ganzen siebzehn OP über sich ergehn lassen aber bei uns sollte es halt nicht sein...Für mich zählt nur mehr das er keine Schmerzen hat.
Ich wünsche Euch allen, so sehr ganz viele positive Berichte...
Lg.Anderle


Liebes Anderle,

ich glaube nicht, dass hier jemand denkt, dass Du gegen kämpfen bist. Bei all dem, was Ihr durchgemacht habt....habt Ihr so gekämpft!!!! Es tut nur weh und ruft einem das eigene Schicksal wieder auf, dass es eben auch nicht klappen kann mit der Kämpeferei und das  ist schlimm. Trotzdem kämpfen wir. Fühl Dich fest gedrückt.

Liebe Grüße

Carola

 



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