HirnTumor-Forum

Autor Thema: Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor -----Vorstellung Agi 13 (Betroffene)  (Gelesen 36011 mal)

Agi13

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Hallo alle zusammen,
Meine Name ist Agi, ich bin 30 Jahre alt und hatte vor 3 Wochen eine kopf-OP.
Ich werde euch erstmal kurz berichten, wie es dazu kam.
Im März dieses Jahres hatte ichbstarke Rückenschmerzen und ging zu meinem Orthopäden.
Ich sagte ihm dass bestimmt ein Nerv eingeklemmt ist, weil ich auch tierische Kopfschmerzen davon hab.
Er meinte wir sollten vorsichtshalber ein MRT machen und dann auch vom Schädel (ich arbeite im Büro, da sind nu Bandscheibenvorfälle an der Tagesordnung).
4 Wochen später, ging es dann in die Röhre, ich geh dann zu einem der Radiologen, und der sitzt da vor mir, fängt an mir fragen zu stellen wie: wo sind ihre Kopfschmerzen, haben sie Sehstörungen usw.
Ich Sitze da weiss nicht was er von mir will, bis er sagt: sie haben da was im Kopf und ich kann nicht sagen was es ist. Es ist knapp ein cm, wir können nur nicht sagen was es ist, weil voll untypisch.
Wenden sie sich an ihren Arzt er kriegt genauen Befund, und forschen sie ihre gesundheitsgeschichte durch.
So bin ich heim und dann ging ich durch viele Ärzte und nochmalige CT bis mich der Arzt in die neurochirurgie überwiesen hat.
Nun ja, die meinten das ist ein Tumor, sie können aber nicht beurteilen ob gut oder böse.
Und er muss raus, ich solle n Termin vereinbaren.
Das war ein Schock, ich meine man sieht das im Fernsehen, aber einem selber passiert das nicht.
Und nun steh ich mit nem Hirn-Tumor im linken Temporallapen, direkt neben dem Sprachverstandniszentrum und muss überlegen ob ich das packe.

Am 18.07 kam ich jetzt ins KH, weil ja vorher diese Navigationsmarker draufmussen, und am 19.07. War die OP. Nun ja, sie dauerte 4 Stunden und ich wachte nachmittags auf der intensiv auf. Ich war so glücklich, denn ich hab jeden verstanden und noch am leben:) am nächsten Tag kam ich auf die Station. Dann kommt n Arzt und meint ich muss nochmal in den MRT.
Also wieder Marker, Kontrastmittel.
Ich wieder ins zimmer, und da kommt einer der Ärzte und meint, der Tumor ist noch drin.
Und ich muss am nächsten Tag noch mal operiert werden.
Also noch mal die Angst bei mir, meinem Mann, Familie und Freunde.
Aber es ist auch die zweite OP gut gelaufen:)
Die Woche darauf durfte ich heim, und mir wurde gesagt dass mein Tumor Grad I hatte, also gutartig, dass er aber noch zu einem Prof. In Bonn geschickt wird um noch mal untersucht zu werden??
Ist das normal? Weder ich noch mein Hausarzt haben bis jetzt den endgültigen Befund bekommen.
Muss ich mir Sorgen machen??

Ich nehm nun seit einer Woche kein Kortison mehr und seitdem treten Kopfschmerzen auf.
Es ist nur die linke Kopfseite, und manchmal Krieg ich richtiges Stechen in der Stirn, wenn ich mit dem Kopf schüttle.
Mein Hausarzt sagt Ibo nehmen, sagt aber auch nicht woran es liegt?
Muss ich mir Sorgen machen oder ist das normal?

Tut mir leid, dass ich euch gleich zu Anfang mit Fragen bombardiere, aber mich verunsichert im Momwnt soviel.
Die Ärzte sagen einem nicht wie man sich verhalten soll.

Danke euch:)
Liebe Grüße aus Dortmund
Agi
« Letzte Änderung: 25. August 2011, 14:46:09 von fips2 »

Offline KaSy

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Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #1 am: 13. August 2011, 00:43:41 »
Guten Abend, Agi,
es ist gut, dass Du in diesem Forum Deine Geschichte aufgeschrieben hast, auch wenn Dir seit gestern noch niemand geantwortet hat.
Wie es der Zufall will, bin ich auch am 19.7.11 an einem, äh zwei Tumoren operiert worden, es war meine vierte derartige OP. (1995 WHO I = gutartg; 1999, 2007, 2011 WHO III = fast ganz bösartig)

Meinen endgültigen Befund habe ich auch noch nicht, aber immerhin einen vorläufigen Bericht, wo ziemlich viel drinsteht. Leider ist es bei uns üblich, dass zwar ein Aufnahmegespräch und Vor-OP-Gespräch mit Ärzten stattfindet, aber zur Entlassung eher kaum.

Die Kopfschmerzen, die Du nach dem Absetzen des Cortisons hast, sind nicht unnormal. Das Cortison wird gegeben, um gegen die Hirnschwellung zu wirken, die nach OP im Gehirn üblicherweise stattfindet. Sie unterdrücken vermutlich (ich bin Laie, wie alle hier) auch Schmerzen. Das Gehirn selbst hat keine Schmerzrezeptoren, kann also nicht wehtun. Aber dort, wo geschnitten und wieder genäht wurde, insbesondere in den Hirnhäuten, kann es durchaus heftig wehtun. Die Schmerzmittel solltest Du unbedingt nehmen, denn es gibt eine organische Ursache dafür. Spiel also nicht den Helden. Es braucht wahrscheinlich noch ein wenig Zeit für die Heilung, gönn Dir viel Ruhe und Schmerzfreiheit. (Und schüttel Deinen Kopf lieber nicht! ;))

Dir steht nach solch einer OP eine Anschlussheilbehandlung zu. Das ist eine medizinische Rehabilitation (Kur) im Anschluss nach einer schweren OP. Sollte Dir das nicht angeraten worden sein, würde ich rasch nachfragen! Es braucht nämlich wesentlich mehr Zeit bis zur Arbeitsfähigkeit, als man zu Hause denkt. Man stolpert rasch in die Überlastungsfalle, gerade auch im Büro, wo man sich durch Papiere durchkämpfen muss und seine Konzentration und Gedächtnisfähigkeit braucht, die ihrerseits noch nicht so schnell wieder voll und vor allem ausdauernd da sind.

Ich bin übrigens sehr beeindruckt von Deinem Operateur, wenn er die OP so gemeistert hat, dass Du fehlerfrei und logisch Deine Geschichte hier schreiben kannst. Dann hat er nämlich das naheliegende Sprachzentrum maximal geschont. (Oder hast Du seitdem Sprech-Probleme?) Zu hoffen ist, dass er es nicht auf Kosten einer unvollständigen Entfernung des Tumors tun musste. Davon ist aber bei der relativ geringen Größe von knapp 1 cm nicht auszugehen. Vergiss nicht, es zu erfragen, wenn mit Dir über den Befund aus Bonn gesprochen wird.

Zum Verhalten nach der OP: Du darfst alles machen, evtl. noch nicht im Chlorwasser schwimmen, aber sorge für viel Ruhe, immer mal wieder. Geh auch den Sport langsam an. Diese Diagnose und die ganze Prozedur danach muss auch psychisch erstmal verarbeitet werden. Und die Psyche bremst ganz gern den Körper erst mal aus, ohne dass man sich dessen bewusst wird.

Geh insgesamt optimistisch an die Sache heran, aber übereile nichts.
Schreib hier wieder, lies hier vielleicht auch ein wenig, aber nichts, was Dich runterzieht. Nutze lieber die aufgezwungene Ruhe zum Lesen Deiner Lieblingsbücher oder mach sonst was Schönes!  :D

Liebe Grüße
KaSy
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Agi13

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Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #2 am: 13. August 2011, 01:28:40 »
Hallo Kasy,

vielen lieben Dank für Deine Antworten  :)
das beruhigt mich wieder ein bisschen...

Aber es tut mir sehr leid, dass Du das schon so oft mitmachen musstest, und hoffe, das bei Dir alles rausgeholt werden konnte.

Ja Du hast recht, die Ärzte informieren gar nicht wenn man aus dem KH geht, bei Nähte ziehen musste ich noch mal hin und hab dann versucht alles zu erfragen aber man vergisst doch recht viel zu fragen und dann denkt man zu Hause wieder, darf ich das und das...
Das mit Schwimmen meinte er auch und dass ich nicht in die Sonne sollte, weil das Krampfanfälle auslösen könnte, aber da spielt ja dieses Jahr das Wetter echt gut mit ;)

Ich habe schon vor einer Woche damit anzufangen Sport zu machen, und fahre fast täglich halbe Stunde mit dem Kardiofahrrad :) ich bin normal ein sehr aktiver Mensch und mache fast jeden Tag Sport (also Fitnessstudio und Joggen) deshalb fällt es mir auch nicht schwer wieder einzusteigen, wobei ich noch nicht komplett auf der Höhe bin... Aber ich hoffe das beste.

Ja ich hatte insgesamt zwei Operateure, bei der ersten OP hat diese Navigation nicht funktioniert, also hat mir der Arzt Gewebe rausgeholt, das anscheinend eine andere Farbe hatte aber sich als normales Hirngewebe rausstellte, und ist dann in den Urlaub. Zwei Tage später hat mich dann ein anderer Arzt operiert. Und die haben beide n guten Job gemacht, denn ich habe null Probleme mit der Sprache, weder sprechen noch verstehen.  ;D
Er meinte aber auch das alles raus ist. Ich denke spätestens in 2 Monaten beim MRT weiß ich mehr.

Darüber bin ich auch sehr dankbar. Das ist auch der Grund weshalb ich nicht zu Reha sollte, meinte einer der Chirurgen, weil ich keine ausfälle hatte.

Bis auf die Kopfschmerzen, ist auch nix... Ausser dass ich jetzt insgesamt 3 mal ein länger andauerndes (ca. 5-10 Minuten) flackern in der rechten Ecke des rechten Auges hatte. So als ob man direkt in die Sonne gestart hat und es dann flackert. Ich werde das meinem Arzt am Montag sagen. Oder kennst Du sowas auch?

Ist das auch normal das mir die Kopfhaut wehtut? Aber nicht an der Narbe, die fängt hinterm Ohr an und geht gerade hoch, sondern am Hinterkopf, da krieg ich auch oft die Kopfschmerzen...
Das schlimme ist, dass sich meine Familie bei jeden Kopfschmerzen auch direkt mit Sorgen macht.

Ach und wie lange darf man nur Babyshampoo benutzen? Ich sag ja, alles das totale Neuland für mich alles  ;)

Ich werde auf jedem Fall noch mehr hier lesen (muss zugeben dass ich seit 3 Stunden hier rumlese;) ) und auch weiterhin schreiben. Es tut gut zu wissen, dass man einfach auch Menschen die das gleiche oder ähnliche erlebt haben etwas fragen kann. Jemand der nicht in der Situation ist oder war, kann niemals nachvollziehen was man fühlt und welche Ängste man hat.

Und ich bewundere Euch alle für Eure Stärke und Mut das auch anderen zu zeigen.

ganz liebe Grüße
Agi

Offline KaSy

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Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #3 am: 13. August 2011, 02:15:13 »
Hallo, Agi,

das mit dem Flackern in einem Auge hatte ich nicht. Aber die Sehnerven kreuzen sich hinter den Augen, so dass der linke Hirnbereich verursachend sein kann, wo Dein Tumor war. Frage unbedingt! Ich weiß nicht, ob es vielleicht doch ein kleiner Epi-Anfall ist? (Kenne ich nicht wirklich.)

Das Babyshampoo würde ich so lange verwenden, wie noch Schorf auf der Naht ist. Bei mir ist es nicht mehr der Fall. Eigentlich sollte nach dem Fädenziehen schon alles dicht sein, .... sollte! (Hab ich schon anders erlebt.) Zur Narbenpflege kannst Du, wenn Du willst, Panthenolcreme verwenden. Die ist für vieles gut und nicht teuer. Meine Fäden durfte diesmal meine Hausärztin ziehen, sonst wurde es noch im KH gemacht oder ich musste extra hinfahren (50km), also gefahren werden, da man eine Weile noch nicht Auto fahren sollte.

Die Kopfschmerzen im Hinterkopf würde ich mal registrieren, wann und bei/nach welcher Tätigkeit sie auftreten. Es könnten Zeichen von Überlastung sein. Ich habe das auch und gönne mir dann rasch Ruhe. Es kann sich ansonsten sonstwas manifestieren und Du wirst entweder diese Kopfschmerzen nicht mehr los oder Deine Psyche, die Dich mit diesem Signal bremsen will, sucht sich eine weitere Stelle, die Dich stört, zB. Juckreiz, Schmerzen woanders, Bauch- oder Herzschmerzen, für die sich keine organische Ursache finden lässt. Schone Dich noch. Merkst Du beim Sport (den ich noch nicht wieder schaffe), ob Du genauso belastbar wie vorher bist!? Versuche nicht, jetzt schon wieder Höchstleistungen zu erbringen, aber wenn es Dir gut tut und Du dabei keine Kopfschmerzen oder sonstige nicht bekannte Symptome kriegst, dann tu das Gewohnte. Aber achte auf die Signale Deines Körpers und ignoriere sie nicht.

Dass sich Deine Familie bei jedem Kopfschmerz Sorgen macht, ist völlig nachvollziehbar. DU erlebst das alles selbst. Aber SIE wollen Dir gern beistehen, Dir irgendwie helfen - und sind sooo hilflos, weil sie direkt nichts für Dich tun können. Das geht hier vielen so, dass mitunter die Angehörigen ebenso oder gar mehr leiden als wir Betroffenen. Es schreiben hier sehr viele Angehörige, die sich zum Teil enorm überlasten mit ihrer psychischen und körperlichen Aufopferung für ihren betroffenen Verwandten. Das ist sehr schwer für sie.

Ich wurde am 19.7.11 übrigens auch von zwei Chirurgen operiert, aber gleichzeitig, da meine Tumore rechts und links über dem Ohr waren und sie die Narkosezeit verkürzen wollten. So richtig kann ich es mir nicht vorstellen, wie der Chefarzt und die ltd. Oberärztin Kopf an Kopf an meinem Kopf gearbeitet haben, um ihm mal wieder eine Runderneuerung zu verpassen.  :D Aber das stand mir wohl zu, als gern gesehenem Dauergast in diesen heiligen Hallen.  8)

Mit dem Sport, ich gehe zu Mrs.Sporty, das ist ein Fitnesszentrum für Frauen. Ich musste mich für einige Monate abmelden, da ich am Montag mit einer sechswöchigen Strahlentherapie beginnen werde, die nach und nach müder macht. Ohnehin bin ich "Fit wie ein Turnschuh" in die OP gegangen, fühlte mich danach "Fit wie ein Filzlatsch" und komme seit einer Woche so langsam "in die Puschen", fahre vorsichtig Auto und Fahrrad auch wieder, aber es strengt noch an. Meine Hausärztin hat mir heute (gestern) ein Belastungs-EKG abverlangt, wegen höheren Blutdrucks, das war schon heftig, aber ich hab die Höchstbelastung erreicht, was wohl viele nicht erreichen. STOLZ  ;)

Nun sollten wir uns aber mal in die Federn begeben!
Gute Nacht!
KaSy   
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Offline probastel

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Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #4 am: 15. August 2011, 10:45:14 »
Hallo Agi,

hast Du das Ergebnis der histologischen Untersuchung schon bekommen? Es sollte mittlerweile im KH schon vorliegen. Im Zweifel in der Neurochirurgie noch einmal nachbohren.

Was Deine Kopfschmerzen betrifft, so können es auch Spannungskopfschmerzen sein, die durch die Narbe in der Kopfhaut entstehen. Wie immer gibt es viele Möglickeiten. Mir hat es damals ganz normales Sonnenblumen-Öl, leicht auf die Narbe massiert, geholfen die Spannung von der Narbe zu nehmen und so den Schmerz zu entgehen. Natürlich kann man auch Bepantenol, Contratubex oder ähnliches verwenden.

Sei mit dem Sport bitte etwas zurückhaltend. Ich habe auch recht bald nach meiner OP mit dem Sport angefangen und fühlte mich in der vierten Woche so fit, dass ich unbedingt meine Grenzen testen musste. 400 Watt Dauerbelastung auf einen Ergometer waren keine gute Idee. Ich hatte 15 Minuten "Spaß", mit sensorischen Störungen im Bein etc.pp. . Glücklicherweise ist alles glimpflich abgegangen, aber das war mir eine Lehre! Von da an habe ich beim Sport etwas langsamer gemacht und bin sehr gut damit gefahren. Noch heute vermeide ich Sprinttrainings an Steigungen. Ansonsten ist alles super.

Wenn Du von Deinen Ärzten die Freigabe zum Haarewaschen hast, muss es nicht unbedingt Babyshampoo sein. Ich habe es nie benutzt. Die Hauptsache ist, dass Du den Schorf nicht einweichst und die Haare nicht trocken rubbelst. Auch der Fön sollte im OP-Gebiet natürlich vermieden werden. Mehr Auflagen habe ich damals nicht bekommen.

Ich wünsche Dir einen weiterhin guten Heilungsverlauf!

Beste Grüße

Probastel
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline krimi

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Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #5 am: 15. August 2011, 18:41:37 »
Hallo Agi,

schön, dass du das Forum gefunden hast. Herzlich willkommen.

Ich wurde im Februar 2011 an einem Meningeom WHO I operiert, das links nahe des Sprachzentrums und der Motorik saß. Die Operation habe ich wie du gut überstanden und fühlte mich total fit. Leider hatte ich eine Woche nach der OP Sprachprobleme, ich konnte mind. eine halbe Stunde nicht mehr sprechen, sowie Taubheitsgefühl in der rechten Hand und dem rechten Fuß.  Das hat sich wieder gegeben, bis auf manche Sprechprobleme bei Stress. Nach Informationen die ich erhielt geht auch das  wieder weg.

Das die Kopfhaut auch an anderer Stelle schmerzt ist nicht unnormal. Durch die OP-Naht steht die Kopfhaut schließlich unter Spannung. Mit dem Heilen der Narbe sollte dieser Schmerz nachlassen. Aber wie Kasy auch schrieb: Beobachte diesen Schmerz. Wann und zu welchen Gelegenheiten tritt er auf.

Was das Flackern in deinem Auge angeht: Sprich mit deinem Neurologen darüber oder einem Augenarzt. Evtl. bringt auch ein EEG Aufschluss.

An deiner Stelle würde ich eine Reha-Anschlussheilbehandlung schnellstens in Betracht ziehen und beantragen. Noch in der Klinik sagte ein Chirurg zu mir ich brauche keine Reha und am anderen Tag der nächste Chirurg sagte ich solle unbedingt eine Reha machen. Das habe ich auch beherzigt. Ich fühlte mich wie du fit, doch in der Reha musste ich erfahren, dass da noch Defizite waren, die man zuhause in Ruhestellung nicht wahrnimmt. Ich bekam sofort 4 Wochen genehmigt und war am Ende 6 Wochen weg. Eine Zeit die wirklich gut und notwendig war. Mit vielen Therapien wie Koordinationstraining, Hirnleistungstraining, Ergomether, Kraftraum u.a.m. wurde ich gut aufgebaut und auf die Zeit zuhause und im Beruf vorbereitet.

Gönne dir zuhause wirklich Ruhe, schmerzfrei. Dazu ist es auch legitim sich ab und zu Ibu einzuwerfen. Du musst nicht mehr leiden als nötig.  ;)
Lass deine Familie am Heilungsverlauf teilhaben, indem du dich von ihr verwöhnen lässt.

Weiter gute Genesung und viele Grüße

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Agi13

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Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #6 am: 23. August 2011, 22:18:34 »
Hallo alle zusammen,

habe mich länger nicht blicken lassen aber möchte erstmal für die neuen Antworten danken.

Um eure Fragen zu beantworten, habe ich im Krankenhaus angerufen, uuuund alle Schreibkräfte sind ausgefallen, weshalb keine Befunde abgetippt werden können..
Mal ehrlich, das ist doch nicht normal ;)

Somit liegt mein histologischer Befund immer noch nicht vor. Ich werde Ende der Woche noch mal anrufen, vielleicht erfahre ich was neues :)

Zu dem flackern im Auge hab ich mit dem Neurochirurgen gesprochen und er verweist mich zum Neurologen, er meint das weißt auf einen kleinen Krampanfall hin. Nun ja hab schon Termin am 06.09.
N Termin beim Neurologen in Dortmund ist ja wie ein 6er im Lotto  :-\

Was Sport angeht, die halbe Stunde Sitzfahrrad, oder 20 Minuten, schnelles gehen auf dem Laufband sind ok und ohne Ausfälle. Aber mehr schaff ich nicht im Moment, was doch etwas deprimirend ist, ich mach sonst echt viel... Aber so langsam lässt die Wirkung von Cortizon nach, und ich sehe nicht mehr aus wie Danny DeVito ;)

Ich werde das mit dem Narbe einmassieren mal versuchen, weil ich hinten an der Haut eigentlich immer n Schmerz hab wenn ich draufdrücke. Auf die Idee dass es die Spannung ist bin ich echt nicht gekommen, ich Trottelchen ;)

Sagt mal macht euch die Hitze auch so zu schaffen? An Tagen wo es kühl ist, fühle ich mich 1000 mal besser und hab kaum Kopfschmerzen, aber wenns heiss ist, würde ich mich am liebsten in die Kühltruhe legen.

Ich hab beschlossen, das Baby-Shampoo kpl aufzubrauchen :) was soll der Geiz ;)
Allerdings hab ich noch ne Beautyfrage: Wann darf ich wohl die Haare färben??

Und zu den Kopfschmerzen noch ne andere Frage, kann ich was anderes als Ibo nehmen? Wenn ich die 2 Tage hintereinander nehme schlägts mir mittlerweile auf den Magen.

@KaSy: Ich frag mich auch, wie zwei Lwute gleichzeitig operieren können. Wobei man bei Grey's Anatomy bissl Einblick bekommt. Auf jedem Fall haben die OP schon vor über einem Monat hinter uns gebracht, und ich kann das immer noch nicht ganz fassen.

@Probastel: Welchen Sport kannst Du mir empfehlen? Meinst Du ich kann versuchen etwas zu joggen, also ganz langsam?

@Krimi: Das mit den Tabletten habe ich mittlerweile eingesehen, und wenn ich Schmerzen bekomme nehme ich sie. Wie lange hattest du Kopfschmerzen nach Deiner OP? Meine Familie macht sich echt Sorgen, aber ich kanns auch verstehn, man kann ja nicht nachvollziehen, dass sich jemand so geschwächt fühlt, oder Schmerzen hat, wenn man selbst das nich erlebt hat. Deshalb bin ich auch so froh das Forum gefunden zu haben. Alleine die ganzen Beiträge zu lesen beruhigen einen. Wobei auch viele Verläufe der Krankheiten mich zu Tränen gerührt haben.

Euch allen wünsche ich natürlich auch weiterhin alles Gute und schicke allen ganz, ganz liebe Grüße

Ich wünsche allen einen schönen Restabend
Agi

Offline krimi

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Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #7 am: 24. August 2011, 00:26:06 »
Hallo Agi,

das schöne Wetter genieße ich und zum Glück macht mir die „Wärme“ nichts aus. Ich vermeide aber schweres Arbeiten im Garten, gezwungener Maßen. Auch 6 Monate nach der OP sind noch Grenzen gesetzt.

Du fragtest Probastel nach Sport für dich. Ich hatte dir ja schon geschrieben welche Therapien ich in der Reha erhalten habe. Also: Ich habe in der Reha auch einen intensiven Nordic Walking Kurs gemacht. Zuhause habe ich jetzt 2x in der Woche Reha-Sport und zusätzlich mache ich noch 2 bis 3x Nordic Walking wie ich es gelernt habe. Das Tempo beim Walking variiere ich während des Laufs oder, wenn ich gut drauf bin, laufe ich im strammen Tempo. Ich laufe entweder 1 Stunde oder auf die Länge gesehen je nach Verfassung 6 – 10 Kilometer. Da ich noch kein Auto fahren darf, nehme Epi-Medikamente, fahre ich seit dem 2. Mai 2011 tägl. 6 Kilometer zur Arbeit. Das alles ist mein Sport. Ich habe gelernt meine Kräfte nicht zu sehr zu strapazieren, entgegen meiner früheren Gewohnheit. Steigere du dein Tempo und Kondition entsprechend deinem Genesungsverlauf und sei nicht deprimiert wenn es nicht an das heranreicht was du vor der OP machen konntest. Vorher war so vieles anders. Wie heißt es: „Gut Ding‘ will Weile haben“ oder so ähnlich.  ;)

Nach der OP hatte ich nur ganz leichte Kopfschmerzen, wenn überhaupt, und habe in der Uniklinik Paracetamol bekommen. Nach 3 oder 4 Tagen nahm ich auch die nicht mehr. Kortison habe ich gar nicht bekommen. Vor Jahren litt ich unter sehr starken Kopfschmerzen und war daher überglücklich nach der OP keine nennenswerte  zu haben. Ich kann gut mitempfinden wie es ist Kopfschmerzen zu haben. Frage doch deinen Hausarzt oder den Neurochirurgen was du gegen deine Kopfschmerzen nehmen kannst. Das kannst du vielleicht auch per Telefon abklären.

Haare färben? Ich färbe meine Haare auch, habe jedoch mind. 2 Monate gewartet und dann erst Farbe ohne Ammoniak genommen und nicht bis auf die Kopfhaut aufgetragen oder nur Strähnchen  gemacht. Die Narbe sollte gut abgeheilt, nicht mehr gerötet sein.  So bin ich vorgegangen.

Ich wünsche dir einen weiteren guten Genesungsverlauf. - Nicht mit dir selbst ungeduldig werden.  :) -

Gute Nacht und LG
krimi

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______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

fips2

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Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #8 am: 24. August 2011, 07:18:58 »
Novalgin ist auch gut gegen Kopfschmerzen.
Lass dir auch Pantozol verschreiben, das ist ein Magenschutzmittel.Verschreibt der Arzt nicht gern,weil es relativ teuer ist. MCP-Tropfen oder Iberogast weden meist verordnet,helfen aber nur begrenzt und in ganz leichten Fällen.
Beachte. Ibuprophen wird über die Nieren abgebaut. Novalgin über die Leber.

Darf ich dich fragen wie sich deine Kopfschmerzen äußern?

Schreib dir mal möglichst genau auf, wie oft und wann die Kopfschmerzen auftreten.
Auch eine möglichst genaue Beschreibung wo der Schmerz beginnt und wie er über den Kopf wandert ist eine wichtige Hilfe für den Arzt deinen Kopfschmerz einzuordnen.
Wundere Dich also nicht, wenn du von einem seriösen Schmerztherapeuten einen Fragebogen und Kalender zugeschickt bekommst den du bis zum Termin ausfüllen und führen sollst.
Der Arzt braucht das um möglichst effektiv zu helfen.
Wenn du das aber schon im Vorfeld genmacht hast kann es schneller mit dem Termin gehen.

Es gibt 250 verschiedene Kopfschmerzarten, dier sich meist nur an Kleinigkeiten, Zeitmuster, oder an und abschwellen, wandern unterscheiden, und trotzdem grundlegend anders behandelt werden müssen.
Also einfach zu sagen,ich hab Kopfschmerzen, ist zu pauschal.

Wenn die Schmerzen länger anhalten(ab 4 Wochen), würde ich versuchen einen Termin bei einem Schmerztheapeuten zu bekommen. Hausärzte und Neurologen ohnen entsprechende Ausbildung sind, ohne ihnen ihre Kompetenz absprechen zu wollen, bei Kopfschmerzen schnell überfordert, da das Gebiet zu komplex ist.
Einfach Schmerzmittel zu geben, ist wie in den Nebel zu schießen.
Ein verantwortungsvoller Hausarzt, wird/sollte seinen Patienten, nach ein bis zwei gescheiterten Behandlungsversuchen, zu einem Schmerztherapeuten überweisen.Notfalls kann der Hausarzt den Termin beim Kollegen für dich ausmachen, dann gehts schneller.
Schmerzen, egal welcher Art müssen möglichst schnell behandelt werden, da sich Diese in das Schmerzgedächtnis "einbrennen" und chronisch werden können. Dann wird die Behandlung umso schwieriger.
Auch sollte man einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz nicht unterschätzen. Bei zu viel Medikamenteeinnahme kann es durchaus vorkommen, so paradox das auch klingen mag, dass die Kopfschmerzen vom Schmerzmittelübergebrauch herrühren.

Gute Kopfschmerztherapeuten, die sich mit Kopfschmerzen auskennen findest diu hier:
http://www.ck-wissen.de/ckwiki/index.php?title=Cluster-Kopfschmerz_%C3%84rzte_und_Kliniken
Kopfschmerztagebücher findest du hier:
http://clusterhomepage.de/download.htm
und hier:
Link


Gruß,gute Befunde und schmerzfreie Zeit
Fips2
« Letzte Änderung: 24. August 2011, 07:37:33 von fips2 »

Agi13

  • Gast
Re:Vor 3 Wochen OP vom gutartigen Tumor
« Antwort #9 am: 25. August 2011, 14:08:47 »
Und "hello again";)

Danke mal wieder für die schnellen antworten:)

@Krimi: ich denke nordic Walking und leichtes joggen kann ich vergleichen;) ich werde mal schauen was ich so schaffe. Meine Kräfte sind noch nicht ganz da.

@fips2: das mit dem Schmerztagebuch ist echt ne gute Idee. Du hast recht ich vergesse selber an welcher Stelle genau sie waren und das meist schon am nächsten Tag;)  also werde ich damit anfangen das zu fuhren:)

Mein Problem bei all dem ist glaub ich, dass ich die Genesungszeit unterschätzt habe. Ich hatte schon mal Knie-Op und Entfernung von einem Eierstock, aber nach beiden hab ich mich bis an den schmerzenden Stellen eigentlich fit gefühlt.
Es ist erstaunlich, wie sehr so ein Eingriff am Kopf den ganzen Körper beeinflusst. Es ist auch so schwer der ganzen Zmgebung zu erklären, dass man dich immer noch schlapp fühlt, obwohl die OP schon über ein Monat her ist. Dann denken alle sofort dass das nicht normal sein kann. Ich glaub ich muss mein Schatz mal hier bissl lesen lassen;)
Lg euch allen
Agi

 



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