HirnTumor-Forum

Autor Thema: Vorstellung Hasi1111  (Gelesen 45524 mal)

Offline hasi1111

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Vorstellung Hasi1111
« am: 29. August 2011, 20:26:36 »
Hallo liebes Forum,

heute möchte ich mich mal vorsstellen.Ich verfolge seid ungefähr zwei Wochen dieses Forum und bin erstaunt,wie gut ihr mit diesem Thema umgehen könnt.
Vor zwei Wochen habe ich erfahren,dass ich ein Meningeom an der linken Frontalschuppe habe.Das war für mich,als hätte ich ein Schlag ins Gesicht bekommen.
Ich konnte dem Arzt nicht mal mehr richtig folgen.Ich kann auch heute kaum darüber reden.Wie schafft ihr das nur?
Ich habe da Gefühl,ich zerbreche daran.Mal geht es mir gut und dann von einer Sekunde zur anderen wieder schlecht.Ende September habe ich meinen OP Thermin und ich habe eine riesige Angst davor.
Ich bin froh darüber,dass es dieses Forum gibt.Habt ihr vielleicht irgendwelche Vorschläge,wie ich meine Angst bis zu meinem OP Thermin überwinden kann?
Oder soll ich mich einfach nicht so anstellen?

Liebe Grüsse Hasi1111

Offline krimi

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #1 am: 29. August 2011, 22:20:34 »
Hallo Hasi,

schön, dass du den Weg hierher gefunden hast.

Uns allen ging es ebenso als wir die Diagnose erfahren haben. Angst ist in dieser Situation normal. Aber du kannst ihr auch gut entgegentreten, indem du z.B. hier über dein Meningeom sprichst. Wie es dazu kam, dass diese Diagnose gestellt wurde. Hier findest du immer jemand der dir zuhört.

Für mich war es auch wichtig, gute und ausführliche Gespräche mit dem Neurochirurgen zu führen der die OP durchgeführt hat. Ich hatte ihn beim Aufnahmegespräch in der Klinik kennengelernt. Hattest du denn schon ein Aufnahmegespräch in der Klinik in der du operiert wirst, wenn der OP-Termin schon feststeht?  Wenn das Gespräch noch nicht stattgefunden hat, dann vereinbare umgehend einen Termin und schreibe dir auf welche Fragen du stellen möchtest und diesen Zettel nimmst du mit. Eine Begleitperson zu diesem Gespräch ist auch sehr gut. Hinterher könnt ihr über das sprechen was ihr erfahren habt. Vier Ohren hören besser als zwei.

Was kann dir noch helfen mit deiner Angst besser fertig zu werden? Hier im Forum findest du viele Berichte über gute Verläufe dieser Krankheit. Diese solltest du lesen.

Es werden sich bestimmt noch andere melden und dir gute Tipps geben können.

Du bist nicht allein.

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline KaSy

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #2 am: 29. August 2011, 22:53:40 »
Liebe Hasi1111,

ich möchte Dich in diesem Forum Herzlich Willkommen heißen - obwohl mir das eigentlich nicht zusteht, denn wir haben ein wunderbares Moderatorenteam, dem zu verdanken ist, dass dieses Forum für all diejenigen offen ist, die von dieser schlimmen Diagnose überrascht werden und sich wie aus dem Leben gerissen fühlen. Ob als selbst Betroffene wie Du und ich oder als Angehörige oder Freunde Betroffener.

Ich bin selbst auch Meningeompatientin, der Tumor lag auch links frontal, ich bin 10 Jahre älter als Du und - das hat mich außerdem bewogen, Dir zu schreiben, bin in der wunderschönen Stadt Greifswald geboren.

Ja, wie habe ich auf diese Diagnose reagiert?  :o Natürlich mit Angst. Angst vor der OP, mehr noch vor den möglichen OP-Folgen. Es war ein Schock für mich, als der Neurochirurg im Vorgespräch sagte, ich müsse mit einer Zeit von einem halben Jahr rechnen, bis ich wieder arbeiten könne. Ich musste zwei Monate auf die OP warten, arbeitete weiter, hatte nur meinen Chef und natürlich meine Familie, aber keine anderen Menschen eingeweiht. Ich hatte Angst vor diesen mitleidvollen Blicken und Gedanken der Anderen.
Ich habe dann an meine Kinder gedacht. Unter Tränen habe ich irgendwie aufgeschrieben, wer sich um sie kümmern soll, falls ...  :'( Ich hab an sonstwas gedacht - FÜR meine Kinder habe ich nicht aufgegeben. Sie waren 10, 12 und 14 Jahre alt.

Ja, hasi1111, natürlich ist es keine einfache Sache und die Ängste sind mehr als berechtigt. Natürlich musst Du weinen, wenn Dir danach ist. Das erleichtert ungemein! Spiele hier nicht die Starke Frau. Den Tränen folgt ein offenerer Blick, folgen klarere Gedanken, aber auch Fragen werden sich einstellen. Schreib sie auf. Suche Antworten, z.B. hier im Forum.

Beschäftige Dich mit dieser speziellen Thematik. Gerade Meningeom-Patienten gibt es hier viele. Viele können von einem Weiterleben nach OP-Folgen berichten, die man alle nicht haben möchte. Und doch überwinden sie sie, kämpfen dagegen an, leben trotz dieser Einschränkungen, gehen mitunter wieder arbeiten. Sollte Dich das Lesen aber eher herunterziehen, dann lass es lieber.

Da Du Deinem Arzt nicht so richtig folgen konntest, solltest Du vielleicht noch einmal zu ihm gehen. Sie werden für Dich da sein! In Greifswald gibt es, auch durch die hervorragende Universität, ausgezeichnete Spezialisten im Fachgebiet der Neurochirurgie. Und sie werden ihre Sache gut machen!  :)

Ich habe mir, wenn es schlimm wurde, gesagt: "Ich mache meine Arbeit gut und die Ärzte werden ihre Arbeit auch gut machen." Das ist ein hohes Maß an Vertrauen, das man den Ärzten entgegenbringen muss. Aber sie haben es gelernt, haben viel Erfahrung und doch ist für sie jede OP neu, weil jeder Tumor anders ist. Es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als mit besonderer Sorgfalt an jede derartige OP zu gehen. Auch an Deine!  :)

Ich konnte mit meinen Kindern nicht darüber sprechen, meine Angst war zu groß, ich wusste nicht, wie ich es ihnen hätte sagen können. Andere hier sind offener auch mit jüngeren Kindern damit umgegangen. Wichtig aber ist, dass man jemanden hat, an dessen Schulter man sich ausweinen und mit ihm reden kann.

Wichtig gegen die Angst kann auch sein, dass Du Dir für die verbleibenden vier Wochen etwas Schönes überlegst, planst. Kino, Museum, Baden, Einkaufsbummel, nach Wieck rausfahren, mit einem Schiff eine Boddentour machen, auf den Kirchturm steigen und sich über die wundervolle Aussicht freuen ... und bei allem lässt Du Dir etwas übrig für DANACH. Den Film aus der Vorwerbung, einen Teil eines Museums, eine neue Badestelle, Sachen, die Du später kaufen willst, etwas, was Du vom Kirchturm aus in der Ferne siehst und danach besuchen möchtest. Merk Dir diese schönen Sachen und freue Dich darauf, sie später wieder, anders und neu erleben zu werden.  :D

Du hast auch das Recht, Deine Wut über diesen Feind in Deinem Kopf rauszulassen. Der will Dich zerstören. Es mag Lieder geben, die Du magst, die Dir in dieser Wut helfen, die Dich die Wut laut rausschreien lassen. Auch das kann sehr befreiend sein. Ich habe mir damals immer wieder Lieder von Herman van Veen angehört - traurige, nachdenkliche, lustige, alberne. Auch Gerhard Gundermann singt so passend vom Leben.  

Auch wegrennen kann man dieser Wut und der Angst. Mach den Sport, den Du magst, bis an die Leistungsgrenze!

Letztendlich wirst Du zu einer gewissen Ruhe für die OP finden.

Ich wünsche es Dir sehr, dass es Dir gelingen wird, in den folgenden Septemberwochen der Angst und Wut viel entgegenzusetzen.

Liebe Grüße
KaSy
« Letzte Änderung: 31. August 2011, 00:11:23 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline probastel

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #3 am: 30. August 2011, 07:42:34 »
Hallo Hasi1111,

auch ich habe mir diese gleichen Fragen gestellt:

Warum ich? Wie wird die OP werden? Und natürlich auch: Was wird nach der OP werden? Werde ich nach der OP mein Leben so weiterführen können wie ich es gewöhnt bin? Oder wird es Komplikationen geben? Warum ist der Winter dieses Mal so hart (vor 1,5 Jahren), will er sich von mir verabschieden? Ich lieben den Winter und der Winter liebt mich, hoffe ich zumindest.

Diese Fragen habe ich mir gestellt, als ich alleine mit den Hund meines Patenkindes durch den Schnee stapfte. Und natürlich bin ich zu keiner Antwort gekommen. Wie auch?
Ich habe mit Gott und der Welt über meinen Hirntumor gesprochen und bin auf viel Verständnis  getroffen. Zum Glück gab es in meinem engsten Freundeskreis bereits zwei, die Erfahrungen mit nahen Angehörigen und Hrintumoren sammeln durften. Sie haben mich wieder aufgebaut. Aber auch bei den "normalen" Bekannten und Verwandten konnte ich viel über den Tumor reden.

Und das ist eigentlich der einzige wirksame Tipp den ich Dir geben kann: Setze Dich objektiv und offensiv mit dem Thema auseinander, rede darüber! Nur so kannst Du es verarbeiten und Dein Ängste in den Griff bekommen. Rede mit für Dich wichtigen Personen über das Thema, mit Freunden, Bekannten und Verwandten. Evtl. gibt es unter ihnen genau die Person, die Dir eine Stütze sein kann. Das wäre genial! Natürlich wären auch Psychologen eine Möglichkeit mit ihren professionelleren Ansatz umschiffen sie Fettnäpfchen, die andere unbewusst auslegen. Und natürlich gibt es uns hier, das Forum. Für mich mit meinem naturwsisenschaftlichen Ansatz eine wahre Fundgrube an Wissen und Erfahrungen.

Ich bin schlußendlich recht entspannt in die OP gegangen. Mein OP-Ergebnis war ein Traum! Eine wahre "Bonusrunde". Ich konnte mein Erlebnis genau so weiterführen wie ich es gewohnt war. Sicherlich habe ich Einschränkungen, wie: Vermeide es den Blutdruck in ultimative Höhen zu bringen. Vermeide Sprints an starken Steigungen. Aber das ist nun wirklich kein Problem!

Um 8:30 Uhr habe ich heute wieder ein Vorstellungstermin in der Neurochirurgie. Leider ist der Tumor wieder da. Ich vermeide Gedanken an dass was werden wird, weil ich leider immer noch nicht die Gabe habe in die Zukunft zu sehen.  ;)

Aber die letzte OP war super gelaufen, warum sollte diese anders verlaufen?

So, ich muss los! Sonst komme ich noch zu spät! Später gerne mehr.

Beste Grüße

Probastel

---

P.S. Habe die gröbsten Tippfehler eliminiert, war etwas in Eile gewesen....
« Letzte Änderung: 30. August 2011, 11:32:58 von probastel »
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline hasi1111

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #4 am: 30. August 2011, 11:22:13 »
Hallo Krimi,Kasy und Probastel

vielen Dank für euren netten Worte,Tipps und Ratschläge.Es beruhigt mich immer einwenig,wenn ich hier im Forum bin.
Ich werde mir ab sofort einige Fragen aufschreiben,die ich meinem Arzt stellen kann.Ich habe noch ein Vorgespräch und hoffe,dass mich dieses auch noch einwenig beruhigen wird.
Ich bin ja auch noch arbeiten,da werde ich noch einwenig abgelenkt.Habe tolle Kollegen,die über mein Meningeom bescheit wissen,mich aber trotzdem nicht behandeln,als wäre ich ein rohes Ei.Und das ist auch ganz gut so.
Ich kann darüber auch im Moment nur hier schreiben.Wenn ich anfange davon zu reden,muss ich gleich wieder anfangen zu weinen.Und ich habe schon soviele Tränen vergossen.
Ich finde mich so langsam mit der Situation ab,dass es bald soweit ist.Und vor allem,dass alles gut gehen wird.
Das erlebe ich ja jeden Tag,wenn ich eure Berichte lese.Das macht wirklich Hoffnung,denn warum sollte  es ausgerechnet bei mir anders sein.
Ich hoffe Probastel,dass dein Termin heute nicht ganz so schlimm war.


Liebe Grüsse Hasi1111

Offline probastel

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #5 am: 30. August 2011, 11:58:50 »
Hallo Hasi1111,

ich habe den Termin überlebt!  ;D War aber auch nicht anders zu erwarten. Schließlich wurden ja nur meine letzten Bilder angeschaut und beschlossen die OP zu machen. Der Termin wird mir dann in ein paar Tagen per Post mitgeteilt. Mehr ist heute nicht passiert. Evtl. werden wir ja zeitgleich operiert - wer weiß?!

Es ist sehr schön, dass Du so liebe und nette Kollegen hast. Leider können dies nur wenige von sich behaupten und werden dann doch von den Kollegen wie rohe Eier in die Pfanne gehauen. Da wäre in Watte gepackt zu werden noch vergleichsweise gut. So aber, ist es natürlich optimal.

Weinen ist nicht das Schlechteste. Es reinigt die Seele und die Gedanken. Natürlich wäre es besser, wenn man nicht traurig wäre und nicht weinen müsste, aber die Zuversicht ist eine kleine Pflanze, die nur langsam wächst und gut gepfelgt werden will. Wenn wir Dir dabei helfen können, immer wieder gerne!

Mich nannten die Neuopsychologen während der Reha einen optimistischen Fatalisten. Getreu nach dem Motto: "Ok, das Kind ist in den Brunnen gefallen, aber wir bekommen das da auch wieder ohne Porbleme raus!" Insofern ist es ein guter und wichtiger Schritt den Tumor so wie er ist zu akzeptieren, gleichzeitig aber die Energien zu bündeln und sich bereit für das Gefecht zu machen. Denn medizinisch ist es längst erwiesen, dass es einem optimistischen Patienten nach einer OP wesentlich besser geht als dem Durchschnitt der Patienten.

Wie bereits geschrieben ist es wichtig sich mit dem Tumor auseinanderzusetzen. Am Besten gelingt dies, wenn man das Erlebte in eigene Worte fasst. So verarbeitet man das Erlebte am Besten und Andere können evtl. sogar noch etwas lernen und beruhigends in Deinen Worten finden. Und wenn es nur das ist, dass sie mit ihren Gefühlen und Befürchtungen nicht alleine sind. Willst Du uns schreiben wie es zu der Entdeckung kam? War es ein Zufallsfund oder hast Du im Vorfeld Beschwerden gehabt?

Liebe Grüße

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline hasi1111

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #6 am: 30. August 2011, 13:17:10 »
Hallo Probastel,

bei mir wurde es festgestellt,weil ich ganz plötzlich starke Kopfschmerzen hatte.Ich bin eher selten krank und war daher sehr überrascht,dass es so extrem war.Ich hatte gerade vorher Urlaub gehabt,und hätte eigentlich erholt sein müssen.
Aber wie gesagt,dass war genau das Gegenteil.Ich gehe nicht gerne zum Arzt,da ich das leider mit meiner Tochter schon immer sehr oft tun muss.Sie ist Schwerstbehindert,und da muss ich mich viel mehr um Sie kümmern.
Auf einmal hatte ich auch ständig diese Gefühlsausbrüche,die ich von mir überhaupt nicht kenne.Meine Ärztin hat mich dann zur Neurologin geschickt.Denn Sie selbst konnte nichts auffälliges feststellen.Die Neurologin hatte dann das MRT veranlasst,um den Verdacht auszuschliessen,dass ich eventuell ein Aneurysma habe.Und dabei wurde es dann festgestellt.Sie hörte sich sehr erleichtert an.Aber ich konnte es einfach nicht fassen.
Hatte dann den Termin bei unserem Neurochirugen,die hier in Greifswald sehr gut sein sollen.Und der sagte mir dann,dass es besser wäre,wenn es entfernt werden würde.Denn es würde wachsen und mir noch mehr Schmerzen bereiten.Wobei ich sagen muss,dass ich im Augenblick keine Schmerzen habe.Worüber ich natürlich froh bin.
Ich habe mir dann noch ne zweite Meinung bei einer anderen Neurologin eingeholt und Sie sagte das gleiche.
Und mich auch beruhigt,dass ich mir keine Sorgen machen soll.Denn ich wäre in guten Händen.
Sie sagte auch,dass ich mich darüber unterhalten soll.Aber ich kann das eben nur hier bei euch.Denn ich weiss nicht,ob ich mich mit meiner Familie,Freunden oder Kollegen darüber unterhalten möchte.
Du hast dieses ganze Prozedere ja schon mal durch.Und ich bewundere Euch alle sehr dafür.Auch,dass du diese neue Nachricht scheinbar besser aufnimmst als ich.
Aber wir haben ja auch keine andere Wahl,denke ich.Und man muss eben das beste daraus machen.

Liebe Grüsse Hasi1111



Lucie

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #7 am: 30. August 2011, 13:45:39 »
Hallo Hasi1111,

in den Worten  von Probastel kann ich mich zum großen Teil wieder finden. Wenn ich anfangs nicht wußte, mit wem ich drüber sprechen kann, habe ich mit dem Tumor geredet. Er hatte sogar einen Namen bekommen, damit ich ihn ansprechen kann. So nach und nach habe ich dann gemerkt, wem ich was erzählen kann. In dieser Phase scheinst du dich gerade ja noch zu befinden, das mußt du noch herausfinden. Aber keine Sorge - das wird dir gelingen!

Komischerweise hatte ich von Anfang an nicht wirklich Angst vor einer Hirn-OP. Klar, die Ärzte, wo ich das erste Mal operiert wurden, haben das Wort "OP-Aufklärung" irgendwie anders definiert, als ich es erwartet hätte. Bei der Frage nach den Risiken kam in einem sehr lauten, sehr bestimmten Ton "Blutung, Koma, Tod." Zum Glück habe ich mich davon nicht abschrecken lassen. Mein Glück war vielleicht, dass ich vor mehr als 10 Jahren mal einen Bericht im Fernsehen gesehen habe, in dem es darum ging, dass eine Schamanin im afrikanischen Busch eine Frau am Hirn operiert hat. Damals war ich noch gar nicht betroffen, fand es aber interessant zu sehen, dass man eine solche OP ohne OP-Saal, ohne die bei uns übliche Hygiene und vor allem ohne Narkose durchführen kann. Die Erinnerung daran hat mir geholfen, mich nicht vor der OP zu fürchten.

Was wahrscheinlich zwangsläufig kommt, ist, dass man plant. Meine erste OP war im letzten Jahr im Juni, die zweite in diesem Jahr im Februar. Jetzt, wo ich mich gut fühle, ist die Zeit der Planungen. Ich plane, wie und auf welche Art ich weiter leben will. Ich plane, was mir wichtig ist und auf was ich gern verzichten mag. Ich plane aber auch für die Zeit, wo mir vielleicht nichts und niemand mehr helfen kann. Das tue ich vielleicht aber deshalb, weil ich immer schon gern geplant habe. Das wichtigste aber ist: Im Moment gehts mir gut und ich liebe dieses Leben.

Wart mal ab, auch du wirst wahrscheinlich zu all diesen Einsichten kommen. Ein bischen in Sorge zu sein finde ich okay, das schützt einen ja auch davor, zu übermütig zu werden. Aber mach dich bitte nicht verrückt.

LG
Lucie


@Probastel: Was du gerade geschrieben hast mit dem Gefecht - das find ich toll! Auch ich bereite mich vor fürs Gefecht, in dem ich Körper und Geist stärke. Deine Ansichten sind echt gut!

Offline hasi1111

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #8 am: 30. August 2011, 16:52:33 »
Hallo Lucie,

danke für deine netten Worte.Du hast Recht,ich muss erst noch herrausfinden,mit wem ich mich darüber unterhalten kann.Aber als erstes muss ich wohl erst mal akzeptieren,dass sich dieses Ding in mir befindet.Und das ist nicht wirklich so einfach.
Ich hatte einen sehr netten Neurochirugen.Also mir hat er nichts von dem gesagt,was dir deiner an den Kopf geworfen hat.
Ich weiss auch,dass man für nichts eine Garantie bekommen kann.Aber sowas muss ja nun auch nicht wirklich sein.Ich weiss nicht,ob ich in diesem Moment noch nett gewesen wäre zu dem Arzt.
Ich hoffe,dass ich sehr bald mit all dem klar komme,so wie ihr es könnt.Dann komme ich wenigstens einbischen zur Ruhe.


Liebe Grüsse Hasi1111

Offline Gati

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #9 am: 30. August 2011, 20:29:02 »
Hallo Hasi 111. Ich habe auch einiges hinter mir (kannste ja nachlesen, wenn es Dich interessiert). Ich kann Dir nur raten, versuche immer und mit (fast) jedem darüber zu reden. Das was Du rausläßt, belastet Dich nicht mehr so. Teile Deine Sorgen , es tut Dir nur gut.
Hast Du Dich in der Klinik mal umgeschaut, ich habe mir mehrere Kliniken angeschaut bis ich mich in einer wirklich "Wohl" gefühlt habe. Und ich habe es nie bereut.
Ich werde fest an DIch denken, wie es in diesem Forum viele tun werden. Versuche (ich weiß es ist sehr schwer und nicht immer machbar) positiv zu denken. Irgendwie muß man da durch. Dieses Forum hat mir immer sehr geholfen, es wird auch Dir helfen.
LG Gati
Kannst Dich gerne mal melden, wenn Du möchtest.
Ich nehme an Du hast Hasen???? Ich auch
Mit diesem Forum ist man nicht alleine.

Offline Engelchen

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #10 am: 30. August 2011, 20:45:45 »
Hallo Hasi 111,

Deine Ängste sind absolut normal...es ist gut, dass Du noch ein paar Wochen bis zur Op hast. Dann kannst Du vorab viele Fragen klären und Dich mit dem Thema auseinandersetzen. Bei mir gings damals so schnell. Von einen Tag auf den anderen mußte ich ins Krankenhaus und dann sofort operiert werden. Zeit zum Nachdenken hatte ich kaum...

Ich hoffe, Du hast gute Freunde,  Familie und einen tollen Partner, die Dich unterstützen - dies ist auch wichtig für die Zeit nach der OP ;). Zu Deinem Gespräch würde ich auch jemanden mitnehmen...vieles rauscht an einem vorbei, da ist es besser, nicht allein zu sein.

Ansonsten würde ich mich auch sehr viel mit schönen Dingen beschäftigen. Die Dinge, die Dir wirklich gut tun und Kraft geben. Und schreib immer, wenn Dir danach ist. DAS entlastet und macht die Seele frei :)

Viele Grüße vom Engelchen









Offline hasi1111

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #11 am: 30. August 2011, 22:21:47 »
Hallo Gati,

habe mir deine Geschichte durchgelesen und muss sagen,ja du hast ne Menge durchgemacht.Und ich kann auch zu dir nur sagen,ich bewundere dich dafür,dass du das so gut geschafft hast.
Ich bewundere Euch alle hier.Und so langsam legt sich die Angst einwenig bei mir.
Das liegt aber auch daran,dass ich mich euch mitteilen kann.Und nicht das Gefühl haben muss,dass ich euch nerve.
Ich würde meine Familie und Freunde auch nicht nerven.Aber ich kann einfach nicht mit ihnen darüber reden,denn ich merke ja,wie sehr es Sie auch belastet.
Und ich möchte es mir bewahren das es mir hier recht gut geht.
Ich danke euch allen für die tollen Ratschläge und Worte.Und ich bin sehr glücklich,dass ich dieses Forum gefunden habe.

Liebe Grüsse Hasi1111

PS: Nein,ich habe keine Hasen.Das ist mein Spitzname den ich bekommen habe,als ich noch ein Baby war.

Offline hasi1111

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #12 am: 30. August 2011, 22:29:30 »
Hallo Engelchen,

auf eine Art bin ich froh,dass ich noch etwas Zeit habe.Aber auf eine Art wäre ich froh,wenn ich schon alles hinter mir hätte.Denn dieses warten auf den berüchtigten Tag geht doch schon an die Sustanz.Es vergeht kein Tag an denen man nicht sitzt und grübelt.Das macht einen auch ganz schön fertig.
Ich habe eine tolle Familie und tolle Freunde die mich unterstützen.Aber wie schon gesagt,ich kann einfach nicht mit ihnen darüber reden.
Das mache ich dann lieber bei euch,denn ihr versteht mich ja wirklich.Und bedauert mich nicht nur weil ich das jetzt habe.Ihr habt selber diese Erfahrung gemacht.Und das ist doch schon etwas anders.
Ich danke dir für deine Worte.


Liebe Grüsse Hasi1111

Offline krimi

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #13 am: 30. August 2011, 23:40:27 »
Hallo hasi1111,

ich verstehe dich, dass du nicht ständig mit deiner Familie über dein Meningeom sprechen möchtest. Oder hast du noch gar nicht darüber gesprochen?
Du schreibst, dass deine Familie und die Freunde toll sind und dich unterstützen. Aber wenn du so gar nicht richtig über dich und deinen Gemütszustand sprichst, wie können sie dich unterstützen?  ??? Sie sehen, dass du leidest und würden dir sicher gern helfen. Sprich mit ihnen darüber was dir jetzt gut tun würde.

Ich habe meine Familie stückchenweise eingeweiht. Erst meinen Mann, dann die Kinder und dann meine Schwiegermutter die bei uns wohnt. Jeder hat nach dem ersten Schreck so nach und nach seine Fragen gestellt und wir konnten offen alles besprechen. Und ich habe ihnen erklärt, dass für mich möglichst alles so normal wie immer weitergehen soll.
Genauso bin ich bei meiner Chefin und den Kolleginnen vorgegangen. Und so hatte ich bis ich in die Klinik ging ganz normale Tage.

Wir haben auch gemeinsam überlegt, wie es nach der OP weitergehen soll. Denn ich bin von Anfang an davon ausgegangen, dass alles gut gehen wird.
 
Das so zu handhaben ist mir auch nicht so leicht gefallen. Aber aus dem Grund, da ich eher dazu neige alles mit mir allein abzumachen. Doch bei dieser Diagnose konnte ich nicht so vorgehen. Heute weiß ich, dass es so gut war.

Wenn deine Familie und Freunde wissen woran sie mit dir sind, können sie sich auch eher auf deine Gefühlsschwankungen einstellen und dich, wenn nötig, ablenken.
Dabei wirst du auch am ehesten erfahren mit wem du am besten über alles reden kannst. Und der- oder diejenige wird dir eine gute Stütze sein.

Wie ich dich hier kennengelernt habe, bist du sehr gefühlsbetont und ich bin eher der logische Mensch.

Fühl dich von mir aber trotzdem verstanden. :)

Kopf hoch!

krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline hasi1111

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Re:Vorstellung Hasi1111
« Antwort #14 am: 31. August 2011, 08:56:47 »
Hallo Krimi,

es ist ja nicht so,dass meine Familie und Freunde nicht darüber bescheit wissen.Ich habe es ihnen schon gesagt.Nur habe ich das Gefühl,wenn ich mit ihnen darüber rede,dass ich ihnen damit Leid zufüge,weil ich dieses Meningeom habe.Ich weiss,dass es Blödsinn ist,denn man kann sich sowas ja nicht aussuchen.
Aber im Augenblick fühle ich leider so.
Du hast Recht,ich bin ein Gefühlsmensch.Obwohl ich auch sagen muss,dass ich viele Dinge auch mit mir selbst ausmache.
Ich spreche nicht gerne über Dinge,die mich so sehr bewegen.Ist in der momentanen Situation nicht richtig,aber leider ist es so.
Aber nichts desto trotz bin ich sehr zuversichtlich.Und versuche auch positiv an die Sache ranzugehen.Denn solche Sachen überstehe ich eigentlich immer sehr gut.
Wie sagt man so schön,ich bin ein Dickschädel.

Liebe Grüsse Hasi1111

 



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