Hallo Hasi1111,
ich möchte nicht, dass Du den Eindruck hast, dass nur Du allein über die Zeit nach der OP grübelst. Jeder macht sich so seine Gedanken, was die Zukunft bringen wird. Ich auch! Die hohe Kunst ist es aber, diese Gedankengänge abzubrechen, wenn sie nicht mehr zielführend sind. Hier ist es dann unwahrscheinlich hilfreich, wenn man in einem oder mehreren Dialogen die aufgekommen Fragen erörtern (und evtl. eine gemeinsam "erarbeitete" Lösung finden) kann.
Ich hatte gestern ja mein Gespräch in der Neurochirurgie und da muss man sich zwangsläufig Gedanken über die OP machen und Riskien abwägen. Kurz, der Termin selbst war kurz und kanpp und etwas suboptimal gelaufen, insgesamt aber dennoch ok. Dank einer kurzen Diskussion und einer kleinen Hilfestellung (Meinen herzlichsten Dank an den edlen Spender
), bin ich jetzt für mein dafürhalten wieder auf einen optimalen Weg, sodass für mich dieses Thema als vorläufig abgeschlossen betrachten kann.
Ängste haben ist ok, aber man muss sich ihnen stellen und Wege finden sie abzubauen. Sicherlich ist eine Diskussion hier im Forum enorm hilfreich und dennoch reicht sie allein nicht aus. Ohne einen Rückhalt aus der Familie oder aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, die einen im Zweifelsfall auch mal in den Arm nehmen können, ist man dann doch ganz allein auf weiter Flur.
Ja, es ist für viele schwierig über die eigenen Probleme zu reden, man will seine Angehörigen nicht belasten. Doch, jetzt frage ich mal ganz dreist, wozu sind sie denn sonst nütze? Nur um die schönen Seiten des Lebens mit Dir zu genießen? Das wäre doch ein bisschen wenig. Wer mit Dir lachen will, muss auch mit Dir weinen! Es gibt Dich nicht als einseitige Medallie, die zweite Seite gehört unbedingt dazu!
Ich gehe mit brutaler Offenheit mit dem Thema um. Wer mich fragt bekommt Antwort in dem mir eigenen Optimissums. Wenn er nachfragt wird der Detailierungsgrad bis in die Unendlichkeit verfeinert, mit allen Pros und Cons, die mir gerade einfallen. Wenn ich merke die Person ist damit überfordert bleibe ich oberflächlich, dort kann ich keine "Punkte gewinnen". In Summe habe ich schon erstaunliche Dialoge geführt, mit Personen von denen ich es nie und nimmer erwartet hätte. Dialoge die mir sehr weit geholfen haben!
Mit meinem Chef gehe ich genau auf diese Weise um. Wenn er mich fragt, "Wie geht es Ihnen?", gebe ich ihm Antwort. Ich bin dabei offen und ehrlich, sage exakt was vorgefallen ist, und soll ich Dir sagen was er mir nach meinem heutigen "Statusbericht" vorgeschlagen hat? Einen neue besser bezahlte Stelle, die voll auf meiner Wellenlänge liegt!
Und dies mir! Mir, der ich kurz vor einer Hirn-OP stehe! Ist doch Wahnsinn, oder?
Was kann man im Umkehrschluss jetzt daraus schließen? Auch nach einer Hirn-OP kann man so leistungsfähig sein, dass man nicht nur mitgeschleppt wird, sondern auch als Leistungsträger für eine Beförderung als würdig erachtet werden kann
!!! Beste Grüße
Probastel