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Autor Thema: Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV  (Gelesen 9540 mal)

Offline NiHe

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Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV
« am: 02. Oktober 2011, 21:33:54 »
 AlHallo liebe Forumsmitglieder,

auch ich bin neu hier.... leider :(

Mein Mann (51) hatte im Juli 2010 einen epileptischen Anfall, bei der Untersuchung wurde ein Hirntumor festgestellt. Danach OP in der Neuro Freiburg - Befund: Anaplastisches Astrozytom Grad III
Nach der OP musste er noch bestrahlt werden. Die Bestrahlung ist sehr gut verlaufen, und das Biest in seinem Kopf war nicht mehr zu sehen.

Bei der vierteljährlichen MRT Untersuchung und anschließenden Tumorsprechstunde dann die schlechte Nachricht. Wachstum an 3 Stellen.... Am letzten Mittwoch wurde er dann wieder in Freiburg operiert und 2 Tumore konnten ihm vollständig entfernt werden, der dritte soll nun mit Chemo in den Griff bekommen werden.

Befund jetzt: Glioblastom Grad IV

Die Ärzte waren erstaunt, dass er keinerlei neurologische Ausfälle hat. Er ist topfit und ich durfte ihn heute (4 Tage nach der OP) schon wieder mit nach Hause nehmen :)

Er sieht die ganze Sache auch ziemlich locker... zumindest macht er den Eindruck... nur mich hat die Diagnose total geschockt... Ich bin fix und fertig und weiß nicht mehr weiter.

Was nun? Wir haben zwei Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren, großes Haus, ich arbeite Teilzeit als Führungskraft...und bin doch erst 32... und jetzt zieht es mir einfach so den Boden unter den Füßen weg... ich dachte immer ich bin stark und schaff das alles ganz locker... aber....

Ich bin eben total ausgetickt mit meinen Kindern. Sie wollten nicht schlafen und haben noch ein bischen Unfug gemacht... und der Große hat die Kleine geärgert, da hab ich ihn geschlagen... ich kann nicht mal genau sagen warum... ich wusste mir nicht anders zu helfen... ich schäme mich so...

Ging es hier jemandem ähnlich? Habt ihr manchmal auch das Gefühl ihr schafft das nicht? Ihr könnt nicht mehr stark sein?

Liebe Grüße
Nicole

« Letzte Änderung: 02. Oktober 2011, 21:50:04 von fips2 »

fips2

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Re:Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV
« Antwort #1 am: 02. Oktober 2011, 22:03:11 »

Offline NiHe

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Re:Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV
« Antwort #2 am: 02. Oktober 2011, 22:09:30 »
Och danke! Habe ich das in einen falschen Beitrag geschrieben?
Entschuldigung!

Offline Eva

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Re:Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV
« Antwort #3 am: 02. Oktober 2011, 22:13:42 »
Liebe Nicole,

willkommen im Forum auch wenn der Anlass nicht wünschenswert ist. Ich will Dir etwas Mut machen. Seit sieben Jahren lebe ich mit der Diagnose Glioblastom und es geht mir gut.

Dass Dir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, kann jeder von uns verstehen. Uns ging es allen so. Es freut mich, dass Dein Mann die OP so gut verkraftet hat. Wie jeder auf die Diagnose reagiert, ist mit Sicherheit sehr verschieden. Es kann gut sein, dass er seine Gefühle nicht unbedingt zeigen will, um Dich nicht noch mehr zu belasten.

Du kannst Deinen Kummer und die Sorgen hier aufschreiben und wir werden versuchen, Dir zu helfen.

Liebe Grüße

Eva
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Vergiss die Frage, was das Morgen bringen wird, und zähle jeden Tag, den das Schicksal dir gönnt, zu deinem Gewinn dazu.                                                                Horaz

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Offline NiHe

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Re:Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV
« Antwort #4 am: 02. Oktober 2011, 22:23:20 »
Liebe Eva,

danke!

Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken.

Mein Mann weiß noch nicht einmal was Glioblastom bedeutet, er meint ich mache mich nur verrückt mit meiner Nachforscherei im Internet.

Aber ich muss doch Bescheid wissen. Er will sich darüber überhaupt keine Gedanken machen. Ich jedoch möchte wissen, was auf uns zukommen kann/wird.

LG Nicole

Offline Eva

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Re:Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV
« Antwort #5 am: 02. Oktober 2011, 22:39:08 »
Liebe Nicole,

die Gedanken kommen einfach und Du kannst sie nicht unterdrücken. Wenn Dein Mann sich nicht damit beschäftigen will, lass ihn. Lies doch mal den Beitrag von Birdy http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6213.0.html. Bestimmt sind dort Beiträge, die Dich interessieren.

Aber lies nicht zu viel Negatives. Wenn es zuviel wird, schalte den PC ab.

LG Eva
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fips2

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Re:Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV
« Antwort #6 am: 03. Oktober 2011, 08:21:59 »
Och danke! Habe ich das in einen falschen Beitrag geschrieben?
Entschuldigung!

Kein Problem Nicole
Willkommen auch von mir im Forum.

Nein Es stimmen beide Threads.
Ich sortiere als Moderator nur ein wenig die Beiträge, wenn sich Neuuser vorstellen, damit man etwas besser nachvollziehen kann wer,wer ist und was dahinter steckt.
Deshalb bekommt jeder Neuuser einen Vorstellungs-Thread.
In den allgemeinen Threads geht so was leicht unter.

Gedanken darfst du dir ruhig machen. Es wäre nicht normal, wenn du dich überhaupt nicht sorgen würdest. Versuche aber bei aller Informationsflut immer das Positive in den Vordergrund zu schieben und vergleiche den Verlauf deines Mannes nicht zu stark mit dem Anderer.
Jeder Patient ist anders.
Freut euch erst mal, dass die beiden Herde ganz entfernt werden konnten, Vielleicht kann man den dritten doch noch im Schach halten und ihr habt noch viele Jahre des Zusammenlebens vor euch. Ich persönlich wünsche es euch von Herzen.

Gruß und immer gute Befunde
Fips2

Offline Hase

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Re:Vorstellung NiHe (Angehörige) Ehemann Glioblastom Grad IV
« Antwort #7 am: 03. Oktober 2011, 16:59:35 »
Liebe Nicole,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Wenn ich Deinen Bericht so lese, kommt mir ganz viel bekannt vor. Ich hab damals gedacht, mir zieht einer den Boden unter den Füßen weg, konnte einfach nicht begreifen was da gerade mit uns passiert. Mein Mann war auch 51 Jahre alt als er am 22.12.08 aus heiterem Himmel diesen Krampfanfall bekam. Hatte dann im April und Dezember 09 eine OP beide male konnte der Tumor entfernt werden. Bis dieses Jahr im Juni hatten wir Ruhe (seit Sept. 11 leider ein Rezidiv) und haben die Zeit echt so gut es ging genossen. Unsere Kinder sind beide erwachsen, verheiratet und haben selbst jeweils 2 Kinder.

So eine Diagnose setzt die ganze Familie in einen Ausnahmezustand. Das man da einfach nicht mehr kann, ist ganz normal. Hier wird man verstanden und wieder aufgebaut. Ich schicke Dir ganz ganz viel Kraft nach Freiburg. Sag Deinen Kindern, dass es Dir nicht so gut geht und dass Du sie ganz doll lieb hast, sie werden Dich verstehen.

Als mein Mann im August einen seiner vielen Krampfanfälle hatte und unsere Tochter mit der zweijährigen hier war, war die auch ganz verschreckt, weil sie nicht wusste, was der Opa da gerade hat. Anstatt ihr zu erklären, dass der Opa jetzt schlafen muss und Ruhe braucht, haben wir ihr was zum spielen gegeben um sie nicht zu beunruhigen. Aber genau damit haben wir sie beunruhigt, sie in eine Ecke zu schieben um sie abzulenken fand sie nicht gut. Es gibt so viele Bücher wo beschrieben wird was passiert wenn jemand krank ist, wir haben beschlossen dann so ein Buch in die Hand zu nehmen und sie einfach mit einzubeziehen.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur raten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ich bin am Anfang jede Woche zu einer Therapeutin gegangen und jetzt gehe ich alle 4-6 Wochen zu ihr.

Hier im Forum findest Du sicher immer ein offenes Ohr und Verständnis.  Lass Dich umarmen.
LG Hase

 



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