Hallo zusammen,
nachdem ich mich jetzt 4 Monate lang sortiert habe und das Internet gemieden habe, weil ich mich nicht unnötig verrückt machen wollte, schreibe ich nun doch. Meine Frau hat mich überzeugt, dass das Forum doch ein Aufbauplatz ist. Ihr hat es jedenfalls sehr sehr gut getan und mich als Betroffenen hat`s gefreut, dass sie von euch so viel Unterstützung erfahren hat. Vielen Dank dafür!!!
Da ich neu bin, möchte ich mich kurz vorstellen: ich bin 56 Jahre alt und hatte ein Glio IV frontal, entfernt im Juni 2011, danach das, was ihr auch schreibt: Bestrahlung und Temodal. Zur Zeit bin ich in der Radiochemopause und hatte heute mein 2tes FET-PET. Unklar ist, ob das was die Meds noch gesehen haben (kleiner Rand) ein Tumorrest oder nekrotisches Gewebe ist. Jedenfalls ist es wohl fast genauso, wie im ersten PET. Ich mache mir da meine Gedanken, mich aber nicht verrückt. Ich habe sicherlich viel Glück gehabt, weil der Tumor bei mir früh erkannt wurde (Epileptischer Anfall), klein (2cm) und gut operierbar war. Ich habe keine Funktionseinbußen (weder körperlich noch geistig). Die Frage nach dem "Warum Ich?" habe ich mir auch gestellt. Die Antwort war mir relativ schnell klar (Ob`s stimmt, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich mein Leben ändern will und dies gerade tue. Ich bin überzeugt davon, dass im eigenen Verhalten ein zentraler Schlüssel des Entstehungs- UND Heilungsprozesses liegt.) . Ich habe viel zu viel gearbeitet und viel zu wenig das Leben gelebt.
Habe am 24. noch mein MRT und am 25. das Gespräch mit dem Prof darüber, wie es weitergeht. Ich bin positiv unterwegs und versuche alles zu tun, damit ich den Tumor einfürallemal los bin.
Neben der medizinischen Seite heisst das: Ernährungsumstellung (Bio und so wie die Empfehlungen sind), Arbeit nach der Simenton-Methode mit ausgebildeter Psycho-Onkologin 1x/Woche (Gesundheitsplan/ Visualisierung/ Meditation), Sport, Entspannungs-Massage 1xWoche und für gute Laune sorgen, also weiter ins Fußballstadion, mit Freunden feiern, Kino, schöne Urlaube planen usw. Ich versuche mir alles vom Hals zu halten, was mich nervt und mir nicht gut tut. Das ist ein Lernprozess, nicht einfach, aber ich erfahre viel Unterstützung von meiner Familie und aus meinem Umfeld. Zur Zeit plane ich meinen Wiedereinstieg in die Arbeit, für mich auch ein wichtiger Teil der Lebensrealität. Meine Frau und ich sind am FR/SA in Düsseldorf, ihr habt sie zum Teil schon angefunkt und euch mit uns zum Essen verabredet. Ich freu mich drauf- ich finds jedenfalls gut, dass hier keine morbide Stimmung verbreitet wird, sondern realistisch-positiv, mutmachend und menschlich-emphatisch geschrieben wird. Ich kann nur die Gegenwart beeinflussen. Was war, war. Was sein wird, weiß ich nicht, ich blicke hoffnungsvoll in die Zukunft und weiss, dass das auf meine Gesundheit positiv einzahlt.
Carpe diem!
Gruß Attila
Meine Erfahrung damit ist sehr gut.