Hallo, AlexD70,
Du fragst eigentlich nach der Einteilung der Tumoren in WHO-Grade. WHO ist die Weltgesundheitsorganisation, die zum besseren internationalen Vergleich die vier verschiedenen Grade von Tumoren entsprechend deren Wirkungen festgelegt hat.
WHO I gilt als gutartig, diese Tumoren sind scharf begrenzt, wachsen weder in die Umgebung und auch nicht in Blutgefäße ein und sie wachsen sehr langsam. Man kann sie beobachten, so lange sie keine Probleme bereiten. Wenn sie zu groß werden, müssen auch sie entfernt werden, da sie durch die Enge im Schädel das Gehirn verdrängen und dann doch irgendwann Schäden verursachen, bis hin zum möglichen Tod. Damit ist die Bezeichnung "gutartig" natürlich nicht mehr passend. Eine Operation kann zur vollständigen Heilung führen.
WHO II gilt noch als gutartig, aber es ist ein schnelleres Wachstum zu verzeichnen.
WHO III ist die Graduierung von "bösartigen" Tumoren. Sie sind nicht mehr scharf begrenzt, wachsen in das umliegende Gewebe, eventuell sogar in Knochen hinein und zerstören sie. Sie dringen in Blutgefäße ein. Und sie haben ein höheres oder sehr hohes Wachstumstempo durch die rasche Teilung der entarteten Zellen. Die Heilung wird als weniger aussichtsreich beschrieben, deshalb werden nach der OP weitere Therapien folgen, Bestrahlung und/oder Chemotherapie (letztere ist nicht bei allen Hirntumorarten möglich.) Die Prognosen sind in den letzten Jahren durch die Umsetzung von immer wieder neuen Forschungsergebnissen besser geworden.
WHO IV sind Tumoren, die auch noch Metastasen in anderen Organen bilden. Das ist bei Hirntumoren eher weniger der Fall. Hier wird die Heilungschance als äußerst gering beschrieben.
Ich selbst habe zwar ein Meningeom, dessen 1. Rezidiv 1999 operiert und nachbestrahlt wurde, weil es mit dem WHO-Grad III eingestuft werden musste. Mittlerweile wurde ich noch zweimal an WHO III- Meningeomen operiert und auch nochmal bestrahlt. Diese waren aber durch die regelmäßigen MRT- Kontrollen mit Terminen beim Neurochirurgen und den Strahlentherapeuten bereits recht klein erkannt worden, wodurch sie besser beherrscht werden konnten. Ich habe auch immer wieder arbeiten können. (Zur Zeit mache ich seit der OP im Juli 2011 bis Ende 2012 Pause, weil sich noch andere "Baustellen" eine Therapie wünschen. )
Ich wünsche Dir sehr, dass Du weiterhin so gute Fortschritte machst und auch die Kontrollen nie ein erneutes Wachstum zeigen!
Gruß
KaSy