Bitte um Rat

[Blattgrün99]

Mein Mann ist seit 2008 an einem AztrozytomIII/Glio erkrankt. Ich bin vollberufstätig. Wir haben einen 11 jährigen Sohn.
Seit einiger Zeit geht es meinem Mann schlechter, so dass ich mir über unseren Alltag Gedanken mache/sorgen mache. Durch dieses Sorgen-machen, konnte ich gestern und heute nicht zur Arbeit gehen. Bin jetzt ein Woche krankgeschrieben, aber wie soll es nächste Woche weiter gehen. Ich würde jetzt gerne Zuhause sein, wenn mein Sohn aus der Schule kommt und mich um meinem Mann kümmern. Dieses Abwegen, geht es noch, die Beiden allein zu lassen oder geht es nicht mehr, zermürbt mich gerade. Ich könnte meine Arbeitszeit theoretisch reduzieren, aber da ich allein arbeite, sind wir auf das Geld angewiesen, es ist so schon eher knapp.
Kennt jemand diese Situation oder weiß sonst wie einen Rat, wo ich mir Hilfe holen kann. Von meinem Hausarzt habe ich einen Ü-schein zur psychatrischen Behandlung bekommen.
Grüße
Ulli

[Bea]

Hallo Ulli,

schau mal hier: http://www.edizin.de/de/news/archive,s-1Sh.job-pause-fuer-pflegende-angehoerige.html?edizinSID=f23a4eab8b712e79f918393a90051d27 Quelle: edizin.de

Weiter kannst du dich z.B. bei der Caritas beraten lassen.
Natürlich gibt es auch weitere Dienste, die Betreuungen, Haushaltshilfen etc. übernehmen und genaustens über die Kostendeckung informiert sind. Dementsprechend wissen sie, wer woher Zahlungsansprüche hat.

Die Situation ist generell immer schwierig, da das Haushaltseinkommen rapide sinken kann wenn ein Verdienst weg fällt und nicht durch eine private Vorsorge (wer denkt schon an einen solchen Fall) gedeckt wird.

Die momentane Krankschreibung sollte aber auch aus dem Aspekt gesehen werden, dass dir ein Zusammenbruch erspart bleibt.
Dein Arzt hat dir eine Überweisung ausgestellt. Das hört sich so an als kann er eure Situation nur zu gut nachvollziehen.

Vielleicht gibt es für deinen Sohn auch die Möglichkeit in eine Betreuung (über die Schule) zu gehen oder sich im Freundeskreis zu arrangieren.
Die Betreuung für deinen Mann kann, wenn eine Pflegestufe vorliegt, auch stundenweise übernommen werden.

Alles erdenklich Gute und eine ordentliche Lösung, das wünsche ich euch von Herzen,
Bea

[Blattgrün99]

Vielen Dank Bea für Deine Antwort,
am Mittwoch war ich noch ganz glücklich mit dem Gedanken 3/4 zu arbeiten. Gestern habe ich meinen Mann in die OnkoAmbulanz begleitet, danach hatte ich das Gespräch mit der Psychologin. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher ob ich rühig Arbeiten gehen kann. Ich muß heute eine Entscheidung finden; vielleicht brauche ich dafür einfach noch mehr Zeit.
Danke für Deinen Rat.
Ulli