Hallo an alle,
ich selber habe meinen geliebten Mann am 6. Juni diesen Jahres durch einen Hirntumor (Glioblastom WHO IV) verloren. Er hat zwei Jahre gekämpft. Im Mai 2009 bekam er plötzlich epileptische Anfälle und nach einer längeren Odysse von Untersuchungen stand fest, er hatte in der rechten vorderen Hirnhälfte einen ca. 4 cm grossen Tumor.
Dieser wurde in einer fast 9 stündigen OP im Unispital in Zürich erfolgreich entfernt. Er erholte sich mega schnell und dann kam die übliche Therapie Temodal und Bestrahlung. Er hat alles ganz super weggesteckt. Alle weiteren Kontrolluntersuchungen waren gut. d.h. keine Rezidivbildung! Bis im November 2010. Hier wurde nach einem Horror-Epi-Anfall (es war die Hölle auf Erden!!!!) ein erneuter Tumor festgestellt. Dieser wurde am 7. Dez. 2010 wieder in Zürich entfernt. Aber schon am 2. Februar hatte er wieder einen solchen schlimmen Epi-Anfall und kam wieder mit der Rettung ins Spital. Diagnose: Der Tumor war wieder da! Diesmal leider nicht mehr zu operieren, da er sich um den Sehnerv gelegt hatte. Von diesem Augenblick an baute er Tag für Tag ab. Ich habe ihn daheim alleine bis zum 23. April gepflegt. Es ist schlimm mitanzusehen, wie der so geliebte Mensch langsam alle seine Körperfunktionen verliert.... Am 23. April dann bin ich körperlich und nervlich zusammengebrochen. Mein Mann kam dann notfallmäßig in die Psychiatrie und zwei Wochen später dann in ein Pflegeheim. Ich war jeden Tag bei ihm. Er fiel immer wieder in einen koma-ähnlichen Schlaf, konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlucken, seine linke Seite wurde mehr und mehr gelähmt. Er konnte nicht mehr sprechen nur noch undeutliche Laute von sich geben.
Die letzten Tage dann lag er in sehr hohem Tumorfieberund war kaum mehr ansprechbar. Er reagierte noch einmal darauf als ich seine Hand nahm. Er drückt sie ein wenig und ich wußte er realisiert dass ich bei ihm bin. Er verstrab dann zwei Tage später am 6. Juni schlussendlich an Magenbluten.
Ich werde die Bilder von Leid und Elend nicht mehr los!!!! Es zerreisst mich. .Ich hoffe sehr er hat das nicht mehr so richtig mitbekommen.... habt Ihr da irgendwelche Erfahrungen und Informationen darüber wieviel die Patienten wirklich noch mitbekommen? Haben sie Schmerzen? Bekommen sie eigntlich mit, wie schlcht es ihnen geht, oder ist das Gehirn so ausser Funktion, dass sie nicht mehr viel realisieren?
Es würde mir echt helfen, wenn mir jemand hierauf eine Antwort hätte....
Ich selber komme mit der Trauer einfach nicht zurecht. Vermeide alles was mit Jürgen zu tun hat. Meine Eltern haben mir die Wohnung eingepackt, seine Sachen ausgeräumt und in Kisten verstaut und mir eine neue Wohnung gesucht. Ich habe seit dem Tod kein Bild von ihm anschauen können und auf dem Friedhof war ich auch nicht mehr. Ich schaffe das einfach nicht... Kennt jemand das?
Ich habe Jürgen, meinen Ehemann über alles geliebt und er wird immer in meinem Herzen weiterleben. Bis wir uns vielleicht eines Tages in einer anderen Welt wiedersehen.