Hallo,
ich möchte die Gelegenheit nutzen um hier nochmal die Krankengeschichte meines Vaters nieder zu schreiben und die letzte Zeit fest zu halten.
Im September 2009 wurde bei meinem Vater ein Glioblastom Grad IV festgestellt. Im Oktober folgte die Op und danach begannen Bestrahlung und Chemo mit Temodal. Der Tumor sitzt in der rechten Gehirnhälfte und mein Vater hatte anfangs starke Problem mit dem Sprechen.
Im Januar 2010 wurde die Chemo aufgrund schlechter Blutwerte abgesetzt und man stieg kurz darauf um auf Avastin. Avastin vertrug er lange sehr gut und es wirkte. Der Tumor wuchs nicht weiter.
Im Januar 2011 stellte man beim MRT leider fest, dass der Tumor wieder wuchs. Es folgte eine zweite Bestrahlung. Diese schlug super an. Der Tumor verkleinerte sich und man beschloss drei Monate auszusetzen. Leider wuchs der Tumor wieder und man begann mit einer anderen Chemo im August 2011. Ich kann leider nicht sagen, welche das war. Es sei eine stärkere als Temodal.
Im Oktober zeigte das MRT trotz Chemo weiterhin Wachstum. Also wurde umgestellt auf Temodal. Die letzte Hoffnung.
Am 30. Januar 2012 ging ich gemeinsam mit meinen Eltern zum MRT. Ich hatte die Chance, alleine mit dem Arzt zu reden. Wir wussten schon vom letzten Mal, dass es, falls die Chemo nicht anschlägt, keine weitere Behandlung mehr gibt. Und nun sitzt man da, hört es und es ist auf einmal so real. Wir müssen uns nun endgültig verabschieden.
Der Tumor hat eine Länge von 6cm, ca. 2-3cm breit und die Höhe weiß ich nicht.
Ich bin unheimlich dankbar für die Lange Zeit, die wir noch gemeinsam mit meinem Vater erleben durften. Und ich bin dankbar, dass es ihm all die Zeit noch so gut ging und er keine Schmerzen hatte.
Nun weiß ich nicht, was auf uns zukommen wird. Alle paar Tage kommen neue Dinge. Probleme mit einem Auge, er spricht immer schlechter, vergisst vieles, bekommt Probleme mit Besteck umzugehen, hat einen Rechtsdrall beim laufen...
Ich weiß nicht was noch auf uns zukommt, aber wir sind stark genug, dass durch zu stehen. Wir haben noch alles gemacht, was wir machen wollten und nun ist es Zeit ihn gehen zu lassen.
Vielleicht gibt es den ein oder anderen hier, der mir sagen kann, was nun auf uns zukommt.
Viele Grüße
Tini