Hallo,
Ich bin seit Monaten hier regelmäßig am lesen habe aber nie selber was geschrieben. Aber als Ich heute Morgen auf der Arbeit den Bericht über den Impfstoff (siehe unten) im Internet gelesen habe musste Ich mich einfach anmelden und euch auch ein wenig Hoffnung geben. Hoffnung, die oft bei dieser so schlimmen Krankheit schwer ist aufrecht zu erhalten, sei es dass man Angehöriger ist oder selbst erkrankt.
Hier erstmal die Vorgeschichte: Mein Vater brach im September 2010 auf einer Geschäftsreise in Berlin zusammen. Wir (Wohnort in der nähe von Köln) erhielten einen Anruf von dem Krankenhaus Neu-Kölln. Der Chefarzt war am Telefon. Ich werde das Gesicht meiner Mutter nie vergessen, als Sie ans Telefon ging und der Chefarzt seine ersten Worte sagte. Es war soviel wie: Ihr Mann hat ein geplatztes Anerissma im Kopf. Wir werden Ihn Notoperieren. Aber es gibt wenig Hoffnung. Verabschieden Sie sich bitte von Ihrem Mann. Meine Mutter machte auf Lautsprecher. Man hörte meinen Vater nur sagen: Nein, bitte nicht! Anne (meine Mutter) Ich habe so Angst. Meine Mutter versucht unter tränen Ihn zu beruhigen und Ihn Mut zuzusprechen.
Nach dem Telefonat fuhren wir direkt los. Ohne packen ohne drüber nachzudenken. Wir holten meinen Bruder aus einer wichtigen Besprechung von der Arbeit und fuhren mit meinem Bruder, meiner Schwägerin, meiner Mutter und meiner kleinen Schwester los. Kurz vor Magdeburg erhielten wir dann einen Anruf: Mein Vater hat die OP überstanden.
Später erfuhren wir aber was wirklich los war. Mein Vater hatte einen Tumor der geplatzt ist. Was für eine Art sollte sich noch herausstellen. Nach einer Woche, mein Bruder, meine Schwägerin sind bereits schon gefahren, Ich blieb zur Unterstützung bei meiner Mutter, kam der Chefarzt und sagte uns nur soviel: Sie haben einen Tumor. Er ist bösartig. Sie werden Ihr lebenlang (damals wusste Ich nicht was das zu heißen hat) damit zu tun haben.
Mein Vater sagte nachher als er weg war: Er hat gesagt ein Leben lang und nicht, dass ich nur noch ein paar Wochen zu leben hat. Das ist doch Positiv! Nachher in einem persönlichen Gespräch zwischen dem Chefarzt und meiner Mutter, stellte sich heraus, dass er die Wahrheit einfach nicht sagen konnte, weil er gesehen hat wie sehr Ich darunter leide (zu dem Zeitpunkt habe Ich nur 3 Stunden pro Nacht geschlafen und bis dahin eine Woche lang NICHTS gegessen).
Die Wahrheit ist in Berlin haben Sie meinem Vater nur noch 3-4 Monate gegeben. Er hat ein Glioblastom Grad 4, dass geplatzt ist! Überall in seinem Gehirn haben sich Krebszellen verstreut.
Nach 4 Wochen wurde er von Berlin nach der Uniklinik Düsseldorf per Krankentransport verfrachtet. Nach zwei Wochen konnte er dann endlich nach Hause. Wir haben das Haus geschmückt und ein richtiges Fest in der Familie gefeiert.
Er hat natürlich direkt Bestrahlung erhalten. Termodal nimmt er bis heute (1 Woche on 1 Woche off). Mein Vater hat mittlerweile alle Krankenhäuser in der Umgebung durch. Er wurde in den 16 Monaten bestimmt 8 mal als Notfall eingeliefert: Mit Krampfanfällen, Trombose, Lugenimbolie etc… Seine Therapie macht er bis heute in der Uniklinik Düsseldorf bei Herrn Prof. Sabel (meiner Meinung nach der Beste Arzt der Welt!!!). Er versteht es so gut meinen Vater Mut zu machen, hat meinen Vater trotz Widerspruch der Klinikleitung an einer klinischen Studie angemeldet. Wir haben seine E-Mail Adresse für Fragen. Sogar seine Handynummer für Notfälle! Einfach ein toller Arzt. Zwar sehr direkt, aber für meinen Vater besser als belogen zu werden. Mein Vater wurde auch ganz toll im November von Ihm operiert, ohne größere Folgeschäden.
Nächste Woche gibt es ein MRT und wir hoffen, dass kein Rezidiv drauf zu sehen ist.
Jetzt aber zu dem Mutmachenden Teil: Letzte Woche Freitag war ein Artikel in der Zeitung veröffentlich mit dem Thema: Forscher entwickeln Impfstoff gegen Tumor. Und jetzt ratet mal gegen welchen Tumor? Genau Glioblastom. In Amerika und Großbritannien wird es schon getestet. Mitte dieses Jahres fängt eine klinische Studie auch an der Genfer Uniklinik an. Wenn das wirklich klappt ist das eine tolle Hoffnung für alle Betroffenen. Hier der Link:
http://www.nachrichten.at/ratgeber/gesundheit/art114,839645
Große Hoffnungen setze Ich auch in die Parvovirenstudie. Die ersten Patienten haben die Uniklinik Heidelberg schon verlassen. Ich denke die Forscher sind kurz davor für meinen Vater und allen Betroffenen eine wirkliche Zukunftshoffnung und nicht nur eine Lebensverlängerte Maßnahmen zu schaffen. Mein Vater darf einfach nicht sterben!!! Er muss noch so viel miterleben. Mein größter Traum ist es dass er mich eines Tages zu Traualtar begleiten wird und Ich weiß ganz genau er schafft das!
Ich bin der Meinung egal wie die Statistik ist, es kann doch auch ein Anreiz sein diese zu brechen!!!
Ich wünsche allen viel Kraft im Kampf gegen dieses Monster!
Viele Grüße
Sarah
Beitag etwas strukturiert und Überschrift abgeändert Mod.