Guten morgen
Ich weiß nicht wie, oder wo ich anfangen soll....
die Nacht war heute schlimm :-(
Ingo wollte diese Nacht im Schlafzimmer ( 1 OG ) schlafen.Auf der einen Seite freue ich mich, wenn er Nachts bei mir ist, auf der anderen Seite habe ich große Angst, dass er , wenn er Nachts wach wird, und alleine ( an den Kühlschrank) die Treppe runter geht, stürzt.Er hat sich dann entschieden, im Wohnzimmer auf der Couch zu schlafen, was für mich ein wenig beruhigend war.Heute Nacht dann, so kurz nach 2 Uhr kam er dann hoch ins Schlafzimmer, stöhnend mit Kopfschmerzen und setzte sich aufs Bett.Ich hielt ihm dann die Ibuprofen hin, doch er wollte sie nicht.Er fing an zu würgen und aufzustoßen...ich rannte schnell ins Bad, und holte den Mülleimer...gerade noch rechtzeitig.Ingo hat sich übergeben, legt sich ins Bett und schläft bis kurz nach 6 Uhr.
Zum Glück bekomme ich mit, wie er aufsteht, und halte ihn dazu an, dass wir gemeinsam die Treppe runter gehen....ich halte ihn unter den Armen fest, und wir laufen...er hat Gleichgewichtsstörungen, und ist extrem wackelig auf den Beinen :-(
Unten angekommen macht er einen verwirrten Eindruck....hinlegen, setzen, zur Toilette....er entscheidet sich für die Toilette, schwankt gemeinsam mit mit dort hin.Ich warte vor der Tür, er öffnet sie, schaut mich an, würgt wieder.Ich frage ihn, ob er sich übergeben muss....er hat schon dicke Backen schaut mich an, und ich bekomme eine Ladung ab :-(
Ich drehe ihn zur Toilette um, wo er sich dann übergibt.
Wir laufen gemeinsam zur Couch, und es macht mich sehr unglücklich zu sehen, wie sehr er über Nacht abgebaut hat.
Ich habe das Gefühl, dass seine Narbe am Kopf (durch die Biopsie) leicht geschwollen ist, und ich befürchte, dass in seinem Kopf was schlimmes passiert ist :-(
Wir laufen zur Couch, er schwankt, knallt am Türrahmen an, sagt mir einen Satz, und ich kann ihn nicht verstehen :-(
Wenn die Blutwerte (nach der Transfusion) am Dienstag Morgen ok wäre. dürfte er morgen mit der Chemo beginnen...aber nach seinem heutigen Zustand zweifle ich daran:-(
Ich werde heute auch gleich beim Medizinischen Dienst anrufen, die sollen sofort kommen, ihn sich anschauen.Ich kann ihn so nicht mehr alleine lassen und arbeiten gehen, dass geht nicht!!!!
Ich rufe jetzt gleich um 8 Uhr den Onkologen an, und frage was ich machen soll.Vielleicht muss er ja stationär in die Klinik.....ich glaube das wäre mir recht....oder doch nicht....ich weiß im Moment gar nichts mehr, nur dass es mir das Herz zerreißt....ich möchte nicht zuschauen, ich möchte was tun, ihm helfen, und weiß doch, dass es eigentlich aussichtslos ist :-((((
Wir hatten gestern Abend ein Gespräch, ich glaube, er weiß wie es um ihn steht.Er hat gesagt, er war die ganze Zeit so naiv und wollte es nicht wahr haben.Er ist jetzt rechts behindert, sieht kaum noch was, und er glaubt auch nicht, dass das jemals wieder besser wird.
Er schläft jetzt, mit einem lächeln auf dem Gesicht, schon komisch oder?
Ich habe Angst, was noch alles auf uns zukommen wird :-(
Alexandra