HirnTumor-Forum

Autor Thema: neu positionieren  (Gelesen 9351 mal)

Offline enola2

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neu positionieren
« am: 24. Februar 2012, 13:50:22 »
ich weiss ja nicht obs gerade hier reingehört...

mein physiotherapeut hat mich gestern gefragt.... seit der erkrankung und op sinds nun 2 jahre... hast du dich im leben schon neu positioniert oder noch nicht? weisst du schon wie und wohin?

so und nun steh ich da...

ich hab keine antwort  ??? ??? ???

wie... mit ununterbrochenem üben und üben und versuchen alte fähigkeiten neu zu entdecken
wohin?... ???


mich neu positionieren?  bin ratlos...

fips2

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Re:neu positionieren
« Antwort #1 am: 24. Februar 2012, 14:26:14 »
Gegenfrage
Warum hast du ihn nicht gefragt wie er das meint?

So können wir nur spekulieren.

Ich geh mal davon aus, dass du noch nicht arbeitsfähig bist.
Dann meint er es wohl in die Richtung, ob du dich damit abgefunden hast nicht mehr ins Arbeitsleben zurückzukehren.
Hier wären dann die pschotherapeutischen Ansätze ganz anders, als bei einem Patienten der unbedingt arbeiten will, aber nicht kann.
Er will und muss seine Therapie entsprechend planen. Deshalb die Frage.

Oder.

Er sieht dich so stabil, dass er deine Therapie beenden kann. Dazu muss er die Frage aber auch stellen, weil er sein Bild von dir dem Eigenen anpassen muss. Du kannst nach außen hin ganz anders erscheinen als dein Inneres eingestellt ist. Er kann dir auch nur vor den Kopf sehen.

Ruf ihn doch einfach noch mal kurz an und sag ihm dass dich diese Frage tief beschäftigt. Er soll dir bitte erklären wie er das gemeint hat. Dann ist es sicher für dich leichter.

Ich würd es zumindest so machen.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 24. Februar 2012, 17:09:05 von fips2 »

Offline TinaF

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Re:neu positionieren
« Antwort #2 am: 24. Februar 2012, 20:26:57 »
Hallo enola,

also ich finde die Frage gar nicht so "dumm". Ich musste mich nach Diagnose und OP, nach den ersten Schritten in diesem neuen Leben mit den diversen Einschränkungen schon neu positionieren, meinen Platz neu finden. Und akzeptieren. Das ist mir gerade mit Hilfe einiger wundervoller Menschen hier im Forum mittlerweile recht gut gelungen, auch wenn es nicht immer einfach war.

Ich kam irgendwann an den Punkt, an dem ich akzeptiert habe, dass es nicht mehr so ist wie früher. Und auch wenn mich manches massiv anödet, so habe ich doch gelernt, damit umzugehen und mein neues Leben trotzdem gut zu finden. Bei mir kam auch noch ein interessanter Aspekt dazu: Je mehr ich die ein oder andere Einschränkung akzeptiert habe, umso "unwichtiger" wurde diese Einschränkung und sie hat mich nicht mehr so belastet.

Die Frage nach dem wie und wohin ist auf jeden Fall sehr interessant und es lohnt sich, immer wieder mal darüber nachzudenken. Aber wenn Du so gar nicht damit klar kommst, dann würde ich auch noch mal nachfragen, vielleicht verstehst Du dann besser, was Dein Therapeut Dir damit sagen wollte.

LG TinaF
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Offline Engelchen

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Re:neu positionieren
« Antwort #3 am: 25. Februar 2012, 15:26:36 »
Hallo enola,

ich kann mir vorstellen, dass es von Deinem Physiotherapeuten so gemeint war, ob Du Dich in Deinem Leben schon eingerichtet, platziert hast - mit der Erkrankung und deren Folgen...wie Tina schon schrieb hat es sehr viel mit Akzeptieren zu tun...akzeptieren, dass es nicht mehr so wie früher ist und das Leben dadurch nun anders auszurichten ist.

Ich würde Deinen Physiotherapeuten aber auch nochmal fragen, wenn Du ihn siehst.

Viele Grüße vom Engelchen, die ihr Leben auch tagtäglich neu ausrichten muss:-)

Offline KaSy

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Re:neu positionieren
« Antwort #4 am: 26. Februar 2012, 18:10:23 »
Liebe Enola,

die Frage nach Deinem neuen Platz im Leben hat bei Dir ein Nachdenken ausgelöst.

So einen Anstoß braucht man mitunter und bei Dir fällt er gerade auf einen noch unbeackerten, aber vermutlich fruchtbaren Boden. Lass die Frage in Dir wirken.........

                                                ???  ............ ?
                                                                         :-X ............---
                                                                                                 :) ................
                                                                                                                          :D ... !

Es werden sich Antworten auftun, neue Ziele im Leben, andere Möglichkeiten.
Lass Dir etwas Zeit und bald wird das "Feld" bunte Früchte in Form von Optimismus, Hoffnung, Zielstrebigkeit, Energie für ein erfülltes und schönes Weiterleben tragen.

Sieh auf Dein Leben "davor" zurück und überlege, was Du behalten, mitnehmen kannst und wovon Du Dich - gern oder ungern - verabschieden musst. So schaffst Du Platz für Neues für Dein Leben "danach".

Das Nachdenken über sich selbst ist nicht das Leichteste. Einen neuen Lebensweg finden schon gar nicht. Aber Du wirst sehen, dass Dir die Beantwortung der Frage neue Wege öffnen wird.

Viel Erfolg bei der Erfindung Deines lebenswerten Lebens!
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline Bluebird

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Re:neu positionieren
« Antwort #5 am: 26. Februar 2012, 18:41:35 »

Liebe Enola,

KaSy hat sehr gut erklärt, worauf es bei den Überlegungen ankommt.
John Lennon hat einmal sinngemäß gesagt "Leben ist das, was Dir passiert, während Du noch planst." Ich verstehe es in unserem Fall so: Ziele vor Augen zu haben in dem steten Bewusstsein,
dass trotzdem alles ganz anders kommen dann. Daran nicht zu zerbrechen. sondern bereit zu sein anzunehmen, was nicht zu ändern ist und wieder neue Wege zu gehen."
Wenn Du wieder mit dem Therapeuten sprichst, frage ihn, wie er Dich erlebt, welche Antwort er sich auf seine Frage wünschen würde. Passt das zu Deinem Selbstbild? Vielleicht gewinnst Du dadurch eine klarere Vorstellung.

Alles Gute
Bluebird
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline KaSy

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Re:neu positionieren
« Antwort #6 am: 03. März 2012, 20:04:28 »
Hallo, enola,
ich bins noch mal.

Ich war ja kürzlich 5 Wochen in der Reha und habe nun den umfangreichen Bericht erhalten. Ich war überrascht und beeindruckt, wieviel man dort aus mir "herausgelesen" hat. Ich finde es sehr wichtig, dass jemand, der einen eher von außen kennt, der einen über einen gewissen Zeitraum erlebt hat, seine Gedanken dazu mitteilt, wie er mich erlebt hat, was bereits gut gelingt, wo noch Probleme bestehen.

Normalerweise kann man so etwas zu Hause und vor allem in der Arbeit erfahren.

Aber wir sind irgendwie "schützenswerte" Personen, denen man vielleicht weniger zutraut, als wir tatsächlich können und deshalb werden wir im Bekanntenkreis eher gelobt als gefordert. Da ist eine solche Einschätzung mit Positivem und Negativem oder eine solche Frage für eine Zukunftsplanung sehr wichtig. Denn natürlich haben wir eine Zukunft! An der sollten wir arbeiten! Und uns an jedem bewussten Schritt dorthin freuen. :D

Liebe Grüße!
KaSy   
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Offline chucks

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Re:neu positionieren
« Antwort #7 am: 03. März 2012, 21:39:13 »
Hallo Enola,

sorry, dass ich zu Deinem Beitrag nichts mehr hinzufügen kann, weil soch alles gesagt wurde  :D ... aber ich wollte einfach mal sagen, wie toll ich das Forum finde und wie toll ich auch wieder Eure ganzen und vor allem KaSy´s Beitrag finde!!

Danke, dass es Euch gibt!

LG

Carola
« Letzte Änderung: 04. März 2012, 20:28:09 von chucks »

 



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