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Wie schafft man es ruhig zu bleiben?

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Pem34:
Mit meinem Mann wird es von Tag zu Tag schlimmer. Er ist richtig Wirt. Wäre er alt, würde ich sagen dement. Alles was man von ihm verlangt, wird zunehmend zum Problem. Teils wird er dann richtig böse und ich schreie ihn dann irgendwann an. Habe ich mich dann beruhigt, schäme ich mich dafür, weil ich genau weiß, dass ich unsere gemeinsame Verbleibende Zeit besser friedlich und liebevoll nutzen sollte. Wie schafft man es denn nun ruhig zu bleiben?

Ratlose Grüße Pem

Pem34:
Ich meine natürlich: Er ist richtig wirr und nicht Wirt ;) Sorry, aber meine Frage habe ich gestern per Handy gestellt und heute gelesen, was ich da für einen Mist geschrieben habe.

Über eine Antwort von anderen Pflegenden würde ich mich trotzdem freuen.  ;D

anderle:
Guten Abend Pem!
Irgenwie blicke ich bei euch nicht ganz durch.

Du schreibst wäre er alt würdest du sagen dement.
Er hat eine Gehirnerkrankung,also ich weiß nicht was verlangst du den von Ihm?
Er ist krank du musst lernen mit der Situation anders umzugehen.
Mit schreien usw.wird es nicht besser.
Man schafft es ruhig zu bleiben,nimm dir mal Zeit für dich.Und wenns nur eine Stunde ist.Mach was was dir gut tut.
Ich habe meinem Mann oft 20 mal das selbe erzählen müssen,weil er es von jetzt auf gleich nicht mehr wusste.
Und viele viele Dinge mehr.Ich wußte er ist krank und er hat sich diese Gottverdammte Krankheit nicht ausgesucht.
Ich habe Ihn immer sehr sehr liebevoll behandelt!!
Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist,aber versetze dich in seine Sitation.
Nimm dir eine Stund am Tag nur für dich und schalte voll ab.
Sonst endet das alles nur im Chaos,
Lg.Anderle

KaSy:
Liebe Pem34,
probiere mal einiges aus, um in diesen Situationen nicht auszurasten:
- nicht weiter auf der Forderung / dem Thema beharren, Themenwechsel
- bemerken, wenn Du ins Ausrasten gerätst und rechtzeitig vorher die Situation entschärfen oder meiden (weggehen für eine kurze Zeit)
- Such Dir etwas sehr Schönes dort wo Du mit Deinem Mann bist, oder stell etwas in jeden dieser Räume. Das nutze, um Deinen Blick dorthin zu lenken, wenn es wieder so schwer wird. Es kann wie ein Talisman sein, der Dich beruhigen kann.
- Atme tief durch, entspanne die Schultern und den ganzen Körper, geh in Dich, verweile einige Sekunden ganz in Dir, denk an etwas Schönes, erinnere Dich an schöne Situationen mit Deinem Mann.
- Such Dir Dinge, an denen Du eine Entwicklung sehen kannst - Pflanzen, die Vögel, ... , gestalte vielleicht selbst etwas, was nach um nach fertig wird. Und wenn es ein Puzzle ist, auch das entsteht langsam und beruhigt für eine gewisse Zeit.
- Auf jeden Fall aber ist diese "1 Stunde für Dich" sehr wichtig. Versuche, sie Dir zu gönnen.
- Sammle immer wieder Kraft in Dir und schieb das Belastende von Dir fort, also innerlich.
Ich wünschte, ich könnte Dir helfen.
KaSy

Hase:
Liebe Pem34,

lass Dich erst mal in den Arm nehmen. Dieser Tumor bringt uns einfach alle an unsere Grenzen. Mir hatte ein Psychologe auf unserer Reha gesagt, mein Mann macht nichts mit Absicht. Er kann einfach nicht anders. Genauso wie es Dir hier schon einige geschrieben haben, zieh Dich kurz zurück um durchzuatmen, zu weinen und um traurig zu sein. Wir sind alle nur Menschen und dieser verdammte Tumor nimmt uns das Wertvollste und Wichtigste in unserem Leben.

Auch ich bin ganz ganz oft an meine Grenzen gestoßen, wenn man es aber geschafft hat seine Wut in Spaziergängen in Gedanken an den Tumor auszulassen, fühlt man sich danach einfach leichter.

Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft dazu.
 Mitfühlende Grüße Hase

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