Hallo ihr Lieben,
heute mal wieder ein Bericht von mir: Habe jetzt noch 3 Tage Chemo vor mir und dann erst mal 5 Wochen Pause. Es geht mir gut, ich vertrage die Chemo wirklich super. Habe so gut wie keine Nebenwirkungen.
Meine erste Hyperthermiebehandlung habe ich auch hinter mir. Was genau dabei passiert, werde ich euch jetzt berichten. Man stelle sich eine freistehende Badewanne vor, in der sich mehrere Infrarotröhrenleuchten befinden. Diese werden ständig mit Wasser umspült. Über der Wanne befindet sich ein Netz, auf das ich mich legen musste. Dann wurde ich über Elektroden (wie beim EKG) verbunden, damit mein Puls, meine Sauerstoffsättigung und meine Körpertemperatur ständig kontrolliert werden konnte. Dann wurde über mich ein Metallgestell gelegt, und darüber eine dünne Goldfolie, die das Licht und die Hitze reflektieren soll. Ungefähr so ein Gefühl, als wenn man im MRT liegt, nur der Kopf ist draußen. Dann wurde das Gerät angeschaltet auf 100 %. Ich weiß nicht wieviel Grad dabei entsteht. Vom Gefühl her würde ich sagen über 30 Grad am Sandstrand in der Karibik ohne Sonnenschutz in praller Sonne liegend, das eine Stunde lang. Mein Mann hat neben mir gesessen, mich abgelenkt, unterhalten, mit der Schnabeltasse zu trinken gegeben, mir den Schweiß abgetupft und mir ständig meine Werte gesagt. Die Arzthelferin kam des Öfteren herein um mich zu fragen wie es geht.
Nach einer dreiviertel Stunde, sagte ich ihr, der Rollbraten ist fertig und kann aus dem Ofen. Mein Puls bewegte sich so um die 140. Die nächste viertel Stunde wurde auf 70% zurückgefahren und danach noch eine Viertel Stunde auf 30 % zum langsamen herunterkommen. Danach bin ich noch so etwa 20 Minuten in ein Wärmebett gekommen, damit mein Kreislauf, der schwer wackelte, sich wieder beruhigen konnte.
Leider bin ich ein schlechter Trinker, was natürlich bei solchen Aktionen nicht gerade gut ist. Ich habe danach und ich denke auch dadurch (trinken) etwas mit Kopfschmerzen zu tun gehabt. Aber es ist alles auszuhalten.
Ich mache jetzt erst mal 10 Behandlungen und muss dann sowieso wieder ins MRT.
Ich habe versucht bei meiner Krankenkasse, der AOK Nord-West, eine Kostenübernahme zu erwirken. Dies wurde aber abgelehnt, da das nicht in ihrem Kostenkatalog ist. Habe jetzt mal einen Rechtsanwalt eingeschaltet, blicke aber noch nicht ganz durch. Müssen erst mal schauen, was unsere Rechtschutzversicherung dazu sagt.
Wir müssen ja jetzt alles Geld zusammenhalten für die Therapie. Wenn ein Rechtsstreit nämlich keine Aussicht auf Erfolg hat, dann müssen wir genau überlegen wie wir alles weitere machen.
Übrigens ist sowohl ein Patient mit Glioblastom, als auch eine Patientin mit Lungenkrebs bei diesem Arzt in Behandlung. Der Glioblastompatient hat nach einem halben Jahr Kampf mit seiner Krankenkasse eine Kostenübernahme bewilligt bekommen. Ich weiß aber leider noch nicht, ob er Privatpatient ist, oder welcher KKasse er angehört. Ich will da mal nachforschen.
Übrigens werde ich (ist schon bestellt) auch jetzt Weihrauchkapseln nehmen. Solltet ihr euch mal im Internet drüber informieren.
So muss mal wieder ein Päuschen machen. Bin halt schon 50
Melde mich bald wieder bei euch.
LG
Silvia.