Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
Depressionen bei Glioblastom-Patienten
Toni:
Liebes Forum,
die Studie ist nötig für die Unterstützung der Psychotherapie durch die Krankenkassen, auch dort, wo ein stationärer Aufenthalt der bessere Weg ist. (Es ist gar nicht so lange her, da war Krebs für die Krankenkassen ein Ablehnungsgrund für eine Psychotherapie. Ich habe fassungslos diese kalte und herzlose Schreiben vor Augen, die uns verzweifelte Patientinnen zeigten. Ein Mal schrieb eine Sachbearbeiterin, um es auf den Punkt zu bringen:"...es ist davon auszugehen, dass Sie den Erfolg der Therapie nicht überleben werden..." Drum bin ich über jede Studie froh, auch wenn sie Selbstverständlichkeiten überprüft.
Letzte Woche wurde auch eine Studie veröffentlicht, die nachweisen konnte, dass für Erkrankte, die in einer Partnerschaft leben, die psychische Verfassung des Partners die entscheidende Rolle spielt. Das heißt für uns: Wenn der Partner durch die Situation überfordert ist, kann er oder sie psychologische Unterstützung einfordern. Es ist also, wie im richtigen Leben...
Übrigens schätzt man in Deutschland (Uni-Dresden) die Zahl der Menschen, die leichte bis mittelschwere Depressionen haben, auf 4 Millionen. Die Kassenärztliche Vereinigungen machen Extra-Kurse für Hausärzte, um sie mit dem Krankheitsbild der Depression vertraut zu machen. (80% der Menschen, die versucht haben sich das Leben zu nehmen, haben ca 2 Wochen ihren Hausarzt aufgesucht...)
Seid gegrüßt,
Toni
KaSy:
--- Zitat von: Toni am 21. April 2010, 15:26:39 ---(Es ist gar nicht so lange her, da war Krebs für die Krankenkassen ein Ablehnungsgrund für eine Psychotherapie. Ich habe fassungslos diese kalte und herzlose Schreiben vor Augen, die uns verzweifelte Patientinnen zeigten. Ein Mal schrieb eine Sachbearbeiterin, um es auf den Punkt zu bringen:"...es ist davon auszugehen, dass Sie den Erfolg der Therapie nicht überleben werden..."
--- Ende Zitat ---
Das ist ja entsetzlich - ich meine, ist dieser Sachbearbeiterin klar, was Worte dieser Art bewirken können??
Das macht ja erst recht depressiv - den Schwerkranken und mich jetzt auch gerade -
(... nix wie weg jetzt aus dem Forum und was Schönes suchen ...)
schnelle Grüße
KaSy
heifen:
lieber eine depression als eine macke wie diese sachbearbeiterin
bacioni
heifen
ich wollte den wert einer psychologischen unterstuetzung nicht runterspielen, fand es nur etwas absurd, dass man davon ausging, dass ht kranke menschen, alles ohne probleme wegstecken, ist doch klar, dass das nicht geht
man muss sich ploetzlich mit einer ganz neuen (und nicht geradepositiven situation auseinandersetzen)
ich werde schon bei regenwetter depressiv, (was nicht heisst, dass ich gleich an selbstmord denke)
immer nach dem motto: wir sind eben menschen, ich werde nur traurig, aber das geht schnell vorbei
ausserdem ist es manchmal recht schwer zu verstehen, warum man eigentlich traurig ist,meine heulphasen beziehen sich meist auf situationen , die mit meiner nichts zu tun haben, ich brauch die ab und zu vielleicht trage ich zu viel mist mit mir rum
alles toxine, die raus muessen
bacioni
heifen
KaSy:
Hallo, heifen,
Depression muss ja nicht mit Selbstmordabsichten gleichzusetzen sein. Allerdings bescheinigt mir der Neurochirurg alle halbe Jahre, ich wäre psychisch gefestigt, obwohl ich ihm sage, dass ich ziemliche psychische Probleme habe und antidepressiv behandelt werde. Jetzt im März habe ich ihn gefragt, wieso er das trotzdem schreibt - und er meinte, ich würde mir ja nicht das Leben nehmen wollen. Wenigstens versteht er etwas von seinem Fach - aber ein wenig (besser etwas mehr) Psychologe sollte jeder Arzt sein. Ist er eigentlich auch ...
Heulphasen wie Du habe ich auch immer mal, das hat auch nicht den HT zum Anlass, das kann irgendeine Situation sein, die mir nicht so gefällt oder wo ich mich nicht so wohl fühle oder wenn ich mich eigentlich zu viel belastet habe - dann heul ich los, einfach, weil es die Psyche nicht mehr so verkraftet wie früher und wie ohne HT-OP.
Ich habe zum Glück einen guten und bürokratiefeindlichen Psychotherapeuten, der die 2 Jahre zwischen den sog. Kurztherapien (25 Std.) mit Terminen überbrückt ohne umständlich eine Verlängerung zu beantragen. Er nutzt da irgendwelche Möglichkeiten, die ihm Schreibarbeit sparen zugunsten der therapeutische Arbeit mit seinen Patienten.
Gruß- KaSy
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