Hallo zusammen, ich hoffe es geht euch einigermaßen gut.
Ich hatte gestern Tumorkonferenz / Besprechnung MRT.
Im großen und ganzen unverändert! Das ist doch eigentlich eine gute Nachricht.
Nichts gewachsen aber leider auch nichts geschrumpft.
Gestern war ich zuerst etwas deprimiert, aber heute habe ich mich wieder aufgerafft.
Tja, einmal mehr aufstehen als man hinfällt. Meine Docs haben mir mitgeteilt, dass ich gut aussehe
(danke
, habe nie schlecht ausgesehen...) Ab der nächsten Tumorkonferenz kriege ich zwei neue
betreuende Ärzte zugeteilt die mit mir die Bilder besprechen. Hat irgendwelche abrechnungstechnischen
Gründe von der Kasse aus. Schade, hatte mich jetzt an die beiden gewöhnt. Aber nichts ist
beständiger als der Wandel. Ich solle mich nicht unterkriegen lassen, haben sie gemeint und
auch die Coy-Ernährung weiter machen, denn wenn ein Glioblastom nicht wächst ist das doch
schonmal eine gute Nachricht. Mußte ich gestern aber erstmal verdauen.
Gestern haben sie auch mal richtig Klartext geredet. Von wegen, das leider nie der Tag kommen wird wo sie
mir sagen können, ich hätte es überstanden. Ja ich weiß es ja, aber trotzdem..., das hat mir irgendwie
gestern einen Tiefschlag versetzt. Daheim habe ich mich dann wieder aufgerafft, Scheinbar heißt meine
Mission, lebenslänglich kämpfen! Dann mach ich mal weiter!
Im übrigen habe ich die Auswertung der ERGO-Studie in Frankfurt im Netz gefunden
Die ketogene Diät scheint doch was zu bringen:
Leider nur auf Englisch:
http://meetinglibrary.asco.org/content/49752-74Die entscheidenden Sätze übersetze ich euch mal:
...This ketogenic diet is feasible and safe and has antitumor activity in glioma patients
...Diese ketogene Diät ist durchführbar und sicher und zeigt Antitumoraktivität in Gliompatienten
...The combination of the diet with antiangiogenic agents appears promising...
...Die Kombination dieser Diät mit antiangiogenen Substanzen erscheint vielversprechend...
Was mich besonders schockiert ist aber die Ansage auf dem letzten Hirntumorinformationstag in
Würzburg. Wenn ich mich recht erinnere wurde da gesagt, das man sich als HT-Patient ganz normal
ernähren kann, sofern man Zucker nicht löffelweise verschlingt.
Da sagt die Studie irgendwie was ganz anderes aus...
Oder habe ich einen Denkfehler?
Es war zwar nur eine Phase I Studie, soll heißen (=Machbarkeit), aber scheinbar scheints zu funktionieren.
Ich habe den Dr. Rieger der diese Studie durchgeführt hat mal angerufen. Der hat mir gesagt, dass es Tumore
gibt die darauf ansprechen, was nicht heißt, das es bei jedem wirkt. Ich betrachte es halt als zusätzliche
Chance, und habe mich mittlerweile gut damit arrangiert.
Zum Thema habe ich wieder einiges gelesen:
Dr. John Yudkin / Dr. Robert Lustig
Pure, white and deadly (auf deutsch: Pur, weiß und tödlich, leider auf deutsch noch nicht erschienen
How sugar is killing us and what we can do to stop it
Dr. David Perlmutter
Grain Brain (auf deutsch: Dumm wie Brot, leider auch noch nicht auf deutsch erschienen.
Dr. Perlmutter hat auch eine interessante Internetseite:
http://www.drperlmutter.com/Beide Bücher beschäftigen wich mit den Folgen der Ernährung auf den menschlichen Körper.
Insbesondere mit solchen Zivilisationskrankheiten wie Krebs.
Bei Dr. Perlmutter liegt das Hauptaugenmerk auf Alzheimerprävention durch ketogene Diät.
Er hat aber auch ein kleines Kapitel unserem Problem (Glioblastom) gewidmet.
Beide Bücher propagieren eine Jäger- und Sammlerkost als die genetisch korrekte Ernährung des Menschen,
bestehend aus Geflügel, Fisch, Fleisch und viel Gemüse, Nüssen... (im Prinzip alles was vor der Einführung
des Ackerbaus da war, kombiniert mit täglicher Bewegung.)
Die Meinung zu Obst hat mich schockiert... man sollte eher weniger zu sich nehmen.
Begründung ist, dass die modernen Obstsorten
so überzüchtet sind und wesentlich mehr Fruchzucker enthalten als zur Steinzeit. (sind halt auf den heutigen
Geschmack zugeschnitten) Ich als Hobbygärtner hatte aber mal auf einer Pflanzenausstellung die
Gelegenheit die Urstachelbeere zu sehen. Hilfe... Beeren so klein wie Erbsen, und dafür Stacheln so groß wie
die heutigen Beeren. Zusätzlich sind die Urstachelbeeren furchtbar sauer, bähhh. Insofern kann ich die
Argumentation schon nachvollziehen.
Auch ein sehr interessantes Buch:
Dr. Dirk Klante
Mir geht's gut!: Was Vitamine & Co wirklich leisten
Hier ist auch die Hochdosis-Vitaminn-C-Therapie beschrieben.
Es gibt da in Amerika einen Dr. Hugh Riordan der bei vielen Krebserkrankungen
intravenös Vitamin C einsetzt, siehe hier:
http://www.riordanclinic.org/Über Dr. Coy bin ich dann auf Dr. Ulrich Strunz gestoßen
www.drstrunz.de bzw.
www.strunz.comDer deutsche Fitneß und Vitaminpapst. Die beiden haben ein Buch zusammen geschrieben:
Das neue Anti-Krebs-Programm: Dem Krebs keine Chance geben: So schalten Sie die Tumor-Gene ab
Ich habe danach alle Bücher vom Fitnessguru Strunz gelesen, er hat zwar manchmal schon etwas
radikale Ansichten aber im großen und ganzen doch irgendwie Recht, wie wir mit unserer Gesundheit
umgehen...
Was im Anti-Krebs-Programm auch steht, sind Vitamin C Infusionen bei Krebs. Auch zu diesem
Thema wurde in Würzburg gesagt, lieber nicht, weil... so habe ich es mir aufgeschrieben es die
Mitochondrien der Tumorzellen stabilisiert. Hää???
Habe dann in meiner Glioblastombibel (Cancer as a Metabolic Disease von Dr. Thomas Seyfried)
nachgelesen. Dr. Seyfried schreibt sehr schön das die Gliozelle ja gar nicht über die Mitochondrien atmet.
Dr. Seyfried schreibt auch das die Vorstufe der Tumorzelle immer eine Entzündung ist.
Und wenn das so ist, würde das ja für die präventive Einnahme von Weihrauch sprechen,
der wirkt ja antientzündlich. Ist nur meine private Meinung., hört sich aber irgendwie logisch an.
Meine kurze laienhafte Erklärung dazu: Die gesunde Zelle veratmet mittels ihrer Mitochondrien (Zellkraftwerke / Motor der Zelle) Zucker zu Kohlendioxid CO2 und Wasser H2O. Die Tumorzelle vergärt Zucker unter
Sauerstoffabschluß zu Milchsäure. Die Mitochondrien sind dabei ausgeschaltet.
Wenn ich jetzt nochmal zur ERGO-Studie zurückschwenke steht da drinnen:
...Increased reliance on aerobic glycolysis and suppressed mitochondrial respiration are hallmarks of cancer (Warburg Effect).
...erhöhte Abhängigkeit von aerober Glycolyse (Vergärung von Zucker)
und unterdrückte Mitochondrienatmung sind Kennzeichen von
Krebs. (sog. Warburg-Effekt)
Habe ich jetzt einen Denkfehler? Ich will doch gerade das die Tumorzelle wieder über ihre Mitochondrien atmet, oder?
Bitte mich nicht falsch verstehen, ich bin weder Arzt noch Heilpraktiker, nur ein interessierter Gliopatient.
Wenn man das Netz absucht nach intravenöser Vitamin-C - Zufuhr und die Namen Linus Pauling und
Ewan Cameron dazu, stößt man mitunter auf echt tolle Ergebnisse.
Dazu würde auch folgende Phase I-Studie der Universitiy of Iowa passen:
http://clinicaltrials.gov/show/NCT01752491Hier wird den Gliopatienten intravenös in steigender Dosierung Vitamin C verabreicht.
Die würden doch keine Studie machen wenn das ganze so schädlich wäre für unsereiner.
Die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr in Heidelberg schließt sich dem an:
http://www.biokrebs.de/aerzte-informtionen/dzo-news/91-orthomolekulare-medizin/1258-vitamin-c-hochdosiert-wirkt-antitumoral-neue-studenerebnisseEs ist manchmal wirklich schlimm, jeder sagt was anderes und du als Patient sollst dann entscheiden.
Habe im Netz auch gefunden das Vitamin C die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, das würde auch
passen.
Ich hatte vor längerem schon eine Infusion mal gehabt gleich mit höheren Dosen.
Ich habe das ganze gut vertragen, habe weder Nierensteine noch akutes Nierenversagen oder einen
hämolytischen Schock erlitten, oder was man sonst noch so im Netz an Horrormeldungen findet.
Man sollte aber schon viel trinken... Was oben rein geht muß unten
auch wieder raus. Jedenfalls hat sich meine Fatigue mit zusätzlich Magnesium fast aufgelöst.
Insofern habe ich damals davon profitiert. So ist es nämlich auch kein Leben, wenn du dich ständig total fertig
fühlst.
Tja wie so oft, muß mal wieder jeder selber wissen. Ich will wie gesagt nur mein angelesenes Wissen weiter
geben und keinen zu irgendwas anstiften. Habe halt die Erfahrung gemacht, dass es sehr mühsam ist,
sich alle Infos im Netz zu besorgen.
Lauftechnisch bin ich jetzt unter die Stockenten gegangen (Nordic Walking) Das bekommt meinen Gelenken irgendwie
besser als joggen, man muß nur die dämlichen Kommentare seiner Mitmenschen überhören, dann geht das schon.
Habe mich dummerweise in der Weihnachtszeit an einer Grillkasse einteilen lassen und ,ja leider ich bin nicht mehr so
schnell was rechnen angeht und auch nicht so streßtolerant, was mitunter schonmal
peinlich ist: Tja habe ich halt etwas länger gebraucht.
Kommentar: Rechnen müßte aber etwas schneller gehen...
Da wurde die Welt auf einmal rot... (Hatte kurz davor meine Anti-Epis Levetiracetam genommen.
Irgendwie macht das Zeug leicht agressiv, gehts euch auch so?
Ist nicht nur schlecht, es hilft einem auch mal seine Meinung zu sagen. jedenfalls bin ich danach erstmal explodiert und habe
die Person zusammengeputzt. (nur verbal, keine Anst... von wegen Strahlen aufs Hirn und so weiter, aufgefräster Schädel...) Hat sich 2 Stunden später bei mir auch entschuldigt. Du sorry, ich habe ganz vergessen was mit dir los ist. Na was solls, Schwamm drüber...
Neulich wieder, andere Person, absolut geiler Kommentar:
Ach ja der xxx gehts so schlecht,... total kaputt wegen Erkältung, das macht uns so fertig... wie gehts dir eigentlich? Naja du hast halt ein bißchen Krebs, aber dir gehts doch gut, oder!?...
Ein bißchen Krebs... (zuerst ist mir mal die Spucke weggeblieben, aber später konnte ich schon wieder drüber lachen,
oh Mann wenn du wüßtest...)
Also dann kämpf ich mal weiter mit meinem bißchen Krebs...
Im übrigen, vor über einem Jahr habe ich mal geschrieben, das mich mein Chef auf Weiterbildung schicken wollte.
Ja, wass soll ich sagen ich war das ganze Jahr 2013 immer wieder mal ein paar Tage u. a. auch wo ich die Zugspitze
bestiegen habe, unterwegs. Jetzt im Januar ist das Zeugnis gekommen, ich habe bestanden, und das mit meinem
löchrigen Gehirn... es geht doch noch was..
Hat mich aber viel Kraft, Zeit und Nerven gekostete, aber jetzt bin ich auch ein bißchen stolz auf mich.
Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft und Durchhaltewillen und immer gute Befunde!
Nicht aufgeben, der Kampf geht weiter!
Viele Grüße
Leonidas