Hallo, leonidas,
Du hast auf Deinen langen Text mehrere schöne Antworten erhalten, aber Du hattest ja auch "Denkfehler?" erwähnt, auf die bisher keiner eingegangen ist.
Die ketogene Diät ist sicher eine mögliche Variante, etwas Gutes für sich zu tun. Du hast, wie einige andere auch, diese Form der Ernährung als einen richtigen Weg gefunden, der die Vermehrung von Tumorzellen stoppen soll und sie womöglich auch verringert. Du bist überzeugt davon, Dir geht es gut damit, also tu es. Denn diese Wahl-Ernährung bringt Dir die innere Sicherheit, etwas Wichtiges und Wirksames gegen das Glio zu tun. Und wenn Du Dich weiterhin damit wohlfühlst, also Deine Lebensqualität darunter nicht leidet, dann ist es richtig für Dich.
Der von Dir bezweifelte "Denkfehler" liegt hier darin, dass die ketogene Diät kein Allheilmittel gegen Krebs ist. Sie wirkt nicht bei jeder Tumorart. Sie wirkt sicher eher bei Tumorarten, die direkt in den Ernährungsorganen angesiedelt sind. Auf einer HT-Tagung hat ein Arzt erklärt, dass die ketogenen Diäten bei Kindern eher wirken, bei Erwachsenen sei es fraglich.
Es ist auch nicht jeder Tumorpatient bereit, seine Ernährung völlig auf die nicht ganz problemfrei herzustellende ketogene Diät umzustellen, wenn es ihm nicht dringend geraten wird.
Auf einer HT-Tagung wurde gesagt, dass es prinzipell keine Ernährungsratschläge für Hirntumorpatienten gibt.
Das Beste sei eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse. Man sollte auch öfter warme Speisen zu sich nehmen, was vermutlich auf die Imbissmentalität anspielt, schnell mal zwischendurch irgendwelche Schoko- oder Fitnessriegel zu futtern.
Ich selbst wundere mich auch, wie oft noch von den 5 Obst- und Gemüseportionen pro Tag gesprochen wird. Für Gemüse in gegarter und roher Form ist das richtig. Aber Obst hat je nach Art tatsächlich so viel Fruchtzucker, dass diese Mengen vom Körper nicht mehr normal toleriert werden, sondern die Insulinproduktion anregen. Insulin verlangt nach m-e-h-r und deswegen kann man von Obstsalat Unmengen essen, ohne dass der Appetit endet. Im Gegenteil, man will immer m-e-h-r und süüüüß muss es sein.
Die "Jäger- und Sammler-Ernährung" ist übrigens auch nicht allgemeingültig. Tatsächlich hat diese "Ur-Ernährung" der "ersten Menschen" mit deren Herkunft zu tun. Und die spiegelt sich in den Blutgruppen wider. Deswegen nannte Eva die "Blutgruppendiät". Aber die ist nach den hunderten von Generationen sicher auch nicht mehr allgemeingültig, zumal es nicht nur hunderte Menschengenerationen sondern auch hunderte Pflanzen- und Tiergenerationen seit "Adam und Eva" gab, die sich auch noch miteinander vermischt haben.
Die Unmengen Zucker, von denen Du sprachst, sind natürlich schädlich, das ist ja klar.
Ich habe noch keine endgültig sichere Antwort auf meine Überlegung wegen der kalorienfreien bzw. -armen Süßungsmittel erhalten, welche ja sehr sehr süß sind. Sie regen wie Zucker wegen ihrer Süße bei Nicht-Diabetikern die Insulinproduktion ja auch an. Und das müsste auch auf die "neue" "Abnehmwaffe" STEVIA zutreffen. Man kann diese Pflanze im Garten anbauen, die Blätter sind sehr süß und man könnte sie zum Süßen nutzen. Warum aber ist alles, was mit Stevia hergestellt wird, so teuer? Wenn es doch sooo guuut sein soll?
Das erinnert mich an eine HT-Tagungs-Ärztin, die empfahl, dass man bei allen Alternativ- bzw. Ergänzungsempfehlungen für HT-Patienten zuerst auf den Preis schauen sollte. Ist der zu hoch, ist es "Abzocke" und es gibt entweder andere Mittel und Methoden oder das Zeug wirkt nur, weil man glaubt, ein so teures Mittel muss ja wirken. Bei einer ernsten Krankheit reicht ein solcher Glauben aber nicht. Dafür wird das Geld alle.
Ja, und der "Studiendenkfehler" ... wenn etwas in der Bevölkerung die Runde macht, weil es jemand ernsthaft und überzeugend empfohlen hat und es wird von den Kranken hoffnungsvoll angewandt und einige berichten auch von Erfolgen, dann werden Studien gemacht. Es könnte ja sein, dass die ketogene Diät oder die hochdosierte Vitamin C-Gabe oder auch die Sauerstofftherapie oder-oder-oder gegen irgendwelche Tumoren tatsächlich eine Wirkung zeigen. Hoffentlich zeigen sie keine schädlichen Wirkungen, das soll ja auch nachgewiesen werden. Mitunter gibt es bereits in der ersten Phase Hoffnungsschimmer, aber die Wirksamkeit für die Masse der Patienten ist damit noch lange nicht bewiesen. Wenn das, worüber die Studie läuft, wenigstens keinen Schaden anrichtet und vielleicht sogar positiv wirkt, dann spricht nichts gegen eine eigenmächtige Anwendung, wobei sie mit dem Arzt abgesprochen werden sollte, von dem man aber keine Aussage über die Wirksamkeit erwarten darf.
Mich persönlich als Mensch mit mittlerweile fünf Menigeomen (WHO I, III, III, III, III) betrifft oder betraf auch ein vergebliches Suchen nach Zusammenhängen zwischen dem Auftreten von Meningeomen und der Hormonaktivität. Es gibt Meningeome bei Frauen häufiger und es gibt sie im Zusammenhang mit der (Hormon-)"Antibabypille sowie den Wechseljahren. Hier im Forum wird ganz klar gesagt: Keine Hormone bei Meningeomen! Man hat jedoch Forschungen betrieben, um diesen bekannten Zusammenhang nachzuweisen und eine auf Hormonbasis basierende Therapie gegen die gehäuft und rezidivierend auftretenden Menigeome zu finden. Es war nicht erfolgreich. Das heißt, es kommt vor, man weiß nicht warum und bei wem. Das wäre also eine Studie, um ein Mittel ... nicht ... zu finden. Also bleibt die Warnung vor Hormonen richtig und jede Frau muss selbst entscheiden ...
Entscheidend für das Leben mit diesen bösartigen Hirntumoren, von denen man sich nie als geheilt betrachten darf, ist, dass man auf seine Lebensqualität achtet.Ich habe bei Dir den Eindruck, dass Du ungeheuer viel Literatur zu diesem Thema regelrecht in Dich "hineinfrisst" und außerdem noch versuchst, aus den Millionen alten, neuen, falschen, richtigen, unsinnigen, sinnvollen ... Informationen im Internet Deinen Weg wissenschaftlich zu begründen.
Das Internet ist eine wirklich tolle Sache, weil es völlig frei ist. Aber es ist auch eine Sammlung von Gefahren, weil es völlig frei ist!Ich frage einfach mal vorsichtig nach:
Gibst Du Deinem bescheuerten und ungewollten Untermieter nicht zu viel Raum? Gerätst Du nicht durch die Überbeschäftigung mit ihm in die Gefahr, unter den Unmengen von Informationen auf falsche Wege zu geraten? Du wirst gegensätzliche Hinweise finden, wie entscheidest Du Dich dann?
Es ist wichtig, dass Du etwas für Dich und gegen den Tumor tust. Und wenn Du das konsequent und mit Überzeugung tust, dann tu alles für Deine Lebensqualität. Die Zeit, die Du derzeit mit HT-bezogenen Büchern und im "allwissenden" Internet verbringst, solltest Du nach und nach der frischen Luft, dem Sport, dem Garten und den "Urstachelbeeren" widmen. Du darfst auch rechnen üben, aber draußen! Oder mit Sudokus in den Wartezimmern - das hat mich auch wieder etwas sicherer gemacht.
Lebe, lieber leonidas, lebe!
Deine KaSy