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Autor Thema: Neuling Konvexitätsmeningeom Vorstellung Daggi (Betroffene)  (Gelesen 19054 mal)

Offline KaSy

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Re: Neuling Konvexitätsmeningeom Vorstellung Daggi (Betroffene)
« Antwort #15 am: 30. März 2012, 00:52:47 »
Liebe Daggi,

auch ich bin etwas verwundert über die eigenartigen Aussagen Deiner Ärzte.
Krimi, TinaF., Fips2 und Probastel haben Dir bereits viel erklärt, was alles so richtig ist.
Lies Dir besonders die Aussagen von Probastel zur Wirksamkeit der Strahlen auf Dein langsam wachsendes Meningeom durch. Da verbietet sich jegliche Bestrahlung!!

Es gibt zweimal im Jahr Hirntumortage und kürzlich auch einen Krebskongress in Berlin, wo Ärzte, die an der Forschung und Behandlung von Hirntumoren aktiv mitwirken, kostenlos für die Patienten da sind.
Hier wird immer wieder von diesen hochrangigen und sehr bemühten Ärzten klar gesagt, dass die Operation bei jedem Tumor immer das Mittel der ersten Wahl ist!

Die Operation hat die überschaubarsten und geringsten Nebenwirkungen!

Eine Bestrahlung, so genau sie auch das Zielgebiet trifft, muss immer durch ein bisschen gesundes Gewebe hindurch und lässt sich direkt nach einem Tumor nicht gleich "stoppen". Es werden also immer einige gesunde Zellen getroffen, was man vermeiden muss, solange es andere Möglichkeiten gibt. Die Ärzte dürfen das aufgrund ihres Hippokratischen Eides, keinem Menschen zu schaden, gar nicht tun, solange es weniger schädigende Möglichkeiten gibt! Sie wägen immer ab, welche Behandlung die größtmögliche Heilung mit den geringstmöglichen Schäden verspricht. 

Dein Meningeom ist relativ klein und hat vermutlich nicht die Kopfschmerzen und auf keinen Fall die Sehstörungen ausgelöst.
Allerdings scheint es seit 2010 bereits da zu sein, denn im Langzeitvergleich hat der Radiologe es gesehen. Also ist es gewachsen. Langsam zwar, aber es wird auch weiter wachsen. Wie Dir hier schon gesagt wurde, man könnte Dir zum Abwarten raten. Das heißt, es würde in gewissen Zeiträumen - ich denke, etwa halbjährlich - ein MRT gemacht werden, um das Wachstum zu beobachten. Sollte dann irgendwann festgestellt werden, dass das Meningeom droht, wichtige Strukturen zu schädigen, das Gehirn zu verdrängen oder den Schädelknochen "anzufressen", dann ist eine Operation erforderlich.

Darüber solltest Du Dich gut beraten lassen.
Du musst einschätzen, ob Dich eine solche Warterei kaputt macht.
Es ist wie eine "Zeitbombe", bei der Du nicht genau weißt, wie lange Du das quälende "Ticken" ertragen musst. Sicher könnte sich vielleicht Gewöhnung einstellen.

Andererseits hast Du mit der Migräne, den sonstigen Kopfschmerzen und den Sehstörungen ausreichend Symptome, die - obwohl es jetzt nicht so ist - Dir jederzeit große Angst machen können, ob es nicht doch vom Meningeom kommt.

Ich selbst hatte nach 2 größeren Meningeom-OPs durch die viertel-, halb- bis jährlichen Kontrollen drei kleinere Meningeome, wo die Ärzte empfohlen haben, es lieber gleich zu operieren, als ein weiteres Wachstum abzuwarten, was für mich gefährlicher wäre und die OP würde dann auch größere Ausmaße annehmen. Allerdings - und das ist der Unterschied zu Dir - waren sie alle rascher wachsend und mit dem WHO-Grad III eingestuft worden.

Deines - so viel können wir hier nach Deiner Darstellung ziemlich sicher sagen, ist wie fast alle Meningeome langsam wachsend, dringt nicht in Blutgefäße oder Nervenbahnen ein, ist klar umgrenzt, bildet garantiert (!) keine Metastasen und ist für den Neurochirurgen und für Dich eine ernste, aber gut zu beherrschende Sache.

Im Übrigen halte ich es (finanziell) für unverantwortlich, eine weitere MRT anzufertigen, wenn eine aktuelle vorliegt. Das einzige Problem dieser MRT könnte sein, dass sie ohne Kontrastmittel durchgeführt wurde. Dann wäre eine 2. MRT für den Neurochirurgen sogar notwendig. Ich nenne hier bewusst nur diesen Facharzt, denn für Dein Meningeom ist nur er zuständig! Die Radiologen, Neurologen usw. können ihm gern zuarbeiten, sollten sich aber mit derartigen Meinungen, mit denen sie Dich derart verwirrt haben, sehr zurückhalten!

Ich selbst habe in den Operationen am Kopf, denen ich mich seit 1995 unterziehen musste, erleben dürfen, wie viel Mühe sich die Ärzte und Schwestern geben, alles, was die Vorbereitung und die Nachwirkungen der Operation und der Narkose betrifft, für den Patienten immer angenehmer macht. Vieles, was ich noch in den ersten OP als schmerzhaft oder unangenehm empfunden hatte, wurde nach und nach weniger belastend oder während der Narkose durchgeführt.

Darf ich fragen, welche Krebserkrankung Du hattest?
Und - wie sieht es mit Deinem privaten Umfeld, mit Freunden aus. Ich würde Dir raten, jetzt doch jemanden mitzunehmen, dem Du vertraust und mit dem Du Dich vorher und nach den Arztterminen beraten kannst. Wir hier sind zwar super, aber für das Gespräch mit dem Arzt brauchst Du einen anwesenden Menschen. 

Ich grüße Dich herzlich und bitte Dich, lass Dich hier beraten, frage weiter, aber sortiere dann auch diese Informationen, schreibe sie Dir auf und finde DEINE MEINUNG. (Verwirrt wurdest Du genug, das ist scheußlich! Mir blieb das erspart. Die Meningeome reichen auch so, um einen total fertig zu machen.)

KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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