Hallo, Robni,
ich kann den Wunsch, seine Geschichte anderen in Buchform nahezubringen, verstehen.
Es gibt/gab Betroffene hier im Forum, die das getan haben, dafür Unterstützung benötigten, und dann Anerkennung erhielten.
Oft ist es für sie auch eine Selbstauseinandersetzung mit dem, was ihnen geschah und womit sie nun leben müssen.
Viele Betroffene suchen und finden Möglichkeiten, sich selbst mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen, die so anders ist, dass Nichtbetroffene nur schwer Zugang zu den anders gewordenen Gefühlen, Sorgen, Ängsten, Freuden der Hirntumorbetroffenen finden. Das geht auch Angehörigen, Freunden so.
Deswegen fühlen sich hier fast ausnahmslos alle, die dieses Forum gefunden haben, so gut aufgehoben.
Wir werden hier durch unsere sehr verantwortungsbewussten Moderatoren auch gut geschützt, vor zu neugierigen Arbeitgebern, Sozialämtern, aber auch manchmal vor uns selbst.
Ich habe mir die Buch-Idee mehrere Tage durch den Kopf gehen lassen.
Ja, wer wird es lesen?
Nichtbetroffene - wohl kaum.
Angehörige - vielleicht.
Betroffene - ja, möglich.
Ich selbst lese und schreibe hier im Forum recht viel, aber da ich selbst mehrfach betroffen und dadurch psychisch auch weniger belastbar bin, habe ich es mir in den letzten Monaten versagt, die Glioblastom-Berichte zu lesen. Ich würde so viel mit leiden.
Und nun tauchen so traurige, traurig machende Berichte auch in (meinem) Meningeom-Thema auf. Die Geschichten von Utchen und Igelchen sind so schwer zu ertragen und doch möchte man helfen, aufmuntern, Kraft abgeben, die man eigentlich nicht hat.
Es ist eben so furchtbar komplex, die Vorgeschichten, die Folgen. So persönlich. Hier im Forum wird alles toleriert, was auf die Erkrankung und all die Sorgen drum herum zurückzuführen ist. Hier schreibt man ohne Rücksicht auf sich und auf andere - und man wird gehört und es wird geantwortet, Mut gemacht, mitgelitten. Wir hier brauchen die Möglichkeiten, uns jederzeit Lasten oder Freuden von der Seele schreiben zu können, aber wir brauchen vor allem auch die Antworten!
Wenn ich überlegen würde, meine Geschichte in einem Buch (mit)zuveröffentlichen, ich ...... weiß es nicht. So gern (und gut, wie mir manchmal gesagt wird) ich schreibe, aber ob ich DAS wollen würde, ich bin da sehr unentschlossen, zweifelnd. Obwohl ich meine Krankheiten betreffend keine Probleme mit Arbeitgeber und Sozialämtern habe.
So offen, wie wir hier sind - in einem Buch ist es anders, so festgeschrieben.
Werden die Leser uns verstehen? Werden sie nicht fragen wollen?
Vielleicht hilft es sogar, uns zu verstehen, sich nicht von uns abzuwenden, wie es leider nicht nur utchen ging?
Ich halte Dein Projekt für überlegenswert und wollte Dir meine (unvollendeten) Gedanken dazu nahebringen.
Mit freundlichen Grüßen
KaSy