Hallo ihr Lieben,
...tut mir leid, dass ich mich gestern nicht mehr gemeldet habe, aber ich bin erst um 10 Uhr abends nach Hause gekommen und war so kaputt, dass ich sofort ins Bett bin.
Die OP ist "leider" nicht so gut gelaufen... aber erstmal schön der Reihe nach:
Meine Mama kam um ca. 11 Uhr 20 in den OP runter. Ich bin dann sofort mit meinem Freund nach Bozen gefahren und bin ins KH auf die neurochirurgische Station. Dort wurde uns dann gesagt, dass meine Mam ganz sicher nicht vor 15 Uhr fertig ist. Deswegen sind wir noch einmal in die Stadt gefahren, haben einen kleinen Spaziergang gemacht und sind dann so auf 15 Uhr 15 wieder im KH gewesen.
In der Zwischenzeit ist auch mein Onkel gekommen. Wir sind dann in den Aufenthaltsraum der Station gegangen und dann fing die "große Warterei" an. Um 18 Uhr war meine Mama immer noch im OP und wir haben uns langsam schon Sorgen gemacht. Ich bin deswegen zur Krankenschwester, die aber meinte, dass so etwas normal sei, weils halt eben ein komplizierter Eingriff ist.
Die OP war dann im Endeffekt um 8 Uhr abends fertig und um 9 Uhr haben sie die Ärzte auf die Station gebracht. Meine Mama hat aber von uns drein (mir, meinem Freund und ihrem Bruder) nicht viel mitbekommen, weil sie nur am Schlafen war. Wir sind dann noch ca. 15 Minuten bei ihr im Bett geblieben und dann nach Hause. Wir wollten nicht, dass sie geweckt wird, weil sie so schön am schlafen war...
Ich werd heute um 14 Uhr wieder zu ihr fahren, hab auch jetzt gerade schon mit ihr telefoniert, es geht ihr soweit gut, sie hat keine Schmerzen, übel ist ihr auch nicht, aber sie ist halt sehr sehr schwach...
Nun zur OP: Es ist doch ein Meningeom. Direkt am Augennerv. Der Neurochirurg meinte, dass er das erst während der OP gesehen hätte. Auf dem Röntgenbild und MRT sowie auch CT hätte alles nach einem "Keratom" (oder wie auch immer) ausgesehen und das wäre im Prinzip sehr leicht zu entfernen gewesen. Er hätte auch mit dem Oberarzt der Station gesprochen und dieser hätte das ebenfalls gesagt.
Jedenfalls ist es doch ein Meningeom und es konnte nicht entfernt werden, da es zu sehr mit dem Augennerv verwachsen ist. Deswegen hat es der Chirurg "drinnen" gelassen, weil meine Mama sonst ab heute auf dem linken Auge blind gewesen wäre.
Sie muss auf jeden Fall irgendwann noch einmal operiert werden, dann über die Schädeldecke und da wird dann der Augennerv komplett zerstört werden, weil es anscheinend nicht anders geht... sprich: dann wird sie auch blind sein.
Sehen tut meine Mama auf dem Auge jetzt noch schlechter als zuvor, aber der Chirurg meinte, dass müsse eigentlich irgendwann besser werden. Biopsie wurde keine gemacht, da es anscheinend ganz sicher ein gutartiger Tumor ist.
Sie müssen jetzt nur noch kontrollieren, wie schnell der Tumor wächst... es kann auch sein, dass man sie erst in 2 oder 3 Jahren wieder operieren muss.
Wobei meine Mama grade eben am Telefon gesagt hat, dass sie darüber nachdenken, sie morgen schon zu operieren... es kann aber auch sein, dass ich sie falsch verstanden habe, weil sie ein bisschen undeutlich gesprochen hat, weil sie halt noch müde ist und so...
Also Leute, ganz ehrlich, bei aller Liebe zu dem Arzt und seinen Fähigkeiten: etwas komisch finde ich das. Oder wie denkt ihr darüber? Ich meine... der hat nix von dem Tumor entfernt, was hat denn der bitte 6 Stunden im OP gemacht? Einfach nur so rumgepobelt, oder wie?
Sorry, ich bin jetzt sehr emotional, ich weiss, vielleicht muss ich auch einfach nur ein bisschen Dampf ablassen, und nach einer Stunde mein ich das alles nicht mehr so, wie ichs jetzt gschrieben hab, aber ich finde das echt alles ein bisschen komisch...
Ich werd heute noch einmal mit dem Chirurgen reden, der meiner Mama heute ihr Tampon aus der Nase zieht.. sie sah gestern schon schnuckelig mit dem Ding aus, wie ein kleines Baby lag sie zusammen gekauert im Bett und hat geschnarcht wie zehn Trompeten
Naja... soweit erstmal die News...
Das Warten gestern war echt schlimm, für uns alle. Man hat viele Leute gehört, die nur am brechen waren, andere am Stöhnen, wegen der Schmerzen... aber das Schöne war der Zusammenhalt, die Angehörigen haben sich gegenseitig geholfen, auch wenn man sich nicht gekannt hat. Man fing ein Gespräch an, man lernte andere Geschichten kennen.. das fand ich schön...
Was haltet ihr jetzt eigentlich von der ganzen Sache? Also wenn sie wirklich morgen schon wieder operiert werden sollte, werde ich aber ein ganz grosses STOPP einlegen und erstmal sagen, dass ich ne zweite Meinung haben will... oder denkt ihr ich übertreibe?
Zuerst Meningeom, dann wieder nicht, dann Deutschland, dann über den Schädel, dann doch über die Nase, dann kein Meningeom, jetzt wieder doch... versteht ihr was ich meine?
Ich genehmig mir jetzt mal einen feinen Capuccino mit vieel Milchschaum und Schokostreusel, das brauch ich jetzt
Liebe Grüße,
Michaela