Erst einmal vielen vielen Dank für eure Antworten!
Wir kommen gerade von der Neurologin und sind beide etwas enttäuscht von ihr. Sie hat uns innerhalb von 15 Minuten abgefertigt (Begründung: Der Termin war ursprünglich nur für die Gesichtslähmung und mehr könne sie auch gerade nicht machen). Sie hat ihn gefragt, ob er (Zitat) "immer so komisch läuft, oder das mit dem Kopfweh zusammenhängt". Dann hat sie ihm Schmerzmittel gegeben und uns für heute Nachmittag einen Termin für ein MRT in einem Krankenhaus in der Nähe ausgemacht, was ich gut finde, uns dann aber einen nächsten Besprechungstermin erst für nächste Woche Freitag gegeben. Mein Mann sagt ja nicht viel, aber er hat zu mir hinterher gesagt, dass ihm diese 10 Tage zu lang sind, um etwas zu erfahren, und dass er die Sache so schnell wie möglich in Angriff nehmen und hinter sich bringen will.
Wir haben noch immer absolut keine Information, wo der Tumor genau sitzt, wie groß er ist, was auf uns zukommt, etc. Wir haben dann noch einmal den Arzt angerufen, der uns überhaupt zum CT geschickt hat, und er hat dann darum gebeten, dass eine Kopie des MRT an ihn geschickt wird. Ich denke also, dass wir wenigstens von ihm noch vor nächster Woche Freitag Informationen bekommen werden.
Was mir richtig Sorgen macht ist, dass mein Mann fast nichts isst. Die Neurologin hat heute angemerkt, dass er extrem dünn ist (1,98 cm, 65 kg). Er hat aber auch einfach keinen Appetit, und abgesehen vom Kopfweh ist ihm auch schlecht. Ich habe heute viele Dinge eingekauft, die er eigentlich sehr gern hat und hoffe, dass er irgendetwas davon isst. Aber ich möchte ihn damit nicht auch noch zusätzlich unter Druck setzen.
Es scheint ihm auch schlechter zu gehen. Vor ein paar Tagen waren die Koordinationsprobleme und die Übelkeit noch nicht so schlimm wie heute. Ich kann aber natürlich nicht wissen, ob diese Verschlechterung nicht auch psychische Gründe hat, was angesichts dieser Diagnose ja verständlich wäre. Kurz gesagt: Ich weiß gar nichts mehr und bin nach diesem Besuch bei der Neurologin nicht schlauer als gestern und ich versuche zwar, es nach außen nicht zu zeigen, aber ich bin auch wütend. Auf die Ärzte, die uns nicht informieren, auf seine Eltern, die unangemeldet bei uns auftauchen und hysterisch zu ihm ins Bett krabbeln und ganz allgemein auf die Tatsache, dass mein Mann mit so einer Diagnose zu kämpfen hat, und ich ihm diese Sache nicht abnehmen kann.
@TinaF
Vielen Dank für deinen Erfahungsbericht. Ich werde auf jeden Fall an jedem Termin dabei sein, wenn es irgendwie geht. Mein Mann würde auch nicht alleine zu den Ärzten gehen können, da er Probleme beim Gehen hat und auch nicht autofahren kann. Ich werde mir auch deinen Rat zu Herzen nehmen, ihm Ruhe zu geben, wenn er sie braucht. Das Problem ist, dass er selbst nicht weiß, was er möchte. Ich habe ihn gestern gefragt, was ich tun soll. Ihn allein lassen, bei ihm sein, darüber sprechen, ablenken,... er sagte, er weiß es selbst nicht. Ich versuche jetzt, mich möglichst normal zu verhalten, nehme ihm die Dinge ab, die er alleine nicht machen kann, informiere seine Eltern, damit sie ihn nicht ständig anrufen und damit aufwecken und versuche, Ruhe zu bewahren und stark für ihn zu sein.
@krimi
Uns wurde gar nichts gesagt. Das ist momentan das Schlimmste, weil wir keine Ahnung haben, auf was wir uns einstellen können. Ich hoffe jetzt, dass wir nach dem MRT möglichst bald Bescheid bekommen. Wir wohnen auch noch nicht lange in dieser Gegend (erst knapp 5 Jahre), kennen also unseren Hausarzt und den anderen Arzt kaum, geschweige denn die Neurologin oder sonst irgendwen.
@probastel
Vielen Dank für deine Erklärung bezüglich Meningeom, CT, MRT,...
Das mit dem passiven Patienten stimmt. Mein Mann setzt sich momentan kaum mit dem Tumor auseinander, aber das ist ok, er steht ja selbst noch unter Schock und möchte das Ding einfach nur raushaben, und wieder normal leben (seine Worte). Heute bei der Neurologin habe ich mich etwas zurückgehalten. Immerhin muss er sie kennenlernen und entscheiden, ob er ihr vertrauen kann. Aber ich habe auch gemerkt, dass er momentan kaum in der Lage ist, die Fragen zu stellen, die gestellt werden müssen. Beim nächsten Termin werde ich mich mehr in das Gespräch einbringen.
Nochmals vielen Dank an euch alle. In meinem Umfeld drehen gerade alle durch, seine Familie, meine Familie, unsere Freunde. Alle fühlen sich machtlos und hilflos und ich bin diejenige die mit Fragen bombardiert wird und für alle stark sein soll. Es tut gut, dass ich hier auch mal meine Sorgen los werden kann!