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Autor Thema: Reha notwendig?  (Gelesen 25829 mal)

Offline enie_ledam

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Re:Reha notwendig?
« Antwort #15 am: 21. August 2012, 10:43:23 »
Hallo,

mein Arbeitgeber lässt mich sitzen wenn ich will und ich mache auch nur leichte sachen. also plant mich nicht wirklich ein. Von daher bin ich dann mal ausm Haus.
Warum ich das mache? Mir wurde ja vom KH kein Reha vorschlag gemacht und auf die frage wie es mir ginge (Wochen nach der Op) sagte ich ja super, nur beim seilspringen fühlt es sich nicht gut im Kopf an. Dann wurde mir gesagt das ch 3 Monate langsam machen solle und das ab Juli ich mit der Wiedereingliederung gut beginnen könnte. Wenn ich zuhause bin oder walken/skaten gehe mache ich das natürlich so das es mich nicht belastet. Und ich mache immer Pausen zwischen. Genau wie bei der Hausarbeit. Da merkt man nicht wie es einen geht.

Zu meiner Freizeit. Da ich ein Haus baue habe ich nicht so viel Freizeit ;)
Bei den 3 Stunden bin ich noch etwas Sport machen gewesen. Und am WE dann putzen. Ich richte mein leben sowieso meinem Schlaf Rhythmus aus. Seit dem ich aus dem KH raus bin wo ich nur kaum Schlaf fand nach der Op habe ich mich auf 16 Stunden am Tag hochgearbeitet. Damit bleiben eh nur 8 Stunden für den Rest.

Mein Körper ist nicht erschöpft aber mein Kopf meldet genau nach ca. 1,5 Stunden "ohhh, ich kann nicht mehr ich bin Ko". Ich will jetzt erstmal schauen ob es an den Keppra liegt. Ich vergesse auch sehr viel und sehe etwas verschwommen wenn ich nicht genug geschlafen habe. Und bin mega Antriebslos. Und Konzentrationsschwierigkeiten - ich glaube das hängt zusammen.

Mein Mann ist im September beruflich unterwegs, er hatte das bereits im März abgesagt da ich da operiert wurde und wir Katzen haben. Ich will nicht das die 3 Wochen alleine sind und immer nur jmd. Essen gibt. Aber ich erreiche meine Sachberaterin auch gar nicht um zu erfahren wodran es liegt das nicht mal ein "wir kümmern uns drum" zurück kommt.

Die 10€ Sind ok. Ich bekomme sowenig Krankengeld das ich befreit bin.

Weil ich Antriebslos bin brauchte ich so lange für den Antrag. Immer und immer das selbe schreiben.

Ich weiß ich sollte viell. jetzt schon zum Arzt aber ich warte bis zum Termin der ist in 2 Wochen. Und dann sage ich nicht das es mir gut geht ;)

LG
enie
Man kann nicht alles mit seinen Willen erreichen, aber man sollte wollen was man erreichen kann.

Offline KaSy

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Re:Reha notwendig?
« Antwort #16 am: 23. August 2012, 12:00:15 »
Hallo, liebe enie_ledam,

Du beschreibst einige Symptome wie
- Vergesslichkeit
- Antriebslosigkeit
- Konzentrationsprobleme
- verschwommenes Sehen nach dem Aufstehen
- KO-Meldung Deines Kopfes nach 1,5 Stunden.

Ich glaube nicht, dass all das vom Keppra kommt.
Ich denke, es sind noch Folgen der OP, die sich nach und nach geben können.

Gerade die Vergesslichkeit und die Konzentrationsschwierigkeiten kann man versuchen zu trainieren:
1. Zettel als Hilfe nutzen - für Einkauf, Tätigkeiten des Tages/der Woche
2. versuchen, alle Dinge vom Zettel zu kaufen/zu erledigen, ohne draufzuschauen
3. Zettel irgendwann weglassen
 
Wenn Du von anderen Dingen zu sehr abgelenkt wirst, dass Du auf dem Weg das vergisst, was Du eigentlich tun/holen wolltest, dann konzentriere Dich besonders auf Dein Ziel. Wiederhole für Dich mehrmals die entsprechenden Worte, so dass Du Dich besser an sie erinnern kannst, falls Du sie durch anderes vergessen hast.

Allerdings können diese beiden Symptome zusammen mit KO-Meldung Deines Kopfes und der Antriebslosigkeit (!) auch auf ein psychisches Problem hindeuten, das sich bei Dir entwickelt.
Du hast eine schwere OP hinter Dir, baust ein Haus, kümmerst Dich um Deine Katzen, hast mit Krankheiten keine Erfahrung, willst arbeiten, das Geld ist knapp, ...... und beachtest die Grenzen, die Dir Dein Kopf aufzeigt, zu wenig:

Dein Kopf möchte von Dir mehr Ruhe erhalten, die Du ihm nicht ausreichend gönnst.
Er lässt es bei zu kurzem Schlaf noch nicht gleich zu, dass Du richtig aufwachst, Du siehst verschwommen, aber das gibt sich, weil Du Dich durchsetzt.
Er verweigert sich mit Antriebslosigkeit - Du forderst ihn, was gut ist, aber Du forderst ihn vielleicht zu viel.
Also meldet der Kopf nach 1,5 Stunden: Ich kann nicht mehr.
Du gönnst ihm dann eventuell etwas Ruhe, aber im Arbeitsprozess, wo nicht die wirkliche Ruhe möglich ist. Oder beim Hausbau, wo Du nur oberflächlich ausruhst, im Hintergrund belasten Dich die Hausbau-Geschäfte.

Was soll Dein Kopf denn noch tun?

Er wird auf die innere Überlastung weiterhin so reagieren und es kann sich eine Depression ausbilden. Die ersten Zeichen hast Du bereits.

Schildere diese Dinge Deinem Hausarzt möglichst genau und scheue Dich nicht, psychologische Betreuung anzunehmen.
Eine OP am Kopf ist nicht nur für das rein organische Gehirn ein enormer Störfaktor, sondern beeinträchtigt auch die Psyche sehr, die große Schwierigkeiten hat, das alles zusätzlich (!) zu verarbeiten.

Dafür ist die Reha - mit psychologischer Betreuung dort - eine gute Zeit, abgeschirmt von den alltäglichen Sorgen sich ganz der Verarbeitung der Krankheit und dem Aufbau durch andere, u.a. sportliche, künstlerische, ... Tätigkeiten zu widmen.


Naja, aber davon halten Dich ja jetzt die Katzen ab.
Ach, die sind sooo süüß.
Die armen Kätzchen, die so sehr alleine sind, nur weil sich die Katzenmama erdreistet, sich wegen einer läppischen Kopf-OP und dem bisschen psychischer Überlastung einfach erholen zu wollen ...
Naja, musst Du entscheiden, wissen kannst Du es nicht, wieviel längere Genesungszeit Dich das kostet.


Solltest Du Dich durchringen können, psychologische Hilfe zu nutzen, dann kläre das mit dem Hausarzt und melde Dich rasch - noch vor der Reha (!) - an, denn deren Termine sind nicht schnell zu bekommen.

KaSy

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Offline krimi

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Re:Reha notwendig?
« Antwort #17 am: 23. August 2012, 14:39:21 »
Liebe enie,

wenn ich so dein Update lese, gehe ich davon aus, dass du dich selbst etwas überschätzt. Deine OP ist erst wenige Monate her.
Du hattest bis jetzt keine Reha die dich hirnleistungsmäßig wie auch körperlich aufgebaut hätte.

Die Probleme die du aufzählst können nicht alle dem Keppra zugeordnet werden. Wie KaSy sehe ich es eher als Erschöpfungszeihen. Wie ist zur Zeit deine Dosierung des Keppra?
Manche Epilepsiepatienten berichten von Konzentrationsproblemen, meistens verschwinden die jedoch nach der Eingewöhnungsphase.
Ich selbst nehme Keppra seit März 2011 und habe damit keine Probleme.
 
Symptome wie du sie beschreibst stelle ich bei mir bei Stress und Überlastung fest.

Sprich aber zur Sicherheit mit deinem Neurologen darüber.

Du schreibst, dass dir dein Kopf nach 1,5 Stunden Arbeit signalisiert: Stopp, nichts geht mehr. Du schaffst die festgelegten 3 Stunden Wiedereingliederungszeit nicht und willst nun auf 4 Stunden gehen. Du tust dir damit nichts Gutes.
Zieh bei solchen Symptomen die Wiedereingliederung so lange bis du die angestrebten 3 Stunden erreichst und dann erst erhöhst du auf 4 Stunden.

Ich richte mein leben sowieso meinem Schlaf Rhythmus aus. Seit dem ich aus dem KH raus bin wo ich nur kaum Schlaf fand nach der Op habe ich mich auf 16 Stunden am Tag hochgearbeitet. Damit bleiben eh nur 8 Stunden für den Rest.
- Bedeutet das, dass du täglich 16 Stunden schläfst oder 16 Stunden zusammengerechnet all deine Aktivitäten betreffen?
Ich verstehe deinen Wunsch aus dem Haus zu kommen und wieder zu arbeiten. Wenn die 16 Stunden aber wirklich dein Schlaf- und Ruhebedürfnis sind, dann solltest du wirklich deinen Tag neu strukturieren.
 
Das was KaSy dir schreibt und rät kann ich nur voll unterstreichen.

Es sind halt Tipps aus unserer Erfahrung heraus. Was du daraus für dich entnimmst ist natürlich deine Entscheidung.

krimi
« Letzte Änderung: 23. August 2012, 14:53:03 von krimi »
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline enie_ledam

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Re:Reha notwendig?
« Antwort #18 am: 24. August 2012, 17:11:06 »
Hallo,

mein Kopf war früher nie erschöft. Jetzt ist mein Körper immer fit.
Jetzt schlafe ich jede Tag 14-16 Stunden bis ich ausgeschlafen bin.
Woher soll man auch wissen, das das ein Zeichen von Erschöpfung ist. Bisher hat mir mein Körper das immer erst gesagt als es schon zu spät war. Aber ich denke das ich wieder auf 3 Stunden runter gehe oder auf 4 Tage die Woche oder mich noch etwas zuhause ausruhen und dafür dann die Zeit zu haben mich sportlich zu betätigen. Da entspannt man sich ja auch bei und solange es nicht kalt ist kann ich draussen ohne Probleme was machen was mich nicht überanstrengt.

Und ich habe meiner Neurologin schon geschrieben.

Was waren/sind bei euch denn noch Anzeichen für "zuviel" ich weiß ist bei jedem anders. Aber dank euch weiß ich ja das das jetzt auch Signale sind. Und was macht man denn noch nicht so wenn man eine schwere OP hatte? Vielleicht hört sich die Frage erstmal etwas merkwürdig an, aber ich war nie schlimm Krank, habe mir nie einen Knochen gebrochen oder hatte in meiner Umgebung jmd. der schlimm krank und jung war.

Kopfschmerz
Schwindel
Antriebslosigkeit
Konzentrationsprobleme inkl. sehen


Achso ich stimme KaSy soweit zu, nur das ich nicht auf die Katzen aufpasse weil sie so süß sind sondern Lebewesen, man würde Kinder ja auch nicht alleine lassen. Und bis der Rehaantrag durch ist und ich einen Termin in der Reha habe wirde es sicher eh schon Oktober sein vermute ich. Und aktiv bauen tut nur noch mein Mann ich nicht mehr. Mit den ToDo Listen mache ich schon ich vergesse aber wo ich die hinlege bzw. das ich die habe. Ich bin jetzt aufs Mobiltelefon umgestiegen das habe ich immer dabei. Habe damit schon vor dem Hausbau angefangen damit man sich nicht immer an alles erinnern muss und Angst hat etwas vergessen zu haben. So lässt es sich einfacher schlafen :)

LG enie
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Offline KaSy

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Re:Reha notwendig?
« Antwort #19 am: 25. August 2012, 00:26:25 »
Hallo,

weitere Anzeichen für "zuviel" können die verschiedensten Unannehmlichkeiten oder Schmerzen sein, bei denen ein Arzt keine organische Ursache findet.

Das können zunächst Kopfschmerzen sein, gerade bei einer Kopf-OP.
Es können aber auch Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Juckreiz, plötzlicher körperlicher Energieabfall, hohes Schlafbedürfnis und vieles mehr sein.
Natürlich sind auch die KO-Meldung Deines Kopfes sowie die Antriebslosigkeit deutliche Zeichen von Überlastung.

Das alles sind eigentlich auch Stressfolgen, die durch die dem Stress eigenen Verspannungen ausgelöst werden.
Zur Selbstprüfung kannst Du mal auf Deine Schultern achten, die der gestresste Mensch gern anspannt / dauerhaft hochzieht.
 
Das heißt jetzt nicht, dass Du gar nichts Sportliches oder Arbeitsmäßiges tun sollst.

Du kannst alles machen!!

Aber beobachte Dich selbst etwas mehr und höre auf die Signale Deines Körpers.
Wenn er 16 Stunden Schlaf braucht und Du gönnst sie ihm richtigerweise auch, dann versuche nicht, in die restlichen Stunden das Pensum von 16 Stunden Tagesablauf reinzuquetschen.

Du musst auf nichts verzichten, aber alles im möglichen Maß.

Setz Dich nicht unter Druck, lass es locker angehen, spiel mit den Kätzchen, genieße die Sonne und mach so viel Sport, wie Du es gern machst und nicht übermäßig viel.

Das mit dem Handy ist eine gute Idee, denn ich finde meine Zettel auch nicht immer wieder ...

Machs weiterhin gut und melde Dich ab und zu ...

KaSy
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