HirnTumor-Forum

Autor Thema: Vorstellung Angsthase ( Betroffene) - Meningeom nach OP und Bestrahlung  (Gelesen 26736 mal)

Offline Angsthase

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Hallo zusammen,
ich bin schon seit einigen Monaten stiller Mitleser und begeistert über die Anteilnahme und Hilfe, die man hier erfährt. Meine OP eines 5 cm großen Meningeoms (WHO I) am Sinus Cavernosus war Ende Februar. Es konnte nur teilweise entfernt werden,da zu viele sensible Nerven umschlossen waren. Danach kamen 4 Wochen Reha und eine knapp 6wöchige stereotaktische Bestrahlung. Es ist alles soweit gut verlaufen, bin jetzt allerdings auf einem Auge blind. Da kam im erster Linie dadurch da dass M. zu spät erkannt wurde und schon zu lange auf dem linken Sehnerv gedrückt hatte. Meine Sehstörungen wurden lange nicht im richtigen Zussammenhang erkannt.

Meine heutige Frage ist: Ich spüre immer noch meine (ca. 15 cm lange) OP-Narbe. Es sind keine richtigen Schmerzen, mehr so ein Druck oder ein Ziehen. Die OP ist nun fast schon 4 Monate her -ist das normal ? Wenn ich meinen Kopf dann an der Stelle massiere wird es besser, aber oft fühlt es sich so an als wäre mein Schädel zu eng. Weiss jemand wie lange so etwas anhalten kann ?
 
« Letzte Änderung: 22. Juni 2012, 14:04:17 von fips2 »

Offline TinaF

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Re:Vorstellung - Meningeom nach OP und Bestrahlung
« Antwort #1 am: 22. Juni 2012, 12:42:42 »
Hallo Angsthase,

herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich hoffe, dass Du Dich hier wohl fühlst und Antworten auf Deine Fragen bekommst. Hier ist immer jemand und wir versuchen stets, uns gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Aber Du kennst uns ja schon als stiller Mitleser.

Ich denke nicht, dass Du ein Angsthase bist. Du hast Fragen, bist nach dem großen Eingriff und der Bestrahlung verunsichert und machst Dir Gedanken. Mit Angsthase hat das aus meiner Sicht nichts zu tun.

Mein Meningeom war ähnlich groß, lag aber links frontal. Und meine Narbe ist auch ungefähr so lang und ich spüre sie immer noch, fast drei Jahre nach der OP. Durch den Schnitt wurden Nerven durchtrennt und die sind jetzt vielleicht dabei, wieder zusammenzuwachsen. Ich habe heute noch Phasen, in denen ich die Narbe unangenehm spüre, ich ertrage z.B. auch keine Kopfbedeckungen mehr, die drücken zu sehr.

Du kannst die Narbe auch mit einem Narbengel oder eine Salbe, manche nehmen auch Pflanzenöl, massieren, das nimmt die Spannung raus. Und solltest Du zu unsicher sein, dann lass einen Arzt darauf schauen. Mein Neurochirurg hat sich nach der OP noch wochenlang mit meiner Narbe beschäftigt...

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline Bavariagirl

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Re:Vorstellung - Meningeom nach OP und Bestrahlung
« Antwort #2 am: 22. Juni 2012, 14:02:21 »
Hallo Angsthase,

ich bin im Oktober 1996 an einer eingetrockneten Hirnblutung operiert worden und diese Hautnarbe spüre ich ebenfalls heute noch. Also nach knapp 16 Jahren. Bei Wetteränderung  muß ich mit der Haarbürste aufpassen. Bei dieser 1. Hirn OP wurde die ausgesägte Schädeldecke nicht mit Schrauben fixiert, ich konnte noch fast ein Jahr lang mit dem Schädel knacken und das hat sie manchmal recht blöd angefühlt.
Die Hautnarbe vom April ist auch ziemlich lästig, die juckt teilweise noch und  ist auch ziemlich lang. Wenn Deine OP Ende Februar war, wird es doch bald Zeit für die Kontrolluntersuchung, oder? Da solltest Du Deinen Neurochirurgen darauf ansprechen. Aber wenn die Narbe nicht näßt oder eitert ist normalerweise keine gefahr im Verzug. Ich nehme auch an,aber da bin ich keine Fachfrau, dass die Bestrahlung keine Kur für die Haut ist und das da die Haut spannt und zieht.

Viele Grüße und weiterhin alles Gute.
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Offline krimi

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Hallo Angsthase,

willkommen in unserer Mitte. Wir werden uns bemühen Dir deine Fragen zu beantworten und Deine verständlichen Ängste zu nehmen. So weit wir es als Laien können.

Wie TinaF Dir schon sagte, Du bist kein Angsthase.

Meine Meningeom-OP ist letztes Jahr im Februar erfolgt. Eine 14 cm lange Narbe ziert jetzt mein Haupt. Und eine ganze Zeit lang beoachtete ich auch meine Narbe. Jedes Jucken, Ziehen, Pieksen wurde von mir sofort registriert.  
Durch den Schnitt wurden so einige Nerven durchtrennt die nun wieder ihren Weg zueinander finden.  
Ich habe das Glück, dass meine Haut Verletzungen sehr schnell und gut heilen lässt und ich keine unterstützenden Heilhilfsmittel brauchte.

Es gibt diverse Öle oder Cremes die die Haut geschmeidig halten. Erkundige Dich in deiner Apotheke oder frage Deinen Dok.
Diese Empfindlichkeiten gehören im Großen und Ganzen zum Heilungsverlauf.
Hat denn der Strahlendok immer mal wieder darauf geschaut?

Scheue Dich nicht Deine Ärzte zu fragen.

Ich wünsche Dir hier einen für Dich informativen Austausch.

LG krimi
« Letzte Änderung: 22. Juni 2012, 23:56:56 von krimi »
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline probastel

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Hallo und herzlich Willkommen!

Eigentlich gibt es ja nichts mehr über die Narbe zu schreiben, denn es ist schon alles gesagt worden. Natürlich ist eine Bestrahlung auch eine Belastung für frisches Narbengewebe, das es ja in der Nähe des Tumorhöhle sitzt, die bestrahlt wird. Narbengewebe verträgt die Bestrahlung weniger gut als normales Gewebe, da sich das Narbengewebe ja noch im Wachstum befindet und es daher empfindlicher gegenüber der Strahlung ist.

Ich hatte nach meiner ersten OP auch Probleme mit diesem Juckreitz, der bei mir davon kam, weil die Narbe unter Spannung  stand. Mir half damals Pflanzenöl ganz gut, aber diesen Tip hast Du ja schon bekommen.

Es tut mir leid, dass die Ärzte solange - zu lange - für eine korrekte Diagnose gebraucht haben und Du deshalb nur noch auf einen Auge gucken kannst. Leider gibt es für ein Symptom so gut wie immer mehrere mögliche Krankheiten. Und eine korrekte Diagnose ist stellenweise schwer zu stellen.

Ich freue mich jedenfalls, dass Du den Weg zu uns gefunden hast.  :)

Wenn Du noch Fragen haben solltest oder einfach etwas loswerden möchtest -
wir sind immer für Dich da.

Beste Grüße

Probastel
« Letzte Änderung: 22. Juni 2012, 17:32:29 von probastel »
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline Angsthase

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Vielen Dank euch allen für eure Antworten. Der Tipp mit dem Öl für die Narbe hört sich gut an, das werde ich ausprobieren, auch wenn die Haare davon fettig werden - die kann man ja dann waschen. Schön, dass ihr mich  nicht als Angsthase seht, das liegt allerdings daran, dass ihr mich nicht vor der OP (die in Duisburg-Wedau statt fand) erlebt habt. Da war Zittern und Schlottern angesagt, da es die erste OP meines 48jährigen Lebens war.   Ich hatte glücklicherweise viel Unterstützung von Familie und Freunden, u.a. auch von einer Freundin die eine Brustkrebs-OP hinter sich hatte und meine Ängste gut verstand. Mittlerweile habe ich keine Angst mehr, da das Schlimmste (so hoffe ich doch) überstanden ist. Ich freue mich, dass ihr genauso wie ich vermutet habe, auch der Meinung seid, dass die Hautspannung durch die Bestrahlung (die in der Uniklinik Düsseldorf gemacht wurde) kommt.
Ich habe meinen Chirurgen vor ca. 10 Tagen in der Praxis meiner Neuroophtamologin gesehen und er hat sich die Narbe angeschaut und nichts Ungewöhnliches festgestellt. Von daher ist wohl alles im grünen Bereich.
Im August wird das nächste MRT gemacht und dann wird man sehen was die Bestrahlung gebracht hat, bzw. wie der Resttumor jetzt ausschaut.   

Offline KaSy

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Hallo, Angsthase,
ich kann Dir zunächst versichern, dass hier alle genau solche Angsthasen vor der OP waren wie Du. Wie sollte es auch anders sein, wenn einem am Gehirn herumgeschnippelt wird. Selbst vor kleineren Operationen irgendwo anders am Körper stellt sich Angst ein.
Aber nun hast Du nun mal diesen Namen gewählt und ich hoffe sehr, dass er Dich nicht ungünstig beeinflusst.
Ein wenig habe ich nämlich den Eindruck, das es so sein könnte.
Deswegen klinke ich mich hier ein, obwohl Dir bereits 4 ehemalige Angsthasen >:( , die jetzt fleißig wie die Osterhasen ;D  sind, ausführlich geantwortet haben.

Du hattest vermutet und innerlich sehr gehofft, dass Deine Narbenspannung von der Strahlentherapie kommt und nicht von der OP selbst. Dann hast Du die Beiträge gelesen und fandest Deine Vermutung bestätigt.
Allerdings habe ich diese Bestätigung nicht gefunden!
Es waren lediglich Vermutungen von Betroffenen, die selbst keine Bestrahlung erhalten hatten. Nur Probastel wurde bestrahlt und er gab Dir lediglich den Pflanzenöl-Tipp. Dazu würde ich zusätzlich empfehlen, den Hausarzt zu fragen, denn es gibt auch spezielle Salben, die Dir verschrieben werden könnten.
Ich selbst wurde zweimal je 6 Wochen mit je 60 Gy bestrahlt und habe ein solches Spannungsgefühl nach den Bestrahlungen nicht gehabt. Ich darf mittlerweile :( stolz :P auf 6 Narben sein, drei vor Ohr bis Ohr, zwei über dem rechten und eine über dem linken Ohr (je 5 cm oder so?).
Die 5 Narben, die in den Bestrahlungsbereichen lagen, bereiten mir weniger Probleme, sind sind ab und zu wetterfühlig.
Die einzige Narbe, die keine Bestrahlung "genießen ;) " durfte, spannt mitunter und nervt mich ab und zu mit Juckreiz und Schmerzen.
Jede Narbe hat mir in der gleichen Klinik ein anderer Neurochirurg verpasst, 3 davon waren Chefärzte, 1 der Stellvertreter wegen Urlaubs des Chefarztes, 1 ein Oberarzt (war keine Tumor-OP, sondern eine Revisions-OP wegen einer Liquorfistel) und 1 eine Oberärztin.
Die letztgenannte (links über dem Ohr) Narbe hat diese Oberärztin erzeugt, die gleichzeitigt mit dem Chef gleich 2 Meningeome entfernte. Und diese Narbe ist es.
Das soll nun nicht frauenfeindlich sein und es hätte vielleicht bei jedem Neurochirurgen passieren können, ich habe auch nicht groß was gesagt deswegen, aber es ist nun mal so.
Ich meine also, "aus meinem umfangreichen Erfahrungsschatz" schlussfolgern zu dürfen, dass die Naht etwas zu sicher und damit etwas zu fest genäht worden ist. Im besten Willen, aber vielleicht mit zu wenig diesbezüglicher Erfahrung (?). Die Haut spannt also, denn das Narbengewebe ist fester, und es wird längere Zeit brauchen, bis dieses Spannungsgefühl nachlässt und evtl. sogar verschwindet.

(Ich sollte es, wie ich es empfinde, doch noch bei der nächsten Kontrolle mitteilen, aber ich habe diese Oberärztin nur kurz vor und kurz nach der OP im Juli 2011 gesehen, sonst immer den Chefarzt. Aber der müsste es weiterleiten. Damit sie nicht nur toll Tumoren vollständig entfernen kann, sondern auch zunähen. Aaaaber ... , vielleicht habe sie dafür eine extra Näh-Kraft?)

Es tut mir Leid, dass ich Dir Deine Hoffnung etwas vermiest habe. Aber ich habe es so erlebt und glaube, es wäre gut, es Dir mitzuteilen.

Aber bitte bitte, hoffe weiter auf alles Gute! Man sagt nicht umsonst „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ und Hoffnung aktiviert die Psyche, das Glas eher halb voll als halb leer zu sehen. Die Spannung in der Narbe wird nach und nach nachlassen. Und wenn nicht, dann darfst Du Dich jedes Mal daran erinnern, dass Du seit der OP zweimal Geburtstag feiern darfst.

Liebe Grüße
KaSy
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Offline Eisenfaust

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Hallo "Angsthase",
bin seit heute neu hier - seitdem ich seit zwei Jahren immer nur mitgelesen habe und musste doch jetzt irgendwie grinsen- ich meine, das ist ja für jeden "normalen" Menschen total krass, wenn jemand sagt, ich bin auf einem Auge blind, aber ist alles gut gelaufen. Ich meine mit grinsen nicht, dass ich das lustig finde, das zeigt nur wie weit die Welten zwischen facebook und diesem Forum auseinanderliegen und irgendwie fühle ich mich hier mehr zu Hause als bei facebook, auch wenn ich mich im Alltag nicht so sehr darüber definiere. Nee, OP und Bestrahlung, ich meine wer da keine Angst hat bei solchen Geschichten, der macht sich doch was vor. Hoffe, dass das mit der Narbe besser geworden ist. Ich hatte vergangenen Sommer extreme Probleme bei warmer Witterung (das Problem ergibt sich ja offensichtlich in diesem Sommer nicht) - mein Arzt hat mir dann auch eine spezielle Narbensalbe verschrieben, eine "gute alte" Apothekerin gab mir aber den Tipp mit normalen Haushaltsolivenöl regelmäßig die Narbe einzumassieren, damit das Zellgewebe aktiviert wird. Ich mach das immer noch regelmäßig, die Narbe ist über den ganzen Hinterkopf und im Nacken und ich hab oft das Gefühl, dass das wie eine Schnürcorsage ist - wenn ich angestrengt bin oder so, dann zieht es mir den Hinterkopf und Nacken komplett zu. Naja, man lernt damit umzugehen. Ich hoffe, es geht Dir soweit gut - ich finde uns allen sollten definitiv Tapferkeitsorden verliehen werden!!! Weiterhin viel Glück und Gutes, Eisenfaust
Courage is resistance to fear, mastery of fear - not absence of fear.

Offline bella

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Hallo Angsthase,
das Problem mit der Narbe beschäftigt uns wohl mehr oder weniger alle. Ich habe von meiner Krankengymnastin die Empfehlung bekommen meine Narbe massieren zu lassen. Man kann das natürlich auch selbst machen, aber ich hätte es niemals so gewagt wie es der Masseur bei mir gemacht hat. Ich habe nur eine kleine Narbe, etwas länger als meine Augenbraue, doch es kommt da ja nicht unbedingt auf die Länge an. Nach meiner Anschlussheilbehandlung hat mir meine Hausärztin ein Rezept über Massage ausgestellt und ich habe den Masseur dann erklärt, das er besonderes Augenmerk auf die Narbenbehandlung haben soll. (Ein Rezept über Narbenmassage an sich gibt es nicht, da es  nicht abgerechnet werden kann.) Die Narbe wurde bei der Behandlung in alle Richtungen gestreckt, gedehnt und natürlich massiert. Bis auf ein kleines Ende der Narbe, das schon am Anfang leicht entzündet war habe ich nach 6 Monaten  eine reizfreie Narbe. Vielleicht ist eine Behandlung auf dem Kopf etwas anders als im Gesicht, aber einen Versuch ist es doch alle Mal wert. Auf jeden Fall solltest du die Narbe mit Öl oder Salbe geschmeidig halten, das habe ich mir immer für die Zeit kurz vor dem Schlafengehen aufbewahrt, da meine Selbstbehandlungen stets dazu führten, dass meine eine Kopfhälfte so juckte, dass ich nur noch kratzen wollte, was für die Umgebung nicht so schön ist.
Ich wünsche Dir weiter alles Gute
bella

Offline Angsthase

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Danke Eisenfaust und Bella für eure Anteilnahme. Meiner Narbe geht es schon ein ganzes Stück besser, vermutlich weil ein Teil ver Verkrustung abgefallen ist. Ab und zu merke ich noch ein Ziehen, aber es ist viel seltener geworden. Momentan ist mein größter Wunsch, dass mein Haar nachwächst. Das macht es auch, aber eben im normalen Tempo mit 1 cm pro Monat, was so einen ungeduldigen Menschenkind wie mir zu langsam ist. Ich kann es zwar so kämmen, dass der Verlust anderen Menschen nicht so auffällt, aber beim Waschen merke ich schon, dass da eine Menge fehlt, hauptsätzlich am Ansatz und am Pony. Hin und wieder binde ich mir auch ein Tuch um den Kopf um den Verlust ein wenig zu kaschieren.
Ihr seht eher ein kleines Problem. Die Cortisontabletten vertrage ich jetzt auch besser als anfangs, vielleicht weil sie von einem anderen Hersteller sind oder aber mein Magen hat sich dran gewöhnt.

Hatte vor zwei Wochen einen Bluttest, um nachschauen zu lassen, ob meine Schilddrüse noch arbeitet, da die letzten Werte grenzwertig waren. Nun ist meine Ärztin in Urlaub und ich werde erst Anfang August erfahren, ob ich noch eine Tablette nehmen muss. 

Vor einer Woche war ich nochmal beim Chefarzt der Strahlenklinik, der mein nächstes MRT sehen will und mich dann in einem Jahr nochmal sehen möchte. Strahlenschäden können leider auch noch eine ganze Weile nach Bestrahungsende auftreten, aber ich bin einfach mal optimistisch und glaube, dass das Schlimmste jetzt überstanden ist.

Euch allen wünsche ich weiterhin alles Gute und hoffe auf weiterhin regen Austausch. Wie Eisenfaust bin ich der Meinung, dass dieser ernorm hilft.     

Offline Anka

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Re:Vorstellung Angsthase ( Betroffene) - Meningeom nach OP und Bestrahlung
« Antwort #10 am: 23. August 2012, 16:24:06 »
Hallo Ihr Lieben!

Ich melde mich nun nach längerer Pause wieder mal (habe aber fleißig mitgelesen!!), weil ich ein Problemchen habe.

Bei meiner Narbe kommen jetzt wahrscheinlich blaue Fäden nach oben durch die Wunde. Ich vermute, dass es sich um Subkutanfäden handeln könnte.
Hat das schon mal jemand erlebt?

Zur genaueren Erläuterung:
Beim Fädenziehen  (am 7. postop. Tag=> 23.07.12) haben einige Fäden schon ganz furchtbar geziept (obwohl die Narbe eigentlich auch jetzt noch ziemlich taub ist). Ich habe damals gedacht, dass die PJ-lerin ein paar Haarstummelchen mit der Pinzette  miterwischt hat...
Zu diesem Zeitpunkt habe ich schon  gemeint, dass ich noch etwas "Blaues" an der Narbe  gesehen hätte, bin aber vom Stationsarzt beruhigt worden.
Jetzt aber, gestern, hatte ich ein paarmal direkt in der Nahtlinie ziemlich heftige Schmerzen, so als ob einer mit einer Stecknadel (oder was Ähnlichem) von innen nach außen piekt...
Bei der Abendtoilette im Bad, sah ich dann im Spiegel, dass aus der Narbe etwas "Blau-schwarzes" rausschaut. Ich habe dann mal mit der Pinzette gezogen und siehe da, ca. 6 mm blauer Faden ließen sich ziehen....

Morgen will ich mal zu meinem Hausarzt gehen, vielleicht hat der eine Erklärung zu diesem Problem...
Meine Bedenken sind halt jetzt, dass da, wo ein Faden von innen nach außen kommen kann, auch eine Entzündung in den Körper gelangen kann.
Ich habe entlang der Naht noch weitere Stellen, an denen es etwas blau schimmert.

Also, wenn jemand einen Tipp für mich hat, bitte melden!! Danke!

Liebe Grüße
Anka

Offline probastel

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Re:Vorstellung Angsthase ( Betroffene) - Meningeom nach OP und Bestrahlung
« Antwort #11 am: 23. August 2012, 17:42:56 »
Hallo Anka,

es kann durchaus vorkommen, dass beim Fädenziehen die Knoten zwar durchgeschnitten werden, dabei "vergessen" wird den Faden selbst aus der Wunde zu entfernen. Dies passiert vor allem dann, wenn versehentlich beide Seiten des Knotens durchgeschnitten werden. Die ist zwar ärgerlich aber in den aller meisten Fällen ungefährlich. Der Körper versucht im Normalfall diese Fremdkörer loszuwerden, so wie bei Dir.

Ich hatte mal das gleiche Problem mit einer Naht an meinem Ringfinger. Der Arzt übersah ein paar Fäden, die sich nachträglich bemerkbar machten. Einen Großteil der Fäden konnte ich erwischen und selbst ziehen. Nur ein Faden entzog sich mir. Seit dem habe ich an der Narbe einen kleinen blau-schwarzen Punkt. Stören tut er nicht.  ;)

Da fällt mir ein, dass meine Partnerin bei mir nach der zweiten Hirn-OP einen vergessenen Konten entdeckte, der sich  wohl unter Schorf versteckt hatte. Er war zwar durchgeschnitten aber nicht gezogen worden... Sie hat ihn mühelos entfernt. Vorher ist natürlich der Bereich von Ihr desinfiziert worden.

Solltest Du solchen Fadenresten in Deiner Wunde begegnen, lohnt es sich sie Deinem Arzt vorzustellen. Er wird beurteilen können ob man handeln muss oder nicht.

Beste Grüße

Probastel
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Antoine de Saint-Exupéry

Offline KaSy

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Re:Vorstellung Angsthase ( Betroffene) - Meningeom nach OP und Bestrahlung
« Antwort #12 am: 24. August 2012, 23:50:31 »
Hallo, Anka,

ich hoffe, dass Dein Hausarzt Dich beraten konnte.
Da Hausärzte aber üblicherweise keine Chirurgen sind, kennen sie sich nicht unbedingt mit dem Nahtmaterial aus.
Deswegen äußere ich mich hier, falls Du auf den Termin bei einem weiteren Facharzt warten musst.

Nach meiner ersten OP wurden auch ganz normal wie bei Dir die Fäden gezogen.
Ich war danach, also etwa ab der 4. Woche nach der OP, zur Anschlussheilbehandlung in einer Reha-Klinik für Neurologie und Neurochirurgie.
Dort stellte der behandelnde Arzt Restfäden fest, die seiner Meinung nach zu ziehen wären, und schickte mich per Taxi in ein Krankenhaus. Kontakt mit der etwa 35 km entfernten OP-Klinik nahm er trotz meines Bittens nicht auf.
Die Ärzte im Krankenhaus zogen zwar diese Fäden heraus, erklärten mir aber, dass das nicht notwendig gewesen war, da sie sich ohnehin allein aufgelöst hätten.

Es ist sicher klar, dass ich über den Reha-Arzt ziemlich wütend war, zumal ich auch noch das Taxi selbst bezahlen sollte, da das Fädenziehen nichts mit meinem Reha-Aufenthalt zu tun habe. Es hat enorm viel Kraft gekostet, das in dieser psychisch enorm belasteten Nach-OP-Situation zu klären.

Ich habe später nachgefragt, wie das mit den Fäden ist:
Die äußere, also letzte Naht wird meist mit Fäden genäht, die gezogen werden müssen.
Innen gibt es aber auch verschiedene Nähte, an die man später nicht mehr drankommt. Diese werden mit solchen Materialien genäht, die im Körper verbleiben können. Sie halten die Teile zusammen, bis sie selbst zusammengewachsen sind. Einige davon lösen sich auch auf.
Du hast also Recht, dass es sich um subkutane Fäden handelt, die man nicht ziehen muss.
Es schadet aber auch nicht, sie rauszuziehen, wenn sie bereits so locker sind, dass sie sich rausziehen lassen.
Ich würde es an Deiner Stelle vermeiden, also nicht dran rumsuchen und rauszupfen. Schon gar nicht mit ungewaschenen Händen, so lange Du die Naht noch nicht als vollständig geheilt betrachten kannst.

Vor einer Entzündung musst Du keine Angst haben, wenn bis jetzt keine aufgetreten ist. Sie hätte sich in Form einer Wundheilungsstörung bemerkbar gemacht, die einfach nur die Heilung verzögert oder aber sogar eine extra Behandlung erfordert hätte. Das ist ja bei Dir nicht der Fall.

Eine Vorstellung beim Neurochirurgen ist dann angebracht, wenn diese Fäden für Dich akut ein wirkliches Problem darstellen, also nicht nur kosmetischer Art.


Ich wünsche Dir weiterhin, dass Dich nur derartig relativ harmlose Dinge belasten!
Deine KaSy
« Letzte Änderung: 24. August 2012, 23:58:02 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

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Offline Anka

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Re:Vorstellung Angsthase ( Betroffene) - Meningeom nach OP und Bestrahlung
« Antwort #13 am: 25. August 2012, 20:50:29 »
Hallo und "Guten Abend"!

Danke für Eure Rückmeldungen!

Für KaSy!
Danke für Deine Antwort, Du hast ja schon wirklich viel durchstehen müssen. Also, das mit dem Taxi-Bezahlen ist doch wirklich heftig!! Und das in so einer belastenden Situation!!

Bevor ich an meiner Naht rumgezupft habe, habe ich mir natürlich die Hände gewaschen und mit Desinfektionsspray die Naht abgesprüht.

Also, ich bin in meinem Job (mit Ausbildung) seit über 25 Jahren tätig, aber solche Fäden sind mir noch nicht untergekommen. Ich hielt es nicht für möglich, dass jemand so eine Wunde verschließen kann. Ich habe im Oktober einen Termin in der NCH, da werde ich dieses Thema aber mal ansprechen.

Du hast recht, dass ich eigentlich relativ kleine Problemchen habe, normalerweise bin ich nicht so "ängstlich oder verzagt", aber momentan bin ich halt doch mehr Patientin als Krankenschwester...

Ich war am Freitag dann bei meinem Hausarzt, der sich die Sache genauer anschaute.

Es handelt sich  nicht um Subkutanfäden, sondern um Nahtmaterial, das direkt in die Wunde eingenäht wurde (mit ganz kurzen Enden nach dem Knoten). => Warum auch immer!!
Mein Hausarzt konnte noch 4 (!) solcher Fäden ziehen, einen konnte er auch nicht mit ganz feiner Pinzette und Skalpell erreichen, der ist also noch drin. Vielleicht löst sich dieser noch ein bißchen, dann kann man ihn vielleicht doch noch entfernen. => Dieses Teilchen ziept weiterhin von innen nach außen.

Ich werde aber weiterhin immer mal wieder mit Desinfektionsspray auf die Naht aufsprühen und diese auf Entzündungszeichen kontrollieren.

Ich habe vor Entzündungen seit diesem Jahr viel mehr Respekt:
Mein Mann hatte im Januar in kürzester Zeit eine Pneumokokkenmeningitis mit Sepsis und Multiorganversagen, die sich wahrscheinlich aus einem harmlosen HNO-Infekt entwickelt hat. Er hat diese Erkrankung nur knapp überlebt (er war fast 5 Tage voll beatmet) und laboriert noch immer an den neurologischen Folgen.

Ich hab immer noch ziemlich Probleme mit Schwellungen der rechten Schädelhälfte und auch der rechten Gesichtshälfte, an manchen Tagen kriege ich das rechte Auge fast nicht auf.
Ich erhalte jetzt Lymphdrainage. Gestern (Freitag) hatte ich die erste Anwendung. => Wow! Ich hätte nie  gedacht, dass eigentlich mehr streichelnde Berührungen so eine enorme Wirkung haben können. Ich war nach der Anwendung so fertig, dass ich erstmal 1,5 h im Bett gelegen habe.

Heute (Samstag) ist die Wirkung aber schon wieder ziemlich dahin (wohl fürs Erste!)
Kopf ist wieder geschwollen...

So ich wünsche Euch noch einen schönen Abend, bis demnächst dann.

Liebe Grüße Anka
« Letzte Änderung: 25. August 2012, 20:58:46 von Anka »

Offline KaSy

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Re:Vorstellung Angsthase ( Betroffene) - Meningeom nach OP und Bestrahlung
« Antwort #14 am: 26. August 2012, 01:49:19 »
Liebe Anka,
mir war nicht mehr bewusst, dass Du Krankenschwester bist, sorry.

Ich meine auch nicht, dass Probleme mit der Naht unbedeutend sind, aber ich habe hier schon von OP-Folgen gelesen, wo Du und ich froh sein können, dass wir sie nicht haben.
Die Narbenheilung ist durchaus sehr wichtig. Da könnte ich auch Dinge erzählen, die mit den Bestrahlungen zu tun haben ... Allerdings habe ich gerade noch einmal bei Dir nachgelesen und habe mit Erstaunen gelesen, dass Du bestrahlt wurdest, obwohl Deine Naht wohl noch nicht so richtig zugeheilt war?!

Ich wurde nach meiner zweiten OP auch bestrahlt, aber die Wundheilung zog sich sechs Wochen lang hin und ich wurde vom Strahlen-Doc immer wieder fortgeschickt, weil er nicht riskieren wollte, dass die Narbe nie so richtig heilt und sich auch evtl. entzünden könnte. Eine kleine Stelle war bei Bestrahlungsbeginn noch nicht so ganz geheilt, sie bereitete mir aber keine Sorgen. Ich stellte nur immer mal wieder Schorf auf diesem 1 cm fest. Aber als ich 11 Jahre später ein weiteres mal bestrahlt werden musste, machte genau diese Stelle Probleme. Sie lag diesmal zum Glück nicht im Bestrahlungsbereich, aber es genügte die mechanische Belastung durch die Maske, um die dünne Haut wegzu"rubbeln" und es heilte nicht, es schien sich eine Entzündung anzubahnen. Die Strahlen-Ärztin nahm dies sehr Ernst und eine recht simple Erfindung der Mädels am Beschleuniger löste das Problem. Aber ich will damit sagen, dass Strahlen einer Narbe viel mehr schaden können als der normalen Haut.

Ich wollte Dich auch wegen Deiner Schwellung des Kopfes fragen. Das ist doch hoffentlich noch von der OP und wird sich zurückbilden. Mit Lymphdrainage kenne ich mich nicht aus, aber dieser Physiotherapeut würde ja sicher auch wissen, ob es so ist. Die andere Möglichkeit wäre, dass sich Liquor über der OP-Stelle angesammelt hat, der sich noch nicht im Gewebe aufgelöst hat. Derartigen Folgen sind nach Öffnungen der Hirnhaut möglich und treten immer mal auf. Ein Zeichen dafür kann sein, dass diese Schwellung morgens stärker ist, weil sich durch das liegende Schlafen mehr Liquor im Kopf ansammelt. Im Stehen, Laufen, Sitzen verteilt sich der Liquor dann gleichmäßiger in den liquorführenden Räumen, also auch um das Rückenmark herum. (...auch eigene Erfahrung, mit Revisions-OP 2,5 Jahre nach der HT-OP...)
Haben die NCs zu dieser Schwellung etwas sagen können? Eigentlich darf es keine OP-Folge mehr sein nach einem halben Jahr. Da es Dich stört, würde ich an Deiner Stelle vielleicht doch um einen früheren Termin beim NC bitten. Sollten die Cortison-Tabletten nicht die Schwellung vermindern?

Arbeitest Du eigentlich schon wieder?   
Ich hoffe, Du erholst Dich noch!!

Gute Nacht
KaSy
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Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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