HirnTumor-Forum

Autor Thema: Neu und völlig verängstigt--- Vorstellung Heike (Betroffene)  (Gelesen 19682 mal)

Offline KaSy

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Re:Neu und völlig verängstigt--- Vorstellung Heike (Betroffene)
« Antwort #15 am: 31. August 2012, 01:42:58 »
Ich habe erst mal nur geweint. Das Weinen habe ich die letzten zwei Wochen immer unterdrückt, gestern gings nicht mehr. Im Nachhinein ist mir das total peinlich, aber ich konnte nicht mehr. Diese Angst macht mich verrückt.

Liebe Heike,

wieso ist Dir das Weinen peinlich??

Es ist doch eine völlig normale Reaktion auf den ganzen Mist, den Du Dir nicht ausgesucht hast und mit dem Du trotzdem klarkommen musst.

Du hast hoffentlich nach dem Weinen gemerkt, dass es (neben der dussligen Peinlichkeit) vor allem sehr erleichtert!

Irgendwohin muss Dein Kummer.
Er hat sich Deinen schon geschädigten Crohn-Bauch ausgesucht, was ja wohl nicht das Wahre ist.
Also lass dem Kummer seinen Lauf, weine, heul Dich aus.
Es bringt in dieser so stark belasteten Situation nichts, nach außen die Starke zu spielen, wenn Du im Inneren total schwach bist. Diese Schwäche steht Dir zu!
Dein Körper kann diesen Widerspruch auch nicht lösen und reagiert verwirrt - mit irgendwelchen Schmerzen, wo Du sie nicht brauchen kannst.

Wenn Dir nach Heulen ist, dann weine, es hört irgendwann auf, und dann verwöhne Dich mit Blumen oder einem Eis oder etwas anderem Schönen.

Lenke Dich von Deiner Angst ab, stelle uns statt dessen Deine Fragen und schreib sie auch für den Arzt auf.

Du wirst es schaffen!
Deine KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline krimi

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Re:Neu und völlig verängstigt--- Vorstellung Heike (Betroffene)
« Antwort #16 am: 31. August 2012, 09:21:55 »
Liebe Heike,

aufgrund eigener Probleme bin ich in den letzten Tagen nicht so oft im Forum.
Heute habe ich frei und nehme mir die Zeit einmal wieder ausführlicher zu lesen.

Ich verstehe dich gut, stark sein zu wollen. Es bringt wirklich nichts. Wie KaSy schreibt: Lass den Tränen ihren Lauf. Durch sie baut sich der innere Druck ab. Du wirst dich erleichtert fühlen.
Es ist so, als wenn man bei Wut eine Tür zuknallen lassen kann. Durch den Knall ist der Druck der Wut weg. Das befreit. (Ich habe dazu als Ersatz noch den Boxsack meines Sohnes im Keller hängen. Die Türen halten das so schlecht aus. ;))
Zu deinem Morbus Crohn noch ein Meningeom im Kopf, das muss die Psyche erst einmal verarbeiten.

KaSy hat dir eine sehr gute und ausführliche Erklärung zum Sitz deines Meningeom und die evtl. Auswirkungen gegeben. Wenn es dich interessiert, schicke ich dir sehr gern einen Link zum Thema Gehirn. Sehr anschaulich in Farbe und 3D. Und vor allem verständliche Erklärungen dazu.

Mein Meningeom saß im Bereich der Motorik und des Sprachzentrums. Einige Tage nach der OP konnte ich für kurze Zeit nicht mehr sprechen. Die Worte waren in meinem Kopf, aber der Rest, der für das Aussprechen verantwortlich ist reagierte nicht.
Meningeome wachsen in der Regel das Gehirn verdrängend. Mit der Zeit nimmt das Gehirn nach der OP wieder seinen Bereich ein. Das Sprechen bei mir klappt auch wieder.

Das Meningeom in meinem Kopf war nach innen, das Gehirn verdrängend und durch den Schädelknochen nach außen gewachsen. Für die OP wurde, während ich schon in Narkose war, eine ca. 2cm breite Schneise vom linken Ohr senkrecht nach oben bis fast zur Schädelmitte rasiert worden. Wenn du eine schöne Haarpracht hast, dann warte mit irgendwelchen Haarschneideaktionen bis du in der Klinik bist und frage den Chirurgen.
Mit dem Meningeom wurde bei mir auch die Hirnhaut entfernt und durch ein Transplantat ersetzt. Der beschädigte Knochendeckel wurde durch eine Palacosplastik aus Knochenzement neu geformt und mit Titanschrauben befestigt.

Du hast es bald geschafft und bist dein Meningeom los. Nur noch wenige Tage. Bis dahin mach noch schöne Dinge.
Gönne deiner verwundeten Seele kleine Wohlfühlaugenblicke, durch was auch immer.
Und wenn du nach der OP wieder wach bist, wirst du feststellen, dass da immer noch dieselbe Heike ist.

Meine Daumen wie auch viele andere sind für dich gedrückt.

LG krimi    Alles wird gut!
« Letzte Änderung: 31. August 2012, 14:22:21 von krimi »
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Anka

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Re:Neu und völlig verängstigt--- Vorstellung Heike (Betroffene)
« Antwort #17 am: 31. August 2012, 09:45:27 »
Hallo Heike!

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Ich wurde am 16.07.12 an einem Meningeom operiert. Wie schon viele Forumsmitglieder vor mir schrieben, bist Du nach der OP relativ schnell wieder auf den Beinen.
Die OP war bei mir am Montag, am Mittwochmittag  lief ich mit dem Krankengymnasten mit Infusionsständer den Flur entlang.

Also, Kopf hoch, Du wirst bestimmt bald ähnliche Erfahrungen an uns schreiben können (ich war vor der OP auch sehr skeptisch und dachte mir nach solchen Mails: Na schaun mer mal, ob's wirklich so ist!)

Bei mir wurden auch zwei Titanklammern eingesetzt, lt. Aussage meines Radiologen gibt's damit keine Probleme beim MRT.

Ich wünsche Dir alles Gute (ich weiss nicht, ob ich vor Deinem OP-Termin nochmal an den PC komme) für die OP!! Des wird scho!!

Liebe Grüße Anka:-)

Offline Angsthase

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Re:Neu und völlig verängstigt--- Vorstellung Heike (Betroffene)
« Antwort #18 am: 02. September 2012, 13:12:44 »
Hallo Heike,
die OP meines Meningeoms war am 24.02. und ist sehr gut verlaufen. Es konnte zwar nicht vollständig herausoperiert werden, dafür waren zu viele sensible Strukturen umschlossen, aber ich hatte hinterher keinerlei Beinträchtigungen. Es ist sehr wichtig, dass dir der Arzt, der dich operieren wird, sympatisch ist und du von seiner Kompetenz überzeugt bist. Das war bei mir der Fall. Zu Mainz kann ich nichts sagen, da ich in Duisburg operiert wurde, aber da gibt es hier andere, die dort Erfahrung gesammelt haben. Wenn dein Meningeom komplett entfernt werden kann und WHO-Grad I ist hast du schon gewonnen. Die Kontroll-MRTs alle 6 Monate sind harmlos und auch mit Metall im Kopf möglich (das haben meine Vorschreiber ja schon gut erklärt).

Ich kann sehr gut verstehen, dass du große Angst vor dem Eingriff hast, das hatte ich auch und hat sicherlich jeder, aber nicht jeder gibt es zu. Weinen tut gut und muss sein, denn es geht dir jetzt soviel durch den Kopf, dass du ein Ventil brauchst. Ich drücke dir für Dienstag ganz feste die Daumen und bin sicher du kommst schneller wieder auf die Beine als du dir vorstellen kannst.

Offline Bavariagirl

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Re:Neu und völlig verängstigt--- Vorstellung Heike (Betroffene)
« Antwort #19 am: 04. September 2012, 09:14:13 »
HEIKE,

ich denke an Dich!!! Alles alles Gute heute und in den nächsten Tagen und Wochen!!!

Bavariagirl
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Offline Larifari

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Re:Neu und völlig verängstigt--- Vorstellung Heike (Betroffene)
« Antwort #20 am: 05. September 2012, 13:32:31 »
Hallo Heike,

ich habe auch geheult was das Zeug hällt.....das ist ja wohl verständlich....von mir sind die Daumen auch gedrückt,das alles wieder gut wird.
Liebe Grüße Larifari

 



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