Gestern war ein doofer Tag.
Auf dem Ergometer ist mir total
schwindelig geworden, so dass ich absteigen musste.
Völlig dullerig bin ich dann erstmal auf mein Zimmer gegangen und habe mich hingelegt.
Dann musste ich zum Hirnleistungstraining.
Als mich der Ergotherapeut aus dem Wartebereich abholte, fing ich sofort an zu Heulen.
Ich heulte und heulte und heulte und heulte.
Der arme Kerl wusste bestimmt nicht, was er nun mit mir anfangen sollte.
Ob ich denn Wii spielen möchte, wurde ich gefragt.
"Nein!", jammerte ich,
"die Welt dreht sich eh schon wie wild um mich herum.""
Dann machen wir nochmal ein paar Entspannungsübungen. Was halten Sie davon?"Bei der Vorstellung, dass ich entspannt ein- und ausatmen sollte, löste sofort emotionalen Stress in mir aus.
"Oh, bitte nicht! Dann muss ich noch mehr heulen!", wimmerte ich.
"Am besten, sie quälen mich Ihren doofen Konzentrationsübungen. Dann werde ich wütend und die Heulerei hat ein Ende."Grinsend schüttelte er seinen Kopf und platzierte mich vor den nächsten freien Rechner.
Ich musste mir mal wieder virtuell einen Einkaufszettel merken, einem Labyrinth entkommen, Fische anklicken, die Perlen ausbrüten, komische Muster so zusammenlegen, dass sie einen Sinn ergeben und Kometen jagen....
Die Heulerei nahm tatsächlich ein Ende. Schweißgebadet und genervt bewältigte ich wohl mehr schlecht als recht die Aufgaben. Zwischendurch fluchte und zeterte ich und ich glaube, ich hab meinen Ergotherapeuten ein paar Mal geschubst....so, in die Seite....
Gesagt hat er nichts, sondern ließ mich gewähren....
Am Ende meinte er nur lachend:
"Frau M., es ist mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu arbeiten, weil danach
kommen die netten Patienten, die sich auf mich freuen. Das würde ich ohne Sie gar nicht merken. Wir sehen und morgen!"Morgen ist heute!
(aber es geht mir auch schon wieder besser und ich habe mir fest vorgenommen,
ganz, ganz anständig zu sein.)
Meike